Kanzlerin Angela Merkel (CDU) will künftig keine Branchen ohne Tarifvertrag dulden. Immer mehr Unternehmen hätten keine Tarifverträge, sagte Merkel in einem Wahlkampfauftritt in Münster. Einen von der Opposition geforderten gesetzlichen, flächendeckenden Mindestlohn lehne sie ab. Notfalls werde der Staat künftig Arbeitgeber und Gewerkschaften gesetzlich dazu verpflichten, einen Tarifvertrag abzuschließen, sagte sie.
Sie sieht in den Tarifpartnern die bessere Möglichkeit, zu Lohnuntergrenzen für alle Branchen zu kommen. "Die können das besser", sagte die Kanzlerin vor rund 6.000 Zuhörern auf dem Domplatz in Münster. Wie genau ein solcher Tarifzwang aussehen könnte, ließ Merkel offen.
Die SPD wirbt im Wahlkampf für einen gesetzlich festgelegten Mindestlohn von 8,50 pro Stunde. Die CDU hatte sich dagegen für branchenweite Lohnuntergrenzen ausgesprochen, wo es bisher keine Tarifverträge gibt. Die Tarifpartner sollen diese jeweils aushandeln.
Kommentare
Hinhalten
Was will sie denn damit erreichen, hier wird doch nur auf Zeit gespielt.
Das mit den Tarifverträge machen doch die Gewerkschaften und Arbeitnehmer nicht mit, das haben wir doch die letzten Jahre so gesehen.
Fällt der Frau eigentlich nix besseres mehr ein.
Wie will sie denn Zwangstarifvertrag ermöglichen glaubt sie das der kleiner Unternehmer da mit spielt, oder der Große.
Die Frau hat einfach kein Konzept das ist die Wahrheit.
Auch das haben wir gestern auf ARD gesehen.
der frau braucht nichts besseres einfallen, denn .......
......... man merkt auch wieder an diesem Artikel, es wird von dem Journalismus hingenommen, was "unsere Königin Angela" aussagt, wird nicht kritisiert, die Menschen mögen sie so - nichts aussagend und nebelig. Wir werden sie weiterhin dafür bewundern können. Was aber sicherlich "spannend" wird, nach dem erfolgreichen Wahlgewinn dieser erbärmlichen Schwarz-Gelben, was wird die Presse machen? Einen Steinbrück mit Fettnäpfchen wird sie nicht mehr zur Verfügung haben. Die Hofschranzerei verbietet eine kritische Beurteilung der Regierungsarbeit. Aber die BILD hat es ihnen allen beigebracht, also wird diese ihnen auch neues Bashing-Thema aus der kommenden Opposition vorgeben.
Es gibt ein paar wenige rühmliche Ausnahmen von dieser Hofschranzerei, das war der Artikel von Frau Ehmcke.
Tarifvertrag für Manager
Ein Tarifvertrag für Manager mit Lohnobergrenze wäre doch mal was, oder wird da wieder die Ausnahme gemacht?
Ansonsten klingt das wieder sehr nach einem Weg die Löhne in verschiedenen Branchen (natürlich nach Verhandlung) niedrig zu halten.
Lohnobergrenze für Manager
Würden Sie diese auch noch fordern, wenn Sie selbst Manager wären und gut verdienen würden? Oder neiden Sie nur anderen den Erfolg?
Na, und...?
Ein Tarifvertrag per se heisst doch gar nichts - man kann in einem Tarifvertrag auch über einen Stundenlohn von 1 Euro abschließen.
Was so etwas wert ist, sieht man in der Zeitarbeit, wo die Tarifverträge von arbeitgeberlobbydurchseuchten, dubiosen, "christlichen" Kleingewerkschaften (ja, die haben wirklich die Chuzpe, sich so zu nennen...) gemacht werden.
Nein, nein, ein Mindestlohn muß her, oder nennt es meinetwegen "Lohnuntergrenze", wenn ihr das im CDU-Sprech besser versteht...
Ein Stundenlohn von 1 € /h
Wäre sittenwidrig, also wird das nicht passieren.
Die "christlichen" Gewerkschaften sind auch weg vom Fenster, mangels Mächtigkeit.
Sicher kann man einen TV allgemeinverbindlich erklären.
Das wird dann nur irgendwann in Karlsruhe landen.
Art. 9 GG.
Mindestlohn vs. Tarifvertragszwang
Was spricht eigentlich gegen die Verbindung beider Ideen?
Der Mindestlohn macht (realitätsfernen) Arbeitgebern deutlich, ab wann ein Existenzminimum im Land beginnt. Von diesem Betrag aus können sie dann um die Arbeitnehmer werben.
Der Tarifvertrag ist sicher dynamischer, flexibler. Jeder kann verhandeln, wenn auch nicht jeder die Fähigkeit zu Verhandlungen mitbringt, so gibt es dem Markt gewisse Freiheit.
Da aber Preise in der Geschichte der Wirtschaft eher steigen als sinken, macht es wenig Sinn, wenn Löhne aufgrund rechtlicher Probleme sinken. Ein Mindestbetrag sollte in einem gerechten Land, dessen BIP dem von Deutschland entspricht, gewährleistet werden. So gelangt mehr Geld in Bewegung. Geld muss sich bewegen, sonst wird es wertlos. Es macht keinen Sinn, wenn Manager grotesk hohe Beträge jahrelang auf Konten horten - das wertet das Geld des Landes ab und schwächt die Wirtschaft.
Tarifverträge bringen soziale Gerechtigkeit innerhalb einer Branche. Außerdem erscheinen sie auch standfester zu sein. Mit Tarifverträgen wird der Job endlich wieder zum Beruf.
Wenn die Arbeitgeber nicht in der Lage sind zu Vernunft und Gerechtigkeit, muss eben der Staat das gesetzlich erzwingen. Könnte man den Mindestlohn nicht auf etwa 7 Euro senken und dann den Tarifvertragszwang einführen?
Ihre Gedanken finde ich bedenkenswert...
... Nur wie schon andere angedeutet haben, müssten sie dann jeden Arbeitgeber in eine Tarifbindung zwingen. Wie das gehen soll, kann ich mir nur schlecht vorstellen.
Außerdem sind 7 EUR echt zu wenig, das überschreitet meines Erachtens schon die Grenze zur Armut. In unserem Branche gibt es in NRW keine Tarifbindung, aber wir zahlen keiner der angestellten 60 Personen weniger als 8,50 EUR und in fast allen Fällen 9 EUR und mehr. Auch den Reinigungskräften.