In der
Türkei
geht die Polizei weiter mit Gewalt gegen regierungskritische Demonstranten vor. Im Istanbuler Stadtteil Beşiktaş setzte die Polizei in der Nacht
zum Montag Tränengas und Wasserwerfer gegen Tausende Demonstranten ein,
berichteten Aktivisten und türkische Medien. In dem Stadtteil befindet
sich das Büro des türkischen Ministerpräsidenten
Recep Tayyip Erdoğan
. Zusammenstöße wurden auch aus anderen Bezirken der türkischen
Metropole berichtet. Friedlich verliefen Demonstrationen auf dem
Taksim-Platz
. In
Ankara
stürmte die Polizei ein Einkaufszentrum, in dem zahlreiche Demonstranten Schutz gesucht hatten.
Die
Europäische Union
kritisierte das Vorgehen der türkischen Polizei gegen Demonstranten. Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton sprach von einem "unverhältnismäßigen Einsatz von Gewalt durch Mitglieder der türkischen Polizei". Angesichts der zahlreichen Verletzten zeigte sich Ashton tief besorgt. Zugleich forderte sie eine friedliche Lösung des Konflikts. Auch die
USA
riefen zur "Beruhigung der Lage" auf. In einer Erklärung des Weißen Hauses wurden insbesondere die türkischen Sicherheitskräfte zur Zurückhaltung aufgefordert.
Die Proteste hatten vor einer Woche mit Kundgebungen gegen die
Errichtung eines Einkaufszentrums am Taksim-Platz in
Istanbul
und die damit verbundene
Zerstörung des Gezi-Parks
begonnen. Die zunächst friedlichen Demonstrationen weiteten
sich am Freitag zu Protesten gegen die konservative Regierung und den als autoritär
empfundenen Führungsstil von Erdoğan aus. Die Demonstranten in Istanbul riefen: "Diktator, tritt zurück! Wir wehren uns, bis wir gewinnen." Bei den Zusammenstößen mit der
Polizei wurden in Istanbul mehr als 1.000 Menschen verletzt, in Ankara
mehrere Hundert.
Nach Angaben von Innenminister Muammer Güler gab es seit Dienstag 235
Kundgebungen in 67 Städten. Seit Freitag wurden demnach mehr
als 1.700 Menschen festgenommen, von denen aber ein Großteil nach
kurzer Zeit wieder freigelassen worden sei.
Erdoğan macht Opposition für Proteste verantwortlich
Erdoğan warf der Opposition vor, die Proteste gegen seine Regierung angezettelt zu haben. Die Demonstrationen hätten nichts mit den Plänen zum Umbau des Taksim-Platzes zu tun, sagte er im türkischen Fernsehen. Ein Mitglied der größten türkischen Oppositionspartei CHP wies die Vorwürfe zurück.
Eine Sprecherin des Weißen Hauses sagte, die USA seien davon überzeugt, dass friedliche Demonstrationen Ausdruck der Meinungsbildung in einer Demokratie seien. Deshalb erwarteten die USA von den türkischen Sicherheitskräften Zurückhaltung. Beide Seiten sollten sich für eine Beruhigung der Lage einsetzen und an einer Lösung des Konflikts arbeiten.
Kommentare
Steine...Glasshaus...
...wenn Blinde sich über Farbe streiten, usw...
Es gab einmal eine Demostration in Stuttgart ...
Es gabe da so eine Schülerdemonstration in Stuttgart.
Ein Mann ist danach erblindet.
Wieviel Schüler/innen verletzt wurden, weiß kein Mensch.
Sie haben gegen ein Projeket demonstriert, das finanziell (und vielleicht auch technisch) völlig aus dem Ruder gelaufen ist.
Wen von den hier genannten Aufregern hat das gestört?
Ach ja, es muss in Istanbul sein. Nicht bei uns.
Wir wollen auch Kritik haben!
"Die EU-Außenbeauftragte Ashton verurteilt die Polizeigewalt. Auch die USA zeigen sich besorgt."
Wann gibts die gleiche Verurteilung und Besorgnis über die Polizeigewalt in Frankfurt?
Wir sind also kein Musterknabe!
@2. Wir wollen auch Kritik haben!
Weil die USA und EU einfach immer per Gesetz die "Guten" sind, nur die "Anderen" böse, kann es hier so etwas gar nicht geben ,
schauen wir mal wie lange denen das Volk diese einseitige Agitation und Propaganda noch abnimmt.
Auch der türkische Regierungschef Erdoğan wähnte sich in Sicherheit wie unsere Politiker und ein autoritäres Staatsverständnis gibt es nicht nur in der Türkei , sondern leider immer mehr in der EU selbst.
Demos international
Es gibt fast weltweit Aufbegehren von Bürgern gegen verkrustete Machtstrukturen und Ungerechtigkeit.
Dass am Wochenende in Frankfurt eine Demonstration total blockiert wurde, eine Kundgebung die den Sorgen und dem Ärger der Mehrheit im Land Ausdruck verlieh, ist ein Skandal der scheinbar schon keine Meldung mehr wert ist. Von Istanbul gibt es halt tollere Bilder...
Das Ganze, die Verletzung eines Verfassungsrechts also, aufgrund von Vorwänden wie der Vermummung einzelner Teilnehmer (was man immer finden kann wenn man will).
Man muss das wieder in Frankfurt gesehen haben wie die Staat die Muskeln spielen lässt, die endlosen Kolonnen in Kampfmontur die ältere Bürger und Mädels in bunten Klamotten, und Normalmenschen, die große Mehrheit der Demonstranten einkesseln.
Demokratieverhinderung
Ich finde das Vorgehen der Polizei gegenüber den friedlichen Demonstranten am Wochenende in Frankfurt total ungerechtfertigt. Hier wurde legitimierte demokratische Beteiligung verhindert. Da sollten unsere Politiker rot werden wenn sie sich jetzt über das Geschehen in der Türkei aufregen. Ich hoffe diese hat erhebliche Auswirkungen bei den anstehenden Wahlen, und es werden unbeeinflusst weitere Demos veranstaltet!
Nachdenken bitte!
ich dachte schon , daß sei eine nachricht vom 1. april !
aber nein .
Die USA und EU kritisieren : das sind wirklich tolle witze!
Oder ein Beitrag für die sendung "Anstalt" im zdf.
Die usa und die länder sind sehr bekannt, wie sie mit demonstranten umgehen und mit sicherheit ist das auch zeit online bekannt!