Das verschollene Flugzeug MH370 der Malaysia Airlines ist neuen Erkenntnissen zufolge kontrolliert und weitgehend unbeschädigt geflogen, bis es wegen Spritmangel in den Indischen Ozean gestürzt ist. Das berichtet die New York Times unter Berufung auf australische Ermittlungen. Demnach haben die Ermittler Radardaten des malaysischen Militärs erneut ausgewertet und dabei fehlerhafte Einstellungen festgestellt.
Aufgrund der neuen Erkenntnisse sei das Suchgebiet abermals verschoben worden, und zwar Hunderte Kilometer weiter südwestlich, berichtet die Zeitung. Die erneute Auswertung der Radardaten und elektronischer Signale, die das Flugzeug nach Kontaktabbruch mit einem Satelliten ausgetauscht habe, hätten nun ergeben, dass auch die bisherigen Annahmen über wechselnde Flughöhen falsch gewesen seien. "Die primären Radardaten über die Flughöhe haben sich als unzuverlässig erwiesen", zitiert die New York Times einen australischen Ermittler.
Das
wäre eine wichtige Erkenntnis: Wenn das Flugzeug nicht, wie bislang angenommen,
die Flughöhe mehrfach wechselte, hätte der Sprit für eine deutlich weitere
Flugstrecke nach Süden über den Indischen Ozean gereicht. Deshalb sei das
Suchgebiet nun verschoben worden, so das Blatt. Die Ermittler gingen anfangs
davon aus, dass MH370 im Meer westlich von Australien abgestürzt sei – nun
müsse Hunderte Kilometer weiter südwestlich gesucht werden. Das neue Suchgebiet
sei etwa 640 Kilometer lang und knapp 100 Kilometer breit.
MH370 war mit 239 Menschen an Bord auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking vom Kurs abgekommen und nach bisherigen Erkenntnissen Stunden später Tausende Kilometer weiter südlich im Indischen Ozean abgestürzt. Die malaysische Polizei geht davon aus, dass die Kommunikationsgeräte an Bord absichtlich abgestellt wurden. Es kursieren verschiedenste Spekulationen über die Absturzursache, unter anderem Selbstmordpläne eines Piloten, einen Anschlag oder eine Entführung.
Als ein Schiff Anfang April weiter nördlich Signale auffing, die von einer Blackbox hätten stammen können, wurde das Suchgebiet 800 Kilometer weiter nach Norden verlegt. Bis Ende Mai wurde dort aber keine Spur des Wracks gefunden. Experten meinten schließlich, die Signale hätten vermutlich von Schiffen in der Region gestammt.
Kommentare
Entfernt. Bitte verzichten Sie auf das Verbreiten kruder Theorien. Danke, die Redaktion/sam
Zusammenhang?
Wo sehen Sie den Zusammenhang zwischen dem Ausfall "der Flugsicherung" (Welcher? Wo?) von zwei Wochen und dem Verschwinden eines Flugzeugs vor ettlichen Monaten?
Unfall dennoch nicht ausgeschlossen
"Kontrolliert weitergeflogen" kann auch die Steuerung durch den Autopiloten beinhalten, der Kurs und Höhe beibehält, bis der Sprit ausgeht.
Kommunikationsgeräte müssen nicht absichtlich abgestellt worden sein, es könnte zum Beispiel auch einen Druckabfall gegeben haben, der zur Ohnmacht der Insassen führte bevor sie einen Notruf absetzen konnten - exakt dieses Szenario geschah bei der Helios Airways Boeing 737, die vor einigen Jahren in Griechenland abgestürzt ist.
Foul play ist natürlich nicht weniger wahrscheinlich, aber es sei darauf hingewiesen, dass immer noch alle Möglichkeiten offen sind.
Druckabfall oder Dämpfe
Wenn ich an die Wahnsinns-Germanwings-Landung letztes Jahr in Köln denke: sicher muss man auch die berüchtigten Dämpfe im Cockpit als Unfallursache in Erwägung ziehen. Die vergiften offenbar schnell genug, um Piloten zu desorientieren, bevor sie die Sauerstoffmasken benutzen können. Genau eine solche Desorientierung könnte natürlich auch in einer fatal falschen Kursänderung bei einem missglückten Umkehrversuch geendet sein. Dass das Flugzeug tatsächlich abgestürzt ist, kann man wohl eher für wahrscheinlich halten, denn wenn Terroristen etwas damit vorgehabt hätten, dann wahrscheinlich bald und nicht Monate später.
Mag sein
Das sidm wertvolle Erkenntnisse, und wenn man das Absturzgebiet mal definitiv festlegen könnte, wäre das sicher von Vorteil.
Aber das "warum" ist weiter ungeklärt. Insbesondere, weil die Treibstoffvorratsanzeigen im Flugzeug sicher genauer sind als beim Auto. Insofern ist die Ursache der abgeschalteten Kommunikation zwischen Flugzeug und Boden das weiter bestehende und entscheidende Rätsel in dieser mysteriösen Geschichte.
gibt es irgendwo
einen belegbaren Fall, dass nach Wochen komplette Radardaten 'korrigiert' werden mussten? Bei der heutigen Flugzeugdichte würden solche Vorfälle doch in Kürze zu Kollisionen führen. Beim Abgleich mit GPS-Daten würde das auch sehr schnell entdeckt, falls da ein Problem vorläge.
Nein - ich fress nen Besen: Das ist nur eine neue Methode, die Sache zu vertuschen. Ich vermute irgendeinen militärischen 'Unfall', den alle Seiten auf diese Weise 'begraben' wollen.
Jetzt suchen sie woanders. Na schön. Jede Wette - auch diesmal erfolglos.
Wär ja schlimm, wenn man den Flieger angeschossen fände.
Technische Details
z. B. etwas ausführlicher hier:
http://www.stuff.co.nz/wo...
Danach sind die Daten des malaysischen Radars nicht falsch, sondern schlicht überinterpretiert worden. Die Qualität erlaubt nicht sicher die Feststellung der Flughöhe. Die neue Suche >geht davon aus<, dass in der von Radar erfassten Phase des Flugs keine nennenswerten Änderungen der Flughöhe stattfand, was für die Berechnung der theoretisch verbleibenden Spritmenge und damit der Reichweite von Belang ist.