In dieser Krise wurden viele falsche Entscheidungen getroffen, aber kaum eine war so eklatant falsch wie das Rettungspaket für Spanien – und selten zuvor lag die Verantwortung dafür so offensichtlich bei der Bundesregierung .
Deutschland hat – unter dem Beifall der Opposition – verhindert, dass der Rettungsfonds die Sanierung der Banken übernimmt. Stattdessen wurden Kredite an den spanischen Staat vergeben, damit der seine Banken selbst saniert. Mit dem Argument, dass sonst keine strengen Auflagen gegen Spanien verhängt werden können.
Aber wie das nun einmal so ist mit Krediten: Sie erhöhen die Schulden, und deshalb ist es nur folgerichtig, wenn die Rating-Agentur Moody's Spanien nun herabstuft. Die Rettungsaktion dürfte dem spanischen Staat also endgültig jeden Zugang zum Kapitalmarkt versperren – und spanische Staatsanleihen sind damit noch weniger wert. Weil aber die spanischen Banken wiederum jede Menge spanische Staatsanleihen halten, werden sich in ihren Bilanzen bald neue Löcher auftun.
Anders gesagt: Der Notkredit der Europäer wird den spanischen Staat und die spanischen Banken ruinieren. Operation gelungen, Patient tot. Wenn man weiter auf diese Weise rettet, dann wird der Euro schon sehr bald Geschichte sein.
Spanien braucht bald mehr Geld
Keine Frage: Es gibt keine einfachen Lösungen. Der Rettungsfonds ist für eine Sanierung der Kreditinstitute bislang nicht ausgerüstet, er würde ja als Gegenleistung für seine Finanzspritzen Bankanteile bekommen und müsste die Abwicklung und Restrukturierung überwachen.
Nur: Dann muss man ihn eben umbauen, damit er den Aufgaben gewachsen ist. Die Bundesregierung hat sich dafür nicht eingesetzt, weil sie die innenpolitische Debatte über neue Rettungsinstrumente fürchtete. Stattdessen hat sie eine finanztechnisches Problem (Wie können Banken möglichst effizient saniert werden?) in eine moralisches (Die wollen unser Geld und das müssen wir verhindern) umgedeutet.
Ergebnis: Spanien braucht wohl bald noch mehr Geld und für die Deutschen wird es noch teurer.
Kommentare
"für die Deutschen wird es noch teurer."
Sorry, bei mir ist nichts mehr zu holen.
Brauche Geld!
Bin auch pleite, bitte um einen kleinen Rettungsschirm!
ich kenn mich nimmer aus
die deutschen sind jetzt schuld? aha.
Merkel schuld?
ja
hier wird Ihnen geholfen:
http://www.blaetter.de/ar...
Diese Mantra, dass wir an allem Schuld sind
weil wir dieses und jenes nicht mit leichter Hand bezahlen wird langsam zu durchsichtig. Nicht nur. dass der vorgeschlagene Weg gar nicht gangbar war, wie Herr Schieritz am Ende des Artikels leicht beiseitewischt,
wenn wir künftig alles selber und direkt retten sollen, dann muss man auch mal darüber reden, was die Gegenleistungen sind. Die tollen Vorzüge Europas sind für die in Rede stehenden Beträge bald ausgereizt, aber wollen wir tatsächlich Anteile an maroden spanischen Banken in Bundesbesitz bringen?
Herr Schiertz hat schon recht...
...das von allen falschen Wegen der gegangene der "falscheste" war und das das - dieser spezifische Fall - die Schuld der Bundesregierung ist.
Das es erst garnicht soweit kommen hätte sollen/müssen/brauchen ist natürlich eine andere Geschichte und diesen Schuh braucht sich die deutsche Regierung wiederum nicht anziehen.
Den spanischen Banken gehts dreckig weil die spanische Regierung versagt hat - kein bzw. anderes Thema.
[...]Wegen Doppelposting entfernt. Die Redaktion/kvk