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Am Morgen des ersten dieser drei Tage, die so vieles verändern werden, ahnt zumindest ein Mensch in Berlin, was geschehen wird. In einem Hinterzimmer frühstückt ein Mitglied der Bundesregierung mit einer Gruppe von Journalisten. In den kommenden 48 Stunden, sagt das Regierungsmitglied, werde Deutschland eine Herausforderung erleben, wie es sie noch nicht gegeben habe. "Die Leute werden sich über die grüne Grenze bewegen, die werden nicht mehr warten, die kommen, über die Autobahnen, die Straßen, über die Bahngleise."
Im Irak kursiere eine Botschaft, sagt das Regierungsmitglied, Deutschland nehme alle auf. "Viele folgern daraus: Das ist auch ein Weg für uns."
Es ist der 4. September 2015, ein Freitag, und alles, was das Regierungsmitglied an diesem Morgen vorausahnt, wird in den folgenden Stunden eintreffen – und noch viel mehr. Tausende Flüchtlinge werden sich von Ungarn aus, vom Bahnhof in Budapest, wo sie seit Tagen festsitzen, auf den Weg machen, sie werden zu Fuß über die Autobahn gehen, und spät in der Nacht wird sich die Bundeskanzlerin entschließen, diese Menschen in Zügen nach Deutschland zu holen.
Es ist eine extrem folgenreiche Entscheidung, denn es werden noch viel mehr Flüchtlinge kommen als erwartet, bald werden es bis zu 13.000 täglich sein und bis zum Jahresende eine knappe Million.
Es ist eine umstrittene Entscheidung, die das Land spalten wird und noch immer spaltet, der Riss geht durch Familien, Vereine, Betriebe, Redaktionen: Wie viel Zuwanderung halten wir aus? Woher kommen die Menschen, die wir aufnehmen? Sind potenzielle Attentäter darunter? Wie steht es um unsere Sicherheit? Vor allem aber: Hat Angela Merkel die Menschen dazu ermuntert, zu uns zu kommen – oder wären sie ohnehin gekommen?
Es ist eine historische Entscheidung, weil sie die Geschichte teilt, in ein Vorher und ein Nachher. Jene drei Tage Anfang September 2015, die man schon kurze Zeit später als "Merkels Grenzöffnung" bezeichnen wird, als "zweiten Mauerfall" gar, markieren eine Zäsur in ihrer Kanzlerschaft.
Momente, die einen ganzen Kontinent verändern, gibt es nicht oft. Dies ist so einer.
Heute, fast ein Jahr später, sind viele Akteure von damals bemüht, die Bedeutung des Wochenendes herunterzureden. Sie versuchen das auch, weil sie sich sonst unangenehmen Fragen stellen müssten: ob es die richtige Entscheidung war. Wer oder was zu dieser Entscheidung geführt hat. Und wie vorbereitet man auf die Flüchtlinge war.
Denn trotz der Ahnung mindestens eines Regierungsmitglieds, was an diesem Wochenende passieren werde, ist die Regierung noch am Freitagmorgen seltsam unsortiert. Die Kanzlerin hat lauter Routinetermine, sie wird eine Firma besichtigen, eine Wahlkampfrede halten und ein Parteijubiläum besuchen. Ihr Kanzleramtsminister, immerhin für die Koordinierung der Regierungsarbeit zuständig, wird sich auf den Weg nach Frankreich machen, nach Evian, um an einer Unternehmertagung teilzunehmen. Der Regierungssprecher wird sich im Laufe des Nachmittags mit privaten Terminen ins Wochenende verabschieden. Und der Innenminister liegt mit hohem Fieber zu Hause im Bett. Niemand hat daran gedacht, für zusätzliche Notunterkünfte zu sorgen, Busse oder Sonderzüge zu organisieren, die Polizei zu verstärken.
Monate der Zuwanderung
Wie sich die Zahl der eingereisten Asylbewerber entwickelt hat

Bereits am 19. August hat die Regierung ihre Flüchtlingsprognose auf 800.000 Ankommende erhöht, viermal so viele wie im Vorjahr – aber daraus folgte nichts. Ebenso wenig wie aus Merkels Satz "Wir schaffen das" auf ihrer Sommerpressekonferenz am 31. August in Berlin.
Heute, fast ein Jahr danach, räumt man in der Regierung ein, dass kein einziger Flüchtling, der an jenem Wochenende und in den Tagen danach nach Deutschland kam, von Sicherheitskräften überprüft werden konnte.
Dies ist die Chronik eines angekündigten Kontrollverlusts. Zwölf Reporter von ZEIT und ZEIT ONLINE haben dafür überall in Europa recherchiert, in Staatskanzleien und Flüchtlingsheimen, sie haben mit Sicherheitsbeamten gesprochen, vertrauliche Dokumente eingesehen und Lageeinschätzungen gelesen. Was sie zusammengetragen haben, ist die bislang detaillierteste Rekonstruktion eines Wochenendes, das Deutschland und Europa grundstürzend verändert hat. Alle Schilderungen basieren auf den Erinnerungen unmittelbar Beteiligter.
Es wird in dieser Chronik um den Nachtschlaf eines Ministerpräsidenten gehen. Um einen syrischen Gefreiten, der den Weg nach Norden findet. Um Sandwiches mit Putenfleisch. Um Anrufe, die nicht ankommen und vielleicht nie ankommen sollten, um Täuschungsmanöver und eine große politische Illusion.
Es wird um das Wort "Ausnahme" gehen und was es eigentlich bedeutet. Und es wird um Bilder gehen, immer wieder um Bilder: um Bilder, die um jeden Preis vermieden werden sollen, und um Bilder, die so stark sind, dass sie Politik machen.
Kommentare
Dennoch : Danke an DIE ZEIT für diesen aufwendig recherchierten Nachbericht, für den es anscheinend ein ganzes Aurorenkollektiv brauchte....
Wie gerne hätte man diese Details auch schon vor einem Jahr gelesen.
Ich schließe mich dieser Danksagung voll und ganz an!!
Angela Merkel hat niemanden eingeladen oder sonstwie angelockt.
Diese Behauptung wird nicht wahrer, nur weil manch besorgte Bürger das gerne so hinstellen, damit ihr schmales Weltbild passend bleibt
Sie hat in einem zögernden Europa reagiert, um eine humanitäre Katastrophe zu verhindern und um ein Statement für europäische Werte zu setzen.
Bravo dafür!
Und wer das anders sieht, soll bitte schlüssig erklären, wie er Hunderttausende Flüchtlinge an den Außengrenzen vor drohendem Winter erst einmal anders schnell versorgen will, zumal die dortigen Länder nicht die Spur an Interesse zeigten, etwaige Außenlager zu bauen oder sonstige Unterstützung zu leisten.
Das was geschehen ist, nennt sich schlichtweg Humanität. Die Million Flüchtlinge überfordert Deutschland nicht. Wir hatten vier Millionen Russlanddeutsche zu integrieren und sechzehn Millionen Ostdeutschen neue Perspektiven zu geben.
Wir haben das geschafft, stehen wirtschaftlich besser denn je da, und werden auch alles andere schaffen.
Und Katastrophenszenarien, Angst, Missgunst und Fremdenfeindlichkeit haben noch nie irgendetwas zum Besserwn bewegt.
"Sie hat in einem zögernden Europa reagiert, um eine humanitäre Katastrophe zu verhindern und um ein Statement für europäische Werte zu setzen."
Eine humanitäre Katastrophe die die betreffenden Personen selber herbeiführten führt bei mir nicht zu Mitleid.
Die Leute hätten in die Türkei zurück gekonnt, das wollte man nicht, man hat Druck aufgebaut und Merkel ist eingeknickt, sie hat ihre Pflicht ihrem Volk gegenüber vergessen und stattdessen emotional reagiert und sich erpressen lassen.
Wenn man die ersten Tausend nicht ohne Murren aufgenommen hätte, hätten sich die nächsten Hunderttausend wohl den Weg gespart. Dann hätte man massiv vor Ort investieren und untersützen können, für einen Bruchteil der Kosten, die eine Rundumversorgung hierzulande erfordert. Ja dafür hätte man erst einmal verkraften müssen, die ersten Glücksritter abzuweisen, aber im Endeffekt wäre womöglich mehr Leuten geholfen. Es gibt nicht den einzigen und auch nicht der perfekten Weg. Was Merkel gemacht hat, war lediglich der kurzfristig Bequemste.
Ich möchte hier nur bemerken, dass Fr. Merkel durch ihre Politik der bedingungslosen Solidarität mit George Dabbelju und der amerikanischen Außenpolitik vor und während ihrer Kanzlerschaft die Destabilisierung des Nahen und Mittleren Ostens mit verursacht und somit auch Mitverantwortung an dortigen Konflikten, der Stärkung des radikalen Islam und den daraus entstehen Flüchtlingsbewegungen hat.
Kein Bravo dafür von meiner Seite...das nennt sich schlichtweg politisches und menschliches Versagen.
Entfernt. Nutzen Sie die Kommentarbereiche bitte um sachliche Argumente und Meinungen auszutauschen. Die Redaktion/rg
"Angela Merkel hat niemanden eingeladen oder sonstwie angelockt.
Diese Behauptung wird nicht wahrer, nur weil manch besorgte Bürger das gerne so hinstellen, damit ihr schmales Weltbild passend bleibt"
Die Migranten selber sagten Merkel hätte sie eingeladen.
http://www.nzz.ch/feuilleton…
Lesen sie da, da können sie sich gut einreihen.
Entfernt. Nutzen Sie die Kommentarbereiche bitte um sachliche Argumente und Meinungen auszutauschen. Die Redaktion/rg
Tweet des Bamf am 25. August, 13.30 Uhr: "#Dublin-Verfahren syrischer Staatsangehöriger werden zum gegenwärtigen Zeitpunkt von uns weitestgehend faktisch nicht verfolgt."
Zu sagen "Es ist zwar gegen die Regeln, aber ihr könnt trotzdem kommen" ist natürlich eine Einladung.
Nein, nicht von Merkel persönlich. Aber sie hat die Aussage ihrer Behörde nie revidiert oder auch nur relativiert.
Spätestens die Selfies mit der Kanzlerin, die in Windeseile über die Nachrichtenticker verbreitet wurden, sind eine Einladung gewesen. Wolfgang Schäuble, fürchte ich, hatte mit seiner spitzen Bemerkung vom "Skifahrer, der Ausversehen eine Lawine auslöst" nicht ganz Unrecht.
Die sind alle aus der Türkei vor den Fassbomben von Erdogan geflohen. Warum hat Mutter Theresa dann nicht dieselbe Aktion in Idomeni durchgeführt. Die Situation war vergleichbar. Hat sie vielleicht ihren Fehler erkannt und wollte ihn nicht ein 2. Mal begehen? Nur mal so zum nachdenken.
@vincentvision
Da Sie mal wieder den völlig schiefen Vergleich mit der Wiedervereinigung bringen:
Noch einmal vielen Dank dafür, dass Sie den RusslandDEUTSCHEN und den OstDEUTSCHEN Perspektiven gegeben haben und Sie diese so erfolgreich integriert haben.
Bitte danken Sie aber auch einmal den Ostdeutschen, dass diese die Reparationszahlungen an die sowjetische Besatzungszone für Sie übernommen haben.http://www.zeit.de/1993/02/ungerech….
Und nein, wir haben nichts geschafft! Aussagen wie Ihre zeigen doch deutlich, wie groß die Kluft zwischen Ost- und Westdeutschen scheinbar immer noch ist.
Dieses Phänomen erstaunt mich in den letzten Monaten am meisten - diejenigen, die von allen Toleranz und Verständnis gegenüber Flüchtlingen aus allen Teilen der Welt verlangen, pauschalisieren was das Zeug hält, wenn es z.B. um Ostdeutschland geht. Grüne und Linke, die jahrelang vehement und zum Glück auch sehr erfolgreich für Gleichberechtigung, für den Tierschutz, für die Unversehrtheit unserer Kinder gekämpft haben, fordern nun von uns Toleranz gegenüber religiösen Bräuchen, die diesen Errungenschaften absolut entgegenstehen.
Zitat: Angela Merkel hat niemanden eingeladen oder sonstwie angelockt.
Warum wird dies dann in so großer Zahl von den Flüchtlingen behauptet, AM hätte sie eingeladen. Sie seien Gäste von AM. Die werden da doch nicht etwas missverstanden haben. Fragen über Fragen.
Finde auch die Leute waren erst safe in Deutschland und Schweden, den beiden Ländern mit den höchsten Sozialleistungen
finde auch von Aleppo aus ist Deutschland das einzig mögliche Ziel
Wie man anständig debattiert haben sie offenbar nie gelernt. Sie versehen Kritiker hier und in anderen Kommentaren mit dem Attribut "braun", das alleine Sagt schon aus das sie nur binär denken können: Jeder der nicht auf Ihrer Linie ist ist ein Nazi. So ein Schubladendenken ist eigentlich genau das was man einem Rassisten nachsagt.
Aber sei es drum, dann sind wir eben in Ihren Augen braun. Das ändert wenig daran das unser Land tagtäglich mit negativen Folgen aus der Migrantenwelle konfrontiert werden welche das Bild von den armen Schutzsuchenden schon lange wie ein Kartenhaus haben einstürzen lassen.
"Und Katastrophenszenarien, Angst, Missgunst und Fremdenfeindlichkeit haben noch nie irgendetwas zum Besserwn bewegt."
Märchen aber auch nicht.
vincentvision #11
"Angela Merkel hat niemanden eingeladen oder sonstwie angelockt."
Dann frage ich mich immer, wie solche Auffassungen entstehen können?
http://www.krone.at/oesterre…
„Zu sagen ,Es ist zwar gegen die Regeln, aber ihr könnt trotzdem kommen‘ ist natürlich eine Einladung.“
Nein, es war nicht gegen die Regeln, weil das BAMF von Gerichten erzwungen wurde, 1. syrische Asylbewerber als Flüchtlinge nach der Genfer Flüchtlingskonvention anzuerkennen (vgl. https://www.proasyl.de/news/…) und 2. keine Rückführungen mehr nach Ungarn gestatttete (vgl. http://www.lto.de/recht/nach…).
Wie ist das so, wenn einem so viel Widerspruch entgegen schlägt? Ich würde mich selbst mal hinterfragen, außer ich finde Provokation "geil"!
Zum Thema "eingeladen": Ich kann mich noch erinnern, wie Flüchtlinge auf der Balkanroute erstaunt bis erbost darüber waren, dass Deutschland sie nicht direkt mit Bussen abholt, wo doch "Flüchtlinge in Deutschland so willkommen und gebraucht wären", wie sie in deutsche Kameras sagten.
Dieser Erwartungshaltung nicht von Anfang an zu widersprechen ist ein weiterer großer Fehler von Merkel, ob explizit eingeladen oder nicht.
Ist das ein Argumentum ad populum? Die Plausibilität Ihres Kommentars hat den angesprochenen Leser bestimmt überzeugt.
Sorry, ich habe keinen "Leser angesprochen" sondern lediglich einen Mitforisten mitgeteilt, dass mir seine oftmals provozierenden und teilweise beleidigenden Kommentare gehörig auf den Senkel gehen. Nicht mehr und nicht weniger.
Und wo hat er jemanden in #11 beleidigt?
Ihr Diskursverständnis ist wirklich armselig, wenn Sie alleine deshalb provoziert fühlen, weil jemand eine andere Meinung hat als Sie.
Das übliche Totschlagargument auf beiden Seiten. Zieht bei mir nicht, deshalb werde ich auch nicht darauf eingehen. Ansonsten lesen sie die Kommentare des Users und vielleicht verstehen sie dann, was ich meine.
Hab gerade gesehen, der besagte Kommentar wurde gelöscht - warum wohl?
Nein, Ihr Kommentar, auf den ich antwortete ist eine Antwort auf #11, wohingegen der gelöschte Kommentar, den Sie wahrscheinlich meinen, #11.4 ist. Deshalb bezog sich meine Frage auf unterstellte Beleidigungen in Kommentar #11.
Ich habe leider die Erfahrung gemacht, dass die Menschen, die Angst vor der Zukunft haben (etwas anderes ist es m.M.n. nicht) sich nicht an der Lösung des augenblicklichen Problems beteiligen. Ich achte und respektiere diese Angst (im tiefen Inneren habe ich sie auch), aber ich nahm mir vor, mich aktiv mit dem Flüchtlingsproblem zu beschäftigen und: siehe da! Es nahm mir zwar nicht diese Art der Urangst, etwas zu verlieren, aber es HALF MIR ENORM, ZU VERSTEHEN UND DIE UNUMKEHRBARE SITUATION ANZUNEHMEN!! Und das ist für mich das Wichtigste und eine Art Ausgleich!
"Im Irak kursiere eine Botschaft, sagt das Regierungsmitglied, Deutschland nehme alle auf. Viele folgern daraus: Das ist auch ein Weg für uns."
Diese Botschaft wurde bis heute nicht widerrufen. Das ist auch ein Grund für Tausende Tote im Mittelmeer, wahrscheinliche Milliardenumsätze der Schleppermafia und nicht zuletzt mitunter chaotische Zustände und zunehmende Unsicherheit im Land. Deutschland hätte nun längst auf dem harten Weg lernen müssen, dass Asyl bzw. eigentlich ja Zuwanderung nicht so funktioniert, aber es geht einfach weiter, im Moment etwas schleppender, solange man sich auf den guten Willen eines türkischen Autokraten verlassen kann. Selbst Österreich und Schweden haben eingelenkt, nur Deutschland betreibt weiterhin die Politik des Zuschauens und der moralisch bedingten Nicht-Handlungsfähigkeit. Ein Witz ist das und genauso unverantwortlich gegenüber den Migranten, die sich hier wer-weiß-was für Perspektiven erhoffen wie gegenüber der eigenen Bevölkerung, die nicht einmal gefragt wurde.
"Diese Botschaft wurde bis heute nicht widerrufen"
Schlimmer noch, die Botschaft wird immer wieder durch das alters-starrsinnige "wir schaffen das" oder das "wir können 1 Millionen Flüchtlinge aufnehmen (Gabriel) bestärkt. Das wirkt wie ein Magnet. Wenn ich mit Nichtstun bei freier Kost und Logis, unentgeltlicher Krankenversicherung, kostenloser Ausbildung und was sonst noch mehr "verdiene" als an meinem Heimatort, dann sieht man eine Auswanderung nach Germoney natürlich als eine super Option.
Von den neuen "Mitbürgern" dürften nur die wenigstens wirklich Bedürftige sein. Beispielhaft dazu eine Diskussion, die ich hier in Dubai mit einem Syrer in meinem momentanen Kunden hatte, nachdem er herausfand, dass ich Deutscher bin:
Er: "Kannst du mir eine Einladung schreiben?"
Ich: "Wofür? Ich habe keine Party geplant."
Er: "Ich will nach Deutschland . Da bekommt man doch eine Wohnung und ein gutes Gehalt von der Regierung."
Ich: "Sprichst du Deutsch?"
Er:"Nein, muss man das?"
Ich: "Für Einladungen bin ich nicht zuständig. Kannst dich ja mal an Merkel wenden."
Er: "Ja, habe ich auch schon mal dran gedacht."
Der gute bekommt in seinem momentanen Job nach meiner Einschätzung 10,000 Dirham im Monat (etwa 2,500 Euro brutto=netto), fürs Klinkenputzen.
Soviel zum Thema Merkel'scher "Pull Faktor". Auch bei meinen Business Partner wie z.B. SAP Middle East machen sich immer wieder "Verfolgte" auf eigene Faust ohne Visum oder Jobangebot ins gelobte Land auf.
Könnte es vielleicht sein, dass Angela Merkel mit ihrem leichtfertigen "Wir schaffen das" einfach nur Günter Schabowski mit seinem "nach meiner Kenntnis sofort, unverzüglich" (was auch eine Grenzöffnung verursachte) kopieren wollte?
Beim Lesen des Artikels hatte ich auch so ein Déjà-vu...