In der
Fürstenberg-Kaserne im baden-württembergischen Donaueschingen haben
Ermittler der Bundeswehr Wehrmachtsandenken entdeckt. Nach
Informationen des Spiegel soll es sich um einen mit Devotionalien
geschmückten Besprechungsraum handeln. Außerdem sei vor der Kantine
eine Vitrine mit Stahlhelmen der Wehrmacht gefunden worden. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums bestätigte den Bericht. Er sagte aber, die in der Kaserne gefundenen Gegenstände hätten "keine strafrechtliche Relevanz".
Die
Kaserne, in der das Jägerbataillon 292 stationiert ist, soll am
Donnerstag nach einem Hinweis untersucht worden sein. Laut Spiegel wurden die Bilder der Inspektion an das
Verteidigungsministerium weitergeleitet, da Ressortchefin Ursula
von der Leyen (CDU) darum gebeten hatte, direkt über rechtsextreme
Umtriebe in ihrer Truppe informiert zu werden.
Mit dem Fund in
Donaueschingen bestätigt sich der Verdacht von der Leyens, dass
noch weitere rechtsextreme Vorfälle in der Truppe bekannt werden.
"Wir müssen uns darauf einstellen, das ist meine tiefe
Überzeugung, dass das, was wir bisher wissen, nicht alles ist,
sondern dass sich dort noch mehr zeigen wird", hatte sie in
einem Interview gesagt.
Kurz zuvor war der Bundeswehrsoldat
Franco
A. wegen Terrorverdachts verhaftet worden. Er hatte sich als syrischer Flüchtling ausgegeben und offenbar vor, einen Anschlag zu verüben. Der Fall hatte eine
Debatte über Rechtsextremismus bei der Bundeswehr ausgelöst.
Franco A. war in einer Kaserne in Illkirch stationiert, in der es bereits 2012 einen Skandal mit Nazisymbolen gegeben haben soll. Entsprechende Informationen habe das Verteidigungsministerium bestätigt, berichtet die Bild. Demnach haben Bundeswehrsoldaten in der Nacht des 7. November 2012 ein vier Meter großes Hakenkreuz auf den Boden der Kaserne der Deutsch-Französischen Brigade gestreut.
Kommentare
Ein Wehrmachtshelm ist nicht rechtsextrem. In meiner alten Kaserne stand ein ganzes Flugzeug aus dem 2. Weltkrieg direkt am Eingang.
Der Helm natürlich nicht, aber können sie ausschließen, das derjenige, der diesem Helm für Wert befand als Symbol militärischer Schlagkraft oder was auch immer in einer Andenkenkammer auszustellen, zumindest mit dem Faschismus symphatisiert? Nein können sie nicht, deswegen müssen solche Vorfälle auch aufgegriffen und untersucht werden! Wem soll mit einem Wehmachtshelm gedacht werden? Und wenn der Helm das Hakenkreuzwappen (oder gar die SS-Rune) trägt, dann scheint mir eine Grenze deutlich überschritten zu sein.
Echt jetzt, Stahlhelme? Findet man auch noch bei vielen Feuerwehren. Die Empörungslatte darf ruhig ein klein wenig höher hängen.
Je niedriger die Latte, je höher die Ablenkung, je sicherer der Posten von Frau von der Leyen. Das Jahr ist zwar noch nicht vorüber, aber ich bin mir sicher wir werden gerade Zeugen von der Metamorphose des Jahres: von der Archivarin des Ist-Zustandes zur Chefaufklärerin und -anklägerin in Personalunion.
Viele Offiziere der Wehrmacht dienten nach dem Krieg in der Bundeswehr.
Das muss jetzt auch untersucht werden.
Deswegen hat der Übergang zur Demokratie in D ja auch so gut "geklappt", sehr viele mit mehr oder weniger rechten Überzeugungen (hier muss man durchaus unterscheiden, im Militär waren z. B. viele zwar für Krieg, aber trotzdem eigentlich gegen die Person Hitler als "Emporkömmling") konnten nach dem Krieg ihre vorherigen Posten im Militär, Justiz usw. wieder einnehmen. Der Russe als Feind im Osten blieb.
Der "Wehrmachtshelm" hieß beim BGS früher "Schutzhelm schwer"
https://de.wikipedia.org/...(Bundeswehr)#Stahlhelm_M_1A1_.28M60.2C_M62.2C_M62_modifiziert.29
Auch wenn die ein paar Änderungen haben.
Der NVA-Helm, war auch ein Helm, der Wehrmacht, der nicht mehr in den Einsatz kam.
Wichtiger als die Form sind die Embleme.
Ich bin auch dafür, die beiden Sachverhalte "Rechtsextremismus" und "falsche Traditionspflege" voneinander zu trennen.
Die falsch verstandene Traditionspflege ist meistens nur das. Sie kann mit Rechtsextremismus einhergehen, das muss aber nicht so sein.