Die Regierung Ecuadors sucht nach Kompromissmöglichkeiten für den diplomatischen Streit mit Großbritannien über den Umgang mit WikiLeaks-Gründer Julian Assange. Außenminister Ricardo Patiño kündigte an, er werde am kommenden Donnerstag am Rande der UNO-Vollversammlung in New York mit seinem britischen Kollegen William Hague über den Fall beraten.
Patiño schlug vor, Assange in die ecuadorianische Botschaft nach Stockholm zu bringen, damit er zu den Vergewaltigungsvorwürfen, die in Schweden gegen ihn erhoben werden, befragt werden kann. Möglich wäre es auch, Assange in der ecuadorianischen Botschaft in London befragen zu lassen. In beiden Fällen würde der WikiLeaks-Gründer weiterhin unter dem Schutz des ecuadorianischen Asyls stehen, sagte Patiño.
Assange hält sich seit dem 19. Juni in der ecuadorianischen Botschaft in London auf und genießt seit dem 16. August Asyl . Er kann aber die britische Hauptstadt bislang nicht verlassen, da die britische Regierung angekündigt hat, Assange werde verhaftet, sobald er seinen Fuß vor die ecuadorianische Botschaft setzt. Dann wollen die britischen Behörden Assange an Schweden ausliefern.
Assange befürchtet allerdings , dass er von Schweden weiter an die USA ausgeliefert wird, wo er wegen Spionage und Geheimnisverrats wegen der Arbeit von WikiLeaks angeklagt werden könnte. Die Plattform hatte Zehntausende geheime Depeschen der US-Diplomatie sowie Dokumente zu den Kriegen im Irak und in Afghanistan veröffentlicht.
Kommentare
Guter Schachzug....
mal sehen, ob die Briten ihn unbehelligt aus- und
die Schweden ihn unbehelligt einreisen lassen.
Sie werden es wohl müssen
Solange er wirklich unter dem Schutz einer Botschaft steht kann wohl weder Englanf noch Schweden ihn offen bei der Ein-Ausreise Verhaften.
Aber wir sollen der Botschaft danken die so endlich Bewegung in den Fall hineinbringt. Nach eine Befragung kann dann in Schweden das Verfahren it Anwälten weitergehen oder eingestellt werden, aber dieses nichtstun obwohl man den Protzess weiter laufen lassen könnte, ist einfach nur SChädlich für alle Beteiligten.
Die Schweden können nicht behaupten...
..es böte sich keine Möglichkeit Assange zu befragen.
Die Beweislage erscheint allerdings reichlich dünn:
" Lawyers for WikiLeaks founder Julian Assange have revealed that a key piece of evidence does not contain his DNA.A torn condom given to Swedish police by one of the alleged victims was examined by staff at two forensic laboratories but they could not find any conclusive evidence of Mr Assange’s DNA on it.(...)The report also appears to cast doubt on the claim made by the second alleged victim, who told police that she was ‘raped’ by Mr Assange when she was asleep.But during a police interview, the woman, now 29, apparently suggests that she did not mind him having unprotected sex with her.The Swedish prosecutor’s office refused to comment on the report but said the case was ongoing." (Daily Mail)
Freiheit für Assange!!!!
Bisher wurden nur Vergewaltigungsvorwürfe ohne kräftige Beweise erhoben. Assange soll einfach mundtot gemacht und diskreditiert werden.
schweden ist kein schurkenstaat...
...und assange soll einfach aussagen und gut ist. allerdings glaube ich, dass er dafür viel zu gerne sein gesicht in diversen medien sieht.
Zweierlei Maß mal wieder
Hier wird wieder mal mit zweierlei Maß gemessen.
Man beschwert sich, dass Assange zu Befragungen (!) nicht erscheint. Kriegsverbrecher Henry Kissinger (der unzählige Menschen auf dem Gewissen hat) könnte dagegen endlich mal in diversen Ländern vor Gericht erscheinen, in denen er bereits gerichtlich vorgeladen ist und einfach aus purer Arroganz und unter dem Schutz der USA nie aufgetaucht ist.
Aber nein, das kann ja nicht sein. Kissinger ist schließlich Amerikaner und muss für fragwürdige Dinner nach Deutschland jetten.
Manche Menschen sind eben gleicher als andere.
Zweierlei Maß für zweierlei Sachverhalte
1.: Henry Kissinger besaß und besitzt als ehemaliger Außenminister und Nationaler Sicherheitsberater diplomatische Immunität, Julian Assange nicht.
2.: Die Vorwürfe gegen Kissinger waren zu jeder Zeit ausschliesslich politischer und verleumderischer Natur und konnten niemals seriös auch nur ansatzweise belegt werden, während Assange sehr konkrete Taten (Vergewaltigung, Landesverrat) vorgeworfen werden, für die es genügend materielle Beweise und/oder glaubwürdige und widerspruchsfreie Zeugenaussagen gibt.