Zunächst ein paar Zahlen als Grundlage für eine sachliche Debatte: Die Beteiligung am Referendum lag in der Türkei bei 80
Prozent. Für eine Verfassungsänderung haben – nach vorläufigen Ergebnissen – 51,3
Prozent der Wahlberechtigten gestimmt. Das Ja-Lager liegt also gerade mal mit knapp 1,4 Millionen Stimmen vorn.
Schaut man sich dagegen an, wie nur in Deutschland abgestimmt wurde, sieht das Ergebnis auf den ersten Blick ganz anders aus: Bei Ja machten laut vorläufigem Ergebnis 63,1 Prozent der hier lebenden Wahlberechtigten ein Kreuz. Es ist jedoch falsch, anhand dieser Zahl generelle Rückschlüsse auf die Einstellung von Deutschtürken zu ziehen. Daher ein paar Details: In Deutschland leben laut Statistischem Bundesamt 2,9 Millionen Menschen, die aus der Türkei stammen. Von ihnen sind 1,43 Millionen wahlberechtigte türkische Staatsangehörige. Rund 46 Prozent – also etwa 661.000 Personen – haben von diesem Recht Gebrauch gemacht. Mit Ja gestimmt haben etwa 416.000 der in Deutschland lebenden Wahlberechtigten.
Nicht alle in einen Topf werfen
Ich will das Ergebnis nicht schönreden, denn aus meiner Sicht ist jede Stimme für die Verfassungsänderung eine zu viel. Dennoch sollten in der Diskussion über die Demokratiefähigkeit von Deutschtürken nicht alle in einen Topf geschmissen werden. Wer alle in Deutschland einbezieht, die hätten abstimmen dürfen, dem fällt auf, dass nur 29 Prozent von ihnen für die Machterweiterung Erdoğans gestimmt haben, der Rest hat entweder mit Nein gestimmt oder ist nicht zur Wahl gegangen. Aus dem Wahlergebnis lässt sich also weder schließen, die Mehrheit der Deutschtürken sei für den Demokratieabbau in der Türkei, noch, sie sei "Feuer und Flamme" für den türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan und dessen Plan, sich mit mehr Macht auszustatten.
Es ist falsch und fatal, jetzt von der gescheiterten Integration der Deutschtürken zu sprechen. Damit nämlich stößt man auch all diejenigen vor den Kopf, die für den "Reis", den Führer, wie Erdoğan von seinen Anhängern betitelt wird, keinerlei Sympathie hegen.
Anstatt vorschnell zu urteilen, sollte man genauer untersuchen, wie das Ja unter den Türkeistämmigen in Deutschland zustande gekommen ist. Sie sind in erster Linie Einwanderer aus ländlichen Gebieten der Türkei und deren Nachkommen, die überwiegend einem traditionellen und religiös-konservativen Milieu entstammen. Eine Schicht also, die Erdoğan auch in der Türkei erreicht. Es sind vor allem Menschen, die sich dort wie hier von der Politik vernachlässigt fühlen.
Erdoğan-Anhänger fühlen sich diskriminiert
Viele türkischstämmige Menschen – besonders die Erdoğan-Anhänger – fühlen sich ausgegrenzt, benachteiligt und diskriminiert. Diese Wahrnehmung ist sicherlich nicht falsch, sie wird aber allzu sehr gepflegt, bis zur Opferstilisierung. Dabei ist der Zusammenhang zwischen Diskriminierung und Anhimmeln eines "Führers" nicht schlüssig. Es ist aber auch nicht von der Hand zu weisen, dass es Erdoğan wie kein anderer türkischer Politiker zuvor geschafft hat – auch durch sein rhetorisches Talent –, sich dieser Gruppe anzunehmen. Das Ja ist also zu verstehen als Loyalitätsbeweis und als Zeichen einer starken Identifikation mit Erdoğan als einem Politiker, der die Türkei wirtschaftlich und infrastrukturell aufgepäppelt hat.
Das Ja ist auch zu deuten als das Abstimmungsverhalten von Menschen, die sich nicht wirklich Gedanken gemacht haben um die Konsequenzen der Verfassungsänderung. Wenige von ihnen dürften wissen, was genau sich ändern und welche Auswirkungen ihr Votum konkret haben wird. Es ist das Ja von emotional handelnden Menschen, die sich haben einlullen lassen von Erdoğan und seinen in Deutschland eingesetzten Politfunktionären. Es ist das Ja von Leuten, die sich regelmäßig volldröhnen lassen von den gleichgeschalteten türkischen Medien. Die Ja-Sager hierzulande folgen dem Feindnarrativ und dem bipolaren Weltbild ihres "Reis" und haben kein Problem damit, dass sich die politische Macht in einer Person konzentriert.
In den sozialen Netzwerken wird seit gestern Abend eifrig über die Gründe und die Folgen der vielen Ja-Stimmen unter den deutsch-türkischen Wählern diskutiert. Sie seien vor allem eine Trotzreaktion auf das Türkei-Bashing deutscher Medien, deutscher Politiker und der Bundesregierung, meint manch ein Deutschtürke und externalisiert mit dieser Argumentation mal wieder die Schuld. Mag sein, dass die negative Berichterstattung zu dieser Reaktion geführt hat. Wenn dem so ist, dann wäre es ein dümmlicher Trotz!
Beängstigende Reaktionen
Es ist nicht nachzuvollziehen, dass Menschen, die Deutschtürken, die sich hier über Ausgrenzung und Unterdrückung beklagen, mit ihrem Ja einem Staatspräsidenten den Rücken stärken, der in der Türkei Minderheiten unterdrückt, die Meinungsfreiheit gekappt hat und die Todesstrafe einführen will. Mit diesem Verhalten verscherzt es sich diese Gruppe der Deutschtürken mit der Empathie derer, die bislang Verständnis für sie hatten. Es grenzt auch an Irrsinn, dass Menschen, die hierzulande von allen Vorteilen eines Rechtsstaates profitieren können, für ein antidemokratisches System in ihrem Herkunftsland stimmen, denn das Ergebnis der Verfassungsänderung wird die Alleinherrschaft des Präsidenten sein.
Die Reaktion der Nein-Sager aus der Türkei auf die Ja-Sager in Deutschland ist daher nachvollziehbar: Sie sind sehr wütend und laden sie ein, mit ihnen zu tauschen. Ähnlich emotional sind einige Reaktionen aus Deutschland: "Packt eure Sachen und geht in die Türkei", schreiben manche. Solch ein Appell ist als Dampfablassen nachvollziehbar – aber er ist auch beängstigend. Wenig hilfreich ist auch, das Votum der Deutschtürken auf die fehlende politische Partizipation in Deutschland zurückzuführen.
Weder die Selbststilisierung zum Opfer noch die Viktimisierung von außen oder der Hinweis auf den geringen Bildungsstand bieten eine wirklich überzeugende Erklärung. Es ist wohl von allem etwas dabei, denn immerhin 416.000 Deutschtürken haben offensichtlich kein Problem damit, die Allmachtsfantasien eines Autokraten zu unterstützen und können mit Demokratie entsprechend wenig anfangen.
Welche Konsequenzen sind daraus zu ziehen? Das ist die vorrangige
Frage. Vor allem muss die Politik reagieren: Sie darf die Einwanderer nicht mehr nur als Opfer der Diskriminierung begreifen. Vielmehr sollten Migranten auch verstärkt das Ziel von politischer Bildung sein, es braucht für sie eine Art Demokratieerziehung.
Kommentare
"Wer alle in Deutschland einbezieht, die hätten abstimmen dürfen, dem fällt auf, dass nur 29 Prozent davon für die Machterweiterung Erdoğans gestimmt haben, der Rest hat entweder mit Nein gestimmt oder ist nicht zur Wahl gegangen."
Auch wenn ich dem Artikel im Grundtenor zustimme, hier steckt ein erheblicher Fehler.
Wer nicht zur Abstimmung geht, kreuzt die dritte Möglichkeit an (oder stempelt sie): "Ich bin mit dem Wahlausgang einverstanden".
Oder hat schlicht kein Interesse an den Vorgängen in einem fremden Land. Oder möchte sich nicht anmaßen, über Vorgänge zu entscheiden, die einen nicht betreffen.
Natürlich sagt das Votum nicht aus was alle Deutschtürken denken, es haben ja nur 63,1% derjenigen die zur Wahl gegangen sind mit "Ja" gestimmt.
Deutschland durch Ausgrenzung und Diskriminierung dazu beigetragen!
Deutschland dazu beigetragen! Deutschland böse! Deutschland Nazi!
Habe ich Sie so richtig verstanden?
Ich frage mich: Warum zum Beispiel hat in den USA, Grobritannien oder auch Spanien eine Mehrheit gegen Erdogan gestimmt?
Gibt es dort keine Ausgrenzung oder Diskriminierung?
Entfernt. Bitte belegen Sie Ihre Äußerung mit Quellen, wenn Sie andere Urheberinnen zitieren. Die Redaktion/ee
Dann erklären Sie uns doch bitte mal, wie Deutschland " durch Diskriminierung dazu beigetragen hat,dass Türken in Deutschland sich in ihrer Heimat die Einführung der Todesstrafe " durch Erdogan wünschen ? " Das ist doch Teil der AKP-Agenda, osder ?
Könnte Sie bitte erklären wie diese Ausgrenzung und Diskriminierung denn im Einzelnen aussieht. Ich habe viele Freunde mit Migrationshintergrund, kenne jedoch keine Beispiele die sowas belegen.
Na ja, wenn in anderen Ländern weniger Türken mit ja gestimmt haben, liegt der Schluss, dass es etwas mit Deutschland zu tun habe könnte und nicht so sehr mit dem türkisch Sein an und für sich doch recht nahe.
Kann man so sehen, muss man nicht.
Im "deutschen" Fall kommt hinzu, dass
- Deutsch-Türken ursprünglich v.a. aus Ostanatolien stammen, einer besonders religiös-konservativen (man könnte auch sagen: rückständigen) Gegend in der Türkei. Dort hat Erdogan auch seine Wählerbasis.
Währenddessen sind viele Türken z.B. in den USA junge und gut ausgebildete Akademiker, welche eben nicht Erdogans Stammwähler sind.
- und dass Erdogan Deutschland zum Staatsfeind Nummer 1 erklärte, was offensichtlich - und trauriger Weise - bei so manchem Deutsch-Türken auf fruchtbaren Boden fiel.
Ein starkes Zeichen wäre die Abgabe des türkischen Passes und ein damit verbundenes klares Bekenntnis zur deutschen Demokratie. Damit erledigt sich auch die Frage nach dem Wahlrecht, denn deutsche Staatsangehörige dürfen hier auf allen Ebenen wählen.
"Wie oft hat man unser Land als Teil des christlichen Abendlandes dargestellt [...]“.
Sie sollten Zitate von Claudia Roth aus dem Welt-Interview als solche kennzeichnen. Sonst könnte man am Ende noch glauben, dies sei Ihrer Tastatur entsprungen.
Den Doppelpass gibt es m.W. in den USA nicht, und trotzdem hat dort eine große Mehrheit gegen die Verfassungsänderung gestimmt. Daran wird´s wohl nicht liegen.
Wenn man überhaupt ein "Zeichen setzen" sollte, dann das, die doppelte Staatsbürgerschaft speziell für Türken abzuschaffen und sie vor die Wahl zu stellen: dazu zu gehören oder eben nicht.
Wenn man den Türken (denen, ohne deutschen Ausweis) als Belohnung für die Wahl eines Diktators das Wahlrecht gäbe, müsste man den Nazis bei uns gleich zwei Stimmen bei den Wahlen geben. Dagegen wäre nicht nur ich.
Die Meinung, dass die "Muslime" nicht dazugehören sollen erklärt sich übrigens aus der Geschichte der letzten über 1000 Jahre. So lange lagen die Moslems mit den Europäern im Krieg und gingen in Europa (Spanien, Balkan) auf Sklavenjagd.
Dafür können die heute lebendem Moslems nichts. Man sollte aber eben nicht vergessen, wo die Vorbehalte herkommen.
Haben Sie irgendein Problem? Wo werden Türken ausgegrenzt? In meinem Umfeld ist es eher so, dass sie sich selber ausgrenzen.
Ich würde nicht so weit gehen und sagen, dass Deutschland aktiv mit System eine Ausgrenznung betrieben hat (sonst hätten es die vielen gut integrierten Deutschtürken auch nicht geschafft) und bin auch nicht ganz d'accord mit paint_it_bunts Aussagen, sehr wichtig ist jedoch sein Satz: "Und dann kommt Erdogan und sagt ihnen: Ich gebe euch euren Stolz zurück. Das fällt dann auf fruchtbaren Boden."
Die EU war nie ernsthaft bereit, die Türkei in die EU aufzunehmen. Auch eine noch so demokratische und rechtsstaatliche Türkei nicht. Und wenn dann Erdogan, nach jahrelangem Hinhalten und Bevormunden seitens der EU, gar nicht mal so zu unrecht von der türkeifeindlichem EU fabuliert, bekommt er bei einer bestimmten Klientel halt tosenden Applaus.
wenn ich nur an
"Der Islam ist ein Teil von Deutschland"
von sowohl Merkel als auch Wulff denke, möchte ich Ihre Aussage
"auch gesagt, dass Muslime nicht dazugehören."
zumindest anzweifeln.
Zum Wahlrecht:
Stellen wir uns mal vor, Ihr Großvater stammt aus Böhmen. Sie sind hier geboren und haben keinerlei Bezug zu dieser Region.
Räumt Ihnen das nun Wahlrecht in Tschechien ein?
Es macht für mich kaum Sinn, Wahlrecht in zwei Ländern zu besitzen, wenn man nur in einem davon leben kann.
Durch Teilnahme an einer Wahl Auswirkungen in einem Land mit zu bewirken, in dem man nicht lebt und die man daher nicht erfährt bzw. selbst mit zu tragen hat, ist für mich zuhöchst unlogisch.
Also ist der Türke nicht per se integrationsunwillig, ungebildet und am besten noch faul und arbeitslos? Könnte man bei einigen Kommentaren (damit sind nicht Sie gemeint) hier doch glatt denken.
@paint_it_bunt
Ein starkes Zeichen wäre jetzt das kommunales Wahlrecht für Ausländer und Absenken der Hürden für eine doppelte Staatsbürgerschaft!
Eine sehr gute Idee , aber vorsicht , es könnte ein böses Erwachen geben für Sie !!
http://www.sueddeutsche.d...
http://www.berliner-zeitu...
"Wie oft hat man unser Land als Teil des christlichen Abendlandes dargestellt und damit auch gesagt, dass Muslime nicht dazugehören"
Ok, jetzt mal ganz ruhig.
In einer normalen, demokratischen Gesellschaft wird über so etwas diskutiert. Demokratie lebt vom sprachlichen Austausch und von Meinungen.
Wenn jemand der Ansicht ist, dass der Islam nicht zu Deutschland gehört, dann wird er dafür seine Gründe habe, oder auch nicht.
Fakt ist jedoch: Hier wird niemand aufgrund seiner Religion, oder seiner Meinung verfolgt.
Ich selbst sehe den Islam als Teil unserer Gesellschaft und die Türkisch/Osmanische Kultur als Teil der europäischen Geschichte, denn schließlich findet seit Jahrhunderten ein wirtschaftlich, sprachlich, oder kultureller Austausch statt und das durch Phasen des Krieges und Friedens hindurch.
Ob es den Doppelpass gibt, oder nicht gibt, ist auch teil eines demokratischen Diskurses gewesen.
Das ist genau dieses Bild, das Erdogan (übrigens wie alle Populisten) verbreiten will. Ein gefühlsaufgeladenes Weltbild, in dem man selbst umgeben ist, von Bedrohungen und Feinden.
Stolz kann euch eine Person nicht zurückgeben. Der Stolz der Türkei steckt in ihrer Kultur, ihrer Geschichte, ihren Errungenschaften.
Wenn man Presse, Opposition usw. verfolgen muss, dann ist das alles, nur nicht demokratisch oder etwas was Stolz macht.
"in starkes Zeichen wäre jetzt das kommunales Wahlrecht für Ausländer und Absenken der Hürden für eine doppelte Staatsbürgerschaft!"
Eine doppelte Staatsbürgerschaft hat sich erledigt. Ich kann nicht in einem Westeuropäischen Rechtsstaat mit allen Vorteilen wollen, aber gleichzeitig in einem Land, da sich als meine eigentliche Heimat betrachte, eine Diktatur legitimieren und indirekt über die Einführung der Todesstrafe abstimmen.
Du sagst ja selbst: "Wie oft hat man UNSER Land als Teil (...)"
Das finde ich super. Du willst die Vorteile eines EU-Bürgers, aber lieber Türke bleiben.
Du willst einen deutschen Pass, aber nur das akzeptieren, was dir persönlich irgendwelche Türen öffnet. Das finde ich extrem schade.
Ich schließe mich daher den Worten von Serdar Somuncu an. Die Doppelte Staatsbürgerschaft war ein Fehler. Man muss sich entscheiden ob man für einen demokratischen Rechtsstaat ist, oder lieber ein autokratisches System unterstützen will.
Schön wenn immer die anderen Schuld sind. Schwarze mit deutscher Staatsangehörigkeit sind da scheinbar eher angekommen und pochen nicht ständig darauf Diskrimiert zu werden.
Irgendwie scheinen die Türken das einzige Volk zu sein, das ständig beleidigt und erniedrigt wird.
Wenn ich ständig erniedrigt und beleidigt werde, in einem Land in das ich ausgewandert bind, dann packe ich meine Sachen und gehe.
Da haben Sie Recht, paint it bunt : Stolz kann niemand von uns lernen, weil der ja in Deutschland so pfui-bäh ist, dass sich mir die Tastatur fast entwindet beim Schreiben. Und dann sagen ausgerechnet Sie, dass das was Gutes ist?
paint_it_bunt:
Deutschland durch Ausgrenzung und Diskriminierung dazu beigetragen!
Gibt es eigentlich in Europa irgendetwas, woran Ihrer Meinung nach Deutschland nicht schuld ist?
Gut getrollt...
Ja genau so ist das und da haben sie unter den Arbeitsmigranten ein Alleinstellungsmerkmal. Es muss ja nicht soweit gehen, mit der Integration wie bei meinem italienischen Kollegen, der meinte das ganze Ausländerpack gehört abgeschoben, die leben doch nur auf unsere Kosten.
Oder wie bei der chilenischen Nachbarin meiner Mutter, die meinte man kann hier in Deutschland nicht zum Arzt gehen, die ganzen Praxen sitzen voll von Kopftuch Weibern und ihren Bälkern und anderen Zigeunern.
Als deutscher würde ich so etwas nicht sagen, aber scheinbar haben damit andere Ausländergruppen kein Problem. Selbst andere Migranten und davon gibt es viele die ich kenne, scheinen nicht wirklich von den Türken hier begeistert zu sein.
Also kann das ganze nicht wirklich nur an uns deutschen liegen.
Antisemitische Haltungen unter den Türken machen diese Gruppe nicht wirklich zu Lieblingen von Mitmenschen in den israelitischen Gemeindenen und dieser Antisemitismus nimmt unter den jungen Türken zu.
Die Abschaffung der doppelten Staatsbürgerschaft wäre ein Zeichen sonst nichts! :D
Zitat:"Wie oft hat man unser Land als Teil des christlichen Abendlandes dargestellt [...]"
Deutschland IST teil des "Christlichen Abendlandes" (ob darin für sie irgendein wert liegt müssen sie selbst entscheiden)
Zit:"[...]und damit auch gesagt, dass Muslime nicht dazugehören."
Nur weil ein Paar Pegida Spinner das Rufen... schon klar.
Zit:" Wie oft hat man immer wieder infrage gestellt, ob die Türkei überhaupt zu Europa gehört [...]"
Die Türkei gehört zu Europa, aber nicht zu EU. Da gibt es derzeit nichts in Frage zu stellen
Zit:"und ob es den Doppelpass geben soll."
Der Doppelpass ist ja auch eine Kontroverse Angelegenheit.
Zit:"Das mussten viele Menschen als ausgrenzend empfinden. "
Mussten Sie? Wer wurde denn gezwungen es als Ausgrenzung zu empfinden das z.B. wir deutschen auf Diktatoren a la Putin oder Erdogan allergisch reagieren? Wer wurde denn gezwungen eine Diskussion über eine so seltene Praxis wie den Doppelpass als Ausgrenzung zu empfinden?
Der einzige Punkt den sie Meiner Meinung nach haben ist der, mit dem Kommunalen Wahlrecht, dieses wäre für Migranten eine Super Demokratie Übung. Allerdings hat dies natürlich nichts mit Menschen zu tun die den Doppelpass schon haben und viele Flüchtlinge aus der Türkei gibt es (noch) ebenfalls nicht.
paint_it_bunt Trollt nicht Er/Sie/Es meint es wirklich so. Er/Sie/Es schafft es nur immer wieder die Richtigen Formulierungen zum Triggern zu treffen.
In den USA gibt es den Doppelpass schon lange, jedoch keine vergleichbaren Sozialhilfen wie bei uns und eine strenge Kontrolle für Zuwanderer. Ich bezweifle, dass eine Mehrheit der bei uns lebenden Migranten es einfach hätten in die USA einzuwandern. Auch für Deutsche ist es nicht einfach, versuchen Sie mal eine Greencard zu bekommen.
„Wie oft hat man unser Land als Teil des christlichen Abendlandes dargestellt und damit auch gesagt, dass Muslime nicht dazugehören. Wie oft hat man immer wieder infrage gestellt, ob die Türkei überhaupt zu Europa gehört und ob es den Doppelpass geben soll.“ Sie zitieren hier die GünIn Roth aus diesem Interview https://www.welt.de/polit...
Und Sie zitieren, ohne dies kenntlich zu machen. Sind Sie diese GrünIn persönlich? Das interessiert mich sehr, denn dann könnte ich künftig Ihre Beiträge trotz der oftmals erheiternden Wirkung auf mich links liegen lassen.
Wie würden Sie denn Deutschland darstellen? Nicht als Teil des christlichen Abendlandes? Wussten Sie, dass vor 120 Jahren die türkische Bevölkerung noch zu fast 30% aus Christen bestand? Jetzt sind es noch 0,7%.
Da könnte man jetzt viel aufzählen, auch die Besetzung eines Teiles von Europa durch das Osmanische Reich. natürlich prägt sowas Gesellschaften. Es gibt aber keine Probleme die nicht überwunden werden können wenn alle Seiten ehrlich und zielorientiert daran arbeiten.
Von daher meine ich, man kann niemals einseitig eine Sache betrachten und immer nur von der anderen Seite Leistung erwarten, alle zusammen gestalten die Zukunft.
AKP in den Bundestag!
"Sie sollten Zitate von Claudia Roth aus dem Welt-Interview als solche kennzeichnen. "
Seit wann muss man es kennzeichnen, wenn man sich selbst zitiert ;-)
Zitat: "Deutschland durch Ausgrenzung und Diskriminierung dazu beigetragen!"
Dann nennen Sie bitte mal konkrete Sachverhalte, die eine Ausgrenzung bzw. Diskriminierung türkischer Mitbürger darstellen.
Natürlich bitte im Vergleich zu anderen Mitbürgern mit ausländischen Nationalitäten. Dass jemand, der sich in einem anderen Staat aufhält, nicht absolut alle Rechte genießt wie die Staatsbürger, dürfte ja wohl klar sein.
Die Deutsche Messlatte scheint etwas höher zu liegen als beim Rest Europas und die schafft nicht jeder.
Das ist wie beim Fuchs und den hochhängenden Trauben.
Tja, scheint irgendwie eine Tendenz zu geben, oder ?
(..)In Deutschland lebende Ausländer haben im vergangenen Jahr Hartz-IV-Leistungen in Höhe von rund 6,7 Milliarden Euro bezogen – etwa ein Fünftel des Gesamtvolumens. Dies geht aus neuen Daten des Arbeitsministeriums hervor.
Auf die rund 900.000 Ausländer aus Nicht-EU-Staaten entfielen fünf Milliarden Euro, auf die 311.000 Zugewanderten aus den anderen EU-Ländern 1,7 Milliarden Euro. Das geht aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage des Vize-Vorsitzenden der Unions-Bundestagsfraktion, Johannes Singhammer (CSU), hervor.
Das Schreiben, aus dem zuerst der "Münchner Merkur" zitierte, liegt der Nachrichtenagentur dpa vor. Darin sind die Gesamtaufwendungen für Hartz-IV-Leistungen 2013 mit 33,7 Milliarden Euro ausgewiesen. Bundesbürger erhielten davon 26,8 Milliarden Euro.
>>Die Liste der Hartz-IV-Bezieher aus Nicht-EU-Staaten wird angeführt von Türken (348.263 Personen), <<
Irakern (51.963) und Russen (42.516). Die Zahl der deutschen Hartz-IV-Empfänger lag zuletzt bei 4,8 Millionen (2010: 5,2 Millionen). Bei den Ausländern insgesamt stagnierte die Zahl, bei den Nicht-EU-Ausländern gab es einen Rückgang.(..)
http://www.rp-online.de/p...
Ja wirklich schlimm, schlimm, schlimm wie der deutsche Staat die hier lebenden Türken mit Transferleistungen diskriminiert ... ...
Und: Zahlen vor den Fluchten aus Syrien etc.
"... lagen die Moslems mit den Europäern im Krieg und gingen in Europa (Spanien, Balkan) auf Sklavenjagd.
Dafür können die heute lebendem Moslems nichts. Man sollte aber eben nicht vergessen, wo die Vorbehalte herkommen."
Es gibt auch historische Gründe für die Vorbehalte der Moslems gegenüber europäischen Christen, zB die Kreuzzüge. Ich finde aber, man sollte eher versuchen, die gegenseitigen Vorbehalte zukünftig abzubauen, anstatt nach Gründen in der Vergangenheit dafür zu suchen.
Auch Wiederholungen machen es nicht richtiger.
paint_it...
"Deutschland durch Ausgrenzung und Diskriminierung dazu beigetragen!"
xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
Aber die meisten sind durch Integrationsverweigerung und Rückzug in türkisch-islamische Parallelgesellschaften selbst schuld !
Wenn man nicht weiß, dass die Türken, die z.B. in die USA ausgewandert sind aus komplett anderen sozialen Gruppen kommen ja. Die Türken in Deutschland kommen ganz überwiegend aus ländlichen, armen Gegenden - das ist nicht die intellektuelle und bestausgebildete Elite der Türkei, um es mal nett auszudrücken. Solche Leute würden die Amis gar nicht erst ins Land lassen, schon gar nicht in Massen.
Sie haben Stochastik nicht verstanden und/oder den Artikel nur halb gelesen.
Was möchten Sie von mir? Als widersprechende Antwort auf meinen Kommentar kann man eigentlich nur annehmen, dass Sie behaupten wollen, Türken seien eben doch per se integrationsunwillig, ungebildet, faul und arbeitslos.
"Ja wirklich schlimm, schlimm, schlimm wie der deutsche Staat die hier lebenden Türken mit Transferleistungen diskriminiert ... ..."
Es ist mir ein Rätsel, was dieser Sarkasmus soll. An keiner Stelle habe ich so etwas behauptet, im Gegenteil habe ich sogar geschrieben, dass der deutsche Staat eben niemanden gezielt diskriminiert.
Falls Sie mit Ihren Zahlen zu belegen versuchen, Türken bezögen öfter Sozialleistungen: Dass Ausländer häufiger finanzschwach sind und Sozialleistungen beziehen, liegt in der Natur der Sache (Sprachkenntnisse, Schulbildung, fehlende Kontakte etc.) und ist auch in anderen Staaten der Welt nicht anders. Dass Türken die Statistik anführen, liegt schlicht und ergreifend daran, dass sie mit Abstand die größte Gruppe unter den Migranten stellen. Setzt man die Zahlen in Relation, stellt man fest, dass beispielsweise die Russen, die ja gerne als blühendes Beispiel gelungener Integration angeführt werden (seien ja größtenteils Spätaussiedler und aufgrund der nicht so großen kulturellen/religiösen Unterschiede besser zu integrieren), nicht signifikant seltener Sozialleistungen beziehen als Türken.
Leute, hier treibt ein Troll sein Unwesen.
Nicht "der Türke", aber der beachtliche Teil der Erdogan-Befürworter ist intellektuell und moralisch nicht einen Deut besser als das, was sich hinter dem Pegida-Banner versammelt. Die würden sich prächtig verstehen, wenn sie nicht zufällig die jeweils andere Volkszugehörigkeit zur Projektion ihres Hasses auserkoren hätten.
"In Deutschland lebende Ausländer "
"Deutsche" mit Migru sind da nicht dabei?
"Deutschland durch Ausgrenzung und Diskriminierung dazu beigetragen!"
Diese Aussage wird durch ständiges wiederholen nicht richtiger.
"Die EU war nie ernsthaft bereit, die Türkei in die EU aufzunehmen. Auch eine noch so demokratische und rechtsstaatliche"
Das ist eine theoretische Aussage - eine wirklich demokratische und rechtsstaatliche Türkei gab es ja noch nie. Die fehlende Rechtsstaatlichkeit zeigt sich gerade jetzt überdeutlich und war auch schon vor einigen Jahren offensichtlich als Erdogan die Justiz und die Polizei säuberte um der Untersuchung zu einem Korruptionsvorwurf zu entgehen. Dabei ist nicht die entscheidende Frage ob er dessen schuldig war (ich bin geneigt das zu bejahen). Sondern wichtig ist nur wie leicht er die Widersacher los werden konnte. Das spricht deutlich nicht für die Unabhängigkeit der Justiz.
Bullshit! Die Aufnahme der Türkei in die EU war von Anfang an, an einen fest definierten Prozess sowie die Erreichung von ebenso fest definierten Kriterien gebunden. Übrigens keine anderen als für alle anderen Aufnahmekandidaten auch! Lediglich die Interpretation/Auslegung der Kriterien, mag sich je nach beteiligten Politikern oder Fortschritts-Status etwas geändert haben, was sicherlich nicht korrekt war, aber was ist in der Politik schon korrekt, wenn's zu pass kommt!
Das kann ich voll und ganz bestätigen!
Nein, die kommen , weil als DEUTSCHE in die Statistik eingespeist, noch dazu. Es sind also deutlich mehr als die 20 % "Türken", die auf Transferleistungen angewiesen sind.
Die doppelte Staatsbürgerschaft wird in vielen Ländern zugelassen. Auch in den USA.
Liegt nicht so nahe wie Sie denken. In den genannten Ländern ist die Anzahl der türkischstämmigen Einwanderer deutlich geringer. Der Druck sich zu integrieren und mit der Lebensweise des Aufnahmelandes auseinanderzusetzen, ist deshalb in diesen Ländern deutlich größer.
Keine Wahl sagt "was alle denken". Dürfte klar sein.
Entfernt. Bitte beachten Sie das Thema des Artikels. Danke, die Redaktion/idg
Liebe Frau Topcu,
niemand schmeißt alle Deutsch-Türken in einen Topf. Jedenfalls sollte das niemand tun.
Dass (wie immer) nur eine Minderheit für Erdogan gestimmt hat, ist an sich eine gute Sache.
Aber diese Minderheit hat es in sich: Offensichtlich haben Hunderttausende Menschen die Diktatur der Demokratie vorgezogen. Ob nun aus Verehrung für Erdogan oder aus Wut über die bösen Nazi-Deutschen sei da hingestellt.
Wie Sie schon sagen: Das darf man nicht schönreden. Fakt ist, diese Menschen stehen auch unserer liberalen Demokratie nicht positiv gegenüber. Und das bereitet mir Sorgen.
Da ich mich an die Netiquette auf Zeit Online zu halten habe zitiere ich einfach mal unkommentiert aus ihrem Kommentar an die Adresse der Erdogan-Fans hierzulande:
"Packt Eure Sachen und geht in die Türkei"
"niemand schmeißt alle Deutsch-Türken in einen Topf."
Das ist aber eine steile These. Eine sehr gutmütige und positive Sicht auf die Welt haben Sie, das ist wirklich bewundernswert.