Rund 9.000 Masterstudiengänge werden an deutschen Universitäten und Hochschulen angeboten. Nicht gerade leicht, da den passenden zu finden. Wie du die Suche am besten anfängst und welche Fragen du dir dabei stellen kannst, steht hier.
Wo finde ich überhaupt Masterprogramme?
Statt wild drauflos zu googeln, beginnst du deine Online-Recherche am besten auf Websites wie hochschulkompass.de oder studiengaenge.zeit.de. Dort gibt es Datenbanken mit verschiedensten Masterfächern. Das Angebot reicht von "Archäologie der Römischen Provinzen" an der Uni Bamberg bis zum "Kita-Master" an der Uni Flensburg, bei dem man lernt, wie man einen Kindergarten leitet. Für eine Vorauswahl kannst du alle Studiengänge nach Kriterien wie Fach, Ort oder Zulassungsbeschränkung filtern. Die Website hochschulkompass.de bietet zusätzlich die Möglichkeit zu prüfen, ob für den jeweiligen Master Aufnahmetests oder andere Eignungsprüfungen notwendig sind. Sehr praktisch!
Internationale, meist englischsprachige, Studiengänge in Deutschland findest du in der Datenbank des Deutschen Akademischen Austauschdienstes. Die ist bei Google unter den Stichworten "DAAD" und "International Programmes" zu finden. Eine erste Inspiration kann auch masterwiki.de sein: Das private Projekt zeigt, welche Wege Absolventen mit dem gleichen Bachelorabschluss eingeschlagen haben.
Eine Alternative zur Online-Recherche sind Master-Messen. Die Veranstalter heißen zum Beispiel Horizon, Karrierestart, Master and More und Stuzubi. Deutsche und internationale Hochschulen stellen hier ihre Programme vor. Die Auswahl ist zwar nicht so groß wie im Netz, dafür kannst du dich an den Ständen persönlich informieren und Fragen stellen. Oft sind auch Studierende und Studienkoordinatoren der Hochschulen vor Ort.
Wenn du schon eine konkrete Hochschule im Sinn hast, aber noch nicht ganz genau weißt, was du dort studieren möchtest: Frag nach, wann Master-Infotage stattfinden. Die funktionieren wie eine Messe, nur dass ausschließlich die Studiengänge einer Hochschule vorgestellt werden.
Wie finde ich raus, was ein Master bietet?
Wenn dich ein Masterprogramm interessiert, solltest du als Erstes in die Studienordnung und das Modulhandbuch schauen. Meistens gibt es beides online auf der Seite des Hochschulinstituts, das den Master anbietet. Darin kannst du lesen, was die Zulassungsvoraussetzungen sind, welche Module das Programm umfasst und welche Prüfungsleistungen gefordert werden. Außerdem steht dort, wie die Studieninhalte gewichtet sind. Das ist vor allem bei interdisziplinären Studiengängen hilfreich. Auf der Website der Fakultät ist oft auch der Studienverlaufsplan zu finden. Aus dem geht hervor, ob im Master Zeit für Praktika ist. Fragen kannst du auch dem Studienkoordinator mailen.
Wie gut man im Master betreut wird, kann dir am besten die Fachschaft verraten. Ihre Kontaktdaten solltest du online finden. In der Fachschaft engagieren sich Studierende aus meist höheren Semestern, die wissen, was die Website, die Werbebroschüre oder die offiziellen Ansprechpartner verschweigen. Durch den Kontakt bekommt man auch einen Eindruck davon, wie eng die Studierenden vernetzt sind. Gibt es eine Orientierungswoche für Erstsemester? Oder hilfreiche Beratungsangebote?
Wenn du im Bachelor einen Professor näher kennengelernt hast, kannst du auch ihn um Rat bitten. Er kennt die Forschungslandschaft in seinem Fach, ist mit Kollegen anderer Unis vernetzt und weiß, welche Hochschulen welche Schwerpunkte setzen. Am besten bringst du zum Treffen eine Liste mit Mastern mit, die du dir vorstellen kannst.
Natürlich kannst du auch einem Professor der Wunsch-Uni eine Mail schreiben oder dir einen Termin in seiner Sprechstunde besorgen, um deine Fragen zu stellen. Der Vorteil eines direkten Kontakts: An seiner Reaktion (Meldet er sich überhaupt zurück? Ist er hilfsbereit?) kannst du erahnen, wie gut er sich um seine Studierenden kümmert.
Was bringt mir das Masterranking?
Das Masterranking des gemeinnützigen Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) kann dir bei der Orientierung helfen. Für das Ranking sammelt das CHE Informationen an den Hochschulen und befragt Studierende. Zusätzlich werden Daten des Statistischen Bundesamtes ausgewertet. Die Studienbedingungen werden anhand von Faktenkriterien beschrieben, etwa "Zahl der Masterstudierenden" und "Masterabschlüsse in angemessener Zeit". In der Kategorie "Internationale Ausrichtung" geht es unter anderem darum, ob es obligatorische Auslandsaufenthalte und fremdsprachige Lehrveranstaltungen gibt. Für die "Allgemeine Studiensituation" bewerten Studierende, wie zufrieden sie sind.
Wichtig: Das CHE-Ranking ist keine Bestenliste. Es gibt hier keinen Testsieger, der für alle Anforderungen aller Studierenden die garantiert beste Lösung liefert. Stattdessen werden die Hochschulen in den einzelnen Kategorien in eine von drei Gruppen sortiert: Der grüne Punkt in der Tabelle heißt, dass der Wert der Hochschule hier zur Spitzengruppe gehört, Gelb steht für das Mittelfeld und Blau für die Schlussgruppe. Ein grauer Strich zeigt, dass keine Einschätzung möglich war, weil zum Beispiel zu wenig Studierende geantwortet haben.
Überleg dir, welche Kriterien dir am Herzen liegen – und welche nicht. Wenn du zum Beispiel nicht ins Ausland willst, dann ist die "Internationale Ausrichtung" der Hochschule für dich vermutlich gar nicht so wichtig.
Wie bei jeder Entscheidung gilt: Fakten sind nicht alles. Eine Stadt, in der man sich wohlfühlt, kann auch ein guter Grund sein, sich für einen Studiengang zu entscheiden. Ein bisschen Bauchgefühl ist also auch gut.
Übrigens: Masterrankings für weitere Fächer gibt es unter zeit.de/masterranking.
Alle Listen: Stand 2018
Kommentare
Soso...
'Natürlich kannst du auch einem Professor der Wunsch-Uni eine Mail schreiben oder dir einen Termin in seiner Sprechstunde besorgen, um deine Fragen zu stellen. Der Vorteil eines direkten Kontakts: An seiner Reaktion (Meldet er sich überhaupt zurück? Ist er hilfsbereit?) kannst du erahnen, wie gut er sich um seine Studierenden kümmert.'
Nun ja, die Antwort eines Profs auf direkten Kontakt hängt auch von der Art des Kontaktes ab, es scheint mir nicht angemessen, aus einer Nicht-Antwort so viel zu schlußfolgern. Wenn man eine (am besten noch wie eine Standard-Mail wirkende) Nachricht sendet und nur allgemeine Fragen stellt, die die Website oder die Studienkoordination auch beantworten kann, wird wohl auch der netteste Prof nicht unbedingt antworten. Und nur weil man an einem Studium interessiert ist, heißt das ja nicht, dass das ganze Personal des Studienganges dann jederzeit für alle Fragen zur Verfügung steht. An einer Massenuni ist das schon zeitlich gar nicht möglich, kümmern muss sich der Prof ja eher um die aktuellen Studierenden, nicht die Email-Schreiber, die sich überlegen, zu studieren. Ist natürlich toll, wenn er trotzdem die Zeit und Muße findet, aber verlassen würde ich mich nicht darauf, und auch nicht zuviel 'erahnen'.
Warum überhaut "g...n"? Sie lesen doch alles mit, werten es aus und verdienen Geld damit, ohne mir etwas abzugeben. Meine Daten gehören mir. Ich benutze eine (andere) Suchmaschine und mache auch keine Werbung für diese Firma (G...).