Die Türkei lässt ab sofort keine Syrer mehr ohne Visum ins Land, wenn sie aus Drittstaaten einreisen wollen. Davon betroffen waren nach Inkrafttreten der neuen Regelung bereits 400 Syrer. Sie flogen von Damaskus
nach Beirut, um Anschlussflüge in die Türkei zu nehmen, wie die
libanesische Flugaufsicht mitteilte. Die Anschlussflüge hoben
jedoch nicht ab. Die Menschen befinden sich bereits auf einem Rücktransport nach Damaskus.
Bislang konnten Syrer ohne Visum für
Kurzaufenthalte in die Türkei einreisen. Fortan gilt für Einreisen per
Flug und Schiff eine Visumpflicht. Diese gilt jedoch nicht für die
Einreise auf dem Land und für Flüchtlinge, wie die türkischen Behörden
erklärten.
Die türkische Regierung kappte nach dem Beginn des Bürgerkriegs in Syrien 2011 die Beziehungen zur syrischen Führung um Präsident Baschar al-Assad. Die Türkei nahm in den folgenden Jahren insgesamt 2,2 Millionen syrische Flüchtlinge auf. Nachdem Hunderttausende Syrer aus der Türkei im vergangenen Jahr ihre Flucht in Richtung Westeuropa fortsetzten, drängte die Europäische Union die Türkei zu verstärkten Grenzschutzmaßnahmen.
Die einstigen Verbündeten Syrien und Türkei hatten eigentlich 2009 ein bilaterales Abkommen zur Visafreiheit geschlossen. Als die Türkei die Visumpflicht für Syrer bekannt gab, reagierte Damaskus am 17. Dezember mit der Ankündigung, Türken würden künftig ebenfalls Visa für die Einreise nach Syrien benötigen.
Obwohl die Regierung in Ankara versichert, dass die "Politik der offenen Tür" weiter bestehen bleibe, sieht die Praxis nach Angaben von Menschenrechtlern und syrischen Aktivisten anders aus. Türkische Grenzsoldaten fingen Flüchtlinge an der Grenze ab und schickten sie zurück in das Bürgerkriegsland, bemängelte die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch bereits im November.
Kommentare
Hat nicht die Türkei genau deshalb Milliarden von der EU bekommen, damit sie das tut?
Vermittelt durch dieselbe Mutti, die zuhause die Willkommenskultur preist?
Kommuniziert wurde es jedenfalls nicht so. Wenn Sie recht haben bedeutet Fluchtursachen bekämpfen wohl nur dass Menschen einfach verboten wird zu fliehen.
Schwuppdiwupp, Fluchtursache bekämpft.
Möglich ist das.
Nü, dann kommt halt nach Deutschland. Frau Merkel heißt doch alle willkommen.
Wir schaffen das!
Zurück in den Krieg, das bedeutet, zurück zu den Kopfabschneidern des IS oder zurück zu Assads Geheimpolizei, Fassbomben und Terrorstaat.
Aber Hauptsache Sie denken an sich selbst. Es bleibt Ihnen zu wünschen, dass Ihnen ein solches Schicksal nie jemals zuteil wird.
„Diese gilt jedoch nicht für die Einreise auf dem Land und für Flüchtlinge, wie die türkischen Behörden erklärten.“
In sofern nutzlos. Wo bleiben die "Renditen" der EU-Milliardenbeträge?
Nix mit Rendite wahrscheinlich sind die 3 Milliarden € um das türkische Volk steuerlich zu entlasten.
Nun, es ist doch nichts Neues: die eine Hälfte des Politikversagens besteht in unserer wahnwitzigen "Willkommenspolitik". Die andere Hälfte darin, daß es, obwohl die Probleme seit Jahren bekannt sind, die Flüchtlingslager in der Türkei, in Jordanien und im Libanon sinnvoll zu organisieren und auszustatten.
Der Mittelweg ist hier derjenige, der fehlt. Niemand sollte zurück in den Krieg geschickt werden. Heisst aber andererseits auch nicht, daß alle unbedingt nur nach Deutschland müssen.
Da die europäische Solidarität fehlt (Slowakei, Ungarn, UK u.a.) bedeutet es wohl das (d.h. Ersteres). Glücklich wer drüben ist (wie vor '61), Pech für alle anderen. Wieviel die Zurückgeschickten wohl von Europa halten, was für ein Bild, sofern sie überleben, an ihre Nachkommen weiter geben? Man wird sich nicht wunder dürfen. Aber die Kleingeister von heute denken nicht an das morgen.