Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen UNHCR hat 162 Personen aus einem Flüchtlingslager in Libyen nach Italien gebracht. Über einen sogenannten humanitären Korridor konnten die Flüchtlinge am Freitagabend per Flugzeug einreisen.
Das Flüchtlingshilfswerk hatte Berichten italienischer Medien zufolge besonders verletzliche Menschen – vor allem kleine Kinder, aber auch Kranke und Senioren – ausgewählt. Ursprünglich kommen die Migranten aus dem Jemen, Somalia, Eritrea und Äthiopien. Hilfsorganisationen hatten die Zustände in libyschen Flüchtlingscamps als inhuman bezeichnet.
Die Einreise der Migranten über den humanitären Korridor hatte das italienische Innenministerium gemeinsam mit der nationalen Bischofskonferenz organisiert. Geplant sei, auf diese Weise Tausende Flüchtlinge aus Libyen nach Italien zu bringen. Italiens Innenminister Marco Minniti sprach von einem "historischen Moment": Erstmals sei ein humanitärer Korridor geöffnet worden, um Menschen mit anerkanntem Flüchtlingsstatus aus der Illegalität zu holen. Auch der Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Gualtiero Bassetti, betonte, humanitäre Korridore seien ein Weg, um legal viele unschuldige Menschen zu retten.
Die Idee eines humanitären Korridors beinhaltet neben einer sicheren und legalen Einreise eine längerfristige Begleitung der Flüchtlinge. So soll die Integration erleichtert werden. Italiens Bischöfe und die Regierung in Rom hatten sich dazu im Januar auf ein Abkommen verständigt, das auf zwei Jahre ausgelegt sein soll. Finanziert werden soll die Aufnahme der Flüchtlinge demnach aus Kirchensteuermitteln. An der Unterbringung beteiligen sich Pfarreien, Familien, Ordenseinrichtungen und Hilfsorganisationen.
"Ein Vorbild für ganz Europa"
Auch Papst Franziskus soll das Engagement für Flüchtlinge gewürdigt haben: Die humanitären Korridore seien "ein Vorbild nicht nur für Italien, sondern für ganz Europa".
Nach Schätzungen des UNHCR werden derzeit rund 18.000 Menschen in Lagern in Libyen festgehalten. Im kommenden Jahr plant das Flüchtlingshilfswerk, bis zu 10.000 der Flüchtlinge aus den Camps zu holen. Die Zahl der Migranten, die eigenständig nach Italien kommen, ist nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters seit Juli im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um zwei Drittel gesunken.
Kommentare
Gut, wenn den Menschen geholfen werden kann, ohne das Schlepper dabei profitieren können.
Wobei für die Migration noch ein Quoten System sinnvoll wäre, wie es z.B. in Kanada üblich ist.
Damit das Verhältnis von Frauen und Männern ausgewogen ist.
Zusätzlich sollte es auch Kontingente für Einwanderer aus verschiedenen Ländern geben, beispielsweise auch aus Asien. Dort ist das Bildungsniveau der Mittelschicht ähnlicher und eine schnellere Integration wäre möglich.
Die Einreise der Migranten über den humanitären Korridor hatte das italienische Innenministerium gemeinsam mit der nationalen Bischofskonferenz organisiert.
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Das klingt aber anders als "UNHCR bringt Flüchtlinge aus Libyen nach Italien".
Haben Überschriften so an sich, dass sie nicht mit dem Text identisch sind.
Entfernt. Bitte äußern Sie sich sachlich und respektvoll. Danke, die Redaktion/idg
Der offensichtliche Haken an der Sache ist, daß die, die "eigenständig" (netter Schönsprech für illegal) in Europa angekommen sind und mit saisonalen Schwankungen weiterhin ankommen, dadurch ja nicht ersetzt und noch immer nicht zurückgeschickt werden, sondern wieder einmal eine ZUSÄTZLICHE Belastung auf Italien und in der Folge ganz Europa gewälzt wird.
162 von ca. 18.000 ? Naja, immer hin.. :/
"162 von ca. 18.000 ? Naja, immer hin.. :/"
Keine Angst, die anderen kommen auch noch.