In Nordrhein-Westfalen sind bei einem schweren Unwetter mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen. Allein in Düsseldorf starben drei Menschen, als eine große Pappel auf ein Gartenhaus stürzte. Weitere Tote wurden aus Essen, Köln und Krefeld gemeldet.
In Düsseldorf verloren zwei Männer im Alter von 56 und 53 Jahren sowie
eine 52 Jahre alte Frau ihr Leben, als der Baum auf das Gartenhaus
stürzte. Sie hatten darin Zuflucht gesucht. Feuerwehrleute konnten sechs
weitere Menschen aus den Trümmern befreien. Sie wurden verletzt in
Krankenhäuser gebracht.
In Köln stürzte ein 20 Meter hoher Baum auf einen Fahrradfahrer. Ursache sei vermutlich ein Blitzeinschlag gewesen, teilte die Polizei mit. Der Mann wurde von dem Baum so schwer verletzt, dass er noch am Unglücksort starb.
In Essen starb ein weiterer Mann vermutlich bei Aufräumarbeiten. Er hatte nach ersten Informationen der Polizei kurz vor Mitternacht versucht, eine Straße zu räumen. Auch in Krefeld sei ein Mann ums Leben gekommen, teilte die Polizei mit. Der Radfahrer sei von einem umstürzenden Baum erschlagen worden.
Sturmböen, Regenfälle und Blitzeinschläge beschädigten in vielen Orten Deutschlands Häuser und Autos. Der Flughafen Düsseldorf musste am Abend etwa eine Stunde lang den Betrieb einstellen. Grund seien Sturmböen von bis zu 150 Stundenkilometern gewesen, sagte ein Sprecher. Wie viele Flüge betroffen waren, war zunächst unklar. Die gestoppten Maschinen sollten aber noch verspätet starten können.
Brände nach Blitzeinschlägen
Auch die Bahn unterbrach vorsorglich den Zugverkehr im Rheinland. In Köln, Aachen, Düren, Bonn, Düsseldorf und Duisburg würden
Züge in den Bahnhöfen zurückgehalten. Am Dienstagmorgen waren noch die Ost-West-Verbindungen
Dortmund-Essen-Düsseldorf-Köln sowie Dortmund-Gelsenkirchen-Duisburg
gesperrt. Besonders der Bahnknoten Essen sei noch betroffen, sagte ein
Sprecher der Deutschen Bahn. Andere Strecken konnten wieder
freigegeben werden.
In vielen Kommunen waren die Feuerwehren im Dauereinsatz, um Keller auszupumpen, Brände nach Blitzeinschlägen zu löschen und umgestürzte Bäume wegzuschaffen. In Köln reagierten die Organisatoren der Abschlussveranstaltung zum Gedenken an den NSU-Nagelbombenanschlag vor zehn Jahren vorsorglich auf die Unwetterwarnungen. Die Veranstaltung wurde zwei Stunden früher als geplant beendet.
Die Gewitterfront zog in der Nacht weiter nach Niedersachsen. Für den Dienstag warnte der Deutsche Wetterdienst erneut vor Gewittern, die sich zu Unwettern entwickeln können. Dabei sei auch schwerer Hagelschlag möglich.
Kommentare
Ein Blick in den Garten heute Morgen im Ruhrgebiet
Auf der Grundstücksgrenze zum Nachbarn steht eine ca 15 Meter hohe, mit Schlingpflanzen überwucherte Konifere, Brutplatz von 4 Vögeln. Die ist in der Mitte durchgebrochen und hat das Gartenhäuschen des Nachbarn zertrümmert.
Gartenmöbel sind weggeflogen
Die Straße ist voller Äste und Müll.
Dieses Unwetter war extrem.
Züge fahren noch nicht.
Völliges Chaos in Essen...
... alle Busse sind gestrichen, der Fahrstrom der Straßenbahn ist ausgeschaltet worden, lediglich einige U-Bahn-Linien fahren.
Der Autoverkehr ist auf einigen Straßen komplett zum Erliegen gekommen, die Verbindungen zwischen anderen Städten, wie z.B. Mühlheim sind teilweise noch nicht passierbar.
Überall liegen entwurzelte oder abgeknickte Bäume, das THW ist immer noch mit Blaulicht im Einsatz.
Auf vielen Hauptverkehrsstraßen liegen Baumstämme ohne Sicherung mitten auf den Fahrbahnen.
Teilweise sind die Bäume über mehrere hundert Meter in Alleen abgeknickt und auf die parkenden Häuser herabgefallen.
Alles, was nicht ausreichend gesichert war, ist durch die Gegend geflogen: Blumenkübel, Verkehrsschilder, Gartenmöbel, etc.
Soetwas habe ich noch nie gesehen.
Korrektur:
Es sind natürlich parkende Autos, nicht Häuser!
Bin in Düsseldorf
Das Unwetter kam zwar schnell, aber auch nicht so wirklich überraschend. Man konnte es schon den ganzen Tag in der Luft "riechen", dass es Abends Gewitter geben wird und hören konnte man es ne Stunde vorher auch schon.
Überraschend war da eher wie heftig es war. Wobei mich aber gewundet hat, dass einzelne Leute trotzdem (am besten noch mit Regenschirm, uh..) raus ins Gewitter gegangen sind.
Es soll in Essen ein Radfahrer erwischt haben
Wer in Gottes Namen geht bei einem solchen Unwetter radfahren?
Ich habe mich jedenfalls zuhause verschanzt!
Vor allem weil neben unserem Haus eine Baustelle liegt, in der es heute morgen so aussah, als hätte der Blitz eingeschlagen.
Der Radfahrer wird aus dem Fenster geschaut haben, sich gedacht haben
"hey, wat'n schönes Wetter. Schwing ich mich doch mal auf's Rad!".
Mal ernsthaft... Der arme Kerl wird wohl noch im Eiltempo versucht haben, nach Hause zu radeln. Vielleicht hatte er es ja nicht mehr weit? Mein Beileid jedenfalls an seine Familie.