Das soziale Netzwerk Facebook wird immer wieder kritisiert, wenn es um den Datenschutz geht. Selbst Politiker melden sich zu Wort und fordern Sanktionen. Zwar hat das amerikanische Unternehmen inzwischen nachgebessert, doch gibt es einen Punkt, der in der Debatte kaum Beachtung findet: die Eigenverantwortung der Benutzer.
Trotz aller Kritik wächst die Zahl der Facebook-Mitglieder und zählt mittlerweile mehr als 470 Millionen. Keines von ihnen ist gezwungen, seinen Lebenslauf, die letzten Party-Fotos oder stündliche Updates über den eigenen Gemütszustand zu veröffentlichen. Trotzdem laden täglich Millionen Menschen ihre Leben in Mark Zuckerbergs gigantischen Datenspeicher.
Wie schwierig ist es, sie da wieder rauszuholen? Beziehungsweise wie leichtfertig geben sie solche Informationen vermeintlichen Freunden?
Diese Frage wollte ein Potsdamer Student beantworten und hat dazu gezielt einen Account bei Facebook eingerichtet. Im Kampf gegen Computerviren nennt man einen solchen "Honeypot", Honigtopf – denn wie dieser soll ein solcher Account Viren, oder in diesem Fall leichtfertige Benutzer anziehen. Es ist nicht das erste Experiment dieser Art, doch kann man nicht oft genug auf das Problem hinweisen.
Der Facebook-Honigtopf warb für die Stadt Potsdam.
An dieser Stelle muss man Facebook zugestehen, dass einiges getan wird, um das Einrichten von Accounts mit dubiosen Benutzer-Daten zu erschweren.
Am Anfang verlief das Finden von Freunden mit dem neuen Account etwas schleppend. Doch sobald ein paar zugestimmt hatten, ging alles ganz schnell. Innerhalb von nur fünf Tagen und täglich einer halben Stunde Freundschaftsanfragen verschicken, wuchs die Liste der "Freunde" auf über 400 Personen heran.
Über die Facebook-eigene Schnittstelle ließen sich die Daten der neuen Freunde automatisiert auslesen. Gebaut wurde diese so genannte API, damit externe Entwickler Programme schreiben können, die mit Facebook interagieren. Die Idee lautet, dass Nutzer von Facebook aus auf andere Programme Zugriff haben und dass man von externen Programmen aus mit seinen Freunden Kontakt aufnehmen kann.
Kommentare
Facebook und Nutzer...
Es wird suggeriert die große Anzahl Freunde sei das Problem.
Das ist sie aber nicht - das Problem ist das Nutzer private Daten hochladen.
Man sollte einfach für sich selbst entscheiden was man von sich preisgeben will. Die alten Vorsätze dass das Geburtsdatum geheim ist sehen ich als veraltet an - aber Informationen bezüglich der eigenen Hobbys muss man nicht preisgeben.
Sprich - man soll das veröffentlichen was man gerne öffentlich zeigen will. Ich schreibe gern mein Hobby ist die Photographie - vielleicht hätte jemand gerne ein paar meiner Photos - damit ist das aber etwas was ich zweckgebunden preisgebe.
Die Kunst ist es Daten so anzulegen dass sie wenn der Eigenwerbung dienen - und nichts weiter.
Das Problem ist dass Facebook und ähnliche Seiten von jungen Leuten wie SMS oder Telefonate behandelt werden - frei nach dem Motto, "ich würde es meinen 10 Freunden eh sagen, also kommt es auf Facebook" - dort sehen es dann aber nicht 10 Leute sondern alle in der Liste.
Ich habe einmal mit einer Person (die ich nicht näher nennen will) geredet - jene meinte Facebook ist super um eine Sammlung aller alten Kontakte (Schule etc.) zu haben - ich denke ich muss da zustimmen.
Allerdings birgt dies wieder andere Risiken - da solche Netzwerke auch teilweise mehr preisgeben als auf den ersten Blick erkenntlich ist.
Aber dennoch - das Hauptproblem ist das junge Leute zu regelmäßig Informationen mit einer größeren Gruppe Teilen wollen.
Facebook und Nutzer... Teil 2
Und wer eine Private Kommunikationsplattform möchte braucht:
Einen Computer mit Betriebssytem (XP Pro, Vista Busines & höher, Win7 Pro und höher - oder Server OS - Linux Freunde können so etwas sicherlich auch auf Linux erstellen)
Einen Dyndns Account - kostenlos
die SMF "Software" (Simple Machines Forum) - kostenlos
MySQL - kostenlos
Und schon kann man sich sein eigenes kleines Forum einrichten welches von daheim läuft - man hat eine Kontrolle über die Nutzer und die Kommunikation ist relativ privat.
Vorsicht und Nachdenken ist angesagt.
Bei Facebook ist permanente Vorsicht und mitdenken angebracht. Wer den sehr beliebten "Freunde Finder" benutzt läuft theoretisch Gefahr, Zugriff auf seine sensiblen Daten, die man niemals herausgeben würde, zu gewähren. Das kann üble Folgen haben oder zumindest peinlich sein. Nachzulesen ist das hier:
http://www.ploync.de/inte...
Endlich...
Hat aber lange gedauert bis ein Zeitler sich die Muehe gemacht hat die ganze Geschichte mal ner anderen Seite zu sehen...
Das Beispiel hinkt zwar etwas, mir fehlt die Erwaehnung wieviele Daten denn nun wirklich vor dem "Add" bzw. danach einzusehen waren.
Also die grundsaetzliche Einstellung der Personen ihren Daten gegebenueber um einen Hauch von Ahnung zu bekommen ob die Nutzer und Nutzerinnen ueberhaupt eine verschaerfung der Privatsphaereneinstellungen wollen...