Die belgische Staatsanwaltschaft hat vier Tage nach den Anschlägen in Brüssel zwei Männer der Beteiligung an terroristischen Aktivitäten beschuldigt. Einem Mann namens Fayçal C. würden die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung, terroristische Morde und versuchte Morde zur Last gelegt, teilten die Ermittler mit. Einen zweiten Mann namens Aboubakar A. werde die Teilnahme an terroristischen Aktivitäten vorgeworfen.
Bei Fayçal C. handelt es sich laut belgischen Medienberichten um den
gesuchten dritten mutmaßlichen Täter vom Flughafen. Er wäre somit der bisher einzige mutmaßliche Beteiligte an den
Anschlägen von Brüssel, der identifiziert und festgenommen werden
konnte.
Belgische Ermittler hatten am Freitag mitgeteilt, Fayçal C. sei einer von drei Männern, die in der Nähe des schwer bewachten Gebäudes des Generalstaatsanwaltes festgenommen worden seien. Sie ließen aber offen, ob er der dritte Mann vom Flughafen sei.
Der Zeitung Le Soir zufolge ist Fayçal C. derjenige, der auf einem Überwachungsvideo mit heller Jacke und einem Hut in Begleitung der beiden Selbstmordattentäter zu sehen ist. Demnach wurde er von dem Taxifahrer wiedererkannt, der die drei Männer zum Flughafen gefahren habe. Le Soir will dafür "gute Quellen" haben. In anderen Medien hieß es, C. habe als freier Journalist gearbeitet.
Am Dienstag hatten sich zwei Attentäter am Flughafen Brüssel-Zaventem in die Luft gesprengt. Rund eine Stunde später verübte ein weiterer Angreifer einen Selbstmordanschlag in einer U-Bahn-Station im Europaviertel. Insgesamt wurden mindestens 31 Menschen getötet und 300 weitere verletzt. Die Selbstmordattentäter und ihre Helfer sollen auch Verbindungen zu Dschihadisten gehabt haben, die für die Anschläge in Paris verantwortlich sind.
Kommentare
Entfernt. Bitte äußern Sie sich sachlich und inhaltlich. Die Redaktion/mak
Eigentlich ein sehr reizvoller Gedanke...
Wird zwar nicht passieren aber hoffe die versuchen wenigstens nach europäischen Maßstäben so viele Informationen wie möglich aus ihm raus zu bekommen...
Gibt ja bestimmt auch in Belgien Gefängnisse wo es nicht gesund ist ein terrorist zu sein...
Ganz ohne mehr Überwachung a la de Maizière.
Geht also auch so....
Mit mehr Überwachung könnten vielleicht einige der Opfer noch leben......
Bei ausnahmslos JEDEM Terroranschlag seit 9/11 (jedenfalls USA und Europa) waren die Attentäter den Ermittlungsbehörden und Geheimdiensten vorher bekannt. Darüber sollte man mal nachdenken.
Bekannt sind etliche hundert "Gefährder". Die stehen auch zum großen Teil unter Überwachung, wobei das sicher auch sehr unterschiedlich ist. Solange ihnen aber keine Straftaten bewiesen werden können, kann man sie auch nicht verhaften. Das gilt für islamistische Gefährder, wie für rechts- oder linksradikale Gefährder. Auch von letzteren sind Straftäter häufig bereits vorher den Ermittlern bekannt.
Es muss also kein Versäumnis sein, was Fehler aber natürlich nicht zwingend ausschliesst.
Als Journalist zugelassen zu sein hat vermutlich Überwachungsrechtliche Vorteile.
Allerdings scheint doch alles was mit Terrorismus zusammenhängt durch reguläre Polizeiarbeit und eine aufmerksame Bevölkerung aufgeklärt zu werden.