"Thoughts on flash" hat Steve Jobs einen offenen Brief überschrieben, der gerade auf der Appleseite veröffentlicht wurde – Gedanken zu Flash. Es ist kein Geheimnis, dass der Chef des Elektronikkonzerns Apple die Multimediasoftware von Adobe für Mist hält.
Die eigentliche Nachricht ist, dass Steve Jobs sich überhaupt genötigt sieht, auf mehr als drei Seiten zum Flash-Krieg Stellung zu beziehen und zu erklären, warum das Programm auf iPhone und iPad nicht laufen soll. Bislang scherte sich das Unternehmen nicht sonderlich um so generelle Kundenbeschwerden und wusste einfach besser, was die Nutzer wirklich wollten.
Wobei Ton und Inhalt seiner Gedanken klingen, als ginge es in ihnen nicht um die Kunden. Denn sie sind, vorsichtig ausgedrückt, erstaunlich. Zumindest in zwei Punkten. Jobs' erstes Argument, warum Flash nicht taugt, ist die fehlende Offenheit: "Adobe’s Flash products are 100% proprietary. They are only available from Adobe, and Adobe has sole authority as to their future enhancement, pricing, etc. By almost any definition, Flash is a closed system." Sinngemäß meint das, Flash könne von niemandem verändert werden als von Adobe und allein Adobe bestimme, wer was mit dem Programm anstellen dürfe.
Das trifft vollständig auch auf Apple zu. Kaum ein Technikkonzern hat so perfekte Modelle entwickelt, um die Kontrolle über seine Produkte zu behalten wie Apple. Jobs gibt das sogar zu, wenn er schreibt, auch Apple habe "viele proprietäre Produkte". Dann aber kommt: "... we strongly believe that all standards pertaining to the web should be open." Im Netz setze man allein auf offene Standards wie HTML5, CSS und JavaScript.
Das darf getrost als zweierlei Maß betrachtet werden: Geschlossen ist also völlig in Ordnung, solange es nichts mit dem Netz zu tun hat. Interessante Sichtweise für ein Unternehmen, dessen Produkte nur Software zulassen, die von Apple dafür freigegeben wurde. Nur bei Browsern muss das also anders sein? Vielleicht, weil es heutzutage unmöglich geworden ist, einen proprietären Browser erfolgreich auf den Markt zu bringen?
Und nur am Rande: Die Basis von Apples komplett kontrollierter Produktlinie, das Betriebssystem OS X, basiert auf dem freien Betriebssystem Unix.
Kommentare
wer braucht schon
Seifenopern in der Wirtschaft...
Erschreckend polarisierend
Fuer mich einfach nur schockierend, wie wenig objektiv dieser Artikel geschrieben ist; zudem mit kapitalen Fehlern! Ich hatte von einer rennomierten Zeit-schrift mehr erwartet.
"...OS X, basiert auf dem freien Betriebssystem Unix."
- Unix ist eher das teuerste und bei weitem kein freies OS.
- OS X basiert nicht auf Unix. (Zumindest nicht direkt.)
Empfehlung: Recherchieren Sie doch einfach mal GNU um sich in die Materie einzulesen.
Steve Jobs bezieht sich mit Sicherheit auf den Versuch Microsofts, das Internet "zu uebernehmen". Dies koennen alle Nicht-Microsoft-User bestaetigen, die versucht haben Internet Seiten, die mit Microsoft Active X Elementen bestueckt sind zu laden/nutzen.
Erschreckend, wie "micro-softened" sich dieser Artikel darstellt, dies zeugt fuer mich vom absoluten Unverstaendnis der Materie des Autors.
Ich bin froh, dass zumindest Steve Jobs "seine Hausaufgaben" gemacht hat und einsieht, dass nur ein Open Source Standard im Internet weiterbringen wird.
unbedeutend
interessiert sich irgendjemand für einen typen, der alles als seine erfindung ausgibt, obwohl er es von open source projekten übernommen hat?
apple ist nur für die wirtschaft interessant, aber nicht als innovationsmotor.
wie bitte. ...
Mit Verlaub, selten so einen Schwachsinn gehoert. Das sitzen Sie wahrscheinlich wohl vor ihrem PC und haben keinen Dunst, dass es Apple war, die den PERSONAL COMPUTER - aka PC eingefuehrt haben ... Da kopiert Windows krampfhaft seit jeher Elemente des Apple-Betriebssystems und Sie behaupten allen Ernstes Apple sei kein Innovator. Doesen Sie weiter ... P.S. Apples OS ist urspruenglich auch nicht auf deren Mist gewachsen, aber Sie haben das wenige in ein hevorragendes OS verwandelt. Das hatte damals niemand auf dem Programm!
Jobs Hybris
Ganz ehrlich, hier verliert jemand völlig die Bodenhaftung.
Ob Flash gut oder schlecht ist oder was Adobes Ziele sind ist völlig egal. Es ist nicht Jobs Aufgabe den Nutzern vorzuschreiben, welche Inhalte sie sehen dürfen und welche nicht. Das gebietet der Respekt vor den eigenen Kunden.
Apple ist ironischerweise genau zu dem geworden, was es an Microsoft angeprangert hat: ein diktatorisches Regime.
Noch ist Apple chic, aber wie lange noch? Selbst Jeff Jarvis hat sein iPad wieder zurückgeschickt, und dass als Appleaktionär. Die Fashionistas werden ihrem Gott Jobs wohl noch eine Weile treu bleiben, aber das eigentliche Herzblut von Apple, die Kreativen, die Intelligenten und die Entwickler, wenden sich von dem selbstverliebten Riesen ab. Und auch die Presse, die im iPad die Erlösung wähnt, wird nur allzu bald lernen, dass Apples Produkte nur noch Apple dienen.
Schade eigentlich. Apple wird wie Sony: super Produkte, super Design, wiederwärtiges Geschäftsmodell.
Lesenswert:
Cory Doctorow auf Boind Boing: "Why I won't buy an iPad (and think you shouldn't, either)"
http://www.boingboing.net...
Jeff Jarvis auf Buzzmachine: "iPad danger: app v. web, consumer v. creator"
http://www.buzzmachine.co...
zu 3.
Wie schön: Jetzt merkens sogar die,welche sich in der Vergangenheit um die Zukunft von faulen "apple" Gedanken machten um die Zukunft dieses Unternehmens.
Es gibt aber eine Macht die stärker ist als dieses Unternehmen. Konsumverweigerung !
Apple wird diesen Typen...
... eines Tages zum zweiten und letzten Mal in die Wüste schicken!
Die Tage sind gezählt, wenn die Verlage merken, wem sie auf den digitalen Leim gegangen sind.
Apropos, wegweisende Ideen. Alten Hasen ist Xerox Parc sicher noch ein Begriff!
da haben aber schon beide geklaut
sowohl Steve Jobs als auch Bill Gates, Adobe stammt ja aus dem Bereich von Xerox PARC, vielleicht deshalb der Konflikt zwischen Adobe und Apple, denn der Chef von Adobe wird sicherlich angemerkt haben "das ist alles nur geklaut"
das Geschäftsmodell von Apple würde mich hindern so einen Computer von Apple zu kaufen
aber es gibt genug Menschen, die kaufen was gerade in Mode ist, das ist ja auch der Grund warum Unternehmen mit Stars werben, das muss man dann haben, ohne zu denken, man schaut nicht was dahinter steckt, was das Produkt bringt und kann, Hauptsache man hat das, was der Star hat