Der Kurznachrichtendienst Twitter will schärfer gegen Drohungen und Hetze in Tweets vorgehen. Twitter hat dafür genauer definiert, welche Kommentare nicht mehr toleriert werden. Das Netzwerk dulde keine Accounts, die unter anderem wegen Ethnie, Religion, Sexualität oder Geschlecht zur Schädigung anderer Menschen anstiften. Das Unternehmen führt noch weitere Gründe auf. Auffällige Nutzer müssten mit einem Ausschluss aus dem Netzwerk rechnen. Zuvor war die Richtlinie deutlich allgemeiner formuliert.
Zuletzt waren der Konzern und andere soziale Medien unter zunehmenden Druck von Politikern geraten. Die Kritiker befürchten, dass militante Extremisten das Internet zur Rekrutierung und Gewaltverherrlichung nutzen. In Deutschland stehen soziale Netzwerke vor allem wegen Hasskommentaren gegen Flüchtlinge in der Kritik.
Einem Bericht des amerikanischen Thinktanks Brookings Institution zufolge hat der "Islamische Staat" im Herbst des vergangenen Jahres rund 46.000 Konten auf Twitter verwendet. Ein Autor der Studie sagte nun, die neuen Regeln könnten helfen, den Missbrauch einzuschränken. Die Schwelle Hasskommentare zu melden würde durch die neuen Richtlinien sinken. Abraham Cooper, Chef des Simon Wiesenthal Zentrums in Los Angeles, sagte, Twitter müsse diese neuen Regeln nun auch durchsetzen.
Kommentare
Der letzte Satz ist der entscheidende. Wieviele Nutzer schreiben da nochmal täglich?
Was die wie definieren, interessiert mich weniger. Spannender ist, wieviele neue Mitarbeiter sie dafür einstellen, um das in die Tat umzusetzen.
Das wird bestimmt lustig.
Das machen die wohl eher über Software und Filter. Sie Spracherkennung dürfte langsam so weit sein.
Es wird nur nichts helfen. Die Leute die damit "im Zaum" gehalten werden sollen, werden sich über die Zensur nur noch weiter aufregen und dann eben anderswo ihrem Ärger Luft machen. Ich rege mich jedenfalls auf, wenn bei SPON ein Kommentar ohne Angabe von Gründen nicht erscheint. Das wird bei Twitter ähnlich sein. Irgendwer oder irgendwas wird die Tweets nach weitestgehend intransparenten Regeln zensieren und die Nutzer werden es irgendwann leid sein dort noch etwas zu schreiben. Ich schreibe bei SPON auch nur noch selten etwas. Es ist die Zeit nicht wert. Man weiß nie ob es erscheint oder nicht.
Ich wäre eher dafür die Diskussionen in den großen öffentlichen Medien nur über registrierte und bestätigte Profile zu erlauben. Wer mit Namen und Adresse (der Redaktion) bekannt ist, achtet im allgemeinen eher auf das was er sagt und wie er es sagt. Extremistische Äußerungen werden so auch strafrechtlich einfacher verfolgbar.
Verzichten Sie bitte auf die Verbreitung kruder Theorien. Die Redaktion/fk
Der Kommentar, auf den Sie Bezug nehmen, wurde bereits entfernt.
Lange Jahre zuvor fanden sich im Netz äußerst hässliche Kommentare gegen verschiedene Einzelpersonen und Personengruppen, z. B. Todeswünsche gegenüber Prominenten, Promi-Bashing oder sexuell diskriminierende Hass-Kommentare . Mir ist nicht bekannt, dass dies je einen Politiker gestört hätte in einer Form, dass öffentlich Stellung bezogen worden wäre.
Die Grenze zwischen Hass, Wut und Kritik ist fließend und was man welcher Kategorie zuordnet ist subjektives Ermessen. Grundsätzlich schreiben Leute benutzen Kommentare als eine Art Ventil, ihre Stimmung auszudrücken (hier zähle ich mich auch dazu).
Die derzeitige Migranten-Politik beruht nicht auf einer Legitimierung durch Volk (nicht im Wahlprogramm angekündigt), zieht aber tiefgreifende Einschnitte für die Bevölkerung nach (in verschiedensten Formen). Hingegen setzt sich Merkel (bzw. die Regierung) bis heute über geltendes Recht (Art. 16a Abs. 2 GG; Dublin III) im Alleingang weg, obwohl am 05.09. angekündigt war, es handele sich um eine "einmalige Ausnahme". Dass dies bei vielen Unmut hervorruft, ist verständlich, denn zu Gesetzesänderungen bedarf es in unserer Demokratie eine 2/3-Mehrheit.
Zensur ist keine Lösung, denn ich sehe eine ganz große Gefahr, wenn die Zensur weiter zunehmen sollte, dass sich manche Leute andere Ventile suchen. Die Regierung sollte die Stimmung ernst nehmen und ihr politisches Handeln anpassen, statt versuchen, sie zu unterbinden.
Das ändert nichts daran, dass Hasskommentare und Drohungen nicht hinnehmbar sind. Wenn jemand sich gar nicht im Griff hat, sollte er professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Oder zum Agressionsabbau Sport machen.
Interessant ist herauszufinden, wie bei 200.000.000 Tweets pro Tag Hass gefunden wird.
Dann darf man nicht vergessen, wozu Hass tweets genutzt werden. Diese Tweets sind eine Art Katalysator, sie wirken als Marker auf einer Weltkarte, sie knüpfen Netze, die bis zum letzten User führen. Jeder der je so einen Tweet klickte, wird mit jedem verlinkt, der je einen solchen Tweet klickte und das alles ohne Namen und gespeichert in alle Ewigkeit.
Wenn dann auch noch ein Facebook Hass- post angesehen wurde!!!!! Oder zwei miteinander telefonierten, die Hasspost geklickt hatten, und LINE und WHAT's UP etc . Hier entsteht im Hintergrund ein unlöschbares Netz. Noch geht es nur um den Inhalt und Verhinderung des Inhalts, aber dahinter entsteht der Schrecken der Schrecken. Eine Liste von allen Sündern & Sünden, die bei Bedarf aktiviert werden kann.
So arbeitete schon der liebe Gott
Sie können jetzt die Hasstweets löschen. Was bleibt sind diese gespenstischen Netze, alter Sünden.
"Interessant ist herauszufinden, wie bei 200.000.000 Tweets pro Tag Hass gefunden wird."
Userbasiert, wie auch im Text angemerkt: " Die Schwelle, Hasskommentare zu melden, würde durch die neuen Richtlinien sinken."