Seit Jahren berät Matthias Horx Unternehmen jeglicher Art über das Leben im Morgen und Übermorgen. Nun hat der bekannte deutsche Trendforscher sich selbst den Traum vom Morgen verwirklicht, im Nordwesten von Wien. Zusammen mit seiner Frau und seinen beiden Kindern lebt und arbeitet er in einem Haus der Zukunft, das er mit seiner Frau Oona von 2005 bis 2008 auf einem Hanggrundstück nahe dem Wienerwald geplant hat. Im vergangenen Sommer zog die Familie ein.
Nicht nur Design und Aufteilung im Future Evolution House muten futuristisch an. Langfristig sollen die getrennten Sphären von Auto und Haus miteinander verschmelzen. "Mobilität wächst mehr und mehr mit dem Haushalt zusammen", sagt Horx. "Das Haus ist im Werden begriffen und noch nicht fertig. Viele Technologien sind erst langsam verfügbar. Das gilt auch für das Auto, das zu einem Haushalt gehört."
Bis vor kurzem war Horx mit einem Range Rover unterwegs. Als es darum ging, das Fahrzeug als Bestandteil des häuslichen Energiekonzeptes zu integrieren, stieg er zu Testzwecken auf ein kleines Elektroauto des norwegischen Herstellers Think und auf einen Toyota Prius Plug-In um. Im kalten Winter tat sich das zweisitzige Elektromobil aus Skandinavien schwer, die versprochenen Reichweiten zu schaffen.
Beim Plug-in-Hybrid von Toyota sah die Verwendung im Alltag praktiabler und effizienter aus. Die Reichweite im rein elektrischen Fahrbetrieb liegt bei rund 20 Kilometern. "Bis hinunter in die Innenstadt kommen wir normalerweise rein elektrisch", berichtet Horx, "zurück verbrauchen wir einen Liter Kraftstoff. Das ist ideal." In der hauseigenen Garage unter dem 180 Quadratmeter großen Home -Modul, in dem die Familie lebt, wird der Prius an die Steckdose gekoppelt und lädt sich voll für die nächste Fahrt. Gespeichert wird die Leistung in einem 5,2 Kilowattstunden starken Kobalt-Lithium-Ionen-Akku.
Mittelfristig will Matthias Horx in dem Haus energieautark leben. Dem Auto kommt dabei eine grundlegende Bedeutung zu. "Wir arbeiten daran, mehr Energie zu gewinnen, als wir verbrauchen", sagt der Zukunftsforscher. "Derzeit erzeugen wir rund ein Drittel der Energie, die wir verbrauchen, selbst." Die beiden getrennten länglichen Quader mit der Aufschrift "Work" und "Home", in denen gewohnt und gearbeitet wird, verfügen nicht nur auf dem Dach über Solarpaneele. Auch zahlreiche Außenwände liefern wertvolle Sonnenenergie, die genutzt werden kann. "Um uns selbst mit Energie versorgen zu können, brauchen wir eine Brennstoffzelle", sagt Horx, "doch die Technik ist so teuer, dass diese subventioniert werden müsste. Mit einem solchen Energiespeicher hätten wir dann ganz andere Möglichkeiten".
Das Auto von morgen soll in dem Projekt eine Doppelrolle übernehmen. Zum einen dient es als mobiles Fahrzeug; zum anderen soll es, wenn es an sich ungenutzt in der Garage steht, als Energiespeicher arbeiten und Strom ans Haus zurückgeben. Die Energie, die ein Elektroauto in seinem Akku hat – oder eine automobile Brennstoffzelle in ihrem Energieträger – könnte im Haus elektrische Verbraucher wie eine Waschmaschine oder einen Fernseher betreiben.
"Ein energieeffizienter Fernseher benötigt etwa 0,15 Kilowatt pro Stunde, ein Kühlschrank 0,35 Kilowatt pro Tag", sagt der Toyota-Techniker Dirk Breuer. "Daher können die nutzbaren etwa drei Kilowattstunden der Autobatterie durchaus einen Beitrag zum Haushalt liefern." Voraussetzung ist allerdings eine intelligente Vernetzung. Schließlich darf der fahrbare Untersatz vor der morgendlichen Fahrt ins Büro oder zum Einkaufen nicht seine ganze Energie dem Haushalt gespendet haben.
Was Horx für sein Haus im Kleinen plant, gibt es bereits in anderen Zukunftsprojekten. So wurde rund 200 Kilometer weiter westlich in Salzburg ein Smart-Grid -Projekt ins Leben gerufen, wo rund 300 Elektrofahrzeuge nicht nur als leise Verkehrsteilnehmer, sondern auch als Energiespeicher dienen. Toyota hat in Japan zusammen mit weiteren Unternehmen in der Kleinstadt Rokkasho im Norden der Hauptinsel Honshu eine Anlage aufgebaut, wo sich eine Siedlung mit sechs Häusern und Fahrzeugen eigenständig mit Energie versorgt.
Im Future Evolution House von Matthias Horx ist derweil schon wieder Umbruchzeit. So sehr die Familie den Plug-in-Hybriden von Toyota auch ins Herz geschlossen hat – bald wird der Platz in der Doppelgarage neben dem knallroten Elektro-Think von einem Lexus RX 450h belegt. "Wir haben hier einen langen Winter und fahren auch immer wieder einmal in die Berge. Ideal ist für uns als Familie deshalb ein kleines Elektroauto für die City und ein SUV für längere Fahrten", erklärt Horx. Vielleicht dauert es ja nicht mehr lang und Toyota bringt auch einen Gelände-Crossover wie den Lexus RX 450h nicht nur als reinen Hybriden, sondern auch mit einer Lademöglichkeit für daheim auf den Markt. Den Zukunftsforscher dürfte es freuen.
Kommentare
Dinge die die Welt nicht braucht!
Entschuldigung ich verstehe gerade nicht so ganz, was jetzt an diesem Haus so toll sein soll?
Solarmodule sind ja nun nicht die Erfindung des Herrn Horx!
Und der Kobalt-Lithium-Ionen-Akku auch nicht.
Ich kann mir auch einen Solar-Kubus bauen, aussen alles schön beschriften, dazu ein oder zwei Elektro-Autos in die Garage stellen und anschließend alles miteinander vernetzen. Das wird aber trotzdem diese verkorkste die Welt nicht retten.
Also was soll der Hype?
Nicht Trendforscher sonder Selbstvermarkter
Viel heisse Luft um nichts neues. Da wird eine Millionen teure mit sowie es aussieht grosszügiger Unterstützung der Industrie erstelle Liegenschaft als ökologisch verkauft. Das ganze nimmt langsam Bizarre Züge an und hat mit dem was ich mal in der Ökologie gelernt habe nichts mehr zu tun. Oder mindestens nicht mehr viel.
Bla, bla, bla, ...
Entfernt. Bitte beteiligen Sie sich mit sachlichen und konstruktiven Kommentaren an der Debatte. Danke. Die Redaktion/ew
Sind in der Redaktionszensur ...
... wirklich nur miesepetrige, humorlose, eitle und selbstgerechte Legastheniker beschäftigt?
Arme, traurige Gestalten, zu eigener Gestaltung unfähig und allein auf Destruktivität fixiert?
Sie dauern mich!
Konstruktiver Kritik stehen wir immer aufgeschlossen gegenüber. Wir würden uns also freuen, wenn Sie nächstes Mal freundlicher schreiben. Danke. Die Redaktion/er
Unser tägliches klimamärchen gib uns heute!
Weil ihre Schönrechnerei nicht aufgeht und wir neben den schlappen 200 000 000 000,-€ für zusätzliche Leitungen immer noch nicht auskommen, muss sich jetzt jeder wahrscheinlich noch eine E-Batterie in den Keller stellen (ein Auto dafür erscheint mir dann doch übertrieben)! Unsere Industrie haut jetzt schon ab in preiswertere Regionen. Irgendwann werden die Menschen auch auswandern müssen weil sie das alles nicht mehr bezahlen können und vor lauter Vorschriften das leben verpassen. Denn die grüne Lebensmaxime eines Menschenlebens lautet: man wird geboren; Spart Energie und stirbt schließlich viel zu früh aus Verzweiflung weil man, allein durch seine Existenz, immer noch CO2 Produziert!