Humor haben sie ja bei Samsung. Noch immer wirbt das Unternehmen auf seiner Website mit dem Satz Rethink what a phone can do. Nun ja, es kann zum Beispiel explodieren. Besonders, wenn es ein Galaxy Note 7 ist. Knapp vier Wochen ist es jetzt her, dass Samsung den Verkauf seines neuen Riesensmartphones stoppen musste, und noch hat die Welt das emotional nicht verarbeitet. In Flugzeugen etwa gibt es bis heute Durchsagen, man dürfe sein Smartphone gerne im Flugmodus benutzen, nur ein Note 7 dürfe auf gar keinen Fall auch nur angeschaltet werden.
Mitten in Samsungs Bemühungen zur Schadensbegrenzung platzt nun die nächste schlechte Nachricht: Auch die Waschmaschinen des südkoreanischen Herstellers neigen derzeit angeblich zur Selbstsprengung. Aber mit dem Smartphonedesaster ist das gegenwärtig kaum zu vergleichen.
Zur Einordnung:
Bestätigt sind bisher rund 100 überhitzte Note-7-Smartphones.
Manche hatten Feuer gefangen, andere waren angeblich sogar
explodiert. Samsung hat daraufhin eine weltweite Rückrufaktion von
2,5 Millionen Smartphones gestartet. Der Höhepunkt der Fiaskos war
erreicht, als klar wurde, dass der Umtausch mitunter problematisch
ist, weil DHL
die defekten Geräte als Gefahrengut betrachtet und nicht
entgegennehmen will. Mittlerweile läuft das Umtauschprogramm
besser. Ende Oktober will Samsung das Note 7 wieder verkaufen.
Schongang statt Rückrufaktion
Bei den Waschmaschinen hingegen geht es um verschiedene Topladermodelle von Samsung, die zwischen 2011 und 2016 hergestellt wurden. Die Consumer Product Safety Commission (CPSC), eine Verbraucherschutzorganisation der der US-Regierung, hat eine zweistellige Zahl von Berichten erhalten, laut denen die Maschinen während des Waschvorgangs explodiert seien und verbreitete am Mittwoch eine entsprechende Warnung.
Samsung bestätigte, die betroffenen Geräte könnten "in seltenen Fällen" zur Gefahr werden, wenn jemand Bettwäsche, wasserabweisende oder klobige Kleidung wasche. Das Unternehmen empfiehlt, in diesen Fällen den Schonwaschgang zu wählen, der weniger Vibrationen verursacht und sucht ansonsten nach Wegen, das Problem zu beheben. Samsung betont aber, dass die wenigen Vorfälle in Relation zu Hunderten Millionen von Waschgängen allein in den USA gesetzt werden müssten. Ein Umtauschprogramm wie beim Note ist bisher nicht geplant. Kunden können hier prüfen, ob ihr Modell möglicherweise betroffen ist.
Schon 2015 brannten Samsung-Waschmaschinen
Brennende oder gar berstende Waschmaschinen sind übrigens kein neues Phänomen. Die Stiftung Warentest veröffentlichte vor einigen Jahren mehrere Berichte von Verbrauchern über explodierte Candy-Waschmaschinen. In Großbritannien sind zwischen 2010 und April 2016 die Glastüren von angeblich 280 Waschmaschinen verschiedener Hersteller zerplatzt. Vor allem Modelle der Marke Beko waren betroffen. In Australien hatte Samsung im vergangenen Jahr wegen Brandgefahr eine Rückrufaktion für rund 150.000 Waschmaschinen gestartet. Auch LG-Waschmaschinen hat es schon erwischt.
Es ist also vor allem der Zeitpunkt der CPSC-Warnung, der Samsung schlecht aussehen lässt. Ohne das Note-7-Debakel hätten es die Waschmaschinen kaum in die Schlagzeilen der Technikmedien geschafft.
Update: Samsung betont, "dass außerhalb von Nordamerika verkaufte Waschmaschinen von dem aktuell beschriebenen Problem nicht betroffen sind. In Deutschland vertreibt Samsung keine Waschmaschinen der Bauart Toplader."
Kommentare
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Die Redaktion/sq
Ja, es wäre wirklich besser, wenn man Waschmaschinen, die explodieren können, nicht benennt, so daß die Kunden (aka "Opfer") auch wirklich keine Möglichkeit haben, etwas dagegen zu unternehmen...
Wie explodieren denn die Smartphones? Wie groß ist der Krater? Und die Waschmaschinen? Die detonieren? Kann man mal ein Video sehen?
Das wird doch alles hochgekocht. Es kann sein, dass die Teile nicht das machen, was sie sollen. Aber das es da eine Detonation gibt, das bezweifle ich doch.
Na, dass Sie das bezweifeln hängt wohl damit zusammen, dass Sie sich nicht informieren.
Die Akkus der Handys explodieren tatsächlich und können das auch ganz gut.
Natürlich sollte man in einer Explosion oder Detonation nicht immer ein Hiroshima 2.0 sehen...
Irgendwie scheinen die ein Problem mit Kühlung bzw. Lüftung zu haben . Auch bei 5.1 Surround Anlagen mit Festplatten Rekorder von Samsung gab es Lüfter Probleme bei denen das Gerät dann einfach abgeschaltet hat .
Diese Handy explosions Geschichte halte ich auch für aufgebauscht man erinnere sich nur an die Nokia Akkus da gab es ja auch Probleme .
Ein brennender Akku erreicht durchaus Temperaturen um die 1200°C . Sowas möchte ich nicht in der Tasche haben, wenn ich gerade angeschnallt Auto fahre. Im Flugzeug aufgrund der Rauchentwicklung auch nicht. Aufgebauscht ist das deswegen nicht.
Die Sache mit den Waschmaschinen vermutlich schon eher. Die habe ich seltener in der Hosentasche oder im Flugzeug dabei.
"Explodierende Waschmaschienen sind ganz normal"
Stimmt, wem sagt Ihr das! Erst letztens ist meine Miele (zugegeben keine Samsung) beim Waschen meiner Triktos in die Luft gegangen und hat zum 2. Mal dieses Jahr (vorher war's eine Bosch bei der 60°-Wäsche) mein Badezimmer verwüstet. Das Phänomen ist allgemein bekannt und 'n alter Hut ...
Man lernt nie aus. Habe leider keine ausreichende Anzahl Trikots zum Selbertesten. Müssen die denn irgendwie besonders "heiß" sein? ;)
Haben Sie eine amerikanische Waschmaschine?
http://www.howtoguide.org/al…
Das sind wohl eher so etwas wie Wäschevernichter. Da kann man eine "Explosion" halt nicht so richtig als einen Fehler anerkennen. Das ist ja schon fast schon ein Feature, mit dem man seine Wäsche noch schneller zerstören kann.
Samsung passt sich halt den lokalen Märkten an. Die Amerikaner wollen halt Hochleistungsvernichter für ihre Wäsche. Und Samsung hat den Kundenwunsch optimal bedient.
versuchen sie es doch mal Wasser statt Waschbenzin