Klappe auf, das runde Pölsterchen ins Fach gelegt, Klappe zu – und los. Fünf Sekunden dauert es, bis die Maschine die Tasse füllt. Fertig ist der frisch gebrühte Kaffee aus der Einzelverpackung. Ob Kaffeepads oder Kaffeekapsel , der Markt für diese Art der Bohnenzubereitung wächst. Davon profitieren will nun auch die deutsche Milliardärsfamilie Reimann.
Die Unternehmer aus der
Pfalz
kaufen den niederländischen Kaffee- und Tee-Spezialisten D.E. Master Blenders, der unter anderem die Kaffeemaschinen- und -Pads der Marke Senseo anbietet. Auf 7,5 Milliarden Euro wird der Wert des Unternehmens geschätzt. Ein Preis, den die Reimanns zu zahlen bereit sind, teilte D.E. Master Blenders mit.
Schon jetzt ist Reimanns Investmentgesellschaft JAB mit 15 Prozent an dem Getränkekonzern beteiligt, der unter anderem die Teemarke Pickwick im Angebot hat. Zu JAB gehören außerdem die Kaffee-Spezialisten Caribou Coffee und Peet's Coffee & Tea.
Ein Markt, der wächst
Bekannt aber sind die Reimanns bisher weniger für Kaffee. Seinen Aufstieg schaffte der Chemiefabrik-Gründer Ludwig Reimann aus Mannheim mit Produkten wie Calgon, Kukident, Sagrotan und Clearasil. Später kam der Parfümhersteller Coty aus New York hinzu, der Duftmarken wie Adidas, Joop und Davidoff vertreibt. Kürzlich scheiterte die Familie mit dem Versuch, auch den Kosmetikkonzern Avon zu kaufen.
Jetzt setzen die Reimanns eben auf Kaffee , und zwar in Kapseln und Pads. Ein Segment, das wächst, sagt Holger Preibisch, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Kaffeeverbands . Um 16 Prozent legte der Verbrauch von Kapseln 2012 zu, um 2,6 Prozent der von Pads. "Viele Konsumenten achten auf eine unkomplizierte Zubereitung", sagt Preibisch. Gerade Single-Haushalte, Gelegenheitskaffeetrinker und Lifestyle-Konsumenten kauften daher verstärkt Kaffee in Einzelportionen.
Kommentare
Kaffee zu Apothekenpreisen
Wenn es einen Beweis gebraucht hätte, dass der mündige Verbraucher sich auch nach dem Jahr 2000 willig abkassieren lässt, dann sind es Kaffeepads und -döschen.
Kein Wunder, dass Unternehmen die dort ihr Geld verdienen, ausgehend vom Gewinn, mit sehr ordentlichen Unternehmenswerten gehandelt werden.
Mal den Horizont erweitern!
Übersteigt es etwa Ihr Vorstellungsvermögen, dass es Menschen gibt, die durchaus wissen, dass Pad-Kaffee teuer ist und dennoch aus Bequemlichkeit zu ihm greifen? Es soll sogar Leute geben, die Ihr Leben nicht ständig nach dem möglichst billigsten Weg ausrichten und die es zu schätzen wissen, wenn die Zubereitung einer Tasse Kaffee nur 15 anstatt 180 Sekunden dauert.
Und es wird sie darüberhinaus dann wirklich umhauen, dass es tatsächlich Verbraucher gibt, die gut und gerne einen feuchten Dreck drauf geben können, ob die Tasse Kaffee nun 8 oder 30 Cent kostet.
Ganz abgesehen davon, dass der Kapsel-Kaffee vorzüglich schmeckt und viele Leute keinen Aufstand um so etwas Banales wie Kaffee tätigen möchten. Wenn man hinter jeder Ecke böse kapitalistische Abzocker vermutet, hat man am Ende des Monats vielleicht ein paar Euro mehr in der Tasche, aber ist vermutlich auch sehr viel paranoider. Es macht sicherlich nicht glücklich, in allen Lebensbereichen eine Kosten-Nutzen-Rechnung aufzumachen.
Nur eine gr.... Elite ist fähig, ...
... den korrekten Kaffe zu genießen. Die anderen sind halt nur unelitäre Michels.
PS: Kapselkaffe schmeckt allerdings besser, als teurer Fairtrade...
Pads, Kapseln, usw....
...alles modisches Gezumpel !
Den besten Kaffe bekommt man aus einer Siebträgerkaffeemaschine. Man hat fast dasselbe wie bei der Senseo, man kann aber jeden Kaffee benutzen, den man mag.
Das Prinzip der Senseo ist super
Aber die gängigen Kaffeepads sind im Hinblick auf Geschmack und Preis einfach nur spooky.
Ich hasse nichts mehr als gepanschten Kaffee mit allen möglich Beigeschmäckern.
Ich kaufe also weiterhin die Bio-Pads einer kleinen südamerikanischen Fairtrade-Kooperative, weil deren Kaffee rundum ausschließlich nach Kaffee schmeckt.
Wenn zwischen Kaffee trinken und Kaffeebohnen mahlen...
...mehr als 30 Minuten vergehen ist es kein Kaffee mehr sondern ein Getränk mit kaffeeähnlichen Geschmack.
Das Leute für sowas auch noch freiwillig Premium bezahlen zeigt nur wie mächtig Werbung sein kann.
Genau so ist es.
Zudem bereite ich auch meine Sojamilch nur aus selbst gezogenen Bohnen mit eigener Maschine zu, mahle mein Mehl selber um es dann im originalen Steinoffen zu backen und wenn Tee dann aber nur Grüner Tee aus ganzen Blättern die bei Vollmond gepflückt und von Einhörner gesammelt wurden.
Alles andere ist nur für Banausen und Menschen die KEINE Ahnung von Genuss haben.
Alles übertrieben aber bei jedem Artikel kommen immer genau die Menschen und werfen anderen vor keine Ahnung zu haben.