Mit Kent Nagano könnte Hamburgs Klassikszene aus dem Takt geraten. Endlich! Der neue Opernchef wagt kühne Sprünge durch Epochen und hat einen großen Sinn für neue Töne.
Wenn die Berliner Philharmoniker einen neuen Chef wählen, geht es auch um die gesamte Klassikbranche. Wer hat Chancen? Eine Reise zu den fünf wichtigsten Kandidaten
Hella Kemper über das bevorstehende Ende der Fernsehkarriere von
Roger Willemsen und kulturelle Highlights wie die Uraufführung des
Schauspiels "Das Theater, der Brief und die Wahrheit" von Harry
Mulisch am Schauspiel Frankfurt
Sonntag, 7. Oktober, 20 Uhr: Lotte Lenya, die Witwe des Komponisten Kurt Weill und hervorragendste Interpretin seiner Songs unterhält sich in Hamburg mit Josef Müller-Marein.
Bisher hatten wir im westlichen Deutschland sieben Mittelwellenprogramme. Vom 1. Juni an werden es acht sein; dann übernimmt der „Sender Freies Berlin“ Einrichtungen und Personal, aber nicht das Programm des NWDR Berlin.
Falscher Hase: In Heiligenhafen ist der „Seehase“, lat. Cyclopterus lumpus, der den „deutschen Kaviar“ produziert und also auch mit Eiern zu tun hat, kurzerhand zum Osterhasen ernannt worden.
Anton Bruckner: „Sinfonie Nr. 7/Helgoland/150. Psalm“. Der Anfang der Sinfonie-Aufnahme ist symptomatisch: Haarscharf vor dem ersten Cantilenen-Ton der Celli haben die Aufnahmetechniker ein Geräusch stehengelassen oder nicht gehört, das fatal wie ein Dominant-Vorschlag klingt, als müßten sich die Musiker auf das E durch einen Sprung aus dem H absichern.
Einer kam dabei sogar elend zu Tode. Als er am 8. Januar 1687 sein Je Deum dirigierte, stieß Jean-Baptiste Lully – wohl im Zorn über die schlaffen Musikanten – den mit einer Metallspitze besetzten Dirigentenstab nicht wie üblich auf den Boden, sondern sich direkt durch den Fuß.
Die Donau und die Enns, Linz und Steyr, der Atter- und der Traunsee, das Inn- und das Mühlviertel, das Salzkammergut und die Region Pyhrn-Eisenwurzen, Industrie und Wälder, Gotik und Barock, Adalbert Stifter und Alfred Kubin, all das gehört zu Oberösterreich.
Kurz nacheinander sind jetzt zwei maßgebliche Interpretationen der „Winterreise“ erschienen: die so expressive wie artifizielle von Peter Pears und Benjamin Britten (als Reprise bei Decca) und Hotter-Moores geradezu klassisch verhaltene, die bisher nur ausschnittsweise im Handel war.
Endlich entdecken Chöre, die bisher auf alte Musik spezialisiert schienen, das 19. Jahrhundert. Wenn es sich dabei um so renommierte Sänger wie die Mitglieder des Hamburger Monteverdi-Chores handelt, kommen musikalische Kostbarkeiten zustande.
Anton Bruckner: „Sinfonie Nr. 9, d-moll“, und „Te Deum“; Stader, Wagner, Haefliger, Lagger, Chor der Deutschen Oper, Berliner Philharmoniker, Leitung: Eugen Jochum; Deutsche Grammophon Gesellschaft 139117/18, 50,– DM.
Unseren Lesern wird Walter Abendroth nicht nur als Redaktionsmitglied der „Zeit“ bekannt sein, sondern auch als Autor der maßgebenden Pfitzner-Biographie, vielleicht auch als Komponist.
WER heute „Bruckner“ sagt, meint immer noch seine Sinfonien. Vergeblich auch forschte die Wissenschaft nach dem, was den Organisten Bruckner so berühmt machte; er improvisierte das meiste, schrieb kaum etwas nieder.
Nachdem uns die Langspielplatte gegenüber der alten Schellackplatte die formale Geschlossenheit des Musikstückes geschenkt hat, schickt sich nun die Stereoplatte an, der gestaltlichen Einheit den klanglichen Realismus hinzuzufügen.
Im Opus 6 Georg Friedrich Händels stecken zwölf „Concerti grossi“. Sie werden sauber und stilecht, also vollkommen, gespielt von der „Schola Cantorum Basiliensis“ unter August Wenzingers Leitung.