Kanada stellt der Weltgesundheitsbehörde (WHO) einen experimentellen Impfstoff gegen Ebola zur Verfügung. Am Montag sollen 800 Dosen des Wirkstoffs an den Sitz der WHO in Genf geliefert werden. Nach Angaben der Organisation soll demnächst in Abstimmung mit den Gesundheitsbehörden der betroffenen Länder entschieden werden, wie der Wirkstoff weiter verteilt und eingesetzt werden wird.
Die Substanz hat nach Angaben der WHO in Tierversuchen "verheißungsvolle Ergebnisse" erzielt. Sie wird seit Kurzem auch am Menschen getestet. Nach kanadischen Angaben werden erste Ergebnisse aus diesen Tests für Dezember
erwartet.
Kanada hatte bereits im August angekündigt, den im Land entwickelten Impfstoff VSV-EBOV für den Einsatz in Westafrika bereitstellen zu wollen. Bisher kam es dazu allerdings nicht wegen ethischer und logistischer Differenzen mit der WHO.
Lizenz liegt bei US-Pharmakonzern
Die für Montag angekündigten Dosen werden in drei getrennten Lieferungen transportiert. Sie müssen während der gesamten Zeit unter sehr niedrigen Temperaturen gelagert werden. Wie viele Menschen damit behandelt werden könnten, ist aufgrund der fehlenden Erfahrungswerte unklar.
Die Lizenz für die kommerzielle Nutzung des Impfstoffs liegt bei dem US-Pharmakonzern NewLink Genetics. Das Unternehmen hatte bereits im August erklärt, binnen weniger Monate Zehntausende Einheiten des Mittels herstellen zu können.
Auch zahlreiche andere Firmen forschen an ähnlichen Produkten. So teilte der britische Pharmakonzern GlaxoSmithKline am Samstag mit, entsprechende Forschungen kämen schneller als erwartet voran. Vorläufige Ergebnisse würden noch 2014 erwartet. Im Erfolgsfall könne die Impfung von medizinischem Personal in Afrika Anfang 2015 beginnen.
Kommentare
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Aufwand und Prioritäten
Hätten die Menschen den Aufwand, den sie betrieben, um immer neue, grausamere, effektivere, zerstörerischere Möglichkeiten zu finden, sich zu töten, in die Erforschung und Behandlung von Krankheiten, körperlichen und geistigen Schäden investiert, so könnte ich mir gut vorstellen, dass man bei Ausbruch der Ebola-Epidemie (oder schon Pandemie?) einfach lächelnd ein paar Tonnen Medikamente geschickt hätte und höchstens aus Versehen und wegen zeitlicher Probleme einige Menschen gestorben wären.
Prioritäten...
Nach überstandener Malaria melde...
...ich mich hier im Forum offiziell zurück.
;-)
Zum Thema...
Es wird immer offensichtlicher, dass weltweit die Panik um sich zu greifen beginnt. Man braucht bloß die Kommentare in den verschiedenen Foren zu lesen (habe ich seit gestern für die letzten rund 5 Wochen nachgeholt). Auch ein idealer Beleg dafür ist diese deutsche Umfrage, dass die absolute Mehrheit der Deutschen gegen eine Aufnahme von Ebola-Erkrankten ist.
Allerdings ist das nicht die Schuld der deutschen oder sonst eine Bevölkerung eines x-beliebigen Staates. Es ist die Schuld der Staaten und gewisser Organisationen wie der UN selbst, welche zu dieser Panik führt. Denn dort hat man diese Epidemie lange Zeit nicht mit dem dringend nötigen Ernst wahrgenommen, trotz eindeutiger Warnungen der Helfer vor Ort, weil Ebola noch nie solche Ausmaße angenommen hatte, wie wir sie heute sehen.
Jetzt läuft das Rennen gegen die Zeit. Und zwar in mehr als 1 Hinsicht. Einerseits ist es das Rennen gegen das Sterben an sich. Dann gegen die Gefahr der globalen Ausbreitung. Und nicht zuletzt das Rennen der Pharmakonzerne um die erste wirksame Massenproduktion eines Medikaments/Impfstoffes. wo es sich nun auch finanziell lohnen könnte.
Letzteres klingt irgendwie makaber, finde ich. Aber darf man die Pharmaindustrie deswegen verteufeln? Ich sage: Nein! Pharmakonzerne sind keine wohltätigen Organisationen. Die Versäumnisse liegen auch hier klar bei den Regierungen der Welt.
Womit sich der Kreis der Schuldfrage geschlossen hat.
Experimentell hin oder her:
was ist schlimmer? Sollen die Menschen an Ebola sterben oder lieber eine Chance erhalten und ein paar wenige leiden an Nebenwirkungen?
Es ist nun Zeit, endlich zu handeln!
800 Dosen reichen nichtmal für das medizinische Personal
Solange die Quarantäne nicht funktioniert, breitet sich Ebola weiter aus.
Und dann ewig die vulgärmarxistischen Verschwörungtheorien. Weil es sich für den medizinisch-industriellen Komplex nicht lohnt, haben wir immer noch keine Impfung für Aids und Krebs...