Mehrere Tausend Israelis haben in der Stadt Beit Schemesch bei Jerusalem gegen religiösen Fanatismus demonstriert. Menschenrechtsgruppen hatten zu der Kundgebung in der Stadt, in der viele ultraorthodoxe Juden leben, aufgerufen. Auch Staatschef Schimon Peres hatte seine Landsleute aufgefordert, sich an der Demonstration zu beteiligen.
Die Demonstranten trugen Schilder mit den Aufschriften "Befreit Israel von religiösem Zwang" und "Bewahrt Israel davor, zu Iran zu werden". Auslöser für die Proteste ist unter anderem der eskalierende Streit um die von ultraorthodoxen Juden geforderte Geschlechtertrennung in der Öffentlichkeit.
Beit Schemesch war zudem in die Schlagzeilen geraten, nachdem das Fernsehen einen Bericht über ein Schulmädchen gezeigt hatte, das von religiösen Eiferern bespuckt worden war. Das Mädchen soll nach deren Meinung nicht sittsam gekleidet gewesen sein. Der Vorfall stieß auch in gemäßigteren religiösen Kreisen auf scharfe Kritik.
Fanatiker fordern Frauen unter anderem auf Schildern dazu auf, sich im Supermarkt in getrennten Schlangen an der Kasse anzustellen. Außerdem sollen Frauen ihrer Meinung nach in Bussen und Straßenbahnen hinten sitzen sowie bei Wahlen verschiedene Wahlurnen benutzen.
Am Montag war es in Beit Schemesch zu gewalttätigen Protesten ultraorthodoxer Juden gekommen, nachdem die Stadtverwaltung zum dritten Mal in dieser Woche eines der angebrachten Schilder abgenommen hatte. Die religiösen Fanatiker bewarfen die Polizisten mit Steinen und verletzten einen Beamten am Kopf.
Kommentare
Rechtsstaatliche Kontrolle nötig
Dieser Artikel - diesmal aus Israel - beweist einmal mehr, dass jede Religion unter staatliche Kontrolle gehört, wenn sie nicht in Fanatismus abgleiten soll. Es kann und darf nicht sein, dass Ultrareligiöse Verfassung und Rechtsstaat außer Kraft setzen, weil sie glauben, ein Gott erwarte das von ihnen. Es helfen überall nur klare staatliche Vorgaben: Religion ist Privatsache, keine Mission. Menschen anderen - und keinen - Glaubens müssen geschützt bleiben.
Ihre "Religiophobie" in allen Ehren...
...aber bitte reden Sie mit Verlaub nicht so einen Unsinn.Auch wenn man ihren Einwurf ernst nehmen wollte, würde es kläglich an der Praktizierbarkeit scheitern.Es sei denn man will wieder in den Totalitarismus zurückkehren und irgendwelchen materiellen und diesseitigen Ideologien frönen.
zur Thematik:
Tatsächlich ist Israel ein Judenstaat und auch wenn es formal alle Attribute des Säkularismus übernommen hat,bleibt die Gründungsideologie religiös. Mit diesem Widerspruch hat Israel bis jetzt immer zu leben gewusst. Da aber die materielle und wirtschaftliche Übermacht Israels überwältigend ist ,erscheint die Bedrohung durch die arabischen Nachbarstaaten immer marginaler und der gesamtgesellschaftliche Kitt geht immer mehr abhanden.Im übrigen mutmaßen viele ernstzunehmende Experten,dass gerade dieser religiöse Charakter des Judenstaates auf der arabischen Seite die rasante Reislamisierung befeuert.
[ENTFERNT]
Bitte verzichten Sie auf Forderungen und Behauptungen, die einer sachlichen Debatte im Wege stehen. Danke. Die Redaktion/se
Kleine Frage
Und was ist, wenn die jüdischen Gesetze, nach denen man leben soll, die falschen Gesetze sind?
Und mal abgesehen davon was und OB "danach" noch etwas kommt..
jeder darf gerne so leben wie er es sich wünscht, damit er seinen Schöpfer gütig stimmt, mit einer einzigen Bedingung:
Er muss die Rechte und Freiheiten der anderen respektieren!
Die wahren Orthodoxen
Entfernt. Verzichten Sie auf polemische und diffamierende Äußerungen. Die Redaktion/mak
@ 3 -KlausBloemker - Die wahren Orthodoxen
Sehr geehrter Herr Bloemker- könnten Sie mich bitte darüber aufklären wieso es seit über 20 Jahren schon üblich ständig über "UltraRadikale-Orthodoxe Siedler" berichtet wird in allen Gazetten ?
örtlich
[1] über ... hinaus
[2] jenseits
zeitlich
-
übertragen
[1] über ... hinaus
[2] mehr als
[bearbeiten]
Beispiele
ultra fines - jenseits der Grenzen
ultra modum - über das Maß hinaus, übermäßig
Also darf man annehmen dass diese Orthodoxen nicht gerade frommes
Judentum vertreten sondern eher wie gerade ersichtlich auch ziemlich reaktionäre Denkweisen bis hin zur Frauenunterdrückung
haben. Das überrascht mich sehr (abgesehen vom Siedlungsbau und der Mauer) Ich hoffe dass dadurch in der israel.Gesellschaft auch ein Umdenken einkehrt, weil wie man ja positiv sieht ist die Mehrheit nicht mit dieser Denkweise einverstanden und geht dafür auf die Strasse und demonstriert. Das ist auch richtig so. Man kann nicht frauenverachtende islam.Systeme anprangern und tut selber das gleiche.
Das geht nicht und ich hoffe in Israel tut sich was in den jungen Köpfen, weil sie jetzt den Beweis haben wie konservativ sie geistig und im Glauben gefangen sind.
Es wird noch lange dauern, aber eines Tages wird dieses Thema schlicht Geschichte sein. Ob eine gute oder schlechte wird man die nächsten Tage/Monate sehen wie sich die Orthodoxen verhalten.
Es wird sicherlich noch ein ULTRA-langer Weg zu einem liberalem Israel werden- das ist sicher.