Die USA haben die Rückeroberung der Ruinenstadt Palmyra
durch die syrische Armee als positive Entwicklung bewertet – auch wenn
dies ein Sieg für Diktator Baschar al-Assad ist, dessen Entmachtung die US-Regierung anstrebt. Es sei "eine gute Sache", dass Palmyra
nicht mehr von der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS)
kontrolliert werde, sagte John Kirby, Sprecher des US-Außenministeriums.
Die beste Perspektive für Syrien sei es allerdings, wenn Assad "nicht seine Fähigkeiten erweitert, das syrische Volk zu tyrannisieren", fügte Kirby hinzu. Assad hatte die Rückeroberung der Stadt als "wichtigen Erfolg" und als "Beweis der Effizienz" seiner Armee gefeiert.
Russlands Staatschef Wladimir Putin rief Assad an, um ihm zu gratulieren. Die russische Luftwaffe hatte die syrischen Regierungstruppen in der Schlacht um Palmyra unterstützt. Während Russland in dem Konflikt den Machthaber in Damaskus unterstützt, setzen die USA auf die gemäßigte syrische Opposition.
Politische Lösung nur ohne Assad
In den Verhandlungen über eine Beendigung des Bürgerkriegs versuchen die USA deshalb Russland zu überzeugen, dass Assad einer politischen Lösung im Wege stehe und gehen müsse. Wie ein US-Diplomat in Moskau sagte, hielt sich im Zuge dieser Bemühungen zu Beginn des Monats der Chef des US-Auslandsgeheimdienstes CIA, John Brennan, in Moskau auf. Brennan sei während der Visite für einen "wahren politischen Übergang in Syrien und den Abgang von Assad" eingetreten.
Im Fall von Palmyra bewertet die US-Regierung den Sieg der Assad-Truppen jedoch positiv, da dem IS dadurch ein wichtiger Schlag versetzt wurde. Es sollte nicht vergessen werden, was die Dschihadisten in der Stadt angerichtet hätten, "nämlich unser gemeinsames Erbe zu zerstören", sagte der Sprecher des Außenministeriums Kirby.
Der IS hatte Palmyra vor etwa zehn Monaten erobert. In den folgenden Monaten schockierte die Miliz die Welt mit brutalen Hinrichtungen in den Ruinen der Stadt sowie mit der Zerstörung zweier bedeutender Tempel, des berühmten Triumphbogens und zahlreicher Grabmäler.
Kommentare
Die Amerikaner verstehen es scheinbar nicht, dass Russland nicht zwingend an Assad hängt. Nur muss man eben nun mit Assad gemeinsame Sache machen, weil sonst niemand Lust hat Bodentruppen zu entsenden und man daher im Kampf gegen die Terroristen auf Assads Armee angewiesen ist.
Russland tritt schon die ganze Zeit dafür ein, dass sobald das Land befriedet ist, das Volk in freien Wahlen über die politische Zukunft entscheiden soll. Das erzählt Peskov vermutlich am Tag nicht nur einmal.
Ich dachte ja der "Diktator" Assad sei zuletzt 2014 wiedergewählt worden... :)
https://de.wikipedia.org/...
"setzen die USA auf die gemäßigte syrische Opposition."
Als hätte sich noch nicht überall in der Welt herumgesprochen, dass es diese praktisch nicht gibt... Manchmal scheint es, bei Amerikanern reiche es, an etwas zu glauben, und schon werde es Wirklichkeit.
Wären USA an einem demokratischen Prozess in Syrien interessiert, würden man Folgendes vorschlagen:
- Eine Übergangsregierung mit Assad unter internationaler Kontrolle, damit sich politische Parteien bilden können
- Schaffung einer neuen Verfassung
- Internationale Unterstützung beim Wiederaufbau
- Rückkehr der Syrer in das Land
- Wahlen, an der alle Syrer teilnehmen können
So wird es mal wieder offensichtlich, dass es den USA nicht um Demokratie geht, sondern darum, einen politischen Gegner auszuschalten. Denn eins war Assad nie: USA-freundlich.
Ja lass die Eahlen mit internationaler Aufsicht entscheiden. So wäre es zumindest üblich in demokratischen Ländern.
Es bleibt bei derartigen Kriegen aber noch die Frage nach möglichen Verbrechen gegen die Menschenrechte. Wie sieht es damit aus?
Das sollen die Syrer in geheimen Wahlen bestimmen, ob Assad noch eine Rolle spielen soll. Aber nicht die USA.
Und welchen Sinn sollen ihrer Meinung nach "geheime Wahlen" haben?
Super Meldung. Die USA finden was gut. Vielen Dank.
Jetzt dürfen auch wir die Befreiung Palmyras gut finden.