Nach dem Sommer kommt der Herbst. Dieser Umstand löst Anfang September bei vielen Fassungslosigkeit und Betroffenheit aus. Dabei ist es eigentlich nichts Neues. Niemand kann behaupten, davon nichts gewusst zu haben. Aber uns vom Wochenmarkt lässt es natürlich auch nicht kalt, dass die vielen hübschen grünen Blätter bald alle matschig in der Gosse liegen werden. Grausame Gesetze der Natur. Wir spielen ihr einen Streich, indem wir die süßen Sommertomaten zu einem Chutney einkochen, das wir in ein paar Wochen vor dem Kamin zu einem Steak oder zu altem Käse essen werden, während der Regen draußen gegen die Fenster prasselt.
Das Rezept ist einfach. Die Zutaten werden eine ganze Weile bei wenig Hitze eingekocht, und durch den Zucker bekommt die Soße eine marmeladige Konsistenz. Die Zwiebeln fein schneiden, Tomaten grob hacken. Knoblauch in feine Scheiben schneiden. Die Kerne der Chilischote entfernen und die Schote in feine Ringe schneiden. Ingwer schälen und fein hacken. Koriandersamen im Mörser zermahlen. Alles wird in eine beschichtete Pfanne gegeben. Hinzu kommen außerdem Apfelessig, Zucker, Salz und Pfeffer. 40 Minuten lang einkochen. Am Ende mit Essig und Zucker abschmecken, bis das Chutney so schmeckt, wie man sich das vorgestellt hat.
Das heiße Chutney gibt man in ein Marmeladenglas, das man vorher mit heißem Wasser ausgespült hat. Das Glas verschließen. Das Chutney hält sich ungeöffnet im Kühlschrank vier Wochen.
Tomatenchutney
250 g rote Zwiebeln
500 g Tomaten
5 Knoblauchzehen
1 Chilischote
1–2 cm großes Stück
Ingwer
1 EL Koriandersamen
75 ml Apfelessig
100 g brauner Zucker
Salz, Pfeffer
Kommentare
abschmecken, bis es so schmeckt, wie man es sich vorgestellt hat
... ist wohl ein bisschen schwierig, wenn man es nie vorher gekostet bzw. gekocht hat! ;)
nicht zu letzt ...
... wissen vielleicht einige Leute gar nicht was ein Chutney ist und was man dann damit anstellen kann/soll.
Chutneys...
... sind süss-sauer-scharf-salzige (nicht alle diese Geschmackselemente müssen in jedem Chutney vorkommen) Würzbeilagen die man zu Fleisch oder Käse oder Vegi-Burgern oder gebackenen Kürbisschnitzen, oder, oder, oder.... als feucht-fröhliche kleine Geschmacksanreicherung gibt. Ähnlich der Meerrettich-Sahne zu gekochtem Fleisch oder Fisch oder den beliebten Preisselbeeren zu Wild etc.
Beliebt sind Mango-Chutneys in der indischen Küche, aber man kann sie auch aus Äpfeln, Birnen usw. und auch Kombinationen von all dem kochen.
Rosinen, Mandeln, Zimt, Ingwer sind bliebte Zutaten.
In der Regel werden Chutney separat gereicht.
Überraschung
"Nach dem Sommer kommt der Herbst. ... Dabei ist es eigentlich nichts Neues. Niemand kann behaupten, davon nichts gewusst zu haben." ...Außer der Deutschen Bahn...
Haltbarkeit?
Und wie lange ist das Chutney nun haltbar? Im Text oben steht verheißungsvoll: "... zu einem Chutney einkochen, das wir in ein paar Wochen vor dem Kamin zu einem Steak oder zu altem Käse essen werden, während der Regen draußen gegen die Fenster prasselt." Das klingt nach besinnlicher Vorweihnachtszeit, oder nicht? Also so November oder Dezember.
Bei der Zubereitung heißt es jedoch: "hält sich ungeöffnet im Kühlschrank vier Wochen". Das ist dann aber gerade mal Anfang Oktober und da ist es oft noch schöner Herbst mit Sonnenschein und ohne Kaminfeuer drin. Und nun die Frage: wie rettet man das leckere Chutney dann in die Vorweihnachtszeit?
So machen...
...wie Marmelade. Viel Zucker und heiß und steril abfüllen und verschließen. Bei Gebrauch dann fertig verfeinern, Olivenöl, Kräuter...