Willkommen im Club. Ungarn ist mit Viktor Orbán schon drin, Polen ist ihm gerade beigetreten. Am Einlass drängeln sich schon die Nächsten. In Österreich warten die Freiheitlichen auf ihre Chance, in der Schweiz feiert die SVP Erfolge, und in Frankreich treibt Marine Le Pen die Traditionsparteien vor sich her. In Dänemark und Finnland regieren rechte Parteien bereits mit, und wenn in den Niederlanden heute gewählt würde, wäre der Rechtspopulist Geert Wilders der neue Ministerpräsident. In diesen Tagen blicken alle Augen auf Deutschland, auf den Kampf der AfD gegen Angela Merkel. Denn stürzt Merkel, stürzt Europa.
Der Club der Rechtsparteien versetzt Regierungen in Panik, zumal die Grenzlinie zwischen rechts und rechtsradikal zusehends unscharf wird. Mögen ihre Programme auch noch so unterschiedlich sein, der Kampf gegen die Gegner schweißt die Rechten zusammen: Sie kämpfen gegen den Islam und die Globalisierung, und gegen Lügenpresse, Genderwahn und Menschenrechtsapostel kämpfen sie sowieso. Doch an erster Stelle bekämpfen sie die Europäische Union, genannt "das Monster". Das Monster habe stolze Völker zum Protektorat erniedrigt, und darum müssten diese ihr Schicksal wieder selbst in die Hand nehmen. So gut es geht ohne die EU, jeder für sich allein und Gott für alle. Es ist Zeit für den kommenden Aufstand. Zeit für die Konterrevolution.
Es liegt nahe, den Typus des rechten Politikers in den Blick zu nehmen, die toxische Mischung aus Ressentiment und Größenwahn, aus Rachsucht und lächelndem Hass. Aber viel interessanter ist die Frage, warum rechte Botschaften auf fruchtbaren Boden fallen. Welche Sehnsüchte rufen sie auf, warum fühlen sich viele Wähler von ihnen endlich verstanden?
Rechte und rechtskonservative Weltbilder sind gut erforscht, Politikwissenschaftler haben sie bis aufs Gerippe zerlegt, viel zu entdecken gibt es hier nicht mehr. Ihr ideologisches Herz stammt aus den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts, und seitdem ist nichts grundstürzend Neues hinzugekommen, einmal abgesehen vom Ziel einer "kulturellen Hegemonie", einer Idee, die man originellerweise dem Marxisten Antonio Gramsci entwendet hat. Die Brückenschläge ins "feindliche Lager" wurden raffinierter und die antikapitalistischen Wutgesänge nach der Finanzkrise 2008 schriller. Dafür ist es um das Lob der Ungleichheit stiller geworden, denn für Ungleichheit sorgt der Kapitalismus ja inzwischen selbst.
Kurzum, nicht das rechtskonservative Weltbild hat sich verändert; verändert hat sich der Resonanzraum, in dem es seine Wirkung entfaltet und für Wähler plausibel wird. Staatenzerfall, Flüchtlingstrecks, islamistischer Terror; Krise des Wachstums, Krise der Globalisierung, empörende soziale Spaltungen – jede dieser Krisen sprengt nationale Grenzen und überfordert die Politik. Weil keine transnationale Ordnung existiert, die die Menschen vor diesen Bedrohungen schützt, bleibt für die neue Rechte nur ein Weg noch offen: die nationale Selbsthilfe, der Rückzug in die feste Burg des autoritären Staates. Drinnen ist das Paradies und draußen die Hölle. Der Teufel, der kommt immer von draußen.
Von draußen kommt auch der "Kapitalismus", selbst enttäuschte Wirtschaftsliberale in der AfD wettern inzwischen gegen die "Diktatur der Banken". Der Front National hat seine Parolen fast komplett auf Kapitalismuskritik umgestellt, früher hetzte er gegen die jüdische Weltverschwörung, heute gegen den Weltfeind Amerika, den Erfinder der Globalisierung, die alles Stehende und Ständische hat verdampfen lassen. Dankbar greifen die Rechtsparteien die berechtigte Kritik am geplanten Freihandelsabkommen TTIP auf, um sie zu radikalisieren und völkisch scharfzumachen. Die Europäische Union, so heißt es dann, sei bloß eine heimtückische Erfindung der USA, sie selbst habe sich nie gewollt. Nun vollende TTIP die Unterwerfung des amerikanischen Zwillingskontinents unter die Gesetze der Wall Street. Auch die Flüchtlingstrecks verdanke Europa allein den Vereinigten Staaten; im Irakkrieg öffneten sie die Büchse der Pandora, und in Afrika zerstöre der Kapitalismus die Landwirtschaft. Seitdem überrollen "fremde Horden" den "abendländischen Kulturraum".
Doch warum ist der Kapitalismus gleichwohl attraktiv? Die rechte Erklärung lautet: Weil die "Völker" vom Liberalismus verführt wurden, vom leeren Versprechen einer multikulturellen Gesellschaft mit ihren verweichlichten Männern, vermännlichten Frauen, mit Hyperindividualismus, Homo-Ehe und "diversity". In der Lesart des russischen Philosophen Alexander Dugin, eines der intellektuellen Wortführer der europäischen Rechten, ist der Multikulturalismus das Trojanische Pferd des Kapitalismus. Unter dem Vorwand, den Völkern die Freiheit zu bringen ("Alles ist möglich"), sei er in ihr Innerstes eingedrungen und habe alle "natürlichen" Werte zerstört.
Kommentare
Was für ein simples Weltbild.
Welche Konterrevolution bitte schon. Das ist für mich ein unschön belasteter Ausdruck aus der DDR Vergangenheit, die ich hoffte überwunden zu haben. Solche Wörter wurden von Diktaturen verwendet!
Es ist irritierend zu sehen wie Bürger verunglimpft werden, die es wagen eine abweichende Meinung zu haben. Gott schütze mich vor diesen Demokratieverteidigern.
Ist Rassismus eine abweichende Meinung. Machen wir nicht vielmehr den Fehler, den es in Deutschland schon einmal gab, wenn wir diese "Meinungen" zu lange tolerieren?
Entfernt. Bitte äußern Sie sich sachlich und differenziert. Die Redaktion/mak
"Jeder, der die heutigen Zustände kritisiert und sogar ändern will, ist ein Menschenfeind!"
Stimmt nicht. Es gibt viele Ideen für Veränderungen, die nichts mit Menschenfeindlichkeit zu tun haben. Dann gibt es aber auch solche, die eben menschenfeindlich sind. Menschenfeindliche Ideen als menschenfeindlich zu bezeichnen - das wird man wohl noch sagen dürfen!
Ihre Aussage ist übrigens eine Art performativer Widerspruch.
Sie behaupten in ihrer Aussage einerseits, dass man keine Kritik am herrschenden System äussern dürfe, weil man sonst pauschal verurteilt werde. Mit ihrer Aussage weisen Sie aber andererseits genauso paschal jegliche Kritik and Ihrer Kritik zurück.
Damit ist Ihre Aussage typisch: Man will kritisieren aber bitte keine Kritik an der eigenen Kritik erhalten und sei sie noch so sachlich wie in diesem Artikel. Es steht Ihnen frei inhaltliche Argumente zu bringen. Doch entwader haben Sie keine, oder Sie begnügen sich einfachheitshalber mit der Paschaulkritikabwehr.
Und dabei werfen Sie der Presse und Politik auch noch vor, dass sie es sich mit ihren argumenten Gemütlich gemacht haben. Noch eine Art performativer Widerspruch.
"Etwas Besseres als die Freiheit finden wir überall. Warum das autoritäre Weltbild rechtspopulistischer Parteien so erfolgreich ist "
Das eine hat mit den anderen nichts zu tun. Auch unter einer linkspopulistische Regierung kann die Freiheit zugrunde gehen, wie man momentan an der GroKo eindringlich sehen kann.
Als ehemaliger Wähler der Linken und der Grünen sehe ich in einer Opposition eine der wichtigsten Grundsteine der Demokratie. Da es in unserem Parlament derzeit nur noch eine einzige Meinung in relavanten Politikfragen gibt, muss dafür gesorgt werden, dass das, was an Multikulti für Deutschland gefordert wird, auch im Bundestag einzieht: In diesem Fall Meinungsvielfalt und Streitkultur, die die Meinung der Bürger nicht mehr ignoriert.
Wenn die etablierten Parteien die Bürger ignorieren, dann treiben sie sie Populisten in die Arme. Allerdings sehe ich darin inzwischen weniger eine Gefahr als eine Chance für unsere Demokratie.
Rechtspopulistischer Parteien vertreten in der heutigen Zeit die Werte der Konservativen der 90er & des ersten Jahrzehnts dieses Jahrhunderts. Kann Jeder ganz einfach überprüfen, Wahlprogramm und Ziele der CDU aus dem Zeitraum mit den Vorstellungen der AfD der heutigen Tage vergleichen. Eine identische Entwicklung hat es in den meisten anderen Ländern in Europa gegeben.
Die gigantische Fehlentwicklung der EU wird im Artikel galant unter den Tisch gekehrt, der schwarze Peter der Fehlentwicklung wird den Bürgern der EU zugeschoben.
Sie halten die kategorische Angst vor allem Fremden nicht für ein Problem, sondern für ein gesundes Verhalten? Als Einzelperson würde man mit soetwas zum Psychiater gehen.
AFD und Pegida sind leider ein Ausdruck dessen, dass die Gesellschaft krank ist. Wenn die Rechten als Vernunftwesen und die Moralisten als Abschaum gelten, wird bereits klar, wie weit die Gesellschaft bereits am Abgrund steht.
Wenn man sich insbesondere die deutsche Geschichte genau anschaut, merkt man, dass es seit dem Zeitalter der Aufklärung durch das Dritte Reich und die DDR Zeiten die Moralisten waren, die Deutschland vorangebracht haben - und die Rechten, die Autokraten jene, die es in den Abgrund geführt haben. Wenn sich diese Gewissheit umdreht, dann steht die nächste Katastrophe bevor. Eine Katastrophe mit Ankündigung. Eine Katastrophe, die mit zu viel Toleranz vor rechten und autokratischen Auswüchsen ausgelöst wird.
@ce300,
Danke für den Hinweis.
So ist es mir auch unangenehm aufgefallen.
Zudem hat der Journalist auch klar seine Anti-Haltung (insbesondere gegen die AfD) zum Ausruck gebracht indem er den Hinweis auf die "Waffengewalt gegen Flüchtlinge" (trotz Klärung) weiter verwendete.
Dabei nennt sich die Presse doch stets überparteiisch und unabhängig...DAS ICH NICHT LACHE!!!
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Wenn die Rechten als Vernunftwesen und die Moralisten als Abschaum gelten
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Moralisten sind also per se Links...?
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Wenn man sich insbesondere die deutsche Geschichte genau anschaut, merkt man, dass es seit dem Zeitalter der Aufklärung durch das Dritte Reich und die DDR Zeiten die Moralisten waren, die Deutschland vorangebracht haben - und die Rechten, die Autokraten jene, die es in den Abgrund geführt haben.
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Ja klar. Die böse CDU und CSU haben habe nur das Grundgesetz federführend mit geschrieben. Und ich erinnre mich auch noch gut an die Hungerjahre, als CDU und CSU an der Regierung waren. Und die waren damals rechts. (mit Frau Merkel ist dies mittlerweile etwas anders. Einer der Gründe, wieso viele Wähler sich abwenden)
Links hat die Moral nicht gepachtet...
"Moralisten sind also per se Links...?"
Moralismus im Sinne von Humanismus ist sicherlich links. Sieht man ja auch an dieser Debatte. Inhumane Töne kommen nur aus einer Richtung.
In den 90ern war die CDU in Deutschland keineswegs europafeindlich eingestellt und in den 80ern auch nicht. Oder meinten Sie die umstrittene Kriminalisierung von Vergewaltigungen in der Ehe, die manch einer heutzutage vermisst?
Ich glaube die wenigsten Menschen haben kategorische Angst vor allem Fremden. Dann dürfte z.B. niemand mehr in islamische Länder fahren. Dann dürften die Menschen in den Großstädten sich nicht mehr auf die Straße trauen. Ich denke die wenigsten Menschen haben Angst vor einer Flüchtlingsfamilie aus Syrien. Das Problem ist nur das Bild, was uns die Politik über Wochen und Monate suggeriert. Angeblich sind es alles Fachkräfte, gezeigt werden nur Frauen und Kinder. Später wurde bestätigt, dass gezielt solche Bilder ausgesucht werden. Angeblich haben die meisten alle ein Pass. Nun kommt raus über 70% haben kein Pass. Angeblich sind es alles Syrer die vor Fassbomben fliehen. Schaue ich mich aber nun in Berlin um, bekomme ich ein ganz andere Bild. Angeblich sind sie weniger kriminell. Stimmt vielleicht für ein Teil, aber auch ich habe schon mehrere unangenehme Erfahrungen gemacht, die leider dazu geführt haben zu gewissen Gruppen Abstand zu halten. Und dennoch lebe ich gerne in einen Problemkiez und wechsel nicht ständig die Straße nur weil ich Angst vor Jeden habe. Aber mein Umgang hat sich aufgrund meiner Erfahrung geändert, ob ich es will oder nicht, ob sie es wollen oder nicht, nur wird diese Art von Diskurs, wie Sie sie führen uns nicht weiterbringen.
ich hätte ja nie gedacht dass ich mal Ihre Meinung teilen könnte nach all den Artikeln, die ich von Ihnen schon gesehen habe....
In der Zielrichtung muss ich Ihnen zustimmen - aber Sie verwechseln Ursache und Wirkung. Wenn man ließt, dass z.B. der Armutsbericht nicht so ausgebeitet werden sollte, weil das den Rechten zulauf bescheren könnte, dann ist das bestenfalls Unsinn. Die Ursache ist hier nicht, dass jemand die Daten sammelt und veröffentlicht sondern dass der Staat keine Geld mehr hat, seit der Spitzensteuersatz halbiert wurde.
Wenn Politiker und Journalisten aus welchen Gründen auch immer Dinge schönreden statt ehrlich zu berichten, dann wenden sich zunehmend mehr Menschen ab und dann Quellen zu, von denen man sich andere Informationen erhofft. Sie haben in der Ukraine gesehen, dass die einseitige Berichterstattung nur dazu führt, dass die Leute RT mehr glauben als deutschen Medien und bei den Flüchtlingen ist das nicht anders. Wenn mit Harz 4 der Begriff Leistungskürzung plötzlich nur noch Reform genannt wird merken dass die Leute und wenn man den handelnden Akteuren dann nicht mehr traut ist das nicht der Fehler der Bürger sondern der Begriffsverdreher. Hier auf die Bürger zu schimpfen ist ungefähr so intelligent wie die Annahme die Ukrainekriese hätte keine Geschichte vor dem Regierungssturz oder dass die Syrienkiese erst mit dem Bombardement Russlands begonnen hat und die 4 Jahre davor irrelevant sind.
"Wenn man den handelnden Akteuren dann nicht mehr traut ist das nicht der Fehler der Bürger sondern der Begriffsverdreher."
Im Großteil haben Sie recht, aber hier sind wir anderer Meinung. Ich denke es gibt soetwas wie Selbstverantwortung. Ich glaube nicht an die große Erzählung vom ausgenutzten Bürger. Die Unmündigkeit ist selbstverschuldet. Es gibt so viele Dinge, die man als Bürger positiv gestalten kann, sich an die AFD oder an RT zu wenden ist nichts davon. Es ist eigentlich nur die Bestätigung, dass man lieber - und das schlimmerweise noch selbstgewählt - ein unmündiger Bürger bleibt, der auf "die da oben" schimpft und sich selbst nicht in der Verantwortung sieht.
"die Moralisten waren, die Deutschland vorangebracht haben -"
Aha... So,so.
Kennen Sie den Begriff "Appeasement-Politik"? Ich gebe Ihnen dazu mal den Hinweis "Münchener Konferenz 1938". Und leider konnte Hitler mit Moral allein nicht besiegt werden.
...
Ich finde es immer besonders witzig, wenn AfD Unterstützer den Vergleich mit der CDU der 90er wagen. Dass diese Partei ab den 90ern eine Zuwanderung von 2,5 Millionen sogenannten "Russlanddeutschen" zugelassen hat und dazu noch über ein Million Flüchtlinge aus der Ecke Bosnien und Kosovo, wird geflissentlich unterschlagen. Das der Zuzug von Ausländischen Arbeitnehmern zwischen 1990 und 1998 noch mal weit über 2 Millionen Menschen nach Deutschland gebracht hat, ist wohl auch in Vergessenheit geraten.
Im übrigen sollte man Politik nicht nach den Wahlprogrammen beurteilen, sondern danach, was sie tatsächlich macht.
Tja es scheint so, dass wir Deutsche wohl noch nicht soweit sind. Und nicht nur wir, ganz Osteuropa.
Prinzip Ursache/Wirkung. Vor 08/15 war doch in Deutschland einigermaßen alles im Lot. Wenn über 80 Prozent der Bevölkerung Merkels Kurs ablehnen , müssen wir alle sehr krank sein.
"Wenn man sich insbesondere die deutsche Geschichte genau anschaut, merkt man, dass es seit dem Zeitalter der Aufklärung durch das Dritte Reich und die DDR Zeiten die Moralisten waren, die Deutschland vorangebracht haben - und die Rechten, die Autokraten jene, die es in den Abgrund geführt haben. "
Jetzt fragen Sie sich warum das so war, besonders bezüglich des dritten Reiches? Fällt was auf? Jegliche Radikalisierung des Volkes, und das nicht erst seit der französischen Revolution, hat eine Ursache.
Das war bei den Kommunisten nicht anders, die bis dato 120 Millionen Menschen auf dem Gewissen haben.
Und links ist dann alles in Ordnung.
Sie ergehen sich in Pauschalurteilen und Geschichtsklitterung.
Schon mal was von Stalin gehört, DDR, Mauer, Schießbefehl, Ceaucescu usw. usf.?... Vielleicht lesen Sie mal Herta Müller.
Und nein, ich bin kein Pegidaanhänger oder so, sondern für ein Verbot der NPD!
Da hat aber jemand die Moral für sich gepachtet.
Wie intolerant...
Die hatten nichts mit "links" zu tun. Die DDR war auch nicht demokratisch, nur weil es im Namen stand. Schall und Rauch und so, um mal einen berühmten Herren zu zitieren. Taten zählen.
Linkes denken ist im Kern das, was heute von den meisten als "moralisch" betrachtet wird. Das sind untrennbar miteinander verbundene Begriffe; wenn sie "moralisch" handeln, handeln sie automatisch "linksgrünversifft", ums auf Braun zu sagen.
Allerdings ist "Moral" der flexible Begriff. Die ist eben dem Zeitgeist und dem Ort unterworfen.
... als ob die Menschen willenlose Roboter wären. Man kann es sich auch sehr einfach machen, wahrlich.
Eine Vereinnahmung von Moral für nur eine politische Richtung oder Partei ist intolerant, also in sich unmoralisch. Darin liegt der nicht aufzulösende Widerspruch.
Und dann noch die "Grünen" mit ihrer parteitaktischen Scheinmoral...
...
[...]
"Sie halten die kategorische Angst vor allem Fremden nicht für ein Problem, sondern für ein gesundes Verhalten? ..."
Nicht alle haben Angst vor allem Fremden, aber durchaus Angst vor einer unkontrollierten Einreise von Millionen von Menschen. Viele andere Staaten haben das auch. Vielleicht sollten sie denen mal erklären, dass man als Moralist viel, viel weiter kommt...
Gekürzt. Bitte werden Sie nicht persönlich. Die Redaktion/ja
"Dabei nennt sich die Presse doch stets überparteiisch und unabhängig...DAS [sic!] ICH NICHT LACHE!!!"
Die Presse müsste nach Ihrer Ansicht also a?uch Faschismus und Idiotie verbreiten um Unabhängig und Überparteiisch gelten zu können?
Auf demokratischer und humanistischer Grundlage finden Sie in unserer (!) Presse eigentlich alles - aber für Hetze und Dummheit sind sich anscheinend viele Journalisten (und auch viele Politiker) zu schade.
Ich weiß gar nicht, wo das rechte Spektrum immer eine großartige Fehlentwicklung der EU sieht.
Sie ist drastisch gewachsen (ja, und dürfte einiges an Wohlstand und Stabilität in die neuen Mitglieder gebracht haben); der Euro und seine Krankheiten sind keine EU-Institution.
Aber vor allem:
Im Vergleich zu den 1980/90igern ist die EU tatsächlich doch demokratischer geworden. Vorher haben Ministerrat (Nationalstaaten) und Kommision die Angelegenheiten quasi unter sich ausgemacht, heute führt fast keine Entscheidung am Europäischen Parlament vorbei - inklusive öffentlicher Lesungen, Protokolle und aller Einflussmöglichkeiten, die Verbände, Bürger, Wähler und Medien auf ein Parlament haben.
Mein Eindruck ist eher, dass viele Bürger sich von dieser Demokratie in XXL überfordert fühlen.
"Waffengewalt gegen Flüchtlinge" - Die AfD hat sich in keiner Weise von dieser Aussage distanziert! Petry relativierte, dass das Gesagte im Gesetz stehe, jedoch steckt hier die Brisanz im Kontext der Rede, da es wohl nur zum "scharfmachen" gesagt wurde, womit sie um Verständnis für ihre Aussage warb und nicht um Distanz bemüht war. Und von Storch hat nur relativiert, auf flüchtende Kinder zu schießen ist dann doch nicht ganz so ok, auf erwachsene Flüchtlinge schon. Beide haben die Aussage um den Schießbefehl auf Flüchtlinge im Raum stehen gelassen, anders als Sie es uns weismachen wollen. Geklärt ist da gar nichts !
Die "Klärung" in der Schusswaffenfrage war wohl nur von AfD-Sympathisanten akzeptiert. Der Kontext von Petrys Aussagen in betreffendem Interview war eindeutig genug. Mit Rabulistik und Taschenspielertricks können Sie anderen kommen.
"Dabei nennt sich die Presse doch stets überparteiisch und unabhängig...."
- Auch Sie haben dieses merkwürdige Verständnis von Meinungsfreiheit, nach der sachlich vorgebrachte Kritik, ob jedem einleuchtend oder nicht, ob richtig oder versehentlich falsch, tabu sein sollte.
Aber jede Wette, dass Sie Applaus geklatscht hätten, wäre hier eine "PRO-Haltung (insbesondere gegenüber der AfD)" vertreten worden.
Den meisten "Kritikern" der "Lügenpresse" geht es doch gar nicht um "Unparteilichkeit" - ich bitte Sie!!
Denen geht es darum, dass ihnen die Berichterstattung subjektiv inhaltlich nicht in den Kram passt. So sieht es doch aus.
Mehr noch: Mit demBegriff "Lügenpresse" wurde ein Werkzeug geschaffen, mit dem auch Psychosekten bei der Rektrutierung arbeiten oder Diktaturen in ihrem Alltagsgeschäft. Verschwörerisch wird behauptet, jede Information per se sei falsch und will der gemeinsamen Sache nur schaden, es sei denn, die Information kommt aus den eigenen Reihen. Durch ständige Wiederholung, z.B. durch gemeinsames Skandieren von "Lügenpresse", wird sowas verinnerlicht, und wer das einmal so richtig tief drin hat, für den wird es Teil seiner Realität, der verliert dann die Fähigkeit kritisch zu sein. Das mag nicht bei jedem gleichgut funktionieren, aber als mächtiges Werkzeug funktioniert es beim überwiegenden Teil der Zielgruppe.
Es ist nicht die Angst vor allen Fremden, es ist die Angst weil die Regierung kein Konzept hat für eine gerechte Unterbringung der Flüchtlinge!
Würde nicht jeden Tag im TV eine Sendung vom 2 Weltkrieg laufen dann würde man sich diese Zeit nicht als "Vorbild" nehmen. Würde man nicht nur Östliche Bundesländer und Länder als Schuldige nehmen dann würde man auch eher wahrgenommen, aber die einseitigen Berichte (Flüchtlingübergriffe gibt es überall in Deutschland,siehe Wikipedia)dann würden einige Bürger sich mehr Verstanden fühlen und in die richtige Richtung kommen!
Tja die eine Seite hat Lügenpresse die andere das Wort Rassismusus.
Sie unterliegen einer Fehlannahme.
Wenn der Durchschnitts-deutsche "Fremdenangst" hätte würde er keine
"fremden" Länder besuchen.
Ihre Stringenz und Logik Prüfung ist völlig kaputt.
Eeine Reparatur Lohnt nicht mehr. Das müssen wir neu einbauen.
Mit Reset des Gesamtsystems.
Sie bekommen meine Leitlinien.
Touristen sind ok,
Arbeitende Ausländer auch (wenn nicht im Übermaß)
Bei Flüchtlingen und Asylbewerbern richten wir uns nach den USA
und Kanada und haben damit weit über Durchschnitt getan.
Extreme sind nie gut Forist SOT.
Vertrauen Sie mir. :-)
"...Fehlentwicklung wird den Bürgern der EU zugeschoben."
Wenn ich so einen selbstmitleidigen Märtyrermist lese, könnte ich echt ko****.
Die EU ist das beste, was Deutschland und Europa passieren konnte. Man muss ja nur die letzten 100 Jahre vergleichen.
Nur weil ein paar Kleingeister meinen, ihre dicken Bäuche wären noch nicht rund genug und die irrationale Angst, ihnen würde irgendetwas weggenommen, schüren müssen, wird ein neues Drittes Reich angezettelt?
Man hätte ein Teil der DDR bestehen lassen sollen für Kleingeister wie euch!
Ne echt nicht. Beide Worte sind bei der braunen Soße um Pegida, AfD und NPD verortet. Jemanden für rassistische Taten Rassist zu nennen ist etwas anderes, als der gesamten Presselandschaft beleglos die organisierte Lüge zu unterstellen. Oder in welcher Weise weicht Ihre Definition von Rassismus von jenen ab, wie sie bei Wikipedia, Meyers oder Brockhaus festgehalten sind?
" Sie haben in der Ukraine gesehen, dass die einseitige Berichterstattung nur dazu führt, dass die Leute RT mehr glauben als deutschen Medien"
Die Leute glauben RT mehr, insoweit RT ihre Ressentiments bedient.
Eine kleine Minderheit behauptet alle anderen würden lügen weil sie nicht die gleiche Meinung wie die Minderheit haben...oder in der Lage sind aus mehreren Perspektiven Dinge zu betrachten.
Die anderen nehmen diese Minderheit beim Wort, schauen was die so von sich geben, merken dass es das gleiche ist wie immer...und bezeichnen diese Minderheit als Rassisten.
Wer liegt wohl falsch?
Mensch, lesen Sie doch bitte genau, was ich schrieb.
1. Von der (nicht empirisch belegten, rein aus meiner Erfahrung als solche gesehenen) überwältigenden Mehrheit der Menschen im "Westen" werden ausschließlich im Kern "linksgrünversiffte", "politisch korrekte" - hach, die Kreativität der Braunen immer.. fast wie Steine - Werte als "moralisch" bezeichnet. Das liegt schlicht daran, dass "linksgrünversifftes" Denken eben Anti-Anusdenken ist. Im Kern. Es geht hier nur um die Werte.
2. Moral ist flexibel. Ihre Auslegung hängt von Ort und Zeitgeist ab.
Sie haben keine Ahnung, was Moralismus ist. Schauen Sie sich die Bewegungen in GB und in den USA Enfes des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts an. Und die waren alles Ander als links.
Och Gott, nun haben wir am Gymnasium schon jahrelang beigebracht bekommen, wie die DDR war und dann tauchen Leute wie Sie auf, die behaupten (ohne die linken Schriften zu kennen), dass die DDR nicht links war. Schön, dann sage ich jetzt als Konservativer, dass das NS-Regime nicht rechts war, weil die NationalSOZIALISTEN eben eine klassenlose Gesellschaft ("Volksgemeinschaft") wollten, eine nationale Revolution vollzogen und die "Judenbourgeiosie" ausrotteten. Das ist genauso Schwachsinn.
Und weil es in der Schule gelehrt wird, stimmt es auch? o.o Aha. Wusste gar nicht, dass Lehrersein der Garant für Weisheit und Intelligenz ist. Aber Legitimation ohne Reflexion ist ja der Lieblingswert des Konservativismus.
Mir ist schleierhaft, wieso Sie das nicht auseinanderhalten können/wollen. Sie bringen doch selbst die DDR und die Nazis an, die perfekte Beispiele dafür sind, dass der Name nichts mit tatsächlicher Ausübung zu tun hat. An der DDR war rein gar nichts links, weil es eine unfreie Gesellschaft in einer Oligarchie war. Fertig ist die Laube.
"[...] (ohne die linken Schriften zu kennen) [...]"
Na, nur zu, nennen Sie mir mal die "linken Schriften".^^ Bin gespannt, was da jetzt so kommt. Lustig allerdings auch, dass Sie glauben zu wissen, was ich so lese. Oder eher gruselig...?
Wenn Sie meine Beiträge tatsächlich verinnerlicht hätten, hätten Sie vermutlich bemerkt, dass es mir weniger um die althergebrachte und ziemlich dämliche politische Einteilung in "links" und "rechts" mit festen, dazugehörigen Begrifflichkeiten ging. Es ging mir um eine Einstellung. Eine Denkweise. Und ich werde kein drittes Mal wiederholen, was für eine.