In der Geschichte der fortschreitenden Liberalisierung war die Ehe für alle ein erwartbares Kapitel, auch wenn die Hastigkeit überrascht, mit der das jetzt alles über die Bühne ging. Die Fairness gebietet es, dass gleichgeschlechtliche Paare vom Krankenhaus bis zum Erbschein genau so leben können wie Paare in einer klassischen Verbindung von Frau und Mann.
Natürlich gilt das auch für den Lebensbereich, der für die meisten Menschen zentral ist: die Elternschaft. Warum sollen zwei Frauen oder zwei Männer nach Einzelfallprüfung kein Kind adoptieren können? Die Kriterien sind sicher streng genug.
Was verwundert, ist aber nicht nur die Plötzlichkeit. Seltsam ist auch, dass wir jetzt den zweiten Schritt vor dem ersten machen: Die Gleichstellung Homosexueller kommt vor der Gleichstellung von Mutter und Vater.
Viele Menschen glauben, dass ein leiblicher Vater automatisch das Sorgerecht für sein Kind habe – weit gefehlt. Leibliche Vaterschaft bedeutet im Grunde nichts. Vater wird man vielmehr nur durch Heirat oder anderweitige Zustimmung der Mutter.
Legendär ist das Urteil des Bundesverfassungsgerichts, das vor einigen Jahren einem Mann den Vaterschaftstest verweigerte, als seine – noch mit einem anderen Mann verheiratete – Lebensgefährtin einige Monate nach der Geburt des gemeinsamen Kindes auszog, um zu ihrem Ehemann und zu den älteren beiden Kindern zurückzukehren, natürlich mit dem Säugling. Das Recht ist immer aufseiten des Ehemanns.
Daran wird mit großer Hartnäckigkeit festgehalten. Es sind vor allem linke und liberale Kräfte, die den Männern, die als verdächtige Macht gelten, keine Zugeständnisse machen wollen. So blieb auch ein Gesetz unfertig liegen, das 2015 vom Bundesverfassungsgericht gefordert worden war. Es hatte einem "Scheinvater" – also einem Mann, der fälschlich von sich dachte, er sei der Vater – nach Auffliegen der Täuschung durch die Frau nicht das Recht zugestanden, von der Mutter den Namen des leiblichen Vaters zu erfahren, um den Unterhalt zurückzufordern. Denn da war nach damaliger Gesetzeslage der Schutz des Intimlebens der Mutter wichtiger.
Anderthalb Jahre brauchte Justizminister Heiko Maas, um einen Gesetzentwurf durchs Kabinett zu bringen, in dem es zwar eine Auskunftspflicht der Mutter geben sollte, aber keine Rückerstattung der Unterhaltszahlungen für den Zeitraum, in dem der Scheinvater nicht an seiner Vaterschaft gezweifelt hat. In dieser Zeit habe er doch schließlich das Familienleben genossen!
Gegen die Auskunftspflicht der Mutter wandten sich auch die Grünen, denen das Private plötzlich gar nicht mehr so politisch, sondern sehr intim erschien. Dass ein Kind früher oder später seinen Vater kennen möchte: pah!
Zielsicher destruktiv war auch Sigmar Gabriels Idee, bei säumiger Unterhaltspflicht den Führerschein zu entziehen. Als ob dann mehr Unterhalt entrichtet würde. Statistiken, die eine enge Kopplung der Zahlungsmoral mit der Häufigkeit belegen, mit der ein Vater sein Kind sieht, gibt es in den USA. Hierzulande fehlen Zahlen dazu. Das Gesetz über die Scheinvaterschaft wurde im Entwurf übrigens als alternativlos bezeichnet, kam aber bislang nicht in den Bundestag.
Die klassische Ehe diente früher zur Beruhigung der ewigen männlichen Unsicherheit bezüglich der Nachkommen. Man muss ihr keine Träne nachweinen. Dass wir bislang kein Konzept für die Vaterschaft ohne Ehe haben, ist allerdings ein Versäumnis, dessen Dramatik kaum zu überschätzen ist.
Immer häufiger wachsen Jungs überhaupt ganz ohne Männer auf. Sie leben bei einer alleinerziehenden Mutter, treffen auf Kindergärtnerinnen und Lehrerinnen. Männlichkeit erscheint ihnen als etwas sehr Fernes, nur durch Überanstrengung Erreichbares. Daraus resultiert dann das, was heute oft fälschlicherweise als "toxische Männlichkeit" bezeichnet wird.
Das Konzept moderner Vaterschaft in Zeiten der DNA ist eigentlich lächerlich simpel: Auf die Leiblichkeit kommt es an. Muss man wirklich daran erinnern, welch starkes Band sie ist?
Die Ehe für alle ist gut gemeint. Aber sie läuft Gefahr, die echte Vaterschaft weiter zu unterminieren. Denn schwule Paare werden nach Jahren auf dem Adoptionsamt bestimmt auch jene Erfolglosigkeit erleben, die für leibliche Väter beim Sorgerecht längst bleierner Alltag ist.
Dass Schwule sich gern darauf berufen, auch Jesus habe zwei Väter gehabt, zeigt, dass sie sich mit dem Problem der leiblichen Vaterschaft und der politischen Debatte darüber nicht auseinandergesetzt haben.
Vielleicht schreibt ein Dramatiker ja in der Zwischenzeit das Stück über den Mann, der mit dem Wunsch auf Vaterschaftstest scheitert, während sein Sohn von der Mutter zur Adoption freigegeben wird und schließlich bei zwei netten Frauen aufwächst: die perfekte Versuchsanordnung für die gute alte pathologische Hypermaskulinität.
Aber wer weiß, vielleicht setzt sich irgendwann die Erkenntnis durch, dass Heteronormativität sich, wie das Wort schon sagt, illiberal auch gegen Heteros richtet, indem sie eine überkommene Arbeitsteilung zwischen Mann und Frau zementiert. Dann könnte das Leid der Kuckuckskinder, der Stiefkinder und all der Kinder, die keinen oder den falschen Vater haben, endlich gemindert werden. In der Zahl stehen sie den Homosexuellen übrigens nicht nach. Nur eine Lobby haben sie nicht.
Kommentare
Sehr gute Analyse Herr Böhnt, aber ich denke, dass ein Umdenken bei der Frage nach der juristischen Stellung der Vaterschaft langsam, vielleicht zu langsam einsetzt. Andere Staaten, beispielsweise Belgien, haben bereits seit Langem gute Erfahrungen mit dem Prinzip des Wechselmodells gemacht. Nun scheint Deutschland nachzuziehen: http://www.lto.de/recht/nach…
Allerdings sind die Klischees und Vorurteile gegen Väter, die eine gleichberechtigte Stellung bei der Erziehung ihrer Kinder einfordern, in einigen Köpfen nahezu einzementiert. Solange es nicht selbstverständlich ist, dass Väter die gleiche/gleich gute Erziehungsarbeit zu leisten imstande sind, solange Mütter als Heilige Kühe betrachtet werden, denen wie naturgegeben alle Rechte zustehen (vom Recht über den Aufenthalt des Kindes zu bestimmen bis zum Recht auf 100% des Unterhalts, auch wenn die Erziehungsleistung nur 50% beträgt), solange wird der Weg zur tatsächlichen Gleichberechtigung zwischen Vätern und Müttern lang und steinig sein.
Na so was - Sie sind ja ein Feminist!
So lange die etablierten Parteien - außer vielleicht zu Teilen die FDP - deutlich feministisch ausgerichtet sind, wird sich nur mit gesellschaftlichem Druck (insbes. von betroffenen Männern) etwas zu Gunsten von Vätern ändern.
Gesellschaftlichen Druck kann man beispielsweise erzeugen, indem man Parteien NICHT wählt, die eine feministische/männer-/väterfeindliche Agenda vertreten und den Grund für die Nichtwahl öffentlich macht.
Ich wähle die SPD (von den Grünen/die Linke mal ganz zu schweigen) genau aus diesem Grund nicht und werde für die FDP (wenn auch schweren Herzens) stimmen.
Das geht mir auch so!
Mir auch!
Auch ich, als ehemaliges SPD-Mitglied, werde nunmehr wohl erstmalig die FDP wählen in der Hoffnung, dass sich etwas an der väterfeindlichen Politik in diesem Lande ändert.
Aufgrund eines Doppelpostings entfernt. Die Redaktion/rc
Mit ihrer Positionierung für Wechselmodell und Väterrechte, hat die FDP (Leider) ein alleinstellungsmerkmal.
Wenn man die Gründen früher alleine wegen ihres Einsatz für den Atomausstrieg gewählt hat, werde sicherlich viele jetzt die FDP als EIN-Thema-Partei wählen.Um ein zeichen zu setzen.
Letztendlich ist die Hoffnung ja nicht unberechtigt, dass bei den wirtschaftsliberalen Programmpunkten, der Koalitionspartner als Regulativ entgegen wirkt.
Und gerade ein Thema wie das Wechselmodell wird dann eher ein Punkt sein, in dem man der FDP Zugeständnisse machen kann, um sie zur Koalition zu bewegen.
"Gesellschaftlichen Druck kann man beispielsweise erzeugen, indem man Parteien NICHT wählt, die eine feministische/männer-/väterfeindliche Agenda vertreten und den Grund für die Nichtwahl öffentlich macht."
Ich finde Ihren Beitrag #1 gut und stimme Ihnen zu, wundere mich aber, dass Sie hier dem Feminismus den schwarzen Peter zuschieben wollen. Der Feminismus kämpft nämlich genau gegen solche tradierten Rollenklischees, die wie Sie schreiben
"Mütter als Heilige Kühe betrachtet werden, denen wie naturgegeben alle Rechte zustehen"
Das hat wirklich rein gar nichts mit Feminismus zu tun, im Gegenteil.
> Der Feminismus kämpft nämlich genau gegen solche tradierten Rollenklischees, die wie Sie schreiben <
Tut der Feminismus das auch dort, wo die tradierten Klischees weiblichen Interessen entgegenkommen?
Nach meinem Eindruck haben Feministinnen z. B. überhaupt nichts dagegen, wenn Vätern nach der Trennung von den Müttern ihrer Kinder eine gemeinsame Erziehung im Rahmen des Wechselmodells zugestanden wird.
Davon, dass sie Männern die Durchsetzung des Wechselmodells auch gegen den Wunsch der Mutter zugestehen, habe ich aber noch nichts gehört.
Ich habe noch nie erlebt, dass sich Feministinnen für männliche Belange einsetzen, vielleicht mal abgesehen von Equity Feminists wie Christina Hoff Summers. Es ist im Gegenteil ein oft beschriebenes Gesetz dieser Ideologie, das Männer die Nutznießer strukturell bedingter Privilegien sind. Da kann es naturgemäß keine Diskriminierungen geben. Zeigen Sie mir bitte die Feministinnen, die sich für das wechselmodell engagieren, verlinken Sie Beiträge von F., die sich gegen die Benachteiligung von Jungen in der Schule, für mehr männliche Grundschullehrer einsetzen, zitieren Sie F., die die hohe Selbstmordrate männlicher Teenager wenigstens bedauern... Sie werden nichts dergleichen finden.
Never change a running System
Man findet also nichts dergleichen? Dann gucken Sie doch mal hier:
https://pinkstinks.de/maenne…
Oder hier, in Emma Watsons Rede vor der UN:
""Tatsächlich ist Selbstmord Todesursache Nr. 1 für Männer zwischen 20 und 49 in Großbritannien", so Watson in ihrer Rede. "Sowohl Männer als auch Frauen sollten sich sensibel fühlen dürfen, sowohl Männer als auch Frauen sollten sich stark fühlen dürfen. Wir wollen nicht darüber sprechen, dass Männer in geschlechtstypischen Stereotypen gefangen sind, aber ich kann sehen, dass sie es sind." "
http://www.frauenzimmer.de/c…
Nur mal so aus dem Ärmel geschüttelt. Aber Sie haben ja auch nicht ernsthaft danach gesucht, oder?
Ich sehe viel als Student schon. Vielleicht nicht so gravierend aber trotzdem nervig.
1.) Frauenbibliothek in die nur Frauen dürfen - gerade in der Prüfungsphase wo Plätze zum lernen begehrt sind sehr nützlich. Wegen Feministinnen entstanden.
2.) dass nur Frauen Gleichstellungsbeauftragte werden dürfen (absurd vom Namen her schon dadurch).
3.) die überwiegend Frauen bei mir im Studium freut es sehr, dass es immer wieder Exkursionen zu Versuch. Industrien für spätere Jobs nur für Frauen gibt. Setzt sich auch keiner für Männer ein. Also ich habe zumindest keine solchen Kontakte (obwohl ich Mann bin)
"Oder hier, in Emma Watsons Rede vor der UN:"
Und für was hat sie manipulativ auf die Tränendrüse gedrückt(Schauspielerin! das darf man bei solchen Auftritten nicht vergessen)?
Richtig! Für HeForShe, nicht für TogetherForEveryone. Nein, für eine Aktion, die alleine dafür wirbt, dass Männer etwas für Frauen tun.
Feministen machen nichts für Männer. Das ist eine Behauptung, die nur dazu verwendet wird um echtes Engagement für Männer zu verhindern! Die protestieren gegen die Förderung von Männerhäusern, weil man ja alle Mittel für Frauen braucht.
Es wurde versucht die Aufführung von 'The Red Pill' zu verhindern, weil sich der FIlm mit Männerrechten beschäftigt. Feministen sind, bis auf ein paar Ausnahmen, überwiegend Misandristen.
Das merkt man auch daran, dass sie behaupten Misandrie und Sexismus gegen Männer würde überhaupt nicht existieren, indem sie Fantasiedefinitionen benutzen. Alles nur damit ein Mann niemals Opfer ist und sie ihren Unterdrücktenbonus verlieren.
Geht mir genauso. Ich war bisher klassischer SPD-Wähler und kann eigentlich auch mit der Umweltpolitik der Grünen viel anfangen, aber seit die sich auf Identity Politics Themen festgefahren haben sind sie für mich unwählbar. Zum Glück wohne ich in Bayern, da kann ich mit der Kombination CSU + Zweitstimme FDP das richtige Zeichen setzen. Die CDU hat in der Hinsicht ja auch schon ihre Werte verraten.
Es ist spannend zu lesen, dass alleine in dieser schmalen Kommentarspalte acht Männer (ich nehme wenigstens an, dass es sich um Männer handelt) die gleichen Empfindungen bezüglich der etablierten Parteien umtreibt. Ermutigend!!
Feminismus
Ein Ismus ist eine Weltanschauung, die von sich behauptet, die einzig richtige zu sein.
Feminismus wird leider immer wieder mit Gleichberechtigung verwechselt. Das sind aber zwei grundverschiedene Haltungen.
Es sind mehr, als man(n) denkt. Es fehlt noch eine verbindende Initiationsgruppe. Vielleicht werden das die Liberalen Männer (in der FDP) sein, deren Gründung ansteht.
Aufgrund eines Doppelpostings entfernt. Die Redaktion/rc
Der Feminismus kämpft gegen Männer - und das mit allen Mitteln! Als Mann darf ich dieser politischen Richtung also immer und gerne den schwarzen Peter zuschieben. Wohlgemerkt rede ich von Feminismus - nicht von Gleichberechtigung
"Nur mal so aus dem Ärmel geschüttelt. Aber Sie haben ja auch nicht ernsthaft danach gesucht, oder?"
Nur war in der Rede keinerlei Forderung für ein SheForHe zu finden. Sie ist mal wieder das klassiche Beispiel für das konsequenzfreie Floskeln dreschen, um Männer dazu zu überreden, sich für die Belange der Frauen einzusetzen. Nach dem Motto "Wir haben ja durchaus die Männerprobleme im Blick, aber wir brauchen dringender Hilfe".
Sie hat sich in der Rede auch Beschwert, dass ihr Vater nie die öffentliche Anerkennung bekommen hat, den ihre Mutter bekommen hat, auch wenn er ebenso wichtig für sie war. Konkrete politische Forderungen, wie man hier etwas tun könnte um männliche Probleme anzugehen gibt es aber nicht. Tut mir leid, aber einem Mann zuzugestehen, in der Öffentlichkeit zu heulen, hilft wenig, wenn man die Gründe für diese Verzweifelung negiert, und Gewalt und entwürdigendes Verhalten in Beziehungen nur für ein Thema mit Frau/opfer-Mann/Täter Schematik akzeptiert.
Von der Förderung männlichen Familienengagements, für das erstmal konkrete sexuelle Diskriminierungen in den Gesetzen beseitig werden müssten, noch gar nicht zu reden.
Gleichberechtigung ist keine Einbahnstraße in der Wirtschaftspolitik sondern zweispurig auch in der Familienpolitik zu betreiben. Und solange Feministen dafür nicht ebenso vehement kämpfen muss mans ich nicht wunden, wenn Reden wie die von Emma Watson nur als Lippenbekenntnisse wahrgenommen werden, die keiner ernst nimmt.
Sehr schön auf den Punkt gebracht, nur die Zahlen, über die Koppelung von Zahlungsmoral and die Bindung zum Kind die gibt es auch in deutschland. Allesamt vom aus dem ersten 2000er jahrzehnt unter SPD Justiz- bzw. Familienministerinnnen erstellt.
Es gibt zwei Faktoren die die Zahlungsmoral beeinflussen.
1.) Sorgerecht (gekoppelt mit der Häufigkeit des Umganges)
Während Väter, die häufigen Umgang haben, zu 85% in voller Höhe den Unterhalt zahlen, sind es unter Väter die nie ihre Kinder sehen nur 40%.
2.) Berufstätigkeit der Mutter
Immerhin 83% der unterhaltspflichtigen Eltern, deren Ex-PartnerIn selber ihren Lebensunterhalt verdienen geben an, dass sie noch nie in Zahlungsverzug gekommen sind. Bei nicht erwerbstätigen Unterhaltsberechtigten sagen das gerade mal 57%. Wärend bei ersten nur 9% sagen, dass es häufiger mal zum Zahlungsverzug kam, sind es fast 34% unter denjenigen, deren Ex-Partnerin fremdfinanziert über die Runden kommt.
Aber sowas berücksichtigt man natürlich nicht, wenn man lieber das Leid der alleinerziehenden beklagen möchte und eine Ausrede sucht warum sich das gerne propagierte "Erfolgsmodell alleinerziehend" mit 40% HartzIV Empfängerinnen noch nicht als so erfolgreich erweist.
http://wp.me/p4lPqd-16W
das ist halt nicht monokausal. meist ist der Mann mindestens mitverantwortlich dafür, dass die Frau keinen Job und eine schlechte Jobperspektove hat. Er wird gesagt haben "du kümmerst dich um die Kinder, Krippenplatz kriegen wir nicht, und können wir uns eh nicht leisten, mein Gehalt reicht doch für uns drei." Sie wird gesagt haben: "oh ja, so kann ich mich gut um unser Kind kümmern, und dein Gehalt reicht ja für uns drei." Sie also Job los, einige Jahre lang raus. Dann Trennung, sie hat das Kind, er ist ja auch nicht dran gewöhnt, sich drum zu kümmern, also wird zunächst unangefochten gesagt: sie kriegt das Kind. Sie hat die letzten drei Windows Updates nicht mitbekommen, weil Hausfrau, hat keinen Job und seit 8 Jahren keine Bewerbung mehr geschrieben. Sie muss ein (meist noch kleines, maximal grundschule) Kind mit Arbeitszeiten unter einen Hut bringen, irgendwoher das Geld für die Kinderbetreuung beschaffen um überhaupt arbeiten zu können und diesen Job, der ihr Selbstfinanzierung ermöglicht, erstmal finden.
Sein Gehalt reicht natürlich nicht für 2 Haushalte und bis zu 5 Leute (Sie, ihn, das Kind, seine Neue, deren Kind). Also spart er sich bei ihr das Geld, und zahlt lieber weniger Unterhalt an sie aus.
Alles nur, weil angeblich die KiTa zu teuer wäre, und es doch nicht so wichtig ist, dass sie ihren Job behält. die alte Leier, fragen sie mal, was für Scheidungsfälle abgesprochen wird, wenn die Frau wg Kind den Job aufgibt: NIX.
Bravo Herr Bönt!
Das ist zusammengefasst mehr als auf den Punkt gebracht.
Schön, das sich mal jemand traut, Klartext zu reden.
Ich bin biologischer Vater eines Kindes, welches ich nicht kennen lernen darf, weil die Mutter des Kindes ganz eifrig nichts Anderes vorhatte, als kurz vor der Geburt ihren zeugungsunfähigen langjährigen Freund zu heiraten.
Das alles entzog sich meiner Kenntnis.
Ein langer Weg vor Gericht war die Folge, einen Vaterschaftstest konnte ich durchsetzen, Umgang jedoch nicht.
Das Kind ist inzwischen 7 Jahre alt.
Das tut mir leid für Sie und ich hoffe, Sie haben irgendwann mal die Möglichkeit Ihr Kind zu sehen. Ich finde es unverantwortlich von der Frau, aber auch von der Justiz, dass Ihnen das verwehrt wird (außer natürlich sie waren der Frau ggb. gewalttätig, aber das schließe ich mal aus).