WikiLeaks ist ein Reizwort. Das war es immer, jedenfalls für alle, die von den Enthüllungen der Plattform betroffen waren. Mittlerweile bekommen bei der Nennung von WikiLeaks aber auch jene einen nervösen Schluckauf, die immer am meisten davon profitiert haben: Journalisten.
Wie geht man um mit einer Organisation, die einerseits noch immer so beliebt ist bei Whistleblowern, dass sie weiterhin brisante Dokumente zugespielt bekommt – die aber andererseits von einem Verrückten angeführt wird, vollkommen kritikresistent ist, die eigenen Enthüllungen maßlos aufbauscht und im Verdacht steht, ein Propagandawerkzeug der russischen Regierung zu sein?
Auf den ersten Blick
ist die Antwort eindeutig: Jeder Journalist sollte in der Lage sein,
zwischen der Botschaft und dem Überbringer zu unterscheiden. Wenn
Dokumente auf WikiLeaks authentisch und nachrichtlich relevant sind
und helfen, die Aufgaben der Medien zu erfüllen, dann verwendet man
sie. Egal, ob sie illegal beschafft wurden, ob ihre Veröffentlichung
den Interessen irgendeiner Regierung nützt oder schadet und ob
Julian Assange zurechnungsfähig ist. Wer das nochmal wortgewaltiger
von jemand anderem bestätigt haben möchte, lese dieses
Stück von Glenn Greenwald zum selben Thema.
Wer über die Leaks berichtet, hilft auch WikiLeaks
Auf den zweiten
Blick ist es viel komplizierter.
WikiLeaks gefährdet Unschuldige. Die Organisation hat es in mehreren Fällen unterlassen, vor der Veröffentlichung von Dokumenten die darin genannten Namen und Daten von Unbeteiligten zu schwärzen und diese damit zumindest theoretisch einer Gefahr für Leib, Leben oder zumindest Privatsphäre ausgesetzt. Medien mussten entscheiden, ob sie die eigentlich interessanten Leaks ganz ignorieren, um nicht noch mehr Aufmerksamkeit auf die Unschuldigen zu lenken, oder ob sie wenigstens die entsprechenden Dokumente nicht verlinken. Oder aber sie haben berichtet und verlinkt und damit die Gefahr für die Betroffenen noch vergrößert, wissentlich oder nicht.
WikiLeaks sendet fragwürdige Botschaften. Auf Twitter, dem zentralen Sendekanal der Plattform mit 4,4 Millionen Followern, beschimpfte WikiLeaks zuletzt selbst prinzipiell wohlmeinende Kritiker, verbreitete antisemitisch interpretierbare Aussagen (löschte sie in einem weiteren Fall aber wieder) und verteidigte den wegen sexistischer Bemerkungen von Twitter verbannten Ex-Breitbart-Starschreiber Milo Yiannopoulos. Journalisten müssen, wenn sie in irgendeinem Zusammenhang über WikiLeaks berichten, akzeptieren, dass sie dieser Plattform mehr Aufmerksamkeit verschaffen.
WikiLeaks hat möglicherweise eine politische Agenda. Vermutet wird das spätestens seit den Leaks aus der Demokratischen Partei in den USA. Denn einiges spricht dafür, dass die Hacker, die in Computer und Netzwerke der Partei eingedrungen waren und Tausende E-Mails kopiert hatten, von Russland mindestens unterstützt wurden. Weil WikiLeaks das ganze Material nicht nur ins Netz gestellt, sondern die Veröffentlichung vor der US-Wahl auch sorgsam orchestriert hat, gilt es für viele Journalisten nun als willfähriges Werkzeug der russischen Regierung und ist als Quelle damit diskreditiert.
Alles, was falsch laufen konnte, lief auch falsch
Die New York Times zum Beispiel leitet daraus eine wichtige Erkenntnis ab: "Jede große Medienorganisation, auch wir, hat zahlreiche Berichte über von WikiLeaks ins Netz gestellten E-Mails des DNC und von John Podesta veröffentlicht und ist damit faktisch zu einem Instrument der russischen Geheimdienste geworden." Vor diesem Problem steht nun jede Redaktion, vor jeder weiteren politisch bedeutsamen Veröffentlichung von WikiLeaks. Nimmt man in Kauf, mit seinen Berichten Propaganda für einen anderen Staat zu machen? Wiegt das schwerer als das berechtigte Interesse der Öffentlichkeit an einem Leak wie dem aus der CIA?
Aber an genau diesem wird auch deutlich, dass Medien in ihrer Gesamtheit im Umgang mit WikiLeaks so ziemlich alles falsch machen, was sie falsch machen können. Auch ZEIT ONLINE hat nicht perfekt auf den ersten Teil der von WikiLeaks Vault 7 genannten Enthüllungen reagiert.
Kommentare
Assange ist ein unsympathischer Narzisst. Ändert nichts daran dass die Skandale die bekannt werden welche sind.
Änderen würde sich erst was, wenn die Bundesregierung mal Konsequenzen zieht. Dazu sind wir aber nicht unabhängig genug.
Entfernt. Bitte verzichten Sie auf pauschale Beleidigungen. Die Redaktion/cj
Ja genau, bekanntlich sind ja alle Journalisten gleich. Wie auch alle Bäcker, Professoren oder Bauarbeiter jeweils exakt die gleichen Persönlichkeiten haben..
Schön runterkochen das ganze. Sind ja schließlich die Guten betroffen. Nachdem man jahrelang sich auf Wikileaks verlassen konnte und mir zumindest keine "falschen" Leaks bekannt sind, stößt man sich jetzt daran, dass man die Überschriften nicht mundgerecht einfach abschreiben darf?
Die Diskreditierung Wikileaks ist auch Propaganda, Herr Beuth. Die um so bitterer ist, weil sie sich nahtlos in die billige Trump-Putin-Lovestory der Demokraten einreiht.
Bitte erläutern Sie, was es mit ,,Diskreditierung" zu tun hat, wenn man der Meinung ist, dass Daten erst einmal analysiert werden müssen, bevor schon gleich von einem Skandal gesprochen wird? Oder dass man der Meinung ist, Wikileaks Interpretation nicht übernehmen zu müssen - und das noch vor erwähnter Analyse? Oder inwiefern es ,,Diskreditierung" ist, wenn man das simple Faktum nennt, dass Wikileaks nicht politisch neutral ist und einschlägige Kommentare ins Netz stellt, welche an der Neutralität der Quelle mindestens zweifeln lassen?
"die billige Trump-Putin-Lovestory der Demokraten"
Off-Topic, aber: Sie können sich leicht drei Trump-Zitate über Putin+Russland heraussuchen, für die die Republikaner + FoxNews des Jahres 2015 einen Demokraten in der Luft zerrissen hätten.
Eigentlich tut Wkileaks das, was Aufgabe guten Journalismus wäre: Skandale aufdecken, vor allem, wenn sie von den Mächtigen inszeniert sind. Vielleicht ist dies ein weiterer Aspekt der Diskreditierung von Wikileaks durch Journalisten.
Da hat wohl noch jemand den Artikel nicht gelesen. Hier mein Tipp: Blättern Sie auf die zweite Seite, lesen Sie die drei angegebenen Punkte. Es wird Sie erhellen.
Komisch, aber warum hat man darüber nicht schon vorher gesprochen?
Wikileaks veröffentlich Daten ja nicht erst seit gestern. Den Liebensentzug in dieser Deutlichkeit gegenüber Wikileaks gibt es erst seit der Demokratengeschichte.
Fast kriegt man den Eindruck, dass eine Whistleblowing/ Veröffentlichung von geheimen Daten nicht gewünscht ist, sofern es gegen die eigene politische Einstellung geht...
Genau das ist der Punkt. Die "Liberals", die linksliberalen Kräfte der westlichen Welt, haben Wikileaks unter George W. Bush zugejubelt. Als dann Dinge zu Clinton enthüllt wurden war es vorbei mit der Jubelei. Völlig heulerisch und hinzu kommt noch, dass Hillary Clinton in keinster Weise auch nur irgendwie im linken Spektrum einzuordnen wäre. Wirtschaftspolitisch neoliberal, außenpolitisch gab es noch nie einen Krieg zu dem sie nein gesagt hätte (Lybien und die Bewaffnung radikaler Islamisten in Syrien sind WEGEN Clinton so gelaufen).
Die Vergewaltigungsvorwürfe gegen Assange (wo es sowieso nur darum ging das er mit 2 Frauen innerhalb von einer Woche ohne Kondom Sex hatte und nicht das er sie zum Sex gezwungen hätte) sind lange diskrediert!
Wikileaks hat NOCH NIE falsche Informationen veröffentlicht.
Wikileaks "hackt" niemanden, sondern ist auf Whistleblower angewiesen.
Die aktuellen CIA Dokumente zeigen, dass die CIA hackt und dann Brotkruben hinterlässt die auf Russen oder andere hinweisen. Daher muss man komplett in Frage stellen wer über das DNC gehackt hat. Wenn jetzt seriöse Journalisten mit dem "cui bono" Müll kommen, wo sonst immer Leute als Verschwörungstheorektier diskrediert werden wenn sie den Satz bringen, ist das schon mehr als erbärmlich.
Weiterhin, hat Assange gestern in der PK gesagt, dass die CIA diese Hacking Tools an Hacker die sie einsetzen weitergeben hat und damit auf dem Schwarzmarkt gehandelt haben. https://www.youtube.com/watc…
Punkt 1 ist verharmlosend, und Punkt 3 ist schwach. Punkt 2 ist Ok.
Die erste Seite des Artikels enthält natürlich einen Anteil gerechter Kritik an Wikileaks. Aber gewissermassen enthält sie wieder dieses schwarz weiss denken.
Was mich an diesem Artikel sehr stört ist einfach wieder das eingehen auf die DNC LEAKS, und andererseits die verharmlosung des Know Hows der CIA.
Was ich ausserdem sehr traurig finde, dass man der Frage nach dem
Standort Frankfurt nicht nachgeht. Das ist eine Tatsache von der Deutschland sehr stark betroffen ist.
"Trump-Putin-Lovestory"
Dafür gibt es bisher keine Belege.
Dafür, dass Mitarbeiter von Trump extensive Kontakte zu Russen (insbesondere zum russischen Botschafter in den USA) hatten, schon.
Genau sowas wollte ich auch schreiben. Mein Gefühl: Der Ruf gewisser selbsternannter Qualitätsmedien ist deutlich ramponierter als der von Wikileaks.
Ich jedenfalls bin Assange dankbar, der seit Jahren nicht aus dieser Botschaft raus gekommen ist, seine Kinder nicht sehen kann und Attacken wie dieser (und schlimmeren) ausgesetzt ist, dass er uns darüber informiert, dass wir wie Kriminelle ausspioniert werden.
,,Komisch, aber warum hat man darüber nicht schon vorher gesprochen?"
Wie kommen Sie darauf?
,,Durch die unmittelbare Eins-zu-Eins-Veröffentlichung besteht nur ein geringer Schutz vor Missbrauch durch bösgläubige Denunzianten"
Quelle: http://www.zeit.de/online/20…
,,Doch es bleiben grundsätzliche Zweifel an dem Prinzip von Wikileaks, anonym Dokumente ins Internet zu stellen und die Frage nach ihrer Authentizität dem vielzitierten „Wissen der vielen“ zu überlassen"
Quelle: http://www.faz.net/aktuell/f…
,,Daniel Domscheit-Berg, der selbst zweieinhalb Jahre für WikiLeaks tätig und einer der Sprecher war, kritisierte nach seinem Weggang in Interviews und in seinem Buch Inside WikiLeaks eine hierarchische Struktur mit zu starker Fixierung auf Julian Assange."
Quelle: https://de.wikipedia.org/wik…
Das Interessanteste ist, warum Assange in der Botschaft hockt. Nicht wegen den Vergewaltigungsvorwürfen sondern aufgrund der Tatsache, dass er nicht weiß, ob es eine GEHEIME Anklage gegen ihn in der USA gibt.
Ich dachte ich lese nicht richtig als ich das das erste mal mitbekommen habe.
"In einer nun veröffentlichten E-Mail, die der der Stratfor-Vizepräsident für "Intelligence", Fred Burton, an eine hausinterne Mailingliste geschrieben haben soll, ist zu lesen: "Wir haben eine versiegelte Anklageschrift gegen Assange." Die E-Mail sei markiert mit den Vermerken "bitte schützen" und "Nicht zur Veröffentlichung bestimmt"." http://www.spiegel.de/netzwe…
Stratfor sind übrigens diejenigen, die unbedingt eine Annäherung von Deutschland und Russland verhindern wollen. https://www.youtube.com/watc…
Wenn man Assange schon zu Beginn des Artikels einen Verrückten nennt, dann hat das auch nichts mit Diskreditierung zu tun?
Whistleblower...
@Ministerium für Überfülle
"Die Diskreditierung Wikileaks ist auch Propaganda, Herr Beuth."
...und Enthüllungsplattformen habens nun mal nicht leicht, denn wie heißt es:
Jeder liebt den Verrat aber keiner den Verräter.
Tja, hätte Deutschlan Assange Asyl gewährt, gäbe es keinen Hintergrund, in WikiLeaks eine russische Propagandaplattform zu vermuten. Aber auch so: ich sehe nicht die geringste Veranlassung für diese Vermutung. Das ist reine Spekulation.
Auch sehe ich nicht die geringste Veranlassung der Besorgnis, weil Dinge veröffentlicht werden. Einzig ein völlig transparenter Staat wäre eine Alternative. WikiLeaks füllt nur einen winzigen Teil der Lücke, den staatlich-autoritäres Denken lässt.
"Dafür, dass Mitarbeiter von Trump extensive Kontakte zu Russen (insbesondere zum russischen Botschafter in den USA) hatten, schon."
Und wo ist da das Problem? Eigentlich sollte man das immer haben, und ein Kontakt zu haben ist noch lange keine "LoveStory".
>>Wikileaks veröffentlich Daten ja nicht erst seit gestern. Den Liebensentzug in dieser Deutlichkeit gegenüber Wikileaks gibt es erst seit der Demokratengeschichte.<<
Nein, das fing früher an. Spiegel, Süddeutsche und Wikileaks haben am Anfang sehr eng kooperiert. Es scheiterte an Assanges ego (oder gar Soziopathie?), dass die großartige Idee von Wikieaks zerbrach. Lange, lange vor den gezielten Leaks gegen die Demokraten und lange lange vor den Vergewaltigungsvorwürfen gegen Assange. Müsste so gegen 2011 gewesen sein, als auch Domscheid Berg sich gegen Assange wendete.
Hätte man Assange in D Asyl gewährt, wäre er schon längst in den USA.
"Die Diskreditierung Wikileaks ist auch Propaganda,"
Ich warte noch immer darauf zu erfahren, was eigentlich aus den Anwürfen wurde, die passend zur US-Wahl publik wurden, dass Assange ein Mädchen über Videochat zu sexuellen Spielchen überredet haben soll. Hugh Scandal würde Trump sagen, letzter Stand war Geraune, dass Ermittlungen aufgenommen wurden.
Lief mit den Vergewaltigungsvorwürfen zuvor wenig anders.
Kleben bleibt natürlich immer was.
,,Wenn man Assange schon zu Beginn des Artikels einen Verrückten nennt, dann hat das auch nichts mit Diskreditierung zu tun?"
Meiner Meinung nach Polemik, denn Assange hat viel dafür getan, dass er in der Kritik steht:
,, Die Plattform veröffentlichte eine Sammlung von rund 300.000 internen Nachrichten der türkischen Regierungspartei AKP. Doch die E-Mails stellten sich bei näherer Betrachtung als größtenteils belanglos heraus. Noch schlimmer: In dem Datensatz waren die Adressen und Telefonnummern sämtlicher Wählerinnen in 79 der 81 türkischen Provinzen zu finden - ein gigantischer Bruch der Privatsphäre, der viel Kritik hervorrief."
,,"Wir hätten mehr darauf achten sollen, welche Dinge geschwärzt werden müssen. Aber das hat Julian nicht interessiert", so Domscheit-Berg weiter."
Quelle: http://www.tagesschau.de/inl…
,,Assange waren die Helfer ausgegangen, die mit Material umgehen können, das in anderen Sprachen als Englisch verfasst ist. Auch deshalb arbeitete WikiLeaks wiederholt unsauber - und gefährdete dabei womöglich Quellen und Unbeteiligte."
Quelle: http://www.spiegel.de/politi…
",,Assange waren die Helfer ausgegangen, die mit Material umgehen können, das in anderen Sprachen als Englisch verfasst ist. Auch deshalb arbeitete WikiLeaks wiederholt unsauber - und gefährdete dabei womöglich Quellen und Unbeteiligte.""
Diesen Vorwurf muss Wikileaks vollständig gegen sich gelten lassen, richtig.
Wo aber ist darin die Begründung, über nachrichtlich relevante Leaks nicht zu berichten?
,,Lief mit den Vergewaltigungsvorwürfen zuvor wenig anders."
Was natürlich nichts mit Herrn Assanges Unschuld zu tun hat, sondern schlicht dadurch begründet ist, dass ein solcher Strafprozess nicht in Abwesenheit von Assange stattfinden kann bzw. die Vorwürfe teilweise bereits verjährt sind.
,,Wo aber ist darin die Begründung, über nachrichtlich relevante Leaks nicht zu berichten?"
Wer forderte dies an welcher Stelle?
Assange zu kritisieren und ihn als "Verrückten" zu diffamieren sind ja wohl zweierlei. Es blieb ja dann auch nicht bei dieser Beleidigung, da ja auch noch Unterstellungen folgten. Argumente gehen anders.
Falls Kritik an der Arbeitsweise allerdings unweigerlich zur Bezeichnung "verrückt" führen sollte, dann frage ich mich, wie Sie die ZON_Redaktion bezeichnen würden, wenn Sie sich kurz an die Aleppo-Berichterstattung erinnern? Insbesondere an die täglich steigende Einwohnerzahl. Hunderttausende Einwohner, die sich in Luft aufgelöst haben. Oder die "moderaten" Rebellen, von denen es jetzt heißt, dass sich die "Extremisten" in Idlib gegenseitig bekämpfen.
,,Assange zu kritisieren und ihn als "Verrückten" zu diffamieren sind ja wohl zweierlei."
Der Artikel nennt Argumente für diese Bezeichnung. Die muss man nicht teilen, eine Diffamierung ist es in meinen Augen trotzdem nicht. Ich zumindest würde es durchaus als verrückt bezeichnen, Dokumente zu leaken, in denen hunderttausendfache Datenschutzverletzungen Unschuldiger wissentlich begangen werden.
Und was nun plötzlich Aleppo mit Assange zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht wirklich. Wir entfernen uns immer weiter vom eigentlichen Thema: Der Kommentator hat ZON Propaganda durch eine angebliche ,,Diskreditierung" Wikileaks unterstellt. Dass es eine ganze Reihe guter Gründe gibt, Wikileaks kritisch zu sehen, wurde hier bereits genannt. Ich sehe daher nicht, wie der Kommentator seine Behauptung begründen will. Scheinbar hat er auch wenig Lust, das näher zu erläutern. Den Vorwurf der Propaganda sehe ich persönlich jedenfalls nicht dadurch bestätigt, dass man Assange einen Verrückten nennt.
Hahaha! Hund mit Hut ...
;o)
"Wer forderte dies an welcher Stelle?"
Wer spricht von einer Forderung?
"Komisch, aber warum hat man darüber nicht schon vorher gesprochen?
Wikileaks veröffentlich Daten ja nicht erst seit gestern. Den Liebensentzug in dieser Deutlichkeit gegenüber Wikileaks gibt es erst seit der Demokratengeschichte."
Prinzipienlosigkeit.
Schön, dass Sie welche haben, obwohl und gerade weil Sie bei mir nicht gerade im Verdacht stehen, den Einfluss des DNC-leaks auf die Wahl gutzuheißen.
Ich formuliere es sehr gerne um: An welcher Stelle wurde von wem behauptet, dies sei eine Begründung, nachrichtlich relevante Leaks nicht zu veröffentlichen?
"Genau das ist der Punkt. Die "Liberals", die linksliberalen Kräfte der westlichen Welt, haben Wikileaks unter George W. Bush zugejubelt. Als dann Dinge zu Clinton enthüllt wurden war es vorbei mit der Jubelei."
Nee... Kritik an Wikileaks auch aus der linken und linksliberalen Ecke gibt es schon viel länger. Man denke an den Ausstieg von Domscheit-Berg oder die Kritik von dem Mitgründer John Young.
Gab's ein weiteres Hintergrundgespräch im BK-Amt, in dem die Bundesregierung ausgewählten, aber ungenannten Medienvertretern ihre Politik erklärt hat?
Wobei ich immerhin anerkennen muss dass ein Journalist aus dem Verlagsschwesterblatt Tagesspiegel kürzlich versucht hat per Klage ein wenig Licht in die geheimen Gesprächsrunden zwischen Journalisten und der Bundesregierung zu bringen. Sicherlich werden seine Bemühungen letztlich vergeblich bleiben.