Der kuwaitische Fifa-Spitzenfunktionär Scheich Ahmad al-Fahad al-Sabah ist von allen seinen Ämtern beim Fußball-Weltverband Fifa zurückgetreten. Er reagiert damit auf Korruptionsvorwürfe, die er zugleich vehement zurückweist. Er werde mit den zuständigen Behörden zusammenarbeiten, um die Anschuldigungen zu entkräften. Angesichts der anstehenden Kongresse der Asiatischen Fußball-Konföderation (AFC) und der Fifa werde er seine Ämter aufgeben und nicht erneut antreten, teilte Al-Sabah mit.
Anlass für Al-Sabahs Rücktritt könnte eine Aussage des
Fußball-Funktionärs Richard Lai vor einem New Yorker Gericht sein. Lai
hatte zugegeben, Schmiergelder angenommen zu haben. Er habe 2011
von einem Kandidaten für die Fifa-Präsidentschaftswahl 100.000 Dollar
für seine Stimme erhalten. Zwischen 2009 und 2014 seien außerdem mehr
als 850.000 Dollar an Schmiergeldern von Funktionären in der AFC-Region
gezahlt worden. In der Gerichtsverhandlung sagte Lai nicht, wer das
Bestechungsgeld gezahlt habe. Lai hatte allerdings Al-Sabah in Verhören
beschuldigt, wie aus Protokollen hervorgeht.
Der Scheich,
der auch die Vereinigung der Nationalen Olympischen Komitees (ANOC) anführt,
wies die Vorwürfe zurück: "Mit Blick auf die angeblichen illegalen
Zahlungen an Richard Lai kann ich nur noch einmal auf meine frühere
Erklärung verweisen und energisch jedes Fehlverhalten bestreiten", ließ
Al-Sabah mitteilen.
Al-Sabah gilt als einer der einflussreichsten Funktionäre im internationalen Sport. Die asiatischen Olympia-Verbände (OCA), deren Präsident Al-Sabah ist, teilten mit, er werde auch nicht erneut für den Fifa-Rat kandidieren.
Fifa-Präsident Gianni Infantino teilte zu Al-Sabahs Rücktritt mit: "Ich möchte ihm für diese Entscheidung danken, die sicherlich nicht einfach zu treffen war, aber im besten Interesse der Fifa ist."
Bei der Suche nach einem Nachfolger für den ehemaligen Fifa-Präsidenten Joseph Blatter hatte Al-Sabah mit seinem großen Einfluss in den Verbänden Asiens und Afrikas eine entscheidende Rolle gespielt. Zunächst war er selbst als Fifa-Chef im Gespräch, später setzte er sich für Infantino ein. Außerdem war er wichtig für die Wahl von Thomas Bach zum IOC-Präsidenten.
Kommentare
Korruption gibt es im Rest der Welt viel häufiger als in der westlichen Zivilisation.
https://de.m.wikipedia.or...
In der Fifa als Weltverband spiegelt sich das sich wieder.
Es reicht nicht, dass die Korrupten zurück treten.
Es wird zeit, dass die Fifa, Entscheidungen über Zukünftige Ereignisse, die durch Korruption entstanden sind, nochmal abstimmt.