Ich bekomme nur Absagen. Was tun?
So gelassen wie möglich bleiben, denn auch unter Akademikern sind Absagen nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Dass man nach dem Abschluss bis zu 50 Bewerbungen und mehr schreibt, bis es mit der ersten Stelle klappt, ist gerade bei Geistes-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlern keine Seltenheit. Aber binnen eines Jahres sind nach Angaben des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung nur noch vier Prozent aller Absolventen arbeitslos. "Am wichtigsten ist es, Absagen nicht persönlich zu nehmen", sagt der Job-Coach und Psychologe Tom Diesbrock. Selbst wenn man beim Vorstellungsgespräch den perfekten Auftritt hingelegt hat, kann es sein, dass die Stelle am Ende intern besetzt wird. Beim nächsten Mal werden die Karten neu gemischt – und es besteht kein Grund, davon auszugehen, dass es dann nicht klappen kann.
Wie erfahre ich, woran es gelegen hat?
Die meisten Absagen kommen mit einem Standardschreiben per Post oder Mail, daraus geht meist nicht hervor, woran es gescheitert ist. Wem das nicht reicht und wer das Gefühl hatte, dass das Gespräch gut verlief, sollte noch einmal anrufen – und hartnäckig bleiben, bis er zum Verantwortlichen durchgestellt wird. "Man kann und sollte nachhaken, woran es lag – auch wenn man oft keine ehrliche Antwort bekommt", sagt Tom Diesbrock. Wichtig sei nur, weder trotzig noch zickig aufzutreten und professionell zu bleiben. Erfährt man im Gespräch, dass die Entscheidung knapp war, unbedingt fragen, ob man sich in einem halben Jahr noch einmal melden darf. Äußert der Personalchef konstruktive Kritik, bedankt man sich und versucht, es im nächsten Gespräch besser zu machen.
Wie verbessere ich meine Chancen?
Scheitert es häufiger an den Gesprächen, kann ein Bewerbungstraining helfen. Dabei wird das eigene Auftreten reflektiert und überlegt, wie man seine Stärken zeigen und unverkrampft bleiben kann. "Selektiv authentisch" zu sein, empfiehlt Diesbrock: "Was ich zeige, ist echt. Aber ich zeige nicht alles, was echt ist." Außerdem sollte man sich bewusst machen, dass Stellenanzeigen nur einer von vielen Wegen ins Unternehmen sind. Auch gut gemachte Initiativbewerbungen können zum Ziel führen.
Wie bleibe ich motiviert?
Grundsätzlich gilt: Struktur in den Tag bringen und möglichst gezielt vorgehen. Zum Beispiel einen fachnahen Nebenjob annehmen, den man im Lebenslauf als Berufserfahrung anführen kann. So nimmt man sich selbst auch ein wenig Druck, weil für das Finanzielle gesorgt ist. Auch Sport oder ein anderer Ausgleich ist sinnvoll, einfach um Spaß zu haben. Wichtig ist, dass man optimistisch bleibt und offen ist für neue Möglichkeiten. Manchmal hilft es auch, die eigenen Vorstellungen zu überdenken: Vielleicht muss es ja nicht unbedingt der Job im Kunstmuseum sein, sondern nur irgendetwas im Kulturbereich.
Kommentare
50 Bewerbungen schreiben.
Gnadenlos. Scheiss was drauf.
Ich habe 50 an einem Tag rausgehauen.
Dann konnte ich auch mehr Geld fordern.
Zur Not ruhig 100 Bewerbungen.
Im Endeffekt geht es ja darum eine möglichst gut passende Stelle zu finden.
Darum ist fleißig scannen gar nicht so schlecht.
Für Absagen ha man dann keine Zeit mehr da man den Überblick behalten muss.
Absagen? Wo wir V0lbeschäftigung haben?
Typisch Presse, ned mal die eignen Legenden kann sie aufrecht halten!
Den in Zeiten des Fachkräftemangel, kann es keine Absagen geben, wenn sich eine einschlägige Fachkraft bewirbt"
Ansonsten, gibt es keine schriftliche Bewerbungen mehr.
"... das Absageschreiben und die Bewerbungsunterlagen zurück..."
Kann es nicht mehr geben.
Absagen?
Eh, wenn man von 100 Bewerbungen 60 Eingangsbestättigungen bekommt. Und davn noch 10 zu einen VG führen, finde ich den Schnitt gut.
Und dass gilt für die "händeringend gesuchte Elektroingenieure die sich auf passende Stellen bewerben!
Fachkräftemangel
Es gibt keinen Fachkräftemangel.
Es gibt einen Mangel an Fachkräften die bereit sind für das von den Arbeitgebern Gebotene zu arbeiten.
Großer Unterschied.
Wenn zunehmend Bluff- und Psychospielchen,..
..wie man andere Menschen beeindrucken, manipulieren und über den Tisch ziehen kann, mehr gilt als Fachkompetenz, ist das ein falsch eingeschlagener Weg.
Es ist ein Armutszeugnis, wenn man es nötig hat, vorgekaute Bewerbungstexte zu verwenden, oder sich von anderen beibringen lassen muss, wie man sich bei einem Vorstellungsgespräch angeblich zu verhalten hat, was man sagen oder was man anzuziehen soll.
Wie können sich Menschen eigentlich noch unbefangen miteinander unterhalten, wenn in jedem Satz, jedem Tun eine Berechnung, ein Manipulationsversuch vermutet wird und man sich mit dem im Bewerbungslehrgang gelernten Trick wehren solle.
Und ein Personaler, der sich von vorgekauten Glanzpapier-Retorten-Bewerbungen und einstudierten Gesprächen beeindrucken lässt und deshalb einen fachlich inkompetenten Blender einstellt, schadet seiner Firma.
Fachkompetenz und Erfindergeist bleiben zunehmend auf der Strecke.
Dafür greift im Arbeitsleben immer mehr Missgunst, Misstrauen, vergiftetes Betriebsklima um sich. Wenn hier in Wirtschaft, Verwaltung oder Politik immer mehr Klugschwätzer, Blender, über den Tisch-Zieher, aber fachliche Nieten das Sagen haben und bei nicht wenigen Menschen damit sogar Eindruck schinden können, ist der Untergang einer (Industrie-) Gesellschaft vorprogrammiert.
Eisschreiben?
Fehlt da nicht ein "sch"?
Also, wirklich, diese ätzenden Serienbriefe mit den ewig gleichen Formulierungen kann man doch nicht mit einem leckeren Eis vergleichen, die sind der letzte ... äh... Husten!