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Wenn nicht alles täuscht, erleben wir gerade die Wiederkehr des starken Staates.
Man muss nicht lange überlegen, um sich klarzumachen, dass die enormen Aufgaben, die in den nächsten Jahren auf uns zukommen, nicht ohne einen starken Staat gemeistert werden können:
Wir müssen dem Terror trotzen, ohne in Hysterie zu verfallen.
Wir müssen Hunderttausende, wenn nicht Millionen Zuwanderer integrieren und den Zustrom weiterer Migranten regulieren.
Und wir müssen erkennen, dass die EU zum ersten Mal seit 1989 nicht mehr nur von potenziellen Partnern und Beitrittsaspiranten umgeben ist, sondern mehr und mehr von Staaten, die entweder in die Instabilität abgleiten oder ins Autoritäre.
Angesichts der Abkehr der Amerikaner von Europa und dem Nahen und Mittleren Osten müssen wir deshalb unsere Sicherheit künftig selbst garantieren. In einem Ausmaß, das noch vor wenigen Jahren undenkbar schien und völlig quer steht zum habituellen Pazifismus der Republik. Der eben erst beschlossene Einsatz in Syrien ist da vermutlich allenfalls ein Anfang.
All das geht nur mit dem Staat. Die Zivilgesellschaft kann das nicht allein, jedenfalls nicht auf Dauer. Der Markt vermag es nicht, die Algorithmen der digitalen Staatsverächter von Google und Co. können es erst recht nicht, und Europa versagt gerade ziemlich kläglich. Es sind klassische Staatsaufgaben, die niemand sonst erledigen kann: Sicherheit und Ordnung, Recht und Gerechtigkeit.
Alles spricht dafür, dass wir künftig mehr Polizisten brauchen, mehr Richter, mehr Lehrer, vermutlich auch mehr Soldaten und Spione. Und mehr heißt jeweils: viel mehr. Wir reden nicht von einer Handvoll zusätzlicher Sozialarbeiter und Staatsanwälte hier und da, sondern eher von Hundertschaften.
Integration, Innere Sicherheit, Intelligence, also Nachrichtengewinnung durch Geheimdienste – das sind die drei großen Aufgaben des Staates in den kommenden Jahren, und sie können nur gelingen, wenn der Staat über ausreichend Mittel verfügt – und sie auch einsetzt.
Kommentare
Mehr Staat ist ekelhaft.
Auch Algorithmen machen keinen besseren Staat.
Informiert euch über i2p und Tor.
"Alles spricht dafür, dass wir künftig mehr Polizisten brauchen, mehr Richter, mehr Lehrer, "
Dieser Satz ist "Frechheit" nicht mehr zu überbieten.
Wir brauchen seit langem mehr Polizei, mehr Richter, mehr Lehrer. Dies mit der momentanen Situation zusammen zu bringen, ist eine völlige Verkennung der Realität.
Was wir brauchen, ist eine Politik für Deutschland und nicht für die Machtansprüche von Merkel, für einen kleinen Teil der Gesellschaft.
Die EU ist gescheitert, weil es nie um die Länder Europas ging, sondern immer nur um die Unternehmen, Banken, eben Geld und Macht.
Was wir nicht brauchen, sind mehr Soldaten und Spione. Wir brauchen keinen Krieg und keine "Freunde", die nichts anderes von uns wollen. Wir brauchen Frieden, zunächst im eigenen Land, dann in Europa. Und dann einen EU Neustart. Einer, der den Namen verdient.
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
WIR brauchen einen Scheiß!! WIR wollen unsere Ruhe und Frieden!!!
Aha. Das Ende der Ideologie, das Erwachen der Vernunft.
Nein. Man geht den Terroristen damit auf den Leim. Mehr Überwachung, mehr Unfreiheit, ein Klima der Angst, wo sich jeder argwöhnisch bespitzelt, genau damit zerstört man doch die Errungenschaften der Freiheit, auf die es der Terrorismus abgesehen hat.
Die Menschen brauchen einen verlässlichen Staat, in dem Regeln und Gesetze gelten, deren Einhaltung garantiert wird und auch vom Staat beachtet werden.
Die Menschen brauchen keinen Staat, der Regeln und Gesetze nach Belieben auslebt, in dem die PC die Spielregeln vorgibt.
Die Menschen brauchen nicht zwingend einen starken Staat. Den wünschen sich vielleicht ewiggestrigen Linke, die der DDR nachheulen.
Da schwingt ja einiges mit, was dem hehren Ziel "Rettet die Vernunft" gleich eklatant widerspricht.
Sie fordern einen verlässlichen Staat, aber "nicht zwingend" einen starken Staat. Wie kann ein schwacher Staat verlässlich sein? Vielleicht in seinem Versagen?
Vielleicht können Sie auch erläutern, inwiefern "PC" Regeln und Gesetze "nach Belieben" auslebt? Sie meinen mit "nach Belieben" vielleicht, indem das nicht immer Ihren persönlichen Vorlieben und Meinungen entspricht?
Und "ewiggestrigeLinke, die der DDR nachheulen" ist ein solch automatisiert universalangewandter nachgefaselter ausgemachter Keulen-Propaganda-Blödsinn, dass Ihr Nick sich damit ad absurdum führt.