Sie suchen ihn, mit Haftbefehl und Fahndungsplakaten. Überall in Afghanistan, an Militärposten, in Botschaften, Konsulaten und Hotels hängt das Bild des jungen Mannes aus Neunkirchen im Saarland. Deutsche Sicherheitsbehörden haben seine Spur von der Heimat aus Tausende Kilometer weit verfolgt, sie kennen seinen Weg in das Ausbildungslager, über Ägypten in den Norden Pakistans. Sie vermuten ihn in einem Camp in den Bergen Wasiristans. Aber sie wissen nichts Genaues.
Eric B. ist gerade einmal 20 Jahre alt. Bis vor Kurzem war der Deutsche mit dem nordischen Vornamen der Polizei nur als Kleinkrimineller bekannt. Nun aber taucht er mehrfach in Videobotschaften und auf islamistischen Internetseiten auf. Dort nennt sich der gebürtige Saarländer Abdul Gaffar el Almani, trägt Turban und Maschinengewehr und predigt den Krieg gegen die Ungläubigen. Binnen weniger Monate hat sich der Fitnessstudio-Besucher aus der deutschen Provinz in einen designierten Selbstmordattentäter verwandelt.
Vor Kurzem gab B. auf der Homepage der Terrororganisation IJU ein Interview. Frage: "Das Bundeskriminalamt fahndet nach Ihnen. Was sagen Sie dazu?" Antwort: "Dass sie nach mir suchen, macht mir, ehrlich gesagt, keine Sorgen."
"Zeit für den Heldentod" nennt sich die türkischsprachige Website. Irgendwann in den nächsten Tagen oder Wochen, befürchten die Sicherheitsbehörden, werde diese Zeit für Eric B. gekommen sein. Mit ein paar Kilo Sprengstoff am Leib könnte er sich in die Luft sprengen, vielleicht in Afghanistan, möglichst nah bei deutschen Soldaten oder zivilen Helfern. Und wenn nicht der Sauerländer, dann wird es einer seiner Nachfolger auch in Deutschland versuchen.
Denn Eric B. ist nur ein Beispiel für ein globales Phänomen: homegrown terrorism, frei übersetzt: hausgemachter Terrorismus. Zunehmend, so berichtet das Bundesamt für Verfassungsschutz, wenden sich in Deutschland aufgewachsene Männer dem militanten islamistischen Extremismus zu. Mittlerweile verorten Verfassungsschützer ein Dutzend solcher Terror-Azubis in oder auf dem Weg zu Ausbildungslagern im Norden Pakistans – Tendenz steigend.
Jörg Ziercke, Chef des Bundeskriminalamts, sieht in jungen Männern vom Schlage Eric B.s eine "große Gefahr". Ihre "Gleichgültigkeit gegenüber dem Tod ist beunruhigend", sagt er. Auch der Verfassungsschutz spricht von einer "besonderen Gefährdung" durch die "hausgemachten Terroristen": "Deutschland ist ebenso wie andere westeuropäische Länder potenzielles Ziel dieser Islamisten."
In der Vergangenheit schien es, als sei der militante Islamismus eine Besonderheit arabischer oder nordafrikanischer Muslime. Besondere Sorge macht dem Verfassungsschutz daher, dass mittlerweile auch Türken in Deutschland nicht mehr immun gegen eine solche Radikalisierung zu sein scheinen. Die Zahl der Netzwerke, in denen Türken eine bedeutende Rolle spielen, steigt nach Einschätzung der Verfassungsschützer.
Kommentare
Wir wollen aber nicht verschweigen
dass die Mörder, die Muslime, nicht aus Spaß morden, sondern für den Frieden, den Islam
Sie morden fuer ihren
Sie morden fuer ihren eigenen Frieden, der je nach Gruppierung ganz unterschiedlich gestaltet sein kann.
Und unser lieber Eric is vermutlich nich mehr als nen dummer Profilneurotiker. Ein Ergebnis der zunehmenden Chancenlosigkeit Deutschland, wo Kinder nur noch einen Kostenfaktor darstellen.
Ich persoenlich finds gut dass der Eric sich irgendwo anders in die Luft sprengt. Haette ja auch seine Schule/Uni treffen koennen. Unsere Truppen haben in Afghanistan eh nichts zu suchen, die haben da seit Jahren nichts bewirkt, ausser dass die Sympathie zu den Taliban inzwischen wieder waechst. Und statt das zu diskutieren schickt man einfach mal 1000 weitere, weils bisher so gut klappt.
nichts genaues weiß mann nicht
aber trotzdem sollen wir nun einer quelle glauben, die nach den zitaten zu urteilen, hauptsächlich mit vermutungen operiert. so macht mann politik! großartig! noch großartiger aber, dass es sofort leute gibt, die damit wiederum anderen leuten angst zu machen versuchen. ist das noch seriöser journalismus? oder einfach nur noch schlechte verwurstung von quellen, die sich bekanntlich gern der kontrolle entziehen?
Demokratie
Demokratie heißt nicht allein, daß die Mehrheit bestimmt. Das gilt nur unter der Bedingung, daß alle die Chance zur Beteiligung haben und der Einfluß irgendwie erlebt wird. Daß es ein Aushandeln von Interessen selbst dann gibt, wenn es Minderheiteninteressen sind. Wer's nicht glaubt, schaue in die Geschichte. Wenn es immer mehr Menschen gibt, die in demokratischen Systemen systematisch ausgeschlossen werden, dann spielen die einfach nicht mehr mit. Ob man das gut findet, ist eine Frage, eine andere ist: es ist verständlich, kalkulierbar, beeinflußbar.
Theo Rem
Also alles Schwachsinn!
Wer die deutschen Sicherheitsbehörden kennt, weiß, dass deren Wissen und deren strategische Fähigkeiten kaum der "Nackte Kanone 33 1/3 " oder der "Police Academie" oder einem "Inspekteur Clouseau " ebenbürtig sind.
Respekt vor diesen neuen Schwafelerkenntnissen. Die Zeit wird ja immer besser.
Natürlich wird hier mal ein Anschlag passieren, auf den ja hier unsere gehärteten politischen und wirtschaftlichen "Zieleliten" sehnsüchtig warten um den Überwachungsstaat zu rechtfertigen.
(entfernt. Bitte verzichten Sie auf Pauschalisierungen dieser Art. Die Redaktion/jk) sich nicht wundern, wenn er selbst mal Feuer abbekommt.
P.S.Der Zeit hätte es im Übrigen gut angestanden mal über den Iranischen Airbus A300B2 zu berichten, von dem sich ein us -Kreuzer bedroht fühlte, weil der Airbus kurz nach dem Start schon 4000 m Höhe über dem Kreuzer hatte. Aber das sind offensichtlich nur "minderwertige" Moslems gewesen. Und dann auch noch Schiiten. Und dann auch noch Frauen, die ja nur wieder Terroristen geboren hätten. Und dann auch noch Kinder aus denen nur Terroristen geworden wären. Von dem männlichen "Gesocks" mal ganz zu schweigen.
Ich bin mir nicht sicher, ob die Zeit am 03.07.08 (online) nicht doch etwas über diesen Terrorakt geschrieben hat. Wenn nicht, dann sollte sie Asche über ihr Haupt streuen und sich nicht weiter über die Zunahme des Kampfes gegen den Neoneokolonialismus wundern.
Sollte die Zeit (online) doch über diesen Terrorakt berichtet haben, hier meine Entschuldigung.
Israel als ihrem kritiklos geliebten Staat, hätte die Zeit mit solch einer Geschichtsunterdrückung sicherlich keinen Gefallen getan.
Wer weiß, welche Anzahl von Menschen im letzten Überfall Israels auf den Libanon bisher sterben mussten und wegen der israelischen Streubomben noch weiterhin sterben. Das "nur" wegen 2 entführter Israelischer Soldaten, die auch mein Mitgefühl haben.
(Anmerkung: Bitte achten Sie auf Ihre Wortwahl. Die Redaktion/jk)
Haben Sie Informationen?
Von welchem Airbus reden Sie? Könnten Sie bitte ein paar Links posten, es würde mich sehr interessieren. Es wäre ja geradezu ein Skandal.