Die CDU-Spitze reagiert mit einem neuen Bekenntnis zum Euro auf parteiinterne Forderungen nach mehr Abgrenzung von der euroskeptischen Partei Alternative für Deutschland (AfD). "Wir sind überzeugt: Deutschland geht es auf Dauer nur gut, wenn es Europa gut geht", sagte CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe . Wer jetzt über eine Rückkehr zur D-Mark rede, setze Hunderttausende Arbeitsplätze aufs Spiel und nehme eine Spaltung Europas in Kauf, mahnte er nach einer CDU-Vorstandssitzung.
Ein klarer Weg pro Europa und Euro auch im Wahlprogramm sei die Antwort der CDU auf europa- und euroskeptische Stimmen, sagte Gröhe. Gleichwohl gelte: "Die Staatsschuldenkrise ist nicht gelöst." Weitere Anstrengungen und Reformen für nachhaltiges Wachstum und solide Staatsfinanzen seien nötig.
Die CDU-Fraktionschefs von Hessen , Sachsen und Thüringen hatten in einem Papier an die Parteivorsitzende und Bundeskanzlerin Angela Merkel eine klarere Positionierung gegen die neue Gruppierung gefordert. Die AfD sei eine Herausforderung für die Union, schrieben Christean Wagner , Steffen Flath und Mike Mohring . Ihrer Ansicht nach könnte ein signifikanter Verlust von Stimmen an die AfD bei der Bundestagswahl im September SPD und Grünen zur Macht verhelfen. Gröhe sagte, das Papier sei kein Angriff gegen die Parteispitze. Attacken im eigenen Lager fänden sich darin nicht wieder.
Der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer kritisierte den Vorstoß der drei CDU-Fraktionschefs scharf. Das Vorgehen sei "nicht in Ordnung", sagte er der Süddeutschen Zeitung . Nur wenige Tage, bevor sie ihr Papier über die Medien verbreitet hätten, seien sie noch mit Merkel zusammengesessen, ohne etwas dazu zu sagen.
Auch der Inhalt des Vorstoßes sei falsch. Man solle nicht die AfD bekämpfen, sondern vielmehr die Ursachen für deren Entstehen, sagte Seehofer. Dabei sei die Position der
CSU
klar: Seine Partei sei "nicht für mehr Europa, sondern für ein besseres Europa."
Kommentare
sehr gut
"Unionsfraktionschefs fordern eine deutliche Abgrenzung zu der Anti-Euro-Partei."
sehr gut könnte sonst wohlmöglich der AfD schaden;-)
Da sämtliche Artikel...
.. über die AfD eigentlich immer nur von der CDU handeln, kommt mir das eher wie eine perfekte Symbiose vor. Ausgiebiger dürfen Unionspolitiker ihr Profil und ihre Vorstellungen nicht mal vortragen, wenn die gerade ihren Parteitag haben. Das muss dann auch nichts mit dem zu tun tun haben, was sie nun wirklich vier Jahre getrieben haben, wichtig ist es, sich als Alternative zur Alternative darzustellen, für den Fall, dass man von der Wahl der AfD dann doch absieht.
Und im nächsten Schritt dieser Kampagne werden wir dann lernen, warum man davon absehen sollte.
leider
"Man solle nicht die AfD bekämpfen, sondern vielmehr die Ursachen für deren Entstehen, sagte Seehofer."
Kluger Kopf,leider hört nie jemand auf ihn
Das würde ich so nicht unterschreiben!
"Kluger Kopf,leider hört nie jemand auf ihn" Ich habe mir gestern Abend mal das Programm der AfD durchgelesen. Ist ja so was von interessant und so was von Allgemeinplätzen gespickt, das es fast weh tut. Und wenn ich dann noch im WEB die Unterstützerliste ansehe, wird einem Normalo ganz schwindelig. Ein Satz ist mir trotzdem besonders ins Gesicht gesprungen : "Wir unterstützen nachdrücklich die Position David Camerons, die EU durch mehr Wettbewerb und Eigenverantwortung zu Verschlanken"! Was dies wohl für Otto Normalverbraucher bedeutet? Hier trieft der Neoliberalismus in reinster Form heraus. Ne, Leute, so bekommt ihr mich nicht!!!!
Spaltung Europas!
Ähnlich wie anscheinend Nigel Lawson fürchte ich, daß der Euro-Block die EU spaltet (Überstimmtwerden der Nicht-Euro-Länder). Dann wäre die Perspektive wohl der Beitritt aller EU-Mitglieder zum Euro. Das würde dann flächendeckende Entdemokratisierung und Rechtsbruch (Kriterien, EZB usw.) bedeuten.
Die Sprüche ziehen nicht mehr....
"Ihr wollt doch nicht das bürgerliche Lager sprengen" diese Sprüche werden von Unionisten gerne gebracht.
Fakt ist das Frau Merkel gar nicht mehr auf ihre Wähler zugeht, ihre Wahlversprechen nicht hält und auch gar nichts mit der FDP anzufangen wusste.
Merkel wurde in der FDJ ordentlich sozialisiert und so ist auch ihr Führungsstil.
Viele Wähler sind gnadenlos enttäuscht, man sehe sich nur die CDU in NRW an da gärt es ordentlich dieser Verband stand schon mehrmals vor der Spaltung. Wer jemanden wie Armin Laschet installiert sollte damit eigentlich rechnen.
Es ist ja nicht nur Herr Lucke, es ist auch Frau Petry und Herr Renner aus NRW die einen guten Eindruck hinterlassen.