Im vergangenen Jahr wurden so wenig neue Firmen gegründet wie noch nie. Wie aus den neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamts in Wiesbaden hervorgeht, wurden 2012 134.000 Betriebe gegründet. Das seien sieben Prozent weniger als 2011 und so wenige wie noch nie seit Beginn der Erhebung im Jahr 1996. Gleichzeitig mussten 122.000 größere Betriebe ihr Gewerbe aufgeben.
Die Zahl gegründeter Kleinunternehmen – das sind Betriebe ohne Angestellte und ohne Eintrag ins Handelsregister – ging ebenfalls auf das niedrigste Niveau seit dem Start dieser Berechnungen zurück. 2013 wagten 243.000 Menschen den Schritt in die Selbstständigkeit, 292.000 Kleinunternehmer gaben dagegen ihr Geschäft auf.
Nach einer am Montag von der Förderbank KfW veröffentlichten Erhebung wirkt sich die schwache Entwicklung bei den Firmengründungen auch auf die Beschäftigung aus. So seien 2012 durch Neugründungen 383.000 Vollzeitstellen geschaffen worden, davon 171.000 für angestellte Mitarbeiter. Das waren 15 Prozent weniger als im Vorjahr und so wenige wie nie seit Beginn der KfW-Zeitreihe 2005.
Weniger Zuschüsse, weniger Gründungen
Die sinkende Zahl der Gründungen hat aber auch mit dem robusten Arbeitsmarkt zu tun. Die Zahl nimmt in Krisenzeiten eher zu, weil viele, insbesondere Kleinunternehmer, den Schritt in die Selbständigkeit als Alternative zur Arbeitslosigkeit wählen. Nicht wenige von ihnen geben ihr Gewerbe dann in wirtschaftlich besseren Zeiten wieder auf, weil sie eine Festanstellung dem Unternehmerdasein vorziehen.
Ein weiterer Faktor für die rückläufige Zahl der Gründungen ist auch, dass es für zuvor arbeitslose Unternehmensgründer seit Ende 2011 nicht mehr automatisch einen Zuschuss der Bundesagentur für Arbeit gibt. Dieser sogenannte Gründungszuschuss ist seither eine freiwillige Leistung, die nur noch für wirklich tragfähige Konzepte erbracht wird. Die schwache Konjunkturentwicklung 2012 erhöht zudem die Wahrscheinlichkeit, mit einem jungen Unternehmen zu scheitern.
Kommentare
Gründen ist das eine. Innovieren das andere. Teil I
Wer heute ein Unternehmen gründet, wird für seinen Mut belächelt. Nur, wenn das Unternehmen Mehrwert schafft, hat es eine Chance.
Selbst eine überlegene Technologie und ein Mehrwert schaffendes Produkt haben es im Ingangsetzungsvertrieb unendlich schwer, wenn es keinen Nukleus-Kunden gibt.
Die C-Ebene ist überhaupt nicht ansprechbar, schottet sich geradezu ab. Potenzielle Mittel-Manager von Kunden fragen, wer nutzt das Produkt schon, sind immer gerne Zweiter und lassen die Innovatoren mit dem Henne-/Ei-Problem allein.
Wir haben inzwischen eine ganze Webseite mit Antworten zu Einwänden erstellt. Dabei haben wir schon produktiv pilotiert und den Mehrwert nachgewiesen.
Kaum einer hat Mut zu neuen Wegen. Wenn, steht er allein auf weiter Flur. Unternehmen sind entweder nicht veränderungsbereit. Oder, nachdem sie zulange tatenlos blieben, sind sie in der Krise und können nur noch Brände bekämpfen.
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Gründen ist das eine. Innovieren das andere. Teil II
Anstelle über Produkte wird immer nur über Personen gesprochen. Die aber nichts ändern und deshalb wieder aus der Position gespült werden. Wir startet beim Nachfolger wieder bei Null.
Hierfür genügende Ressourcen und Nerven hat selbst das professionellste Startup nicht. Die VCs verlieren die Geduld. Und die eigenen Ressourcen sind auch irgendwann zu Ende.
Deutschland desillusioniert selbst seine mutigsten und kreativsten Kräfte. Ein Armutszeugnis ohnegleichen.
Wehmütig investieren Kapitaleigner ihr Kapital in die Renovierung ihrer Gründerzeithäuser "in Steine". Und fragen sich, warum sie es nicht zukunftsorientiert "in kluge und mutige Köpfe" investieren können.
Warum wohl?
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Ohne Anerkennung und Respekt keine Unternehmer!
Selbstständigkeit muss sich Lohnen. Wenn ich erheblich mehr Stunden arbeite als ein Arbeitsnehmer muss ich auch mehr verdienen dürfen. Früher führten die Leistungsbereitschaft und die persönlichen Voraussetzungen eines Selbstständigen zum Erfolg.
Heute sind viele andere Faktoren entscheidend für die Entwicklung und den Fortbestand bzw. das Überleben eines Unternehmens, auf die der Unternehmer keinen Einfluss mehr hat.
Die Unternehmen werden in dieser Gesellschaft für viele Dinge haftbar gemacht, die sie nicht zu verantworten haben. Die Politik beschließt die Sozialpolitik und die Unternehmen sollen diese Politik bezahlen. Wenn ein Unternehmen für die öffentliche Hand arbeiten soll und Aufträge erhält, dann darf es trotzdem nicht mehr kosten. Wie die Sozialmaßnahmen dann finanziert werden sollen ist ausschließlich Angelegenheit der Selbstständigen.
Es ist auffallend, dass es in Deutschland immer mehr Mitbürger gibt, die von den Leistungen anderer Mitbürger profitieren wollen.
Seit ca. 4 Jahren haben die Finanzämter offensichtlich den Auftrag auf kleine Unternehmen mit willkürlichen Steuerfestsetzungen Druck auszuüben. Große Firmen können sich wehren und schicken ihre Anwälte los.
Das spricht sich natürlich auch in der Gesellschaft herum. Ich würde nicht noch einmal einen Betrieb gründen.
Eine Gesellschaft ohne Anerkennung und Leistungsprinzip bedeutet Stillstand!
Unternehmertum ist nicht mehr gefragt...
Unternehmertum... Damit wird heute doch automatisch Ausbeutung, Unterdrückung der Mtarbeiter, unfaire Bedingunen etc. verbunden. Der Unternehmer ist gierig, geht über Leichen, ist Schuld an der Krise etc.
Außerdem wird das Bild systematisch vom linken Mainstream schon in der Schule denunziert, verunglimpft, verfälscht. http://www.hwwi.org/filea...
Unternehmertum heißt nämlich auch Marktwirtschaft, also Kapitalismus, und das ist dem Sozialismus/ Kommunismus ein Dorn im Auge. Irgendwann zeigt diese Konditionierung ihre Ergebnisse. Lieber zum ausgebeuteten Arbeiter des Proletariats gehören als zum ungeliebten Unternehmer... Das ist fein, denn das Proletariat, das abhängig ist, nicht selbstständig, läßt sich besser steuern...