Wer zwei Autos besitzt, aber immer nur eines davon auf der Straße bewegt, kann sich künftig ein Kfz-Schild sparen: Vom 1. Juli an können Halter mehrerer Fahrzeuge das neue Wechselkennzeichen nutzen. Eine Ersparnis bei der Kfz-Steuer ist damit zwar nicht verbunden, aber die Versicherer bieten Rabatte für Fahrzeuge an, die sich ein Umsteckschild teilen.
Grundsätzlich gilt: Es können maximal zwei Fahrzeuge pro Kennzeichen angemeldet werden, und sie müssen beide derselben EU-Fahrzeugklasse angehören, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft erläutert. Das heißt, ein Pkw lässt sich weder mit einem Motorrad noch mit einem Anhänger kombinieren, aber zum Beispiel mit einem Zweitwagen, Wohnmobil oder Oldtimer. Möglich ist auch, ein Wechselkennzeichen für zwei Motorräder zu beantragen.
Auf den Halter kommen Kosten von insgesamt gut 100 Euro zu. Die Gebühren bei der Zulassungsstelle liegen bei etwa 65 Euro, teilt der ADAC mit . Der Satz Wechselschilder kostet rund 40 Euro. Das Schild selbst besteht aus zwei Teilen: Ein kleineres mit einer Ziffer ist fest mit dem jeweiligen Fahrzeug verbunden, das Hauptschild wird nach Bedarf hin- und hergewechselt und muss jeweils an dem Fahrzeug angebracht sein, das im Verkehr genutzt wird.
Einige Versicherer bieten Rabatt an
Wird ein Fahrzeug ohne vollständiges Kennzeichen unterwegs erwischt, sind 50 Euro Bußgeld und ein Punkt im Flensburger Verkehrsregister fällig. Kommt es dabei zu einem Unfall, droht zudem Ärger mit der Kfz-Haftpflichtversicherung.
Und das Fahrzeug, dem das Wechselteil fehlt, darf nicht einmal am Straßenrand geparkt werden. Es muss auf einem privaten Grundstück oder in einer Garage stehen. Ansonsten riskiert der Besitzer ein Bußgeld von 40 Euro und ebenfalls einen Punkt in Flensburg , und der Wagen kann kostenpflichtig abgeschleppt werden.
Der Staat verlangt für beide Fahrzeuge jeweils den vollen Satz der Kfz-Steuer. Zahlreiche Versicherungsanbieter allerdings bieten jetzt Sonderkonditionen für Fahrzeugbesitzer an, die ein Wechselschild nutzen. Wie groß die Ersparnis gegenüber einer normalen Versicherung ist, hängt von den kombinierten Fahrzeugen ab. Der Rabatt gegenüber einer getrennten Versicherung der beiden Fahrzeuge kann letztlich 25 bis 40 Prozent betragen. Im Einzelfall können gut 500 Euro Ersparnis zusammenkommen, hat der ADAC berechnet.
Kommentare
Umständlich
" Alles genau durchrechnen ... "
Ist bei soviel Bedingungen allerdings nötig.
Und was ist wenn sich bei einem Fahrzeug irgend etwas ändert ?
Dann geht das Theater los ! Und alles kostet.
Was für eine Mogelpackung
Die Ersparnis ist so geringf, dass nicht einmal die Ummeldegebühren lohnen.
Warum hat man nicht einfach die Regelungen aus Österreich oder der Schweiz übernommen.
umständliche mogelpackung
Dennoch sollte man seine Möglichkeiten durchrechnen. In manchen Kostellationen gibt es ja Einsparungen, nachdem man bei seiner Versicherung nachgefragt hat. Änderungen können angepasst oder "geändert" werden, so wie im Normalfall.
Viel zu teuer, viel zu kompliziert.
Richtig teuer und aufwendig wird es, wenn ein Fahrzeug ausgetauscht wird. Dann müssen beide Papiere geändert werden. Es gibt ein neues Hauptkennzeichen, die Steuer und Versicherung wird neu berechnet.
Ich fahre zwei Autos mit Saisonkennzeichen. Zahle nur Steuer/Versicherung für den Fahrzeitraum, Rabattstaffel erhöht dennoch jährlich für beide Verträge und kann die Kennzeichen am Auto lassen. Tausche ich eins aus, behalte ich das Kennzeichen.
Warum Schäuble -im Gegensatz zum Saisonfahrzeug- für ein Fahrzeug, das nicht gefahren werden kann und auf privatem Grund steht, KFZ-Steuer erhebt, erschließt sich mir nicht.
Eindeutig ein Verstoß gegen den Grundsatz steuerlicher Gleichbehandlung. Vom EU - Gerichtshof würde er dafür eins auf die Mütze kriegen. Die Ösis machen es ja auch nicht.