Jahrelang lebte der Dichter Peter Huchel in physischer und geistiger Quarantäne in seinem Haus in Wilhelmshorst bei Potsdam; 1951 noch Nationalpreisträger, seines Amtes als Chefredakteur von Sinn und Form 1962 enthoben, einer Zeitschrift, die unter seiner Leitung noch jenes Weltniveau besaß, das die DDR bei industriellen Gütern so eifrig anstrebt und in der Kultur sosehr fürchtet, ohne Veröffentlichungsmöglichkeit, Post und Telephon überwacht, ein eingeschüchterter „Staatsfeind“, ein sequestrierter Paria, an dem die Behörden der DDR ihre wirkungsvolle Methode vorexerzierten, mißliebige Personen von internationalem Ruf bei lebendigem Leibe tot sein zu lassen.