Google hat vor wenigen Tagen Android 4.1 Jelly Bean präsentiert, wenige Stunden später tauchte die neue Version bereits im Netz zur Installation auf dem Galaxy Nexus auf. Wir haben die noch nicht finale Entwickler-Version kurzerhand aufs Galaxy Nexus geflasht und die ersten Eindrücke von der neuen Android-Version hier zusammengeschrieben.
Nach dem Flashen und Neustart des Galaxy Nexus fällt als erstes der neue Lockscreen von Android 4.1 Jelly Bean auf. Hier ist neben dem Shortcut zur Kamera und der Entriegelung ein neuer Knopf hinzugekommen – der führt direkt zum neuen Service Google Now.
Dieser Service kann nicht nur vom Lockscreen, sondern systemweit per Wisch vom Homebutton ins Display hinein gestartet werden. Google Now soll als eine Art digitaler Assistent fungieren, uns aber nicht wie Siri, Apples Pendant, auf die Nerven gehen, sondern mehr im Hintergrund still seine Arbeit verrichten. Dafür muss der Nutzer allerdings auch viel über sich verraten: die Freigabe von Standortdaten, Surfverlauf und auch das Geo-Bewegungsprofil sind für die umfassende Funktionsweise von Google Now hilfreich.
Google Now in Deutschland wohl abgespeckt
Denn außer dem Wetter kann Google Now auch Orte in der Umgebung anzeigen oder Informationen über den öffentlichen Personennahverkehr bereitstellen. Zudem soll der Service Daten über Sportereignisse, Währung, Übersetzungen und dergleichen bereitstellen.
Erschienen bei t3n© Screenshot ZEIT ONLINE
Von all diesen Dingen wurden mir während der Nutzung (seit Freitag) jedoch nur das Wetter und Ortsempfehlungen mittels Karten angezeigt. Dass der Dienst mehr kann, zeigt sich anhand eines Artikels von Carsten Knobloch, der Jelly Bean ebenfalls auf seinem Galaxy Nexus im Einsatz hat. Er berichtet auf Stadt-Bremerhaven darüber, dass er auf seinem Desktoprechner eine bestimmte Adresse gesucht hat und kurz darauf die Wegbeschreibung auf seinem Smartphone vorgeschlagen bekam.
Es scheint, als wird im deutschsprachigen Raum nur eine abgespeckte Version von Google Now angeboten werden, doch wird das ein oder andere praktische Feature wohl auch hier landen. In welchem Umfang Google seinen Dienst hierzulande einführen wird, zeigt sich vermutlich erst Mitte Juli, wenn die finale Version erhältlich ist. Was der Dienst können soll, demonstriert dieses Video:
Google hat seiner neuen Android-Version auch eine verbesserte Spracheingabe verpasst. Sie ist eindeutig besser als die in Android 2.3 Gingerbread und Ice Cream Sandwich genutzte. Selbst normal und weniger stark betonte Sätze versteht die Software vergleichsweise gut. Eigentlich sollte auch eine Offline-Sprachfunktion integriert sein, doch diese wollte trotz Installation der benötigten Sprachpakete nicht so recht laufen.
Per Spracheingabe soll Jelly Bean zudem Daten auf dem Telefon finden können. Das ist zwar möglich, die Daten werden jedoch ein wenig versteckt angezeigt. Hierfür muss man in der Leiste mit den Kategorien Web, Bilder, Places, et cetera ganz nach rechts scrollen – dort wird die Kategorie "Telefon" eingeblendet. Diese Art der Darstellung ist umständlich und sollte möglichst anders gelöst werden.
Die beiden neuen, beziehungsweise optimierten Features Google Now und Sprachsuche besitzen großes Potenzial, sind offenbar aber noch nicht ganz fertig. Hingegen ist die neue Benachrichtigungsleiste bereits sehr gut gelungen. Angefangen vom Vergrößern eingegangener Nachrichten, Screenshots et cetera per Geste, über Steuerung des Mediaplayers, bis hin zur direkten Beantwortung von verpassten Anrufen – entweder per Rückruf oder Kurznachricht – die Benachrichtigungsleiste ist ein wahrer Zugewinn. Selbst das Teilen von Screenshots ist direkt von dort aus möglich.
Kommentare
Android fand ich mal 'nen cooles System ...
... inzwischen bin ich ernüchtert.
Die Sicherheits-Problematik ist nach wie vor nicht mal ansatzweise gelöst, die Update-Problematik wird immer schlimmer, genauso wie die Zersplitterung in immer neue Versionen - für Käufer und Entwickler ist Android ein undurchsichtiger Dschungel.
Ich hab's Galaxy S3 hier als Testgerät gehabt - nett - aber bei weitem nicht so 'smoothie' [oder flüssig] wie Beispielsweise Windows Phone. Da gibt's immer wieder kleine Ruckler, kurze Aussetzer, winzige Sprünge, nicht angenommene Touch-Gesten, die mir das Gerät auf Dauer verleiden würde.
Das 'Gesamt-Packet' stimmt bei Android einfach nicht - das schaut am Anfang immer ganz nett aus, aber in der Praxis kommt das System immer noch nicht an iOS oder Windows Phone ran. Ich bin eigentlich ein Apple-Mann, trotzdem muss ich sagen, das rundeste System ist z.Z. Windows Phone [nur kommt das beim Kunden noch nicht an ...]
Android hat bei Phones sicherlich auf der Billig-Schiene Zukunft, aber nicht im Premium Segment ... nur so mein Gefühl. Und im Pad-Segment bekommt Android eh kein Bein auf den Boden, da gibt's z.Z. nur einen und das ist das iPad, dann kommt sehr, sehr lange nichts und dann kommt Kindle Fire und dahinter ist nur noch die Leere. Bin mal gespannt wie das mit W8 wird, ich denke das wird auf Dauer der einzige ernstzunehmende Konkurrenz zu iOS auf dem Pad.
... just my 2 cent
Sie schreiben:
"...Ich hab's Galaxy S3 hier als Testgerät gehabt - nett - aber bei weitem nicht so 'smoothie' [oder flüssig] wie Beispielsweise Windows Phone. Da gibt's immer wieder kleine Ruckler, kurze Aussetzer, winzige Sprünge, nicht angenommene Touch-Gesten, die mir das Gerät auf Dauer verleiden würde...."
Das habe ich ganz andere Erfahrungen gemacht. Läuft sehr flüssig, war und bin davon begeistert.
Beste Grüße.
FSonntag
Die Test sind immer wieder nur unsinnig...
Ich frage mich, warum immer wieder diese Tests machen muss. Die eine Spracheingabe ist 5 Millisekunden langsamer oder schneller, na und. Wenn man sich das zweite Video genauer anschaut, erkennt man, dass der Tester Rechtshänder ist, denn er drückt mit seinem rechten Finger auch etwas früher. Tata, jeder darf jetzt schreien, dass er es anders sieht. Das ist der Punkt, es ist Auslegungssache was nun wirklich wichtig ist. Tatsache ist, es funktioniert alles auf sehr hohem Niveau.
Man sollte einfach mal wieder sein Gehirn einschalten und sich Zeit dafür nehmen, eine Entscheidung darüber zu was man wirklich braucht und wofür, und dann folgt noch das, was will man wirklich, dabei betone ich, was will man für sich wirklich. Egal ob es ein iPhone oder ein Android-Phone wird, die Entscheidung zählt für einen selber. Dabei ist es völlig unwichtig, was andere davon halten, denn diese entscheiden auch nicht besser.
@TimmyS
Mag sein dass sie mit einem Finger schneller oder langsamer drückt. Aber der Abstand der Mikrofone zur Audio-Quelle ist gleich, und der Befehl startet ja erst, nachdem die Frage gestellt wurde. Aber schreien muss ich nicht.
Wer nutzt denn das???
Mal ehrlich: Wer nutzt denn die Sprachsteuerung? Ich rede doch nicht umständlich auf mein Handy ein, wenn ich das auch mit dreimal tippen schneller hinbekomme. Und auch diese Gestensteuerung ist doch nur unsinnig. Warum sollte ich das Telefon in der Luft rumwirbeln? Geht mit den Fingern doch viel einfacher alles.
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