Weil Weihnachten ja viel mit Nostalgie zu tun hat, hier einmal ausnahmsweise eine alte Karte. Sie zeigt die Ergebnisse einer Untersuchung aus dem Jahr 1932: Welche Figuren tauchten damals in der Adventszeit etwa bei Märkten oder Umzügen auf? (Nur der fast überall beliebte Nikolaus ist nicht aufgeführt.)
Viele Figuren sind Varianten des teuflischen Nikolaus-Begleiters: Knecht Ruprecht, Hans Trapp, der Klaubauf, der Sackhannes. Zweigeteilt war das Land schon damals in der Christkind-oder-Weihnachtsmann-Frage.
Entgegen dem Irrglauben, Coca-Cola habe den Weihnachtsmann erfunden, gab es ihn schon im 19. Jahrhundert – vor allem in protestantischen Gebieten.
Das Christkind hat sich in den katholischen Gegenden durchgesetzt. Die Weihnachtsgeschenke bringen nur diese beiden, das glaubten die Kinder bereits 1932. Nur im Erzgebirge übernahm Knecht Ruprecht diesen Job. Die meisten anderen Figuren, meist ohne Geschenke unterwegs, sind heute vergessen. Ihr Marketing war einfach zu schlecht.
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Kommentare
Bescherkind
In der Lausitz, bei den Sorben, gibt es noch das Bescherkind, das die Geschenke bringt. Das deutsche Christkind wurde auch nach Tschechien "exportiert" und jetzt gibt es auchd dort Debatten, weil Santa Claus das Ježíšek zu verdrängen droht.
Ehemalige Ostgebiete
Das ist fabelhaft, vielen dank! Aber diese Untersuchung ist 1932 ausgeführt gewesen. Also warum sind Ostpreußen, Schlesien, Pommern und Ost-Brandenburg auf der Karte nicht?