Springer-Chef Döpfner: "Über den Inhalt begeistern"
Am vergangenen Sonntag fand in Hamburg die "ZEIT Matinee" mit Mathias Döpfner statt. Der Vorstandsvorsitzende der Axel Springer AG stellte sich den Fragen der ZEIT-Herausgeber Josef Joffe und Michael Naumann. Thema der Veranstaltung war: "Die vierte Gewalt? Ein Gespräch über Presse und Freiheit."
Der Springer-Konzern setzt auf Bezahlinhalte. Digitale Angebote, die kreativer, exklusiver und individueller sind, sollen in zehn Jahren 50 Prozent des Umsatzes erwirtschaften.
Das Internet erleichtert den Zugang zu Informationen für jedermann, auch in repressiven Staaten. Wie lässt sich Paid-Content mit diesem Freiheits-Gedanken vereinbaren?
Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass auch ausgerechnet der Herr, der gleich mehrere Titel im Programm hat, bei denen schöne Sprache noch nie irgendeine Rolle gespielt hat, diese jetzt einfordert und als primär herausstreicht.
Ob nun Hamburger Abendblatt, Berliner Morgenpost, Bild, okay, Boulevard ist eine journalistisch anspruchsvolle Gattung, oder Welt Kompakt, der gedruckte Videotext - all diese Titel werden sicherlich nicht gekauft, weil ihre Leser ausgemachte Schöngeister mit ausgeprägter Leidenschaft für schöne Texte sind. Damit Herr Döpfner das Gefühl für schöne Texte nicht verliert, sollte er öfter mal zur ZEIT, der FAS oder der SZ greifen.
bekommt denn ausgerechnet der Herr Döpfner, den ich im übrigen für einen intelligenten Menschen halte, die Journalisten her, die seinem Anspruch gerecht werden. Es ist doch nahezu peinlich, für eines dieser Blätter zu schreiben. Und... wer soll denn bitte für diesen Unterschichten- und Revanchisten-Journalismus bezahlen?
Wollen wir hoffen, dass Herr Döpfner nicht an seinem eigenen Anspruch scheitert.
Nicht, dass dann in der BILD steht: "Brutal: Jetzt stehlen sie uns das Internet."
gerne für eine Seite bezahlen, wo die Artikel (von verschiedenen Zeitschriften) stehen die mich interessieren und nicht alles durcheinander. Wo es eine Möglichkeit gibt zu diskutieren mit allen anderen - nicht nur mit den Lesern genau dieses Artikels. Und wo die Möglichkeit zu diskutieren auch wirklich gegeben ist und nicht alle Kommentare untereinander gelistet werden und so oder so nur die ersten 5 Kommentare eine Chance haben gelesen zu werden. Auch die Länge der Artikel ist nicht uninteressant (es ist ein Unterschied ob ich nur kurz schauen will, was so passiert ist, oder ob ich mich jetzt eine halbe bis 3 Stunden an den Computer setzen will und Zeitung lesen will). So lange mir das keine Plattform bieten kann (über die könnte man ja dann auch die Artikel bezahlen) habe ich die Vermutung bin ich besser dran ohne zu bezahlen und mit Netvibes. Die Zeitungen (soll man sie dann noch so nennen?) sollten verstehen, dass es kundenfreundlich ist nicht nur Artikel eines Anbieters lesen zu können, sondern dass ich verschiedene Quellen haben will (und zwar deutsch und englisch) und so lange das nicht möglich ist werde ich nicht viel für Onlinezeitungen bezahlen.
Ich hatte schon früher geschrieben, wir haben eine Klassen-
gesellschaft, wenn wir es einige Zeit nicht wahrhaben woll-
ten. Es bleibt den Verlegern unbenommen, für welche Gesell-
schaftsschicht sie schreiben. Nur sollte der Journalist ge-
wisse Prinzipien einhalten, egal für wen er schreibt. Dazu
zählen, Wahrheitsgehalt, Obiektivität, nicht nur Efekthascherei und vor allem sollte er nicht versuchen, eine
Gesellschaftsschicht gegen die andere auszuspielen.
Der Verleger muß dann allerdings seine "Schreiber" dement-
sprechend finanziell ausstatten, nicht wie es heute vielfach
ist das diese sich auf Honorarbasis durchs Leben schlagen
Im Übrigen entscheidet der Leser, was er lesen will - und eine Vielfalt kann nicht schaden.
Kommentare
Man höre und staune!
Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass auch ausgerechnet der Herr, der gleich mehrere Titel im Programm hat, bei denen schöne Sprache noch nie irgendeine Rolle gespielt hat, diese jetzt einfordert und als primär herausstreicht.
Ob nun Hamburger Abendblatt, Berliner Morgenpost, Bild, okay, Boulevard ist eine journalistisch anspruchsvolle Gattung, oder Welt Kompakt, der gedruckte Videotext - all diese Titel werden sicherlich nicht gekauft, weil ihre Leser ausgemachte Schöngeister mit ausgeprägter Leidenschaft für schöne Texte sind. Damit Herr Döpfner das Gefühl für schöne Texte nicht verliert, sollte er öfter mal zur ZEIT, der FAS oder der SZ greifen.
bekommt denn ausgerechnet der Herr Döpfner, den ich im übrigen für einen intelligenten Menschen halte, die Journalisten her, die seinem Anspruch gerecht werden. Es ist doch nahezu peinlich, für eines dieser Blätter zu schreiben. Und... wer soll denn bitte für diesen Unterschichten- und Revanchisten-Journalismus bezahlen?
Wollen wir hoffen, dass Herr Döpfner nicht an seinem eigenen Anspruch scheitert.
Nicht, dass dann in der BILD steht: "Brutal: Jetzt stehlen sie uns das Internet."
Unterschicht?
Zitat Tiefscharf: "Und... wer soll denn bitte für diesen Unterschichten- und Revanchisten-Journalismus bezahlen?"
Was, bitte, ist denn "Unterschichten-Journalismus"?
Und welche "Unterschicht" ist denn damit gemeint?
Ich würde
gerne für eine Seite bezahlen, wo die Artikel (von verschiedenen Zeitschriften) stehen die mich interessieren und nicht alles durcheinander. Wo es eine Möglichkeit gibt zu diskutieren mit allen anderen - nicht nur mit den Lesern genau dieses Artikels. Und wo die Möglichkeit zu diskutieren auch wirklich gegeben ist und nicht alle Kommentare untereinander gelistet werden und so oder so nur die ersten 5 Kommentare eine Chance haben gelesen zu werden. Auch die Länge der Artikel ist nicht uninteressant (es ist ein Unterschied ob ich nur kurz schauen will, was so passiert ist, oder ob ich mich jetzt eine halbe bis 3 Stunden an den Computer setzen will und Zeitung lesen will). So lange mir das keine Plattform bieten kann (über die könnte man ja dann auch die Artikel bezahlen) habe ich die Vermutung bin ich besser dran ohne zu bezahlen und mit Netvibes. Die Zeitungen (soll man sie dann noch so nennen?) sollten verstehen, dass es kundenfreundlich ist nicht nur Artikel eines Anbieters lesen zu können, sondern dass ich verschiedene Quellen haben will (und zwar deutsch und englisch) und so lange das nicht möglich ist werde ich nicht viel für Onlinezeitungen bezahlen.
Unterschicht
Ich hatte schon früher geschrieben, wir haben eine Klassen-
gesellschaft, wenn wir es einige Zeit nicht wahrhaben woll-
ten. Es bleibt den Verlegern unbenommen, für welche Gesell-
schaftsschicht sie schreiben. Nur sollte der Journalist ge-
wisse Prinzipien einhalten, egal für wen er schreibt. Dazu
zählen, Wahrheitsgehalt, Obiektivität, nicht nur Efekthascherei und vor allem sollte er nicht versuchen, eine
Gesellschaftsschicht gegen die andere auszuspielen.
Der Verleger muß dann allerdings seine "Schreiber" dement-
sprechend finanziell ausstatten, nicht wie es heute vielfach
ist das diese sich auf Honorarbasis durchs Leben schlagen
Im Übrigen entscheidet der Leser, was er lesen will - und eine Vielfalt kann nicht schaden.