Dumm gelaufen. Dieses Fazit wird die Atomkommission in den kommenden Tagen ziehen. Garniert mit vielen Zahlen und schönen Worten werden die 19 Experten in ihrem Abschlussbericht zugeben müssen, was viele längst ahnen: Die Kernkraftgegner hatten recht. Die Produktion von Atomstrom ist nicht nur gefährlich, sondern auch teuer – und das noch lange nachdem das letzte Kraftwerk verschwunden sein wird.
Drei Monate lang hat die "Kommission zur Überprüfung der Finanzierung des Kernenergieausstiegs" getagt, einberufen von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel, geleitet vom schwarz-rot-grünen Trio Ole von Beust, Matthias Platzeck und Jürgen Trittin. Die Experten sollten herausfinden, wo das Geld für den Rückbau der Meiler und die Beseitigung des Atommülls herkommen soll. Einerseits, so die politische Vorgabe, möge beides den Steuerzahler doch bitte möglichst wenig kosten. Andererseits dürften die Atomkonzerne nicht so stark belastet werden, dass sie dadurch pleitegingen.
Damit war von Anfang an klar: Es gibt keine einfache Lösung. Theoretisch könnte die Politik den Energieriesen zwar die Rückstellungen wegnehmen, die sie qua Gesetz für den Rückbau der Meiler und die Lagerung des Mülls ansparen mussten. Auch für Folgeschäden könnte sie die Energiekonzerne in die Haftung nehmen. Frei nach dem Motto: Der Verursacher zahlt alles.
Doch das wäre vor ein paar Jahren vielleicht möglich gewesen als RWE, E.on, Vattenfall und EnBW noch viele Milliarden Euro mit Atomstrom verdienten. Heute geht das nicht mehr, längst sind die Gewinne ausgeschüttet, und jetzt geht es den Energieversorgern schlecht. Schlimmer noch: Auch die Rückstellungen liegen nicht einfach bei einer Bank. Sie stecken in den Unternehmen. Würde die Regierung zu schnell zu viel Geld abziehen, würde sie womöglich diejenigen in die Pleite treiben, die sie doch noch zur Kasse bitten will. Und dann müsste sie selbst für den Atommüll zahlen.
Besondere Probleme macht dabei ausgerechnet der Konzern, bei dem die Politik stets besonders viel zu sagen hatte: RWE. Der Riese aus dem Ruhrgebiet ist der Verlierer der Energiewende – und trägt selbst viel Schuld daran. Rund 25 Milliarden Euro Börsenwert hat er seit 2011 eingebüßt. Keine 8 Milliarden Euro ist er den Anlegern heute noch wert; Wettbewerber E.on etwa wird mehr als doppelt so hoch bewertet. Viel zu lange hat RWE ignoriert, dass das Geschäft mit den fossilen Energien immer schlechter funktionierte. Noch 2012 eröffnete der Konzern ein gigantisches Braunkohlekraftwerk. Ende 2013, im Jahr drei der Energiewende, kürzten die Manager der Öko-Tochter Innogy die Mittel für Investitionen. 2014 erzeugte der Konzern nicht einmal fünf Prozent seines Stroms mit regenerativen Energien. Bei E.on war es immerhin doppelt so viel.
Erst vor zwei Monaten änderte Konzernchef Peter Terium die Strategie – und beschloss, das Geschäft mit erneuerbaren Energien, Netzen und Vertrieb in eine neue Gesellschaft mit dem Arbeitsnamen NewCo auszugliedern. Offenbar hält Terium diesen Bereich für RWEs Zukunft: Vergangene Woche soll er laut Eingeweihten entschieden haben, seinen Vorstandsjob bei RWE für den gleichen Posten bei NewCo aufzugeben. Irgendwann, so hofft er wohl, werde RWE mit der Tochter schon das große Geld verdienen.
Genau dieses "irgendwann" aber ist das Problem der Politik: Wie viel Geld kann man einem solchen Konzern heute entziehen, um die Altlasten der Atomkraft zu bezahlen – ohne ihn zugleich in die Pleite zu treiben? Noch arbeiten fast 60.000 Menschen bei RWE, ganze Regionen werden mit RWE-Strom versorgt, klamme Kommunen in Nordrhein-Westfalen halten Anteile, hoffen auf Dividenden.
Schon im vergangenen Herbst hatte sich die Regierung aus ebendiesen Gründen spendabel gezeigt: Statt, wie zuerst geplant, eine Klimaabgabe auf besonders dreckige Braunkohlekraftwerke zu erheben, versprach sie den Stromkonzernen sieben Jahre lang im Schnitt je 230 Millionen Euro dafür, dass sie acht Uraltmeiler für den Fall von Engpässen in Bereitschaft halten. Fünf davon betreibt RWE, sie alle sind so alt und ineffizient, dass sie wohl sowieso bald in Rente gegangen wären. So aber wird RWE ihr Vorruhestand mit mehr als 800 Millionen Euro vergoldet. Zahlen müssen es die Stromverbraucher. Eine "Lex RWE" sei die sogenannte Braunkohle-Reserve, heißt es in der Berliner Politik.
Folgt die Atomkommission der gleichen Logik, und ungefähr das ist ja ein Teil ihres Auftrags, wird auch sie die Konzerne schonen müssen. Sie wird ihnen zwar einen Teil der Rückstellungen wegnehmen können, um die in einem Fonds zu sichern. Dies aber kann nicht sofort geschehen, sondern nur nach und nach, quasi in einer RWE-verträglichen Form. Und sie könnte, so hört man von Teilnehmern der Kommission, wohl auch die Haftung für den Atommüll nicht ganz allein bei den Versorgern lassen – so wünschenswert das wäre.
Große politische Peinlichkeiten kommen manchmal weniger schlimm daher, wenn man sie in kleine Portionen stückelt. Ebendies wird auch in der Kommission diskutiert. So könnte beispielsweise die Haftung für den Atommüll in kleinere, nicht mehr ganz so teuer erscheinende Portiönchen aufgeteilt werden. Für die Stilllegung ihrer Kraftwerke etwa könnten die Unternehmen ganz allein verantwortlich bleiben. Dafür haben sie die Fachleute. Bei Haftung und den Endlagerkosten kann man zumindest für eine Mitbeteiligung des Staates plausible Argumente finden. Schließlich gibt es das Lager aus politischen Gründen bis heute noch nicht.
Am Ende geht es allerdings bei allen Entscheidungen, egal, wie klein sie proportioniert werden, nicht nur um Milliarden von Euro. Sondern um die grundsätzliche Frage, wie sehr die Wirtschaft für die Folgen ihres Handelns verantwortlich gemacht werden kann. Und wie sehr die Politik es zulässt, dass Gewinne privatisiert, Verluste aber vergemeinschaftet werden.
Eines ist schon jetzt klar: Wann immer jemand künftig über die Kosten der Energiewende und der Erneuerbaren klagt, kann man auf die Atomkraft verweisen. Und darauf, dass die regenerativen Technologien uns solche Folgekosten niemals einbrocken werden.
Kommentare
Bezahlen werden die selben, die für Trittin-Rente in Form von Solardächern und Windkraftwerken zahlen: Sie und ich. Die Stromverbraucher. Die Steuerzahler.
Exakt.
Wie immer: Merkel hat unter dem Beifall dem Weltverbesserer ihre moralischen 5 Minuten und die Rechnung geht nun an uns.
Am Ende von Merkels "was-kostet-die-Welt"-Wahnsinn ist eine der ansehnlichsten Wirtschaftsnation aller Zeiten binnen weniger Jahren auf den Stand eines Schwellenlandes herabgewirtschaftet.
Aber wir wollen nicht weinen: Dafür schwelgen wir in moralischen Glücksgefühlen - und holen uns den Atomstrom aus Tschechien und Frankreich.
Was ist das denn für ein Schwachsinns Kommentar. erstens hat sich Deutschland seit dem Atomabstieg extrem gut entwickelt zweitens währe es noch teurer geworden hätten wir die tickenden Zeitbomben länger in betrieb. Wie der Artikel zeigt ist nicht die Windkraft das teure sondernd die Atomkraft. Außerdem wird die Energiewende von einem großen teil der Bevölkerung befürwortet. Wo sie hier ein Schwellenland sehen....
Wenn man ausblendet, dass es bis heute kein Endlager gibt, Atomstrom massiv subventioniert wird und keine Versicherung bei einem GAU zahlt scheint Atomstrom natürlich eine gute Lösung zu sein.
Dann zählen Sie mal alle von Merkels Deckel zusammen, die Frau Kanzlerin in den letzten Jahren so zusammenmoralisiert.
Und wenn große Teile von RWE arbeitslos werden, wer wird wohl dann die ganzen Kosten der Flüchtlingskrise zahlen ? Vorschläge ? Und wie sollen dann die gestiegen Strompreise gezahlt werden ?
Man kann eine Kuh melken oder erschießen, beides geht auf Dauer nicht.
Ach. Und deswegen soll man den Dreck weiter laufen lassen, bis er uns um die Ohren fliegt?
Wenn die RWE-Arbeiter arbeitslos werden, ist das deren eigenes Verschulden. Es gibt genug Arbeitsplätze in Unternehmen, die für erneuerbare Energien stehen und arbeiten. Woran es in Deutschland fehlt? An einer Politik, die erneuerbare Energien ordentlich fördert, die ganze Gesellschaft ohne Ausnahmen oder Tricks an den Kosten teilhaben lässt und die Atomkonzerne verpflichtet, jeden Cent Umsatz, der nicht zum Betrieb des Unternehmens notwendig ist, zur Abwicklung der Atomkraft zu verwenden (Keine Dividenden, keine Gewinnausschüttungen, keine Millionengehälter für Manager oder Berater).
Mit Ihren Worten: Man kann die halbtote, eiternde Kuh ruhig erschießen und durch eine Kuh ersetzen, die noch jung, tatkräftig und zukunftsorientiert ist.
Von welcher Zeit sprechen Sie?
Seit mehreren Jahren sind wir Stromnettoexporteur; und das mit steigender Tendenz. Verbreiten Sie doch nicht solche Falschmeldungen.
2014 betrug der Netto-Export 74 TWh. Der Netto-Erlös 1,75 Milliarden Euro.
Genauso sieht es aus - Quod erat expectandum ...
Zu den paar hundert Milliarden Euro Kosten der Energiewende kommen jetzt also auch noch die Kosten der durch diese ruinierten Stromkonzerne. Wirklich gut gemacht.
P.s.: Wer die Kosten der Reservekraftwerke in Zukunft trägt, bleibt wohlgehütetes Geheimnis der Ökos.
Diese Rechnung von Merkel ist die geringste. In Sachen Atomenergie, die einmal in der Atmosphäre, niemand mehr zurückholen kann, gibt es ganz andere Rechnungen. Umfassende Aufklärung ist dringend geboten.
Im Film zum Buch „Friedlich in die Katastrophe“ heißt es (Es sagte wohl Umweltstaatssekretär Michael Müller):
„Es wurden Flugzeuge gestartet, für die es keine Landebahn gibt.“
– bis heute nicht!
http://www.friedlich-in-die-…
Der Autor wusste es schon 1971 (die Regierenden somit auch), dass der Atommüll auf Dauer nicht beherrschbar ist.
Haben Sie den Artikel nicht gelesen, sondern nur durch eine ideologische Brille geschaut ? Sie sehen doch, dass die Atomkraft die Kosten treibt und diese wurde ja auch schon vorher mit Milliarden subventioniert. Manch Weitsichtiger hat es ja schon lange gesagt, jetzt wird es Wirklichkeit und die Politik (CDUCSUFDPSPD) wusste es auch schon und hat es sehenden Auges so geschehen lassen. Ich glaube nicht, dass Herr Trittin daran beteiligt ist.
Der EE-Kult wird leider von Leuten wie Ihnen am Leben gehalten, die keinen blassen Schimmer zu haben scheinen, welche Größenordnung an Speichermöglichkeit nötig wäre, um alle derzeit betriebenen "bösen" Kraftwerke abschalten zu können. Eine Politik, die den Windwahn auf die Spitze treibt, haben wir deshalb leider schon.
Ihre "junge, tatkräftige und zukunftsorientierte" Kuh ist dumm, wie Kühe halt so sind!
speichern ist wohl bald kein Problem mehr. Guckste z.B. hier
https://de.wikipedia.org/wik…
und unser Erdgas-Netz hat locker ein Vielfaches der benoetigten Speicherkapazitaet und das Gas kann man dann entweder wieder verstromen oder gleich damit die Bude heizen oder das Auto betanken. Noch nichtmal grosse Energietrassen waeren noetig.
"Bezahlen werden die selben, die für Trittin-Rente in Form von Solardächern und Windkraftwerken zahlen: Sie und ich. Die Stromverbraucher. Die Steuerzahler."
Das tun sie auch jetzt schon. Quizfrage: Wenn man die Atomkraftwerke weiter laufen lässt, ergibt sich daraus auf Dauer mehr oder weniger radioaktiver Abfall?
Wirkungsgrad <30% und viel Hardware!
Guckste dann aus Fenster:
http://dawipaderborn.bplaced…
Das Strahlen auf den Gesichtern der Atombetreiber hat sich in eine finstere Mine verkehrt. Sie haben sich verzockt, weil sie dachten, sie hätten die Bundeskanzlerin auf ihrer Seite. Nach deren Atomzickzackkurs und dem eigenen verschlafenen Engagement in alternative Energien stehen sie nun vor der Pleite. Als Spieler nach dem Takt freier Märkte gibt es dafür nun mal keine Vollkasko-Versicherung. Außer Merkel legt wieder mal wieder eine ihrer berüchtigten Strategie-Volten hin - auf Kosten der Steuerzahler.
Insgesamt war die Atomenergie sowieso auf Profit einiger Weniger und auf Kosten der Allgemeinheit angelegt. Das Strahlen der Betreiber wird uns jedenfalls noch sehr lange in Form von Artommüll erhalten bleiben - ebenfalls auf Kosten der Steuerzahler.
Muss ich ihnen leider recht geben !
Das Mantra von Merkel scheint zu sein : "Wenn wir das machen, wird der Rest von Europa schon folgen !"
Dass der belgische Reaktor im Schadensfall keine Auswirkung auf das kernkraftfreie Deutschland hat, verweise ich ins Reich der Fabeln !
Tja, Satz mit "X", war wohl nix !
Dumm nur, dass die arg gebeutelten Kommunen, die gerade mit den Ausgaben für die verfehlte Flüchtlingspolitik kämpfen müssen, die Hauptnutzniesser der sog. "Erträge" der Energieriesen waren. Das A.lles zeigt, dass die "schwäbische Hausfrau" besser die 7. Klasse (Prozentrechnen) wiederholt hätte.
Stimmt, weil die Produzenten des Atommüll nicht bereit waren die notwendigen Rücklagen zu bilden. Aber das ist auch logisch, Unternehmen die bereit sind mit einer Technologie Geld zu machen, die unkalkulierbare Risiken bedeuten, die scheren sich des Profites wegen auch nicht den Steuerzahler zu erpressen.
> Wenn die RWE-Arbeiter arbeitslos werden, ist das deren eigenes Verschulden.
Genau, der gesetzlich beschlossene Atomausstieg und die damit verbundenen Kosten hat allein der Elektriker und die Sekretärin bei RWE zu verschulden! Selbst schuld, wenn RWE pleite geht!
Apropos gerechte Teilhabe an den Erneuerbaren: dass die größten Stromverbraucher Deutschlands die EEG nicht mittragen, ist Ihnen aber klar, oder?
Und das die Stromproduktion weniger als 10% unseres Primärenergiebedarfs ausmacht, ist Ihnen auch klar? Wenn wir auch noch mit Windstrom heizen und fahren wollen, müssen wir die derzeit vorhandene Kapazität nochmal (geschätzt) um einen Faktor 100 steigern, von der Speicherproblematik mal ganz abgesehen...
"...welche Größenordnung an Speichermöglichkeit nötig wäre, um alle derzeit betriebenen "bösen" Kraftwerke abschalten zu können."
Entsprechende Lösungen stehen bereit; an anderen wird intensiv geforscht (Energieforschungsbericht googlen). Außerdem redet niemand davon, sofort und alle konventionellen Kraftwerke abzuschalten. Das geschieht kontrolliert; abgestimmt nicht zuletzt auch auf den Ausbau der Speicheranlagen.
Neben Langzeitspeichern braucht es vor allem auch kurzfristig eingesetzte Regelenergie; es gibt aber kein Gesetz, das sagt, dass dafür nur konventionelle Energieträger geeignet seien. Für beides lassen sich wiederum EE einsetzen. Zugegeben, es sind längst nicht alle Probleme gelöst, aber es passiert z.Z. viel in dem Bereich.
Wahrheit 1: es ging auch um die Gewinnung waffenfähigen Materials mit Hilfe der AKWs - Wahrheit 2: der menschliche Geist ist im Vergleich zu den technischen Errungenschaften unzureichend mitgewachsen - Wahrheit 3: fangt endlich an Strom zu sparen dann geht der Rest ganz schnell - Wahrheit 4: Gabriel hat doch erst letztes Jahr erfolgreich die Eigenstromerzeugung torpedierte und kam damit durch
Man sollte nicht mit Beleidigungen kommentieren , schon garnicht wenn man es selbst nicht besser weiß,"hhamburg.
Tickende Zeitbomben gibt es jetzt weil der hochradioakive Abfall für viele 100.000 Jahre unter die Erde gebuddelt werden muss.
Beim einem Ausstieg mit Sachverstand und Vernunft hätte dies vermieden werden können, selbst der CO2 Ausstoß währe Heute schon viele niedtriger.
Fr. Dr. Merkel wollte aber die BW-Wahl unbedingt gewinnen, fehlgeschlagen.
Schwellenland? Der Rechtsstaat ist gebeugt und die Finanzbelastbarkeit ist bereits überstrabaziert, die Schuldenuhr tickt und nun muss nur noch die Deutsche Bank aus den Latschen kippen, dann wirds "lustig".
Alex Vanderbilt, Ihnen ist sicherlich nicht bewusst, dass die Nutznießer der EVU-Gewinne in Ersterlinie die beteiligten Kommunen und Länder, auch Privatleute waren (Anteilseigner) über Dividenten und nicht zuletzt über die Umsatz- und Gewerbe- und Einkommenssteuer.
Und das ist ein Problem für das Land der Ingenieure und Denker? Wie wäre es denn mal damit, dass wir unsere Politik dazu anhalten, wieder in Forschung und Bildung zu investieren, damit unter anderem an effizienteren Speicherlösungen geforscht oder an leistungsfähigeren und anpassungsfähigeren Energienetzen gearbeitet wird? Oder zumindest die KKW-Betreiber dazu zwingt, sich entsprechend der erhaltenen Subventionen an Lösungssuchen für Endlager und Aufbereitung des Atommülls oder Kohlekraftwerksbetreiber zur Installation von leistungsfähigen und modernen Filteranlagen zwingt? Nichts davon bringt die aktuelle Politik, die von der Bevölkerung, die sich jetzt schon wieder empört, seit Jahrzehnten gewählt wurde.
Lesen Sie bitte noch einmal meinen Kommentar durch hinsichtlich der Teilhabe an den Kosten der Energiewende und kommentieren Sie bitte mit den vollständigen Informationen und nicht nur Teilzitaten. Ich habe nichts davon geschrieben, dass der Ingenieur oder die Sekretärin bei RWE am Untergang des Unternehmens schuld hat. Ich habe ebenfalls geschrieben, dass die gesamte Gesellschaft an den Kosten beteiligt werden soll, ohne Ausnahmen und Tricks.
Mit dem Ausbau um den Faktor 100 oder von mir aus auch 200 sehe ich kein Problem. Platz ist genug da. Auch mit der Speicherung nicht, wenn diese dezentral erfolgt, etwa mit Batterieanlagen in den Haushalten oder Gewerbeanlagen (http://www.umweltbundesamt.d…, dadurch würde ein beträchtlicher Teil der verbrauchten Energie vorhanden sein und diese dezentrale Speicherung kann auch zum Lastenausgleich in den überregionalen Netzen verwendet werden, wozu es auch schon Forschungsarbeiten gibt.).
Aber dazu müsste mehr geforscht werden und mehr gebildet werden, was die vom Volk, dass sich wieder empört, gewählten Regierungen der letzten Jahrzehnte vortrefflich grob fahrlässig (um nicht zu sagen mutwillig) versäumt wurde.
1) Endlager: Wieso Endlager. Atommüll wird in der Fachsprache "Restenergieposten" genannt. Warum? Weil die Menschen mit den momentan verwendeten Reaktoren nur in der Lage sind 3% der spaltbaren Energie zu nutzen. Anstatt also nach einem sinnlosen Endlager zu suchen, welches NIEMALS allen gerecht wird. Geld nehmen und die Unis beauftragen diesen Restenergieposten von 97% auf 3% umzuwandeln. Dann funktionierts auch mit dem Geld und Platz sparts dazu!
2)Atomstrom massiv subventioniert. Jede Stromart wird subventioniert. Schauen sie sich das EEG mal GANZ GENAU AN. Solarstrom können sie für den dreifachen Wert des an der Börse gehandelten Preises verkaufen. Der Staat zahlt ihnen die Differenz. Jeder Stromverbraucher zahlt momentan die doppelten Stromkosten. Argument somit Unsinn.
3)Versicherung. Tjo die alte Legende mit GAU und hohen Versicherungskosten. Die höchsten Versicherungskosten zahlen sie für Staudämme (Wasserkraft). Warum? Das Größte Unglück eines Kraftwerks war ein Dammbruch mit mehr als einer halben Million direkter Toter. Kommen sie mir jetzt nicht bitte mit. Aber die Verstrahlung hat ..... soviele getötet und das Land ist unbrauchbar. Also den Wölfen scheints in Tschernobyl sehr gut zu gefallen. Die paar Alteingesessenen die in die Umgebung zurückgezogen sind Leben auch. Strahlung ist leider so ein zweischneidiges Schwert. Wenig Strahlung in bestimmter Dosis ist für den Körper sehr nützlich (stärkt unter anderem unser Immunsystem). Zuviel Strahlung und sie sterben.
"Tickende Zeitbomben gibt es jetzt weil der hochradioakive Abfall für viele 100.000 Jahre unter die Erde gebuddelt werden muss."
Das ist ständig wiederholter Unfug.
Heutzutage lagert der "Atommüll" in oberirdischen Zwischenlagern, z. B. in Castorbehältern und tut niemandem etwas zu leide. Das zeigt, dass die Gefährdung durch Atommüll masslos überschätzt wird.
Bezüglich der Beschaffenheit der Endlager wurde eine Hysterie erzeugt, die die Fukushima-Hysterie um 10er-Potenzen übertrifft und uns alle diverse 100 Milliarden € kosten wird.
Aber wir haben's ja
"Oder zumindest die KKW-Betreiber dazu zwingt, sich entsprechend der erhaltenen Subventionen an Lösungssuchen für Endlager und Aufbereitung des Atommülls"
Das hat der Gesetzgeber den Betreibern vor Jahrzehnten verboten. DAs jetzt zu ändern kostet nur zusätzlich, da die Betreiber gar keine Fähigkeiten in diesem Bereich besitzen.
"Mit dem Ausbau um den Faktor 100 oder von mir aus auch 200 sehe ich kein Problem. Platz ist genug da. Auch mit der Speicherung nicht,"
Das Problem bei der Speicherung, wie bei EE allgemein, sind die imens hohen Kosten. Dabei sind Speicher noch um ein paar Größenordnungne teurer als der EE-Strom an sich.
Hier wird mal wieder nur die halbe Geschichte erzählt. Die Geschichte von den bösen Energiekonzernen. Kapitalisten, die unzählige Atomkraftwerke gebaut haben, um unmoralische Renditen zu erzielen Die Folgekosten werden aber nun dem armen Steuerzahler aufgebürdet.
Die ganze Geschichte lautet aber so:
Es waren einmal staatliche Energiekonzerne. Die wollten nicht in die aus ihrer Sicht unkalkulierbare Atomenergie einsteigen. Die aber im Atomrausch verfangene Politik und Bevölkerung sagte: „Kernenergie, dass ist die Zukunft einer unabhängigen Energieversorgung“. Also wurden die Konzerne durch ihren Eigentümer (dem Staat) verpflichtet Kernkraftwerke zu bauen.
Dies lief viele Jahre gut. Die Eigentümer der Konzerne verdienten gutes Geld und stützten ihre Haushalte. Und als das Geld trotzdem knapp wurden dachte man sich: „Lasst uns die Konzerne doch privatisieren. Dann zahlen uns die Investoren die zukünftigen Renditen aus“. Von Energiewende und Atomausstieg war da noch keine Rede. Trotzdem begannen die teilprivatisierten Konzerne keine neuen Atomprojekte.
Dann kippte die Stimmung und die Politik beschloss den Ausstieg. Das Eigentum der Investoren entwerte sich von einem Tag auf dem anderen. Politik und Gesellschaft wollen von den Abwicklungskosten aber inzwischen nichts mehr wissen.
Im Gegenteil: innerhalb kürzester Zeit wird gleich noch das zweite Standbein der Konzerne amputiert (die Kohle)! Auch hier hat die Politik lange behauptet: „Mittelfristig unverzichtbar“.
Ein Konzern produziert große Mengen an hochgiftigem Müll und hat kein Geld ihn zu entsorgen weil er die Entsorgung nicht vorgesehen hat. Wem geben wir die Schuld daran? Genau: NICHT dem Konzern...wäre ja auch zu einfach.
Und die Alternative zu diesem Wahnsinn wird dann auch noch für die Kosten der Entsorgung verantwortlich gemacht. Mal ganz davon abgesehen, dass der Mist auch entsorgt werden müßte, wenn es den Atomaussieg nicht gegeben hätte. Aber soweit wollen wir lieber erst garnicht denken...
Um es mit ihren Worten zu sagen. Soll RWE doch zahlen, der Markt regelt das schon.
"Mit dem Ausbau um den Faktor 100 oder von mir aus auch 200 sehe ich kein Problem. Platz ist genug da."
http://dawipaderborn.bplaced…
Wollen Sie in so einer Umgebung wohnen?
Ob man dann noch über effektive Speichermöglichkeiten nachdenken kann, wenn einen die Lärmbelastung nachts nicht schlafen lässt?
Nur mal so nebenbei bemerkt, dass der Steuerzahler für die Kosten für Rückbau und Atommüll aufkommen muss, dass wäre sowieso gekommen, selbst wenn die Atomkonzerne noch 30 Jahre damit Milliarden damit verdient hätten. Dafür hätte die Verquickung von Atomindustrie und Politik schon gesorgt.
"Ein Konzern produziert große Mengen an hochgiftigem Müll und hat kein Geld ihn zu entsorgen weil er die Entsorgung nicht vorgesehen hat. Wem geben wir die Schuld daran? Genau: NICHT dem Konzern...wäre ja auch zu einfach."
Die Entsorgung war vorgesehen und die Rückstellungen dafür gibt es auch. Nur gibt es leider kein Endlager, so wie das eigentlich geplant war. Das ist aber ein politisches Versagen, insofern gebe ich tatsächlich keinem Konzern die Schuld dafür.
"Um es mit ihren Worten zu sagen. Soll RWE doch zahlen, der Markt regelt das schon."
Haben Sie den Artikel nicht gelesen? RWE ist dann pleite, die Altlasten gibt es aber trotzdem. Da regelt der Markt gar nichts mehr.
http://www.renewable-energy-…
Es gibt mehr als genug unbebaute und weiträumig unbesiedelte Flächen in Deutschland, die sich für die Windkraft nutzen lassen, ohne die Windräder 10 Meter neben eine Wohnsiedlung zu stellen.
Das ist doch auch gar nicht so schlimm; denn die Gewinne wurden ja auch von uns Steuerzahlern abgeschöpft. Die meisten Aktien der großen Versorger sind doch in öffentlicher Hand bzw. waren es. d.h. die Dividenden die in den golden Monopoljahren ausgeschüttet wurden, wurden in öffentlichen Haushalten "verplempert" und nicht für die Suche nach einem Endlager ausgegeben. Wären unsere Politiker damals nachhaltiger ans Werk gegangen, wäre das Endlagerproblem jetzt nicht so eklatant.
Ferner sollten wir nicht vergessen, dass die Energiewende kein ausschließliches Stromthema ist. Wir reden hier eher von einem volkswirtschaftlichen; sprich der co2 Ausstoß lässt sich nachhaltig und dauerhaft nur reduzieren wenn wir global auf Wirtschaftswachstum verzichten. Bisher haben wir unsere Emmisionen doch nur in die ärmeren Produktionsstandorte (Indien, China...) exportiert. Dort lassen wir unsere Waren produzieren und die Luft verpesten.
Nicht überraschend.
Just another one too big to fail.
Don't worry, seid ohne Sorge! Wir schaffen das! Ist doch nur Geld, und Deutschland ist ein reiches Land.
Wie viel Prozent des BIP es (nur) kosten wird, rechnen uns die Fans der gegenwärtig herrschenden Lichtgestalt Deutschlands sicher gern vor.
Vielleicht ist das ja auch der Trick: Merkel will wieder zur Stromerzeugung der guten alten Zeit zurück: Stromgewinnung durch Fahrradfahren, da läuft der Generator wie geschmiert. Für die ganzen starken jungen Männer sorgt sie ja jedenfalls derzeit. 1-Euro-Jobs im Dienste der grünen Energie. Wir haben das nur noch nicht verstanden. Soviel Weitblick muss man erst mal haben. (Ironie off)
"Eines ist schon jetzt klar: Wann immer jemand künftig über die Kosten der Energiewende und der Erneuerbaren klagt, kann man auf die Atomkraft verweisen. Und darauf, dass die regenerativen Technologien uns solche Folgekosten niemals einbrocken werden."
So eine blöde Aussage, in der Schule bei Wirtschaft geschlafen, was?
Die Energiewende kostet uns dies und viel mehr vorab und auf alle Zeiten, dafür könnten wir vermutlich hunderte Atommeiler auf Staatskosten stilllegen. Weiterhin, hätte man die ehemaligen Energieriesen durch diese Zickzackpolitik nicht ruiniert, hätten se das vermutlich selbst stemmen können.
Deswegen verweise ich auch weiterhin auf die untragbaren Kosten einer Energiewende die von und für Menschen ohne Grundkenntnissen in irgendwas gemacht wurde.
Wenn ich sowas lese... wird mir klar wie es die CSU oder die NPD in Landtage schaffen kann...
Ein gutes Beispiel dafür wie wichtig eine gute Bildungspolitik ist!
^^ Dumm gelaufen. ^^
Ja, in der Tat. Bedanken wir uns bei den marktkonformen Demokraten, samt deren Wählern, die mit der wirtschaftlichenVernunft gesegnet waren, ganz im Gegensatz zu den kommunistischen Ökospinnern, die man garnicht brutal genug von den Straßen prügeln lassen konnte...
Der Widerstand gegen die Atomkraft geht übrigens auch heute noch weiter, u.a. gegen die AREVA, die die belgischen und frz. Schrott-AKW mit Brennstäben versorgt:
http://weltweit.nirgendwo.in…
@Unerschütterlich
Kommunismus und Ökologie passen (nach aller historischen Erfahrung) ungefähr so gut zusammen wie Mohammed und der Weihnachtsmann. Eines der bekanntesten und traurigsten Beispiele ist der Aralsee. Einst war er viertgrößter Binnensee der Welt; der Sozialismus hat ihn (fast gänzlich) vernichtet..
"Kommunistische Ökospinner" - ein Parade-Oxymoron.