Gold. Es lockt Männer und Frauen in den sagenumwobenen Ring of Fire, eine Perlenkette von Vulkanen, die sich von Papua-Neuguinea bis Indonesien, Thailand und Japan zieht – und dort ins kalte Wasser. Aus Urwaldbächen wollen sie mit großen Sieben das glitzernde Metall bergen. Es verführt bärtige Abenteurer mit Pickel und Schaufel zum Tunnelgraben in heißen Wüsten. Es zieht große Bergbaukonzerne mit schwerem Gerät in geologisch schwierige Regionen. Und es lässt wendige Investoren Barren bunkern.
Gold, Gold, immer wieder drehen sich die Gespräche unter Anlegern derzeit um das Edelmetall. Ein wahrer Rausch hat die Märkte erfasst. Im vergangenen Jahr legte der Goldpreis um fast 30 Prozent zu. Am 7. Dezember erreichte er seinen bisherigen Höchststand von 1431 Dollar je Feinunze. Anfang dieses Jahres schwächelte der Kurs, nun aber steigt er wieder – und nähert sich in diesen Tagen aufs Neue seinem Höchstwert. Und er soll weiter steigen, sagen Analysten, auf 1500 Dollar in diesem Jahr und gar 2000 Dollar oder mehr in den Jahren danach. Laut einer Untersuchung des Finanzdienstleisters Quanvest empfahlen zuletzt gut 70 Prozent der befragten Banken und Vermögensberater in Deutschland ihren Kunden Xetra-Gold, ein Papier der Deutschen Börse, das zu 100 Prozent mit Gold abgedeckt ist. Und das sei "nur die Spitze des Eisbergs", glaubt Michael Blumenroth, Analyst der Deutschen Bank. Die meisten Gold-Optionen werden nicht mehr an der Börse gehandelt. Die Warenterminbörse Comex schätzt, dass 80 Prozent aller Gold-Kontrakte over the counter gehandelt werden, also direkt zwischen Broker und Banker. "Gold wird gehandelt wie eine Währung", so Blumenroth.
Wer hätte das gedacht? Als der Goldpreis im Oktober 1999 mit 255 Dollar den tiefsten Stand seit 30 Jahren erreicht hatte, da hätten viele das Metall schon abgeschrieben, sagt David Hightower, Herausgeber eines US-Investorenbriefs. Während des Booms der New Economy wollte kaum ein Anleger etwas von dem Rohstoff wissen. Der Preis fiel. Minen machten dicht. Die großen Bergbaugesellschaften verkauften den Rohstoff so weit im Voraus wie möglich, um sich vor weiteren Preisverfällen zu schützen.
Dann platzte die Internetblase. Plötzlich empfahlen Finanzberater ihren Kunden wieder Edelmetalle, um ihre Portfolios auszugleichen. Der Goldpreis kletterte in die Höhe. Sinken Aktien, steigt der Goldpreis – und umgekehrt. Das Gleiche gilt für den Dollakurs. Das ist fast ein Gesetz.
Gold wird nicht erst seit Kurzem gehandelt wie eine Währung. "Gold war immer eine Währung", sagt Hightower. Im Nahen und Mittleren Osten diente der Schekel bereits vor 3500 Jahren als Zahlungsmittel; er bestand zu zwei Dritteln aus Gold und zu einem Drittel aus Silber. China führte ein paar Jahrhunderte später eine Goldwährung ein. Die ersten geprägten Goldmünzen gab es dann vor mehr als 2000 Jahren in Rom. Seit dem Jahr 1800 wurde der Wert des amerikanischen Dollar und des britischen Pfund am Gold gemessen (daher der Begriff Goldstandard). 1944 wurde der Dollar auf der Konferenz von Bretton Woods in New Hampshire zur Leitwährung erklärt, weil die USA über die meisten Goldreserven verfügten und bereit waren, jeden Dollar gegen Gold zu tauschen (daher der Begriff Golddeckung). Erst der Vietnamkrieg bereitete dem Abkommen ein Ende. Die Kriegskosten trieben die Staatsschulden in die Höhe, die USA druckten weit mehr Dollarscheine, als durch das Gold in Fort Knox gedeckt war. 1973 brach das System von Bretton Woods zusammen, und das Gold, bis dato bei 35 Dollar je Unze fixiert, begann seinen ersten Höhenflug.
Ganz ähnlich reagierten viele Staaten in der aktuellen Finanzkrise. Die Regierungen nahmen neue Schulden auf, um Banken und Wirtschaft zu stützen, die Zentralbanken schufen neues Geld. Steigen aber die Schulden und steigt die Geldmenge, dann schürt das bei den Anlegern Inflationsängste.
Kommentare
Nicht alles Gold was glänzt - der Mythos lebt trotzdem
Gerade beim Gold halten viele Behauptungen der kritischen Überprüfung nicht stand. Ursache ist meist der falsche Geldbegriff. Aber wenigstens die Fakten sollten stimmen:
Besonders die Römer sind ein schlechtes Beispiel. Denn die Römer hatten zunächst kein Gold. Die Römer begannen ihre Geldkarriere mit Kupfer und setzten dann mit Bronze fort.
Dagegen kannten schon die Griechen vor den Römern Goldmünzen.
Der erste geprägte Dollar war eine Silbermünze und die USA hielten während des 19. Jhr. an beiden Metallen fest. Der Glaubenskrieg wird von einigen Senatoren bis heute fortgeführt.
Den Zusammenbruch von Bretton-Woods nur mit den USA und Gold in Zusammenhang zu bringen, wird zwar auch gerne immer wieder wiederholt, ist aber viel zu kurz gegriffen. Hauptgrund dürfte die immer stärker auseinander treibende Wirtschaftsstruktur der Länder gewesen sein. So gesehen, trug Bretton Woods den Kern des Scheitern schon bei der Gründung in sich.
Der Blick auf die letzten 500 Jahre Wirtschaftsgeschichte zeigt, dass Gold keineswegs ein wirksamer Inflationsschutz war. Auch die wenigsten Goldgräber sind jemals am Klondike
reich geworden.
Gefahr des Goldes
Die Gefahr des Goldes liegt in seiner schlechten Handelbarkeit. - Gut man kann Gold in Papierform an der Börse handeln, aber das ist nur etwas für Spekulanten, wer sich vor echter Inflation und dem Scheitern der Wirtschaft absichern möchte braucht physikalisches Gold. - Da hat man aber folgnede Probleme:
1.) Erst große Barren (ich glaube 4 kg sind da das Maß) haben keinen echten Spread mehr.
2.) Je kleiner der Barren wird, je höhrer wird der Spread (Differenz zwischen Kauf- und Verkaufskurs) - Bei ner 1os. Münze brauchen sie schon mehr als 7% Steigerung, damit es sich lohnt.
3.) Wenn man den Punkt zum Ausstieg verpasst so muss man Jahrzehnte Warten bis man wieder Plus-Minus-Null herausgeht.
Gold als einen Bestandteil der Anlage und zur Beruhigung ist sicher ganz gut, wobei mein Juwelier empfahl mir eher Diamanten erster Qualität in gehobener Karatzahl. - Sie sind vor allem leichter zu verstecken und zu transportieren.
Aber eins ist klar: Geld und sein Wert sind eine Illusion, das weiß jeder, der sich damit beschäftigt. - Die Inflation findet aktuell hauptsächlich an den Börsen statt, da dort das ganze Zentralbankgeld landet.
Wir haben eine geplatzte Blase mit einer neuen Blase gigantischen Ausmaßes kompensiert - und wir kommen da nicht mehr raus, wir können sie nur weiter aufblähen und halten. - Denn wenn sie Plazt, das weiß jeder Politiker, ist das mit dem Fall des Römischen Imperium zu vergleichen. - Es folgt ein neues Mittelalter, wenn wir Gläck haben!
Gold ist irrational
Das begreifen die meisten Ökonomen immer noch nicht. Als am Beginn der Finanzkrise der Run auf physisches Gold losging, der Preis aber nur mäßig stieg obwohl der Markt leergefegt war, warnten die Ökonomen/Analysten vor der Goldblase.
Bei jedem zwischenzeitlichen Abknicken wird das Ende der Goldhausse herbeigeschrieben.
Steigt der Goldpreis trotzdem wieder weiter, heißt es: das kann ja nicht mehr lange gutgehen.
Auf mich macht das den Eindruck, dass viele einfach keinen Schimmer davon haben, was passieren wird.
Ob es ratsam ist, jetzt noch Gold zu kaufen, ist eine andere Sache.
Gold und Silber
Ich wusste gar nicht das solche Flachzangen hier schreiben dürfen ?Gold und Silber waren schon seid,na so um die 8000J bekannt!natürlich ist ist das Staatliche Papier-faschisten_Geld echt wert-haltiger weil das so befohlen wurde und jedem MBA und BWLer eingebleut wird das nur Papier-buntbedruckte Zettel echten Wert besitzen und Silber und Gold Dreck sind !Aber einige wenige haben sich erinnert und wussten das man Gold und Silber immer wechseln kann ,egal was für eine Währung vorherrscht und noch in tausend Jahren wird das so sein !
Ob sich Gold als Inflationsschutz erweist
oder nicht, hängt hauptsächlich davon ab, wie die Krise verläuft.
Oder anders ausgedrückt, wie vertrauenswürdig die neuen Währungen sind, bzw. wann sie eingeführt werden.
Das der Dollar, Euro und Yen am Ende sind ist allen klar.
Es kommt aber darauf an, was die Verantwortlichen machen.
Macht man weiter bis zum großen Knall wird Gold als einzige Währung überbleiben. Oder zumindest durch Gold gedecktes neues Papiergeld, so es dann noch welches gibt.
Für einen neuen Dollar ist das auch ohne Knall m. E. nach die einzige Alternative um Vertrauen wieder herzustellen.
Eine neu eingeführte DM oder ein Nordeuro könnten aus meiner Sicht allerdings auch ohne Golddeckung genügend Vertrauen aufbauen. Auch ohne einen Schuldenschnitt bei der Währungsumstellung.
Allerdings glaube ich, dass man in Deutschland und Europa eher weiter macht bis zum ganz großen Knall. Schon allein aus Unfähigkeit der Politiker, sich einen Fehler wie den Euro einzugestehen und zu korrigieren.
Und wenn dann das Chaos regiert, kann niemand seriös prognostizieren, wohin die Reise geht.