Der ukrainische Außenminister Pawlo Klimkin fordert die Lieferung von Abwehrwaffen für die Ukraine: "Wir brauchen diese Waffen, um gegen die von Russland unterstützten Terroristen gezielt zurückschlagen zu können", sagt Klimkin der ZEIT. "Wir müssen die Kosten für Russland in die Höhe treiben. Erst wenn die Kosten für die Aufrechterhaltung des Konfliktes steigen, kann es eine gewisse Stabilität geben."
Trotz der komplizierten Lage setzt Klimkin darauf, mit Abwehrwaffen
die Angriffe stoppen zu können, "die auf noch mehr Territorium, noch mehr Opfer
und noch bessere Stellungen für künftige Angriffe zielen". Klimkin fügt
hinzu: "Wir brauchen Verteidigungswaffen, um Frieden zu schaffen."
Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte sich gegen Waffenlieferungen ausgesprochen. In den USA gibt es Befürworter, Präsident Barack Obama hält sich Rüstungshilfe als Option offen. Am Nachmittag treffen sich im weißrussischen Minsk die Konfliktparteien zu einem Krisengipfel, um gemeinsam mit deutscher und französischer Unterstützung einen Kompromiss im Kampf um den von prorussischen Separatisten besetzten Osten der Ukraine zu finden.
Die Waffenstillstandslinie von Minsk
Die Grenzlinie zwischen der Ukraine und den prorussischen Separatisten nach dem Abkommen vom 5. September 2014 mit einer 30 Kilometer breiten Pufferzone
Klimkin bezeichnete die Verhandlungsversuche der Bundeskanzlerin und des
französischen Präsidenten als "eingleisig". Er blieb
kompromisslos in der Haltung, "auf keinen Fall" besetzte Gebiete
verloren zu geben: "Wir haben dem Donbass einen speziellen Status
angeboten, das entsprechende Gesetz existiert noch." Die ganze Welt
stehe hinter der Ukraine: "Die Umsetzung des Minsker Abkommens ist
unbestritten." Damit bezog er sich auf ein erstes Friedensabkommen vom September, das aber von beiden Seiten gebrochen wurde.
Der ukrainische Außenminister ist überzeugt, dass sein Land den Krieg als einheitlicher Staat überstehen wird und warnt vor einem Weg zurück zum früheren Status Quo mit Russland: "Das Vertrauen ist hinüber. Europa sollte sich vor dem Versuch Russlands in Acht nehmen, die europäischen Rechtsextremen und Linksextremen zu unterstützen."
Kommentare
Was ha er uns denn anzubieten?
Dauernd Hilfe einfordern und nie was bieten - wo soll das enden? In Griechenland oder was?
Weiss er denn nicht, dass Deutschland total überschuldet ist?
Freiheit gibt es nicht zum Nulltarif!
Russen drohen mit Eroberung Berlins
Kimkin hat Recht! Die Ukraine hat - wie jedes andere Land auch - das Recht auf Selbstverteidigung gegen einen Aggressor.
[…]
Gekürzt. Verlinken Sie bitte nur zu vertrauenswürdigen Quellen. Die Redaktion/dgw
Verteidigungswaffen!
Für mich das Unwort des Jahres. Sagen wir es doch wie es ist. Es sind Kriegswaffen, für den Krieg!
Dazu hat sich
wenigstens die SZ vernünftig geäußert:
"In der Ukraine-Krise aber fehlt ein solches rationales Ziel wie jenes, den IS einzudämmen. Waffenlieferungen würden angesichts der Übermacht Russlands wenig ändern, die Lieferstaaten aber ohne Not viel tiefer in den Konflikt hineinziehen. Auf Container voller Waffen folgen Ausbilder, Berater und die Gefahr der Eskalation - egal wie man die Sendung deklariert."
http://www.sueddeutsche.d...
Humor hat er
ja:
"Wir haben dem Donbass einen speziellen Status angeboten, das entsprechende Gesetz existiert noch."
Bestehende Gesetze, die nicht umgesetzt werden, bleiben Papiertiger.
"Die ganze Welt stehe hinter der Ukraine"
So manche Welt ist ausgesprochen eng und klein.
Nicht nur das.
Herr Klimkin hat grundsätzlich ein verkehrtes Weltbild. Mit dieser Aussage:
"Wir müssen die Kosten für Russland in die Höhe treiben. Erst wenn die Kosten für die Aufrechterhaltung des Konfliktes steigen, kann es eine gewisse Stabilität geben."
hat er nun wirklich den Vogel abgeschossen.
Eher geht der Ukraine die Luft aus, als Russland - bei weitem. Da braucht man noch nicht ein mal drüber nachdenken.
Sein Motto lautet: "Mit Gewalt löst man (lösen wir) Probleme."
Herr Klimkin, schicken Sie Ihre Familie an die Front, in die erste Reihe.
Ob Sie dann erneut Waffen fordern? Ich bezweifle das ganz stark, aber so lange andere Mütter um ihre Söhne trauern, geht es um Stolz, Ehre und weiß der Henker was...ach ja, Geld und Macht.
Irgendwie drollig, dass die Kiewer Repräsentanten
immer 1 : 1 den Inhalt, ja sogar den Duktus, us-amerikanischer Forderungen weitergeben. Gab es in der ganzen Krise auch schonmal den Hauch von Dissens zwischen Kiew und Washington? Ich kann mich jedenfalls nicht daran erinnern.
Vielleicht mag das Zufall sein. Vielleicht liegt es aber auch ganz einfach daran, dass die Repräsentanten in Kiew schlicht und einfach Marionetten der USA sind.
Dementsprechend sollte Kiew ganz schnell klar gemacht werden, dass sie Teil der EU und nicht Teil der USA sein wollen und sich deswegen an Europa zu orientieren haben.
Hier noch ein - wohltuender - Gastbeitrag Erhard Epplers in der heutigen SZ:
http://www.sueddeutsche.d...
Wenn die Marionetten Moskaus
heute die Waffen abgeben, kann morgen wieder Friede sein.
Ohne wenn und aber.