Mehr als 2200 Millionen Tonnen Getreide verbraucht die Menschheit derzeit pro Jahr. Eine gigantische Menge. Doch nur weniger als die Hälfte der Produktion dient direkt der menschlichen Ernährung.
Ein Drittel wird an Tiere verfüttert – aber man braucht bis zu zehn pflanzliche Kalorien, um eine tierische zu erzeugen. Aus einem wachsenden Teil des Getreides werden Kosmetika oder Biotreibstoffe erzeugt.
Trotz der Produktion wächst die absolute Zahl der Hungernden auf der Erde. Derzeit sind das rund 925 Millionen Menschen. Im Krisenjahr 2009 lag die Zahl sogar über einer Milliarde Menschen.
Auf dem Markt hat sich der Preis für Getreide zum Beispiel für Weizen seit 2000 verdreifacht. Steigende Preise locken Spekulanten an, die an Termingeschäften verdienen.
Die Zahl der offenen Kontrakte über jeweils 5000 Scheffel Weizen (1 Scheffel = 27,2 kg) steigt. Gleichzeitig wird auch außerhalb der Börsen mehr in Agrarfirmen und Bodenkäufe investiert.
Weitere Infografiken der Serie "Wissen in Bildern" finden Sie hier
Kommentare
"Wird der Weizen reichen?"
Aber sicher! Dicke!
Wenigstens für die, die ihn sich leisten können.
Oder meinte der Titel ganz was anderes?
War eigentlich gemeint "Wird das Geld für den Weizen reichen?"
Warum unbedingt Weizen?
Weil das von unseren Altvorderen im Neolithikum mal so entschieden worden ist!
Weizen hat auch heute noch seine Vorteile. Der Anbau ist mechanisiert (Arbeitslose können am Feldrand zusehen), er lässt sich gut lagern (wer hat, der hat) und er ist gut weltzuhandeln (der Rubel rollt).
Mehr Zukunft könnte der Anbau von Pflanzen haben, die sich klein-klein gleich vom Verbraucher oder ganz nah dabei anbauen lassen und die so wie sie heranwachsen, gleich aufgegessen werden können. So Art Gemüse eben, und Knollen.
Wo harte Winter und Trockenzeiten sind, nuss man sich dazu natürlich was einfallen lassen. Falls man es nicht schon weiss.
Die Auswahl an brauchbaren Pflanzen und Kandidaten ist riesig. Botaniker fragen! Nach der Neolithischen wäre doch mal wieder eine Revolution fällig!
Hunger unabhängig von globaler Nahrungsmittelproduktion
Hunger ist Folge von Armut und nicht ungenügender Nahrungsmittelproduktion. Eine bessere Einkommensverteilung würde bei gleicher Nahrungsmittelproduktion den Hunger heute vollständig verschwinden lassen.
In der Grafik ist die Information zur Weizenproduktion tendenziös/irreführend. Die Stagnation der Produktion der letzen 3 Jahre wird der langfristigen Entwicklung von Ackerland und Bevölkerung über einen Zeitraum von 100 Jahre gegenübergestellt.
Vergleicht man die Weizenproduktion heute mit dem Stand von 1960 dann zeigt sich eine Steigerung des Produktionsniveaus um das Dreifache (und somit weit mehr als das Bevölkerungswachstum).
Ausserdem ernährt sich die Weltbevölkerung nicht nur von Weizen. Die Reisproduktion (und Maisproduktion) haben in den letzten Jahren neue historische Rekordwerte erzielt. Auch die Reisproduktion hat sich seit 1960 verdreifacht.
Vielleicht sollte die Wirtschaftsredaktion bei ökonomischen Fragen die Grafikredaktion beraten.