Russland hat nach Angaben der USA und Großbritanniens eine großflächige Cyberattacke verübt. Der "bösartige" Angriff ziele sowohl gegen Regierungseinrichtungen als auch private Organisationen und solle unter anderem der Spionage dienen, hieß es in einer in London veröffentlichten gemeinsamen Erklärung von britischen und US-amerikanischen Sicherheitsbehörden.
Ziel der Attacken sei es, die Arbeit anderer Regierungen zu stören und geschäftliche Aktivitäten zu destabilisieren, sagte ein Sprecher der britischen Regierung. Er nannte die Angriffe ein weiteres Beispiel für Russlands "Missachtung von internationalen Normen und der globalen Ordnung". Angegriffen wurden demnach Installationen wie Router, Switches und Firewalls. Die Hacker wollten der Spionage den Weg bahnen, geistiges Eigentum rauben und dauerhaften Zugang zu den Netzwerken der Opfer gewinnen, hieß es von den Behörden.
Es seien "Millionen von
Maschinen" ins Visier genommen worden, sagte Ciaran Martin vom britischen National
Cyber Security Centre. Die Angriffe würden seit mehr als
einem Jahr beobachtet, die zugrunde liegende Taktik sei noch länger
bekannt. Möglicherweise brächten sich die Hacker für zukünftige Angriffe
in Stellung.
Die russische Regierung äußerte sich zunächst nicht zu den Vorwürfen. Die russische Botschaft in London veröffentlichte dagegen eine Mitteilung, in der sie die Anschuldigungen des Westens als "eklatante Beispiele für eine rücksichtslose, provokante und haltlose Politik gegen Russland" bezeichnete.
Angespannte Beziehungen zu Russland
Die USA und Großbritannien machen Russland für den NotPetya-Cyberangriff 2017 verantwortlich. Dabei entstanden Milliardenschäden. Die Regierung in Moskau hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Zudem gehen US-Geheimdienste davon aus, dass Russland versucht hat, sich in die US-Präsidentenwahl 2016 einzumischen. Untersucht wird weiter, ob es Absprachen zwischen russischen Vertretern und dem Wahlkampfteam von Donald Trump gab. Russland und der US-Präsident haben dies zurückgewiesen. Hinter dem Angriff auf das deutsche Regierungsnetzwerk vermutet die Bundesregierung ebenfalls russische Hacker.
Die erneute mutmaßliche Cyberattacke könnte die ohnehin stark angespannten Beziehungen zwischen Russland und dem Westen weiter belasten. Zuletzt waren diese Spannungen durch die gemeinsamen Luftangriffe der USA, Frankreichs und Großbritanniens auf mutmaßliche Chemiewaffenanlagen des syrischen Machthabers Baschar al-Assad verschärft worden. Russland unterstützt Assad militärisch im Bürgerkrieg.
Schon zuvor waren die Beziehungen zwischen Russland und dem Westen durch den Giftanschlag in England auf den Ex-Spion Sergej Skripal und dessen Tochter schwer belastet worden. Auf den Anschlag reagierten die USA, Großbritannien und andere westliche Staaten mit der Ausweisung zahlreicher russischer Diplomaten. Moskau, das eine Verantwortung für den Fall bestreitet, reagierte seinerseits mit Ausweisungen.
Kommentare
"Nach den Worten des Vizebeauftragten für Internetsicherheit der US-Regierung, Rob Joyce, gehen die USA mit großer Sicherheit von einer russischen Urheberschaft aus."
Mit großer Sicherheit weiss man also mal wieder nichts genaues.
Trotzdem muss es der Russe gewesen worden sein.
Sozusagen prophylaktisch.
Mit dieser tumben Kampagne wird der Westen nur das Gegenteil erreicht haben werden.
Einfach nur noch unglaubwürdig.
"Prophylaktisch"!
Das muss man sich mal geben! (würde Dirk Müller sagen)
Oh mein Gott, hört dieses Bashing denn nie auf? Ich frage mich bei solchen Meldungen immer, wie gut oder wie schlecht diese Server abgesichert sind? Offensichtlich genauso, wie mein Heimnetzwerk.
Am 8.Dezember 2017 wurde mein Server, der in München steht, mit Malware angegriffen. Ich hatte danach 4 Wochen gebraucht um wieder alles in Ordnung zu bringen. War das jetzt auch Putin?
Definitiv ja.
Fragen Sie Herrn Röttgen.
Oder Elmar Brocken.
Die können Ihnen das erklären.
Die wissen nämlich sehr genau, was so abgeht im WWW...
"Die USA und Großbritannien haben vor einer global angelegten Hackerattacke aus Russland gewarnt. [...] Nach den Worten des Vizebeauftragten für Internetsicherheit der US-Regierung, Rob Joyce, gehen die USA mit großer Sicherheit von einer russischen Urheberschaft aus."
Also eine "Vorwarnung" für etwas, was (noch) nicht passiert ist, man dafür aber schon (mal wieder) "Beweise" hat. Also wie nochmal: Man hat also Beweise für eine Tat, die noch gar nicht passiert ist, beschuldigt und verurteilt schon mal Russland.
Mit behaupteten Prognosen beschuldigen ist ja nichts Neues, aber so wird es immer lächerlicher - immer das Gleiche mit den chronischen "Haltet-den-Dieb-Schreiern", wobei in diesem Fall die angekündigte Tat (!?) ja noch nicht mal ausgeführt würde. Ist das das noch normal, was GB und USA abziehen?
Für mich (schon lange) nicht mehr!
Russland ist doch die einzige Nation, die fähig und Willens ist, einen Cyberkrieg zu führen. Der Westen weiß doch kaum, wie ein Computer eingeschaltet wird und möchte deswegen ja auch auf einen solchen Angriff lieber analog antworten. Mit Atombomben und so anderen veralteten Techniken wie Menschen in Uniformen, Raketen, etc. Also allem, was bumm macht.
Da sollten die USA und GB aber vorsichtig sein. Sollten sie daraus Sanktionen ableiten wollen so müssten sie konsequenterweise umgekehrt die selben Sanktionen für selbige Tätigkeit auch erwarten. Was NSA und GCHQ sich bei Ihren NATO-Partnern und insbesondere Deutschland und Belgien geleistet haben dürfte die russischen Aktivitäten bei weitem überschritten haben. Aber darum geht es ja auch nicht: es wird der informationskriwg aufrecht erhalten bis die unerträglich pazifistischen Deutschen endlich einen Russkandhass und eine Vergeltungsfreude entwickeln.
Entfernt. Bitte formulieren Sie Kritik sachlich und differenziert. Danke, die Redaktion/mf