Es sollte ein wegweisendes Projekt werden, eines, das sich den Kampf gegen den Klimawandel und den Erhalt des Regenwaldes zugleich auf die Fahnen schrieb. 4,8 Millionen Hektar Naturschutzgebiete und artenreichen amazonischen Urwald wollten Umweltschützer in Ecuador vor Erdölkonzernen und Kahlschlag retten – wenn die Weltgemeinschaft dafür einige Milliarden Dollar in die Staatskassen des armen südamerikanischen Landes zahlen würde. Jetzt steht die Initiative womöglich vor dem Aus. Verantwortlich dafür ist Ecuadors Staatspräsident Rafael Correa, der das Projekt plötzlich als einen "Angriff auf die nationale Souveränität" seines Landes, als westlichen "Neokolonialismus" und als "Schmach" geißelt.
Im Jahr 2007 hatte der Präsident selbst angeboten, knapp eine Milliarde Barrel Erdöl im Yasuni-Regenwald im Osten des Landes nicht auszubeuten, wenn dieser Verzicht finanziell kompensiert würde. Damit sollten erstmals nicht nur die "CO₂-Senken" im Urwald geschützt werden. Gleichzeitig wollte man dem Klima helfen, indem man verhinderte, dass diese große Erdölmenge überhaupt gefördert und verfeuert wird. Das Geld, das Ecuador zur Kompensation erhalten hätte, sollte großteils in den Ausbau erneuerbarer Energien fließen, was dem Klima zusätzlich geholfen hätte.
Der Vorschlag stieß auf großes Interesse. Deutschland, Spanien, Belgien, Frankreich und Schweden unterstützten das Projekt; die Bundesregierung versprach zuletzt jährlich 50 Millionen Dollar an Kompensationszahlungen. Insgesamt hätten die Geber 1,7 Milliarden Dollar, verteilt auf 13 Jahre, in Aussicht gestellt, sagt Roque Sevilla, der die ecuadorianische Verhandlungskommission führte und nach dem Ausbruch seines Präsidenten zurückgetreten ist.
1,7 Milliarden Dollar – das wäre schon knapp die Hälfte der von Ecuador angestrebten Kompensationszahlungen von insgesamt 3,5 Milliarden Dollar gewesen. Zudem standen auch die Vereinten Nationen in den Startlöchern, um einen von Ecuador und den Geberländern gemeinsam kontrollierten Treuhandfonds für den Nationalpark einzurichten. Das Regelwerk für diesen Trust Fund lag praktisch unterschriftsbereit Anfang Dezember auf dem Klimagipfel von Kopenhagen vor.
Dann bremste der Präsident, der die Initiative 2007 noch persönlich vor den Vereinten Nationen in New York präsentiert hatte. "Wir werden die beschämenden Bedingungen nicht akzeptieren", sagte er im ecuadorianischen Fernsehen; den Spendern aus Europa rief er ungehalten zu, sie sollten "ihr Geld behalten". Vordergründig wendet sich Correa damit gegen das Ansinnen der Geberländer, über die Verwendung der Mittel aus dem Treuhandfonds mitzuentscheiden.
Das wiederum gilt dem SPD-Politiker Sascha Raabe als nicht verhandelbare Bedingung. "Ecuador kann keinen Freifahrtschein erhalten, kein Land der Welt wird Geld geben, wenn es nicht nachweislich zum Nutzen von Bevölkerung und Umwelt eingesetzt wird", sagt der sozialdemokratische Bundestagsabgeordnete, der in Deutschland einer der wichtigsten Unterstützer des Projekts ist.
Kommentare
Ohnehin unrealistisch
Wenn das Öl in den nächsten Jahrzehnten noch deutlich knapper und teurer ist als heute, wird das bettelarme Ecuador kaum auf die möglichen Einnahmen verzichten wollen. Die Kompensationszahlungen sind bis dahin längst verfrühstückt. Und was sollten die reichen Industrieländer dagegen tun? Militär in den Regenwald schicken? Zumal das Öl ja bei uns am dringensten gebraucht wird. Fazit: Schnappsidee!
Dass die Ölförderung notwendig zu größten Umweltzerstörungen führen muss, ist ein Klischee. Mit strenger Aufsicht können durchaus hohe Umweltstandards durchgesetzt werden. In korrupten, verarmten Entwicklungsländern sind die Voraussetzungen dafür allerdings denkbar schlecht.
Von wegen bettelarmes Ecuador und verarmtes Entwicklunsland
Ecuador wird eben nicht auf die auf die Einnahmen verzichten, denn das Land weiß welcher Artenreichtum im Regenwald exestiert. und natürlich führt die ÖLförderung zu großer Umweltzerstörung!!!! Anscheinend weißt du überhaupt nichts davon also solltest du hier lieber nichts reinschreiben.
DIESER GANZE ARTIKEL IST EINE LÜGE
was hier über den Präsidenten von Ecuador erzählt wird stimmt nicht ihr müsst euch mal darüber informieren. Der Präsident hat überhaupt keinen Rückzieher
gemacht. Es wird nur darauf gewartet dass die geforderte Summe vollständig gezahlt wird. Und Deutschland wollte zuerst GARNICHTS für das Projekt bezahlen erst ab diesem Jahr hat Deutschland sich entschlossen zu helfen.Und Wolfgang Sukowsky bei diesem kleinen Stück Wald was verloren geht werden Tausende von einzigartigen Tierarten und Pflanzenarten zerstört.