Die Griechen schulden ihrem Staat Steuern in Höhe von 37 Milliarden Euro. Diese Zahl veröffentlichte Griechenlands Finanzminister Evangelos Venizelos. "Steuerhinterziehung ist ein nationales Verbrechen, eine nationale Plage." Der Minister kündigte an, er werde in der kommenden Woche die Steuerhinterzieher "an den Pranger stellen".
Insgesamt gehe es um rund 15.000 Menschen, deren Namen die Behörden veröffentlichen werden. Es sei zudem gelungen, diejenigen ausfindig zu machen, die dem griechischen Staat mehr als eine Million Euro schuldeten. Steuerbeamte würden nun in Zusammenarbeit mit privaten Firmen das Geld eintreiben. Der größte Teil der Steuerschulden, 32 Milliarden Euro, entfalle auf Firmen.
Die Reichen im Land hätten allein 2009 rund 5,5 Milliarden Euro ins Ausland geschafft. Venizelos sagte im Parlament, dabei gehe es um 3.718 Personen, 542 davon sollen ein Einkommen von weniger als 1.000 Euro im Jahr angegeben haben. Weitere Kontrollen für die Jahre 2010 und 2011 seien im Gange.
Griechenland ist hochverschuldet. Eine Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) zahlt hohe Summen, um eine drohende Staatsinsolvenz zu verhindern. Die Schulden Griechenlands belaufen sich derzeit auf etwa 350 Milliarden Euro, die Gesamtverschuldung beträgt damit rund das Eineinhalbfache des Bruttoinlandsprodukts. Für 2012 rechnet die EU-Kommission mit einer Verschuldung von 166 Prozent der Wirtschaftsleistung.
Euro-Krise Thema bei G-20-Treffen
Die Krise in der Euro-Zone steht auch im Mittelpunkt eines zweitägigen Treffens der Finanzminister und Notenbankchefs der großen Industrie- und Schwellenländer (G 20) in Paris. Die USA, Japan, aber auch andere Länder drängen die Europäer, rasch eine Lösung für die Probleme zu finden.
Darüber hinaus soll es nach Angaben der französischen G-20-Präsidentschaft unter anderem um die Regulierung der internationalen Finanzmärkte gehen. Das Treffen dient zur Vorbereitung des G-20-Gipfels der Staats- und Regierungschefs Anfang November im südfranzösischen Cannes.
Kurz vor der G-20-Runde hatte sich Deutschlands Finanzminister Wolfgang Schäuble überraschend mit Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy getroffen. "Wir haben eine gemeinsame Position zwischen Deutschland und Frankreich", sagte Schäuble im Anschluss. "Und wir sind überzeugt, dass wir auch gemeinsam die europäische Währung als eine stabile Währung werden verteidigen können."
Kommentare
Griechen schulden ihrem Staat 37 Milliarden Euro
"Griechen schulden ihrem Staat 37 Milliarden Euro
15.000 Menschen haben ihre Steuern nicht komplett gezahlt, klagt Griechenlands Finanzminister Venizelos. Beim Eintreiben der Schulden sollen nun private Firmen helfen."
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und sicher noch sehr viel mehr.
Das Recht zB in Deutschland sieht zB vor, dass die Finanzbehörden hier ggf. 13 Jahre zurückverfolgen können, wenn ihnen etwas komisch vorkommt.
Dazu ist es wichtig zu wissen, dass es in Deutschland so ist, dass es keine Behörde in Deutschland gibt, welche so viele uneingeschränkte grenzenlosen Rechte hat wie zB die Finanzfahndung, die praktisch alles dürfen, was immer sie nur wollen.
So gibt es auch griechische Politiker die sagen, wenn man alleine die Steuerschuld der Reichen eintreiben würde, gäbe es in Griechenland keine Griechenlandkrise.
Es ist beachtlich, dass das auch die Troika nicht aufgeschrieben hat.
Ich halte den Einsatz von privaten Inkassobehörden jedoch für falsch, da das schon alles seine Ordnung haben muss.
Ohnehin fehlt Griechenland offensichtlich dafür das Know How.
Dann fehlt es auch den privaten Organisationen.
Man könnte zB aus verschiedenen Ländern der EU eine Anzahl X von "Finanzfahndern" zusammenstellen, welche man den Griechen an die Seite geben könnte.
Dieses würde mit Sicherheit extrem sehr viel mehr bringen, als die Beauftragung von privaten Inkassobehörden.
Also wiedereinmal alles falsch.
Kapitalflucht ist unbedeutend
Wenn nun manche Griechen glauben würden, dass sie auf der sicheren Seite sind, weil sie ihr Geld ins Ausland geschafft haben, so wäre das ein schwerer Irrtum.
Denn zunächst einmal würde die Steuerschuld der letzten 13 Jahre ermittelt. Dafür wird man genug Belege finden. Wenigstens die versierten Finanzfahnder finden diese.
Diese Steuerschuld würde eingezogen.
Wenn das Geld nicht zur Verfügung steht, wird gepfändet.
Der Jet, die Jacht, die Villa, der Grund und Bodenbesitz, usw.
Bevor das mancher Grieche zuläßt, würde er wohl eher sein Geld zurückholen, bevor man ihn bis zum Sozialbedarf pfändet.
Die Bauern waren es!
Zwar hacken die BLÖD und andere "Zeitungen" gerne auf den Demonstranten herum, aber es sieht so aus, als hätten diese 37 Milliarden Bankster und ihre Gesinnunsgenossen verursacht bzw. große Firmen.
Aber das ist typisch für den Neoliberalismus. Lieber holt man sich die Kohle bei denen, die sowieso kaum was haben. Sind ja immerhin auch deutlich mehr!
Existiert Griechenland noch als Staat??
Der jetzige Finanzminister war für die Koordinierung der Olympischen Spiele 2004 in Athen zuständig.
"Nach der Vergabe der Spiele an Athen 1997 rechnete das Organisationskomitee mit Kosten von 1,25 Milliarden Euro. Es wurde auch ein Gewinn von 33 Millionen Euro erwartet. Die im März 2004 abgewählte sozialistische Regierung ging noch von 4,6 Milliarden Euro für die Sportstätten aus. Insgesamt kosteten sie dann jedoch fast sieben Milliarden Euro." (Quelle Wikipedia)
Venizelos war zwischen 1993 und 2004 in verschiedenen Regierungen Minister.
Wer die Wölfe zur Schafzucht befragt, muß sich über das Erbebnis nicht wundern. Es fragt sich, ob die Regierenden, die an dem alten System so stark beteiligt waren, wirklich die richtigen Leute sind.
Zöllner und Finanzbeamte streiken fuer 10 Tage
Soviel zum aktuellen Stand.
Der Verfassungsrechtler Venizelos muß sich fragen lassen, ob er wirklich noch einen funktionsfähigen Staat repräsentiert, wenn er die wichtigsten Hoheitsaufgaben privatisiert. Diese Maßnahmen erinnern mehr an Rufmord, Lynchjustiz und Denunziantentum.
Mit gleichem Recht kann man die Privatisierung der Regierung fordern. Denn diese Regierung spielt mit dem Feuer.
Eine Regierung, die so leichtfertig ihre Legitimation aufgibt, kann sich gegenüber einem Staatsstreich kaum noch rechtfertigen. Mit einem Putsch in Griechenland könnte die EU nicht mehr umgehen. Die letzte Militärregierung endete 1974. Waffen hätten die Generäle genug. Denn die Gelder der letzten Regierungen wurden für eine verpfuschte Olympiade und Militärausrüstung ausgegeben.