Aus Wut über eine ausgebliebene Anklage gegen einen Polizisten sind in New York Hunderte Menschen auf die Straßen gegangen. In Anlehnung an das möglicherweise erwürgte Opfer hielten einige von ihnen Schilder in die
Höhe, auf denen stand: "Ich kriege keine Luft". Am Bahnhof Grand Central Station und an der Straße Columbus Circle legten sich Demonstranten aus Protest auf die Straße, um den Verkehr zu blockieren.
Zuvor hatten 23 Mitglieder einer Geschworenenjury entschieden, dass ein weißer Polizist, der den unbewaffneten Eric Garner tödlich gewürgt haben soll, sich nicht vor Gericht verantworten muss. Die Beweise für eine Anklage würden nicht ausreichen, argumentierte die Jury.
Auch in der Hauptstadt Washington und in weiteren Städten gab es Demonstrationen. Der schwarze Bürgerrechtler Al Sharpton sprach von einer landesweiten Krise und kündigte für den 13. Dezember einen nationalen Protestmarsch in der Hauptstadt Washington an. Die Proteste blieben Medienberichten zufolge weitgehend
friedlich. Einige Menschen seien aber festgenommen worden, schreibt die New York Times.
Justizminister Eric Holder kündigte nach der Entscheidung nationale Ermittlungen an. Der Tod Garners sei tragisch, und er könne die Wut vieler Menschen angesichts der Entscheidung Jury verstehen, sagte Holder. Die Bürger sollten aber trotz ihrer Enttäuschung ruhig bleiben. New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio äußerte sich ähnlich. Präsident Barack Obama sagte: "Es ist Zeit, größere Fortschritte zu machen, als bisher. Ich bin nicht an Worten interessiert, ich bin an Taten interessiert."
Unerlaubter Schwitzkasten
Garner war im Juli gestorben, nachdem er vom Polizisten Daniel Pantaleo in den Schwitzkasten genommen wurde. Der 43-Jährige war im New Yorker Stadtteil Staten Island unter dem Verdacht gestoppt worden, er würde illegale Zigaretten verkaufen. Auf dem Video eines Passanten ist zu sehen, wie Garner sich dagegen wehrt, dass ihm Handschellen angelegt werden. Mehrere Beamte ringen ihn daraufhin nieder.
Einer der Polizisten nimmt ihn dabei in den Würgegriff, was Sicherheitskräften verboten ist. Zu erkennen ist in dem Video, wie der übergewichtige, an Asthma leidende Garner mehrfach deutlich macht, dass er keine Luft bekommt. Dann verliert er das Bewusstsein. Im Krankenhaus wurde der sechsfache Vater für tot erklärt. Der Polizist bedauerte den Vorfall. Es sei nicht seine Absicht gewesen, jemandem wehzutun, hieß es in einer Mitteilung nach Angaben der Zeitung USA Today.
Die anderen am Einsatz beteiligten Polizisten müssen sich für den Tod Garners nicht verantworten, wie die Washington Post berichtete. Ihnen wurde vorab Immunität zugesichert, wenn sie zu dem Tathergang aussagen würden.
Vor gut einer Woche hatte eine Grand Jury im Fall von Michael Brown entschieden, keine Anklage gegen den weißen Polizisten zu erheben, der den schwarzen Jugendlichen im August in der Kleinstadt Ferguson erschossen hatte. In der Folge kam es zu teils gewalttätigen Protesten in vielen Städten der USA gegen Rassismus und gegen Polizeigewalt.
Um das Verhalten der Polizisten besser zu überwachen, hatte Präsident Obama vorgeschlagen, Mini-Kameras an Hemd oder Kragen der Beamten zu befestigen. Dies würde zugleich die Sicherheit der Polizisten erhöhen. Im Rahmen eines Pilotprojekts hat New York etwa 60 Polizisten mit Körperkameras ausgerüstet. Die Testphase soll drei Monate dauern und "das Vertrauen zwischen der Polizei und den Gemeinschaften" stärken, wie die Behörden am Mittwoch mitteilten.
Kommentare
Wie kann man bei solch einem Tathergang,
"Einer der Polizisten nimmt ihn dabei in den Würgegriff, was Sicherheitskräften verboten ist. Zu erkennen ist in dem Video, wie der übergewichtige, an Asthma leidende Garner mehrfach deutlich macht, dass er keine Luft bekommt, ehe er das Bewusstsein verliert."
der auch noch gefilmt wurde, den beteiligten Polizisten so etwas anbieten?
"Die anderen am Einsatz beteiligten Polizisten brauchen sich für den Tod Garners nicht verantworten, wie die Washington Post berichtete. Ihnen wurde vorab Immunität zugesichert, wenn sie zu dem Tathergang aussagen würden."
Das vermittelt nicht unbedingt Vertrauen in die Justiz!
Wieso,
das ist doch Berechnung.
Erst werden alle anderen frei gesprochen, damit sie gegen den Täter Aussagen (eogentlich schon der erste Witz, dass die das auch angesagt nicht machen würden), und dann reicht das leider nicht für eine Anklage.
Also alle aus´m Schneider...
"This is not america..."
Pfui....
viel mehr muß man da gar nicht mehr sagen.
Eventuell noch ein : Wie ekelhaft! hintendran.
Dieser Polizist verstößt gegen Verbote, seine Kollegen erhalten Immunität, weil sie ihn nicht daran hinderten?
Eine Frage bleibt: Wie sah die ethnische Zusammensetzung der Grand Jury aus?
Demographie
Die Grand Jury muß in NYS der demographischen Verteilung des Counties / Boroughs entsprechen. In Staten Island sind 75% Weiß, 10% Schwarz ....
In terms of race, 98.1% of the population was of one race and 1.9% was of two or more races. The borough's population was 75.7% White (65.8% non-Hispanic White alone), 10.2% Black or African American (9.6% non-Hispanic Black or African American alone), 0.2% American Indian and Alaska Native, 7.4% Asian, 0.0% Native Hawaiian and Other Pacific Islander, 4.6% from Some other race, and 1.9% from Two or more races. Hispanics or Latinos of any race made up 15.9% of the population.
Laut NBC sind 14 Weiß und 9 Nicht-Weiß und von diesen 9 sind 5 Schwarz.
Angst
... der Polizisten Immunität zusichert, wenn sie sich zu einem Tathergang äußern, ein Staat, in dem es nicht einmal zur Anklageerhebung kommt, obwohl ein solches Video vorliegt, ein solcher Staat hat Angst. Die entscheidende Frage ist nur noch: Wovor hat er Angst?
Da...
...fällt mir ein Spruch ein:
Sun Tzu
https://de.wikipedia.org/...
-Das Volk erst gegen sich aufzubringen und dann vor ihm Angst zu haben, ist die größte Unfähigkeit einer Regierung-
Vielleicht trifft dies hier ein wenig zu.......
Die Reihen....
...fest geschlossen. Seitdem 2001 scheint in den USA die Exekutive und Judikative strikt den Kurs "Im Zweifel für die unsere Mitarbeiter" zufahren. Natürlich sind dabei rassistische Resentiments aktuell. Als in den 1990ziger Jahren eine Jury in Los Angeles eine solche Anklageerhebung ablehnte, brachen dort Unruhen aus, die vom Militär niedergeschlagen wurden ( Nationalgarde ). Dagegen ist es jetzt sehr ruhig. Woran liegt es ? Ist die Polizei so militärisch ausgerüstet und stark präsent ? Oder ist es die Ruhe vor dem Sturm? Oder dem Zyklon , der nur Trümmer hinterlässt? Eins ist klar, es gibt schwarze Basketballstars, Rapper, Bürgerrechtler alle prominent und wohlhabend. Die Macht , d.h. solche "Kollaratalschäden" nicht hinnehmen zu müssen, haben die nicht. Die haben nichts zu sagen dort, die Macht haben andere.