Als Mohammed Abbas an einem Mittwoch Anfang November in Deutschland ankam, dachte er: Ich bin im Paradies. Er sah die Skyline Frankfurts, Männer in schicken Anzügen und Autos, die glänzten, als wären sie gerade erst aus der Fabrik gekommen. Abbas hoffte, bald ein Teil dieser Welt zu sein. Es schien nicht unwahrscheinlich.
Der 43-Jährige ist ein Ingenieur aus Aleppo, und er hatte das Gefühl, Bundeskanzlerin Angela Merkel auf seiner Seite zu haben. Sie hatte die Syrer ja persönlich eingeladen, so sah es Abbas, der eigentlich anders heißt. Die ersten Deutschen, die er traf, begrüßten ihn freundlich. Sie gaben ihm zu essen und zu trinken. Abbas hatte einen langen Weg hinter sich, von Syrien aus über die Türkei, Griechenland, Mazedonien, Serbien, Kroatien und Slowenien bis nach Österreich. Je näher er Deutschland kam, desto besser wurde es, sagt er.
Noch bevor er dort das erste deutsche Flüchtlingscamp betrat, nahm Abbas sein Handy. Er rief seine Frau in Aleppo an, die er mit seinen vier Söhnen dort gelassen hatte. Das hier ist ein gutes Land, sagte er, hier können wir leben. Habt ein wenig Geduld, bald werde ich euch nachholen.
Heute, drei Monate später, ist Abbas ein verzweifelter Mann, seine Geschichte ist die einer enttäuschten Hoffnung. Es ist die Geschichte einer Flucht, wie es sie zurzeit zu Hunderttausenden gibt, nur, dass sich ihre letzte Wendung von den meisten anderen unterscheidet.
"Nach Deutschland zu kommen", sagt der Syrer, "war der größte Fehler meines Lebens." Abbas will zurück nach Aleppo, so schnell wie möglich.
"Freiwillige Ausreise", unter dieser Kategorie fassen deutsche Ausländerbehörden alle Migranten, die das Land nicht in einem Abschiebeflugzeug verlassen, sondern selbstständig gehen. Hamburg fördert solche Ausreisen, weil sie günstiger sind als Abschiebungen. Die Stadt übernimmt die Reisekosten und zahlt eine sogenannte Starthilfe. Ein Pakistaner bekommt 500 Euro, ein Armenier 300. Im vergangenen Jahr nahmen gut 800 Menschen solche Angebote an. Meist kehrten sie in sogenannte sichere Herkunftsstaaten zurück.
Seit Anfang November jedoch, so beobachten es die Sozialarbeiter im von der Stadt geförderten Hamburger Flüchtlingszentrum, gibt es eine neue Entwicklung: Mehr und mehr Flüchtlinge aus Krisengebieten melden sich mit dem Wunsch, Deutschland zu verlassen. Es sind Menschen, die gute Chancen auf Asyl haben. Iraker oder Afghanen, die freiwillig in ihre Länder zurückgehen, seien früher Einzelfälle gewesen, sagt Anne Helberg, eine Beraterin im Flüchtlingszentrum. Heute habe sie Dutzende solcher Anträge, alleinstehende Männer und Familien, die zurück nach Bagdad oder Kabul wollen. Es komme jetzt sogar verstärkt vor, dass Syrer wegwollen aus Deutschland. Helberg und ihre Kollegen bearbeiten zurzeit mindestens 30 solcher Anträge.
Da ist ein junger Syrer, dessen Familie in der Nähe von Rakka geblieben ist, im Zentrum des Herrschaftsgebiets des "Islamischen Staats". Seine Frau ist erkrankt und braucht seine Hilfe. Sie fleht ihn an, zurückzukommen.
Da ist ein Iraker, dessen Frau zu Hause unter Depressionen leidet und drohte, sich anzuzünden, falls ihr Mann nicht zurückkehrt.
Da ist ein syrischer Vater, der mit seinen zwei Söhnen schon einige Monate in Hamburg lebt, aber bis auf die Registrierung noch keinen Schritt seines Asylverfahrens durchlaufen hat; der zusehends verzweifelt, die Enge in der Erstaufnahmeeinrichtung nicht mehr aushält und nun hofft, mit seiner Frau in der Türkei leben zu können.
Manche der Männer erzählen, dass ihre Frau sie davon abhalten wollte, nach Deutschland zu fliehen. Dass sie sich aber durchsetzten – und sich nun für ihre Dummheit verfluchen.
Kommentare
"Zurück in den Krieg "
Es gibt Regionen in Syrien, da gab es keinen Krieg. Andere Regionen sind befriedet. Die restlichen Regionen werden dank der russischen Friedensmission auch wieder sicher sein.
Ich finde es ganz normal, dass Syrer in ihre Heimat zurückkehren. Einige Städte liegen zwar in Trümmern. Aber gerade die Deutschen wissen, wie wichtig es ist nach einem Krieg mitanzupacken und die Städte wieder aufzubauen.
[...]
Gekürzt. Bitte äußern Sie sich differenziert und verzichten Sie auf Unterstellungen. Die Redaktion/mak
Frauen und Kinder in Save Zones bringen (kann auch Syrien sein) und die Maenner zwischen 16 und 60 muessten eigentlich vor Ort irgendwas zur der Lage beitragen.
Dann duerfte es kein Embargo, z.b. fuer Baumaterial und auch Helfer geben. Bomben wie z.B auf die Kurdenzone sind da nicht hilfreich.
Ich hoffe sie meinen dieses Kommentar nur Ironisch.
Erstens sind die befriedeten Gebiete komplett vermient von der IS siehe Kurdistan.
Außerdem sorgen grade die Russen dafür, dass die letzte Chance auf frieden zertrümmert wird. Ich würde eine wahllose Zerstörung einer Stadt, sowie die damit verbundene Hinnahme von getötet Zivilisten nun wirklich nichtmal im Vollsuff als Friedensmission bezeichnen. Und In Syrien gibt es wenige Ausnahmen wo es keinen krieg gibt, und davon beherrscht der Is einen Großteil. In ein Land in dem mehr als 15 verschiedene Länder und Organisationen sich gegenseitig zerbomben kann man nicht ohne sehr guten Grund zurückkehren. Dank den Russen entsteht grade eine neue Massive Flüchtlingswelle die auch Richtung Europa gehen wird egal was die Türkei macht
Dank Russland entsteht vor allem eines - die Chance, dass die Menschen irgendwann wieder in die von den Terroristen befreiten Gebiete zurück können. Danke Präsident Putin, danke Russland!
Russland hat viele Voelker, der Nachkriegsordnung, entlassen.Das koennte auch die Tuerkei mit den Kurden tun, statt sie zu bombardieren und zu sanktionieren.
.. an der Realität vorbei?
Bitte Quellen für Ihre Behauptungen hinzufügen.
Dort, wo die Russen im Moment operieren, siehts nicht so friedlich aus.
Selbstverständlich werden Menschen sofort in ihrer Heimat aktiv, wenn der Krieg vorbei ist. Es warten neben der Heimat auch Chancen. Aber hören Sie mal, wann wird das sein?
Solch einen Müll glauben sie doch selbst nicht? Schauen Sie In den Irak oder nach Libyen, das ist das Ziel der USA. Diese Länder sind völlig destabilisiert, das selbe soll mit Syrien geschehen und genau das wollen die Russen verhindern! Die Strategie ist einen Keil zwischen EU und Russland zu treiben und es funktioniert.
Und jeder der nicht selbst in Syrien nachschaut was da los ist, sollte sich mit Kommentaren die suggerieren den Plan in der Tasche zu haben zurückhalten.
Mann oh Mann...
@ love is stronger
"Zurück in den Krieg "
"...dank der russischen Friedensmission auch wieder sicher sein."
...man kann sich wohl alles schön reden, aber das russische und auch amerikanische Eingreifen und bombardieren ist mit Sicherheit eines nicht - eine Friedensmission.
Es ist eher das Wahren eigener Interessen.
"die Maenner zwischen 16 und 60"
Jaja, der gute alte Volkssturm.
Entschuldigung, es ist wirklich so zynisch gemeint, wie ich es schreibe. Ab und an finde ich hier irgendwelche Erklärungen dazu, dass man als fähiger Mann doch gefälligst "vor Ort irgendwas zur Lage beitragen" solle. Das erinnert mich genau an das letzte Mal, als man halbausgebildete junge und alte Männer (und Frauen) bei uns noch schnell in irgend ein Schlachtgetümmel warf, weil sich das für Ehre, Nation und Gott so gehöre. Hat großartig funktioniert.
Haben Sie ein Auto? Na dann wechseln Sie doch bitte nächstes Mal selbst die Gelenke aus. Ach, dazu braucht man Zeit und Erfahrung? Eine Ausbildung gar? Soldat ist genau das heute: eine Ausbildung. Ist es schon seit hunderten Jahren. Keine Schnellausbildung zum "irgendwas machen" sondern eine Ausbildung. Alles andere ist Gemetzel.
Ruhig Blut, ein weitverbreitetes Denken, Putin der neue Gutmensch und Heilsbringer. Und sie sind eisern davon überzeugt.
Da fruchtet keine Kritik, ist jdf. die Erfahrung die ich gemacht habe.
Ist es nicht hochgradig sexistisch, den Frauen nicht zuzutrauen, Gleichwertiges zu vollbringen? Zumal derzeit ja auch eher der weibliche Teil der Bevölkerung in den Krisengebieten verbleibt und damit zeigt, wozu er in der Lage ist.
Ein absurder Kommentar. Wieso oft wird das Ende des WW II als Beispiel aufgefahren. Unsere Vorfahren, die anpackten und dieses Land wieder mit aufbauten. Diese immer wiederkehrende heroische, beispielhafte Anekdote ist einfach nur lachhaft und darf überhaupt nicht als Vergleich dienen. Deutschland wäre ohne die Hilfe der Alliierten nicht mal ansatzweise in der Lage gewesen sich so zu entwickeln, wie es sich denn dann entwickelt hat. Des Weiteren war der Krieg vorbei. Endgültig! Es gab keine Fanatiker mehr, die einen Aufbau verhinderten oder sabotierten. Die Situation um 1945+ mit Syrien zu vergleichen ist einfach zynisch und absolut realitätsfern.
NACH dem Krieg, wohlgemerkt. Wie es im Augenblick in Aleppo aussieht, wissen Sie vielleicht auch. Bisschen zu Ende denken.
Natürlich ist auch die USA völlig inkompetent in allem was sie tuen. Sie machen meistens wirklich richtig schlimme Sachen. Aber trotzdem legt Zar Putin und sein Gefolge noch eins drauf und zwar deutlich. Da muss man sich nur seine "Erfolge" und "Misserfolge" angucken.
Erfolge: Osten der Ukraine zerstört und besetzt, Moldavien besetzt, Tschtschenien ins Chaos gestürzt, Militär erhöht und neue Eskalationen mit den USA, Demokratie abbaue in Russland
Misserfolge: Georgien kann sich trotz Russland gut entwickeln und wird der Eu beitreten, Wirtschaft Russlands so Ramponiert dass wir da wirklich von einer schweren Krise sprechen und vieles weitere.
Da erkennt man wo des Zaren Prioritäten sind
Sind sie heute nacht irgendwie beim RT Deutsch gucken eingeschlafen oder was soll diese Schwachsinns aussage. Russland bekämpft kein bisschen die Terroristen, Russland bekämpft beinahe ausschließlich die gemäßigten Rebellen. Die die das Land wirklich zu einer Demokratie machen wollte. Sie unterstützen Assad der sein eigenes Volk mit Giftbomben beworfen hat, sie töten tausende Zivilisten während sie grade Aleppo dem Erdboden gleich machen. wer ernsthaft glaubt dass es ein friedliches Syrien mit Assad geben könnt eist eindeutig in einem Parralelunniversum. Russland ist grade nach dem IS das schlimmste was dem syrischen Volk passieren konnte, mit weitem abstand folgt die USA
Sie haben offensichtlich keine Ahnung von der Geschichte. Das der Krieg 1945 endgültig vorbei war, wissen wir. Damals war das längst nicht so klar, wie die persönliche Zukunft aussieht. Und das es keine Fanatiker und Saboteure mehr gab, ist ein Witz. Aus fanatischen Nazis wurden nicht über Nacht überzeugte Demokraten. Es war der Willen zum Aufbau der Menschen, der mit Unterstützung der Alliierten zum Erfolg führte.
Dass es "dort, wo die Russen im Moment operieren" nicht so friedlich aussieht, könnte damit zusammenhängen, dass die Russen im Moment gerade dabei sind, Stellungen der Aufständischen zu bombardieren, oder?
Herr Lawrow mit dem Nick 'love is stronger'.
Sehr originell... ;->
"Russland bekämpft kein bisschen die Terroristen, Russland bekämpft beinahe ausschließlich die gemäßigten Rebellen. "
So so, und Sie beziehen Ihre Frontberichte also beim SOHR, oder?
dazu brauch man sich nur angucken wo die Russen Operieren und es ist kein Geheimnis, dass die Russen eher ein Interesse haben die zu bekämpfen die in der Bevölkerung den größten Rückhalt haben. Falls sie mal in den letzten tagen sich informiert haben wissen sie ja bestimmt was gerade in Aleppo passiert und da hat der IS nichts zu sagen....
also zu zwei Antworten
1) Volksstum, naja die muessen nicht stuermen, das geht bei ihnen vielleicht durch den Kopf. Die koennen auch anders Hilfe leisten, the possibilities are endless. Nur sind sie fuer ihr Land verantwortlich
2) Sexistisch, die Realitaaet sieht so aus das die Familien nun mal mehrere Kidner haben und die Frauen diese beaufsichtigen. Die sollten aber in Sicherheit gebracht werden. Ja, bei den Kurdinnen sieht es anders aus bei den allermeisten arabischen Sunniten aber nicht. Reality bites
Das ist doch Unfug. Das jede Menge Nazis politisch ihr Unwesen trieben, ist auch mir bekannt. Aber wollen Sie der Welt erzählen, dass nach 45 fanatische Nazis Anschläge verübt und versucht haben ihre Ideologie durchzusetzten? Ja, man sieht auch nur deshalb immer nur eine Seite vomMond, weil die andere bebaut ist. Der Vergleich Syrien und Deutschland ist ein von weit Rechtsaußen gerne genommener Vergleich. Der Wille der Menschen? Ja, ist klar. Aber was, wenn ihr netter Wille einfach mal so weggebombt wird. Nochmal: der krieg war vorbei. Das Kand war platt. Kein Geld, keine Infrastruktur und vor allen Dingen keine Unterstützung der Nazis von außen. Anders beim IS. Syrien und D zu vergleichen ist der blanke Hohn.
Das sind unseriöse Quellen, mit denen Sie da arbeiten.
Es wird wohl beides geben: Menschen, die zurück in den Krieg gehen und sich einer der 100 Milizen anschließen, die manchmal zusammen gegen Assad, oft aber auch gegeneinander kämpfen. Und es wird auch Orte in Syrien geben, wo man einigermaßen sicher mit seiner Familie leben kann. Es steht mir nicht zu, das zu bewerten.
"Russland bekämpft kein bisschen die Terroristen, Russland bekämpft beinahe ausschließlich die gemäßigten Rebellen. "
Diese hier?
http://www.theguardian.com/c…
"Don’t rely on Syria’s ‘moderate’ fighting force. It doesn’t exist "
Bitte verbreiten sie doch nicht diese Propagandalügen.
Al Kaida/Al Nusra ist ja auch etwas völlig anderes als IS, nicht wahr? Ganz nette Jungs? Ist es das, was sie uns sagen wollen?
http://www.zeit.de/news/2016…
Aleppo hatte vor dem Krieg etwa 2.5 Millionen Einwohner. Vor der Offensive der syrischen Armee leben nur noch etwa 300.000 Menschen in Aleppo, unter ihnen viele Alte und Kranke, aber eben auch Kämpfer der mehr als 100 Milizen. Wenn man von den Flüchtlingen aus Aleppo spricht, sollte man auch an die denken, die vor dem Angriff der syrischen Armee geflohen sind. Und man sollte bedenken, dass unter den Menschen die heute fliehen, viele Kämpfer des IS und der Al Nursa-Front sind.
Jede Menge Experten hier am Start. Glauben Sie doch nicht alles was man so hört. Ich kann mich erinnern das man Ende letzten Jahres irgendwelche angeblich zerbombten Syrischen Gegenden zeigte, um dem deutschen Volk zu demonstrieren., warum die Menschen aufgenommen werden müssen, und sich schlussendlich herausstellte, das die Bilder mehrere Jahre alt waren und aus dem Krieg in Afghanistan stammten. Fakt ist, das wir garnicht in der Lage sind, zu erfassen, was genau dort passiert und warum . Auch wenn hier einige tun, als hätten sie dies seit Jahren studiert. Fakt ist, das viele nach Deutschland gekommen sind und deren Hoffnungen einfach nicht erfüllt wurden. Kein Mensch lässt die Familien in einem Kriegsgebiet zurück und kehrt dann auch dahin zurück, weil es in Deutschland so schlimm ist. Es wäre wünschenswert, wenn die Medien einfach ihre Arbeit machen würden. ... einfach nur wahrheitsgetreu Bericht erstatten ... nicht mehr und nicht weniger.
"...Bundeskanzlerin Angela Merkel auf seiner Seite zu haben. Sie hatte die Syrer ja persönlich eingeladen, so sah es Abbas, ..... seine Geschichte ist die einer enttäuschten Hoffnung."
Genau hier liegt der Fehler der Merkelschen Flüchtlingspolitik: Es wurden Hoffnungen geweckt, die Deutschland nicht erfüllen kann!
Das ist tragisch, vor allem für die Flüchtlinge.
"Es wurden Hoffnungen geweckt, die Deutschland nicht erfüllen kann!"
diese Hoffnungen wurden von den Schleppern geweckt und von denen, die es zuerst nach Europa geschafft haben, die aber dann nicht zugeben wollten, dass die EU-Länder keine Paradiese sind.
Ich stelle mir das ähnlich vor wie damals als die USA um Einwanderer warb und die Menschen auch meinten, dass Amerika das Land sei, "wo Milch und Honig fliesst". Da ist auch so mancher enttäuscht worden, der meinte, dort ganz schnell reich werden zu können.
Ich glaube nicht, dass die Politiker die Leute wieder hinaus ekeln wollen. Ich glaube viel mehr, die Politiker haben die Situation tatsächlich unterschätzt bzw. waren in einem Anflug von humanitären Größenwahn zu blind um zu sehen, dass eine Überforderung in sämtlichen Bereichen stattfinden wird.
Und auf der anderen Seite frage ich mich immer, wie scheinbar intelligente Menschen tatsächlich glauben können, dass hier Milch und Honig für alle fliest, wenn Milch und Honig nicht mal für die eigene Bevölkerung ausreichend vorhanden ist.
Ganz davon abgesehen, dass ich es noch immer absolut unverantwortlich finde, seine Familie im Krieg zurück zu lassen. Entweder ich würde bei ihr bleiben, oder sie mitnehmen, aber die Situation, dass meine Familie dem Krieg ausgesetzt wäre, während ich quer durch Europa mach, wäre für mich nicht zu ertragen.
"wenn Milch und Honig nicht mal für die eigene Bevölkerung ausreichend vorhanden ist."
angesichts völlig zewrbombter, syrischer Städte würde ich mal sagen: in DE wird auf hohem Niveau gejammert. Da muss keiner um sein Leben oder das Leben seiner Familie bangen. Da muss niemand hungern. Und ein Dach über dem Kopf hat auch jeder, irgendwo.
"Jetzt gehe ich wegen meiner Kinder wieder zurück, ich kann sie nicht allein lassen."
das kann jeder verstehen, auch die Verzweiflung der Menschen, die so lange warten müssen, bis sie registriert werden, bis sie bezüglich ihres Asylantrages angehört werden, bis sie Asyl (befristet) erhalten.
Andererseits ist Herr Abbas nicht der einzige Flüchtling, der 2015 nach Deutschland kam. Das sollte ihm klar sein. Es kamen bekanntlich über eine Million Menschen. Da kann man - trotz der angeblich guten Organisation in DE - nicht erwarten, dass dann hier alles "ganz schnell" geht, dass man heute ankommt, morgen "Asyl" erhält und übermorgen die Familie nachholen kann.
Und dass die Politiker Deutschlands sich nicht um verzweifelte Ausländer und deren Einzelschicksale kümmern, sondern erst einmal um die nächsten Wahlen und den "mutmasslichen Wählerwillen" ist auch klar.
So schade es ist, wenn jemand wie Herr Abbas, der sich möglicherweise gut "integriert" hätte, das Land wieder verlässt: vermissen wird ihn niemand. Und die nächste große Enttäuschung war eigentlich schon vorprogrammiert: auch deutsche Ingenieure sind arbeitslos. Die Qualifikationen ausländischer Ingenieure werden oft nicht anerkannt.
"Die Qualifikationen ausländischer Ingenieure werden oft nicht anerkannt."
Sie suggerieren das, als ob es eine Willkürhandlung des deutschen Staates sei.
Die Nichtgleichsetzung hat auch seine sachlichen Gründe in der unterschiedlichen Qualität der Abschlüsse.