Über die Werbung lieferten sich die beiden Telekom-Anbieter 1&1 und Telekom vor zwei Jahren wochenlang einen Schlagabtausch, der Kunden beider Unternehmen gleichsam amüsierte. Der Grund: Die United-Internet-Tochter 1&1 wurde bei einem der wichtigsten Netztests zum besten Festnetzanbieter gekürt. Damit verwiesen die Tester der Zeitschrift Connect die Deutsche Telekom zum ersten Mal auf den zweiten Platz. Dabei hat 1&1 fast gar kein eigenes Festnetz, der Anbieter mietet weite Strecken von der Telekom, schaltet das Netz aber clever zusammen.
United Internet feierte seinen Sieg in einer Werbekampagne, bei der die Telekom nicht so gut wegkam. In einem TV-Spot von 1&1 erhebt sich ein Mann mit Telekom-Basketballmütze bei einer Preisverleihung für das beste Netz bereits, bevor der Name Telekom fällt - und muss sich dann verdattert wieder hinsetzen, als der Name 1&1 fällt. Die Bonner reagierten zunächst schmallippig auf den Spott, aus dem nach einiger Zeit das Telekom-Logo von der Kappe verschwand – wohl auch aufgrund von Klagen.
Öffentlich gab sich die Telekom sportlich und antwortete wiederrum mit einem TV-Spot auf die Kampagne von 1&1, bei dem ein Junge der Telekom-Werbefamilie Heinz eine Mitschülerin fragt, die auf der Suche nach einer Mobilfunkverbindung für ihr Smartphone ist: "Bist du bei 1&1 oder was?" United Internet bietet auch Mobilfunk an, liegt in Tests dabei aber hinter der Deutschen Telekom.
Eigene Technik bringt den Vorteil
Nachdem im darauffolgenden Jahr die Telekom wieder zum Festnetz-Testsieger gekürt worden war, ist es ruhig geworden um die Rangelei zwischen den beiden Anbieter. Das könnte sich nun ändern: In diesem Jahr steht wieder United Internet ganz oben auf dem Treppchen. Zumindest bei den überregionalen Anbietern, M-Net aus München hat von den Connect-Testern noch mehr Punkte bekommen, weil er die besten Ergebnisse bei der Sprachqualität und Datenübertragung erzielt hat.
Doch so sehr sich die Telekom angesichts des neuerlichen zweiten Platzes wahrscheinlich grämt, der Sieg von 1&1 kommt nicht von ungefähr. United Internet löst sich zunehmend von den Bonnern und bastelt sich sein eigenes Netz zusammen. Kernstück ist dabei die Glasfasertochter 1&1 Versatel. Sie hat laut eigener Aussage mit 42.000 Kilometern Glasfasern das zweitgrößte Netz in Deutschland. Was ihr allerdings fehlt, sind die Anschlüsse an die Häuser der Kunden, davon hat Versatel vergleichsweise wenig. Diese sogenannte "letzte Meile" mietet United Internet allerdings zunehmend nicht mehr bei der Telekom an, sondern auch bei alternativen Anbietern, wie zum Beispiel Wilhelm.Tel in Hamburg.
Der Internetkonzern aus Montabaur nutzt dafür eine selber entwickelte Aggregator-Plattform, die es vereinfacht, Netze von unterschiedlichen Anbietern zusammenzuschließen. Dank dieser und anderer Techniken, die United Internet entwickelt hat, kam 1&1 an die Spitze. Die Tester loben vor allem die Disziplinen Daten und Video, "mit sehr guten Antwortzeiten und Upload-Übertragungsraten vor allem in der höchsten Bandbreitenklasse."
Allerdings weisen die Connect-Tester deutlich daraufhin, dass der Sieg für 1&1 nicht bedeutet, dass die Telekom schlechter geworden ist. In einigen Kategorien habe sie sich sogar verbessert, stellen sie fest. So zeige sie gemeinsam mit Vodafone die besten Sprachleistungen unter den bundesweiten Anbietern und die beste Sprachqualität bei Verbindungen zum und vom eigenen Mobilfunknetz.
Kommentare
Nur mal eine Anmerkung: Die Sprachqualität scheint mir generell abzusinken. Liegt das an den neuen Verbindungen per Internet?
Nachtrag: Vielleicht falsch ausgedrückt. Die Stimme wird manchmal "zerhackt".
Hier ging es offensichtlich nur um die Technik, 2 wichtige Dinge wurden wohl vergessen: Support und Service. Hier dürften so gut wie alle Anbieter schlecht bis sehr schlecht abschneiden, was bringt mir auch die beste Technik wenn dahinter nur eine Servicewüste ist.
Die Tester sollten hier vielleicht mal ihre Prioritäten überdenken.
Über die Telekom konnte ich nicht klagen. Es dauerte bis man den richtigen Ansprechpartner hatte. Aber bei einem defekten Festnetzanschluss (Blitz) wurde das Prepaid-Handy sofort für alle Gespräche kostenfrei geschaltet.
1&1 viel Spaß beim Kundenservice, dagegen ist manche Abofalle noch freundlich
Seit zehn Jahren nicht mehr. Ich weiß, was Sie meinen, aber deren "Serviceoffensive" hat gar nicht übel gewirkt.
Ich warne alle Neukunden und Bestandskunden vor der Servicewüste dieser Firma. Ebenso vor deren Vertragspolitik, die gerne mit Werbeanrufen etc. von Verbesserungen bestehender Verträge spricht, nur, um dann unnötige Zweitverträge rauszuschlagen, die man nur schwer wieder kündigen kann.
Zum Googlen: Vertrag kündigen 1&1. Das geht u.U. nur, wenn man mit dem Anwalt droht. Immer Screenshots machen, Beweise sammeln und auf eine Kündigung bestehen, die man auch per Einschreiben schicken sollte. Dann klappt es irgendwann. Ich habe mich schließlich befreien können. Angeblich war zwar alles gekündigt, aber die buchten munter weiter ab. Unendliche Geschichte. (Frei nach Loriot: "Saftladen").
Merkwürdig: Ich bin auch Kunde dieses Unternehmens, war zwischenzeitlich woanders, habe also schon mal gekündigt, und kann dieses pauschal negative Urteil überhaupt nicht teilen. Aber die Menschen sind eben unterschiedlich.
Womöglich sind Sie kein Warnkunde der was zum Googlen brauchte.
Grundsätzlich ist es schwierig anhand der von Google gefunden Seiten über Flüge ohne Unfall, Verträge ohne Probleme u.ä. etwas generelles herauszufinden.
Vielfach finden sich auf Google Fundseiten nur Heldenberichte wie sich Menschen aus dem Flugzeug/Vertrag "schließlich befreien konnten" ohne dabei zu erwähnen wie sie sich selbst u.U. in Gefangenschaft begeben haben.
Die Google-Generation, die schon den Unterschied nicht versteht, könnte für unendliche Geschichten auch etwas empfänglicher sein ;-)
Entfernt. Doppelposting. Die Redaktion/ws
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