1. Lektion: Lohnt sich Sparen überhaupt?
Früher, in Kindertagen, war Sparen eine märchenhafte Angelegenheit: Man überreichte seine gesammelten Münzen dem Mitarbeiter einer Bank und bekam dafür ein Knax-Heft, oder eins von Sumsi oder von Marc und Penny. Vor allem aber gab es damals noch zwei, drei, manchmal sogar vier Prozent Zinsen.
Es war jene Zeit, in der eine Schildkröte namens Günther auf Plakaten Sprüche klopfte wie: "Ich schätze die einfachen Dinge im Leben. Essen, schlafen, Geld verdienen." Sie warb für Schatzbriefe, die von der Finanzagentur des Bundes ausgegeben wurden – ohne Kursrisiko, mit bis zu fünf Prozent Zinsen.
Solche Zinssätze sind seit der Finanzkrise passé, Geld auf Sparbüchern vermehren Banken oft gar nicht mehr. Doch das könnte sich bald ändern: Experten reden schon von einer "Zinswende" – erst in den USA, wo die Notenbank die Leitzinsen schrittweise angehoben hat, und bald womöglich auch in Europa.
Vielen Bundesbürgern käme das gelegen, können sie doch nicht vom Sparkonto lassen – selbst wenn es keine Rendite mehr abwirft. Laut OECD-Schätzung legten die privaten Haushalte in Deutschland 2017 fast jeden zehnten Euro auf die hohe Kante – der Anteil ist in den letzten Jahren trotz schwankender Wirtschaftslage fast konstant geblieben. Laut Bundesbank umfasst das Geldvermögen der Deutschen in Summe sechs Billionen Euro, also im Schnitt etwa 70.000 Euro pro Kopf – und fast 40 Prozent horten sie in bar oder auf Giro- und Sparkonten sowie als Tages- und Festgeld. Nur etwa 20 Prozent des Geldvermögens sind in Aktien, Anteilsrechten oder Investmentfonds angelegt.
Und mal abgesehen von den Zinsen: Sparen ist eine sinnvolle Sache. Es erfordert zwar heute einen Konsumverzicht, ermöglicht aber morgen größere Ausgaben – und es schafft ein Polster für die Zukunft.
2. Lektion: Wohin mit dem Geld?
Es soll noch Menschen geben, die ihr Geld in Sparschweine stopfen. Vorteil: So ein Schwein kann man jederzeit plündern. Schwieriger ist das mit dem Sparbuch, das trotz Niedrigzinsen auch heute noch 40 Prozent der Bundesbürger besitzen, wie das GfK-Investmentbarometer von 2017 belegt. Dass es immer noch so weit verbreitet ist, ist aus einem weiteren Grund erstaunlich: Man kann in der Regel nur bis zu 2.000 Euro im Monat abheben. Bei größeren Beträgen muss man das Sparbuch kündigen, und zwar meist Monate im Voraus. Wenn man nach Vorteilen sucht, sucht man vergeblich. Das Einzige, was das Sparbuch dank seiner umständlichen Regeln tut: Es diszipliniert Sparer deutlich besser als das Sparschwein.
Wer etwas flexibler sparen will, der kann das mit einem Tagesgeldkonto tun. Die Zinsen sind in der Regel höher als bei Sparbüchern, wobei Direktbanken oft bessere Konditionen bieten als Filialbanken. Zudem ist die komplette Einlage täglich verfügbar – daher der Name. Das Tagesgeldkonto ist also eine Art Parkplatz und damit eine gute Ergänzung zum Girokonto, auf dem der Durchgangsverkehr aus Einnahmen und Ausgaben abgewickelt wird und Sparen daher schwerfällt.
Hat man sich für ein Konto entschieden, muss man es nur noch füllen. Sparpläne sorgen dafür, dass man regelmäßig Geld auf die Seite legt, etwa jeden Monat einen bestimmten Betrag. Viele Banken bieten solche Sparpläne kostenlos an; die Mindest-Sparraten liegen meist bei 25 oder 50 Euro monatlich.
Kommentare
Sofern man über selbstgenutztes Wohneigentum verfügt, ist die Investition in (energetische) Sanierung schon einmal gut angelegtes Geld. Wer dann noch nennenswerte Beträge übrig hat, könnte auch darüber nachdenken, eine oder mehrere Wohnungen in einer Seniorenwohnanlage zu erwerben. Hier hat man normalerweise eine ordendliche Rendite bei einem recht geringen Risiko.
... ordentliche ... sorry
Tipps, die jeder Laie kennt, der sich in den letzten Jahren mit dem Thema Sparen befasst hat. Zum Gähnen.
Es könnte doch tatsächlich ein Artikel für jene sein, die sich noch nicht mit dem Thema Sparen befasst haben.
Entfernt. Bitte diskutieren Sie konstruktiv. Danke, die Redaktion/ms
Der Kommentar, auf den Sie Bezug nehmen, wurde bereits entfernt.
Für mich war und ist die beste Methode gleich am Anfang des Monats das zu sparen, was man sparen möchte.
Früher habe ich das mit dem übrig bleiben versucht. Witzigerweise war nie was über. Dann hab ich das ganze umgestellt und siehe da, am Ende des Monats war ich nicht blanker als sonst, habe dafür aber das Geld gespart. Es scheint tatsächlich so zu sein, dass man dann wie von selbst vorsichtiger mit der Kohle umgeht. Geld was schon weg ist, kann man halt nicht ausgeben.
Halbwegs ordentlicher Verdienst einmal vorausgesetzt geht das Sparen ganz einfach:
Vermeidung von Spontankäufen. Einkaufszettel mit dem wirklich Benötigten machen und sich auch daran halten. Keine Nahrungsmittel wegwerfen. Langlebige Konsumgüter wohlüberlegt und nach Qualität kaufen. Seine Sachen in Schuss halten, pflegen, nur ersetzen, wenn kaputt und nicht aus Modegründen. Spazierengehen, Lesen und Reden, auch hier zu schreiben ;-) sowie Sex mit der Ehefrau sind schöne Freizeitbeschäftigungen fast zum Nulltarif. Ab und an das Girokonto leerräumen (spätestens, wenn der Betrag der Einlagensicherung erreicht ist) und das Geld gut und sicher anlegen.
Das einfach ein paar Jahrzehnte durchziehen, und man ist vielleicht nicht schon reich, aber doch ganz wohlhabend. Das geht auch ganz legal und ohne so blöde "Tricks", wie in #3 beschrieben.