Die US-Rating-Agentur Standard & Poor's (S&P) hat Griechenlands Kreditwürdigkeit um sechs Stufen auf die Wertung B- angehoben. Das entspricht einer spekulativen Anlage. Die Agentur sprach von einem stabilen Ausblick für das neue Rating. Zur Begründung erklärte S&P, ihrer Meinung nach sei die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion fest entschlossen, Griechenland in der Euro-Zone zu behalten.
Die neuen Kredite für Griechenland im Umfang von 34,3 Milliarden Euro sollen nach Angaben aus Regierungskreisen in Athen bis heute ausgezahlt sein. Nach einer am Montag überwiesenen ersten Tranche von sieben Milliarden Euro sollen 11,3 Milliarden Euro für den Rückkauf von Staatsschulden überwiesen werden, sagte ein Regierungsvertreter. Weitere 16 Milliarden Euro würden für die Rekapitalisierung von Banken des hoch verschuldeten Landes erwartet.
S&P hatte Griechenland wegen des Schuldenrückkaufs Anfang Dezember herabgestuft, weil es dieses Vorgehen als teilweisen Zahlungsausfall bewertet. Die Note für die Kreditwürdigkeit des Landes wurde seinerzeit von CCC auf SD gesenkt. SD steht für selective default, was den teilweisen Zahlungsausfall beschreibt. Damals hatte die Agentur angekündigt, die Bewertung für den Fall eines geglückten Rückkaufs wieder zu erhöhen.
Troika zweifelt an Griechenlands Pflichterfüllung
Griechenland hatte mit der Aktion den Weg für die Hilfsmilliarden freigemacht . Mit dem Rückkauf von alten Staatsanleihen über 31,9 Milliarden Euro reduzierte Athen seine Schuldenlast auf einen Schlag um rund 20 Milliarden Euro . Viele Anleger wollten ihre Papiere, deren Wert in den vergangenen Jahren rasant gesunken war, zu akzeptablen Preisen von 30 bis 40 Prozent des Nennwertes zurückgeben.
Insgesamt sehen die internationalen Geldgeber für die Rettung Griechenlands vor dem Staatsbankrott aber große Risiken. In ihrem in Brüssel veröffentlichten Bericht äußert die Troika aus Europäischer Zentralbank (EZB), EU-Kommission und Internationalem Währungsfonds ( IWF ) Zweifel daran, dass Athen tatsächlich seinen Verpflichtungen nachkommt und die zugesagten Reformen verwirklicht. Probleme könnten durch die brüchige Regierungskoalition und den politischen Widerstand gegen manche Vorhaben entstehen. Die milliardenschweren Notkredite sollten dennoch wie geplant nach Athen überwiesen werden.
Erneute Streiks in Griechenland
Aus Protest gegen geplante Entlassungen wollen die Staatsbediensteten in Griechenland ab heute streiken. Schulen, Ministerien und Steuerämter sowie die Behörden der Städte sollen geschlossen bleiben. Auch Züge werden nicht fahren, wie die Gewerkschaft des öffentlichen Dienstes ADEDY mitteilte. Das Motto laute: "Entweder Du kämpfst oder Du wirst entlassen". Im Zuge der Einsparungen sollen in den nächsten Jahren rund 150.000 Staatsbedienstete gehen.
Bereits seit Montag behandeln die Ärzte Patienten der staatlichen Krankenkassen nur gegen Barzahlung. Der Staat schuldet ihnen nach Angaben ihrer Gewerkschaft mehrere Millionen Euro. Schon seit zwei Wochen geben die griechischen Apotheker Medikamente nur noch gegen Bargeld aus. Hintergrund ist auch hier, dass die staatlichen Krankenkassen ihre Schulden bei den Apothekern seit Monaten nicht bezahlt haben sollen. Auch die Müllabfuhr streikt in vielen Städten des Landes.
Kommentare
Das macht irgendwie Angst
Hoert sich ein bisschen an wie die Ansage:
Achtung, es ist wieder frisches Geld da, dass ausgegeben werden muss.
Ran an die Buletten.
Eigentlich kann ja nicht Griechenland direkt " geratet" worden sein, sondern seine Helfer, deren Bereitschaft und Potential.
Zeichen für Anleger
Auch wenn die Aufwertung Griechenland selbst kaum Vorteile bringen dürfte, so ist die Aufwertung für den Euroraum insgesamt mit Sicherheit positiv zu sehen.
Schließlich gibt es noch mehr "Wackelkandidaten", wie Spanien und Portugal. Jetzt wurde durch die Auftwertung von ausserhalb jedoch bestätigt, was die Europapolitiker lange Zeit beschworen haben: Die Eurozone steht zusammen!
Meiner Meinung nach ein kleiner Schritt von vielen in Richtung Aufschwung. Mal davon, wenn die Währungsunion jetzt noch zweifelt, dann wäre das Geld auch endgültig versenkt worden, so bleibt immerhin die Hoffnung, dass es wieder aufwärts gehen wird. Und zwar mit allen Mitgliedern der aktuellen Eurostaaten.
Wenn die EU ein Auto waere, dann
waere
Hoffnung der Motor
Geld der Sprit
Vernunft die Elektronik
Wie haetten soviele Handbremsen wie Mitglieder
und die Fahrer keine Fahrerlaubnis.
Das EU Parlament waere der Beifahrer mit Schweigerecht.
Welches Teil hat keine Probleme?
Kann es sein, dass wir eine Fehlkonstruktion fahren?
Bewertet wird hier nicht die Kreditwürdigkeit Griechenlands
sondern die Glaubwürdigkeit der Haftung für griechische Schulden durch andere Staaten. Das Prinzip Bimbesunion eben. Und S&P glaub jetzt daran, dass die anderen wirklich so doof sind, das "große Risiko" zu tragen. Das ist alles.
Im Grund ist das Rating aber sowieso egal, weil die Griechen sowieso kein Geld auf dem Kapitalmarkt aufnehmen müssen weil sie in jedem Fall alles was sie brauchen über die Rettungspakete bekommen.
Die eigentliche Nachricht ist für mich die:
"Bereits seit Montag behandeln die Ärzte Patienten der staatlichen Krankenkassen nur gegen Barzahlung."
Die Ärzte sollten es machen wie die Medien,
also bereits moribunde Patienten einfach gesundschreiben.
Und schon ist man alle Sorgen los.